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Dead Man´s Hand (XBox)


Es war einmal (in Amerika) an einer Xbox!
Was, Du kennst mich nicht? Mein Steckbrief hängt doch in jedem gottverlassenen Kaff im Wilden Westen. Selbst hier in Silverado müsste man schon von mir gehört haben. Man nennt mich El Tejon und du kannst mir glauben, dass ich keineswegs stolz darauf bin, ein Mitglied der gnadenlosen Nine geworden zu sein. Wir waren eine Gruppe Desperados, die für eine Handvoll Dollar jeden Auftrag ausführten. Überall, wo wir auftauchten, pfiffen unsere Waffen die Todesmelodie. Meine ehrenwerten Kumpanen hatten so viel Freude am Töten, dass sie sogar bereit waren für ein paar Dollar mehr selbst wehrlose Frauen und Kinder mit Blei vollzupumpen. Ja, es ist leider wahr, unsere Bande war erbarmungslos. Was, du fragst mich, wieso ich da mitgemacht habe? Eine gute Frage! Ja, ich war so naiv, mich von dem Charisma und den falschen Versprechungen unseres scheinbar großen Bosses Tennessee Vic verführen zu lassen. Heute weiß ich nicht mehr, was mich an diesem brutalen Mann so faszinierte. Vielleicht war es sein geradezu perfekter Umgang mit Waffen. Sein Colt ist schneller als der Tod und Leichen pflasterten seinen Weg, so dass selbst Django und Sartana nicht sehr scharf darauf sind, sich ihm in den Weg zu stellen. Oder war es seine damit verbundene Selbstsicherheit, die dazu führte, dass sich selbst der Mann aus Laramie seinem Willen beugte. Ich weiß es nicht mehr, auf jeden Fall versprach mir der Texaner ein Leben in Saus und Braus mit vielen Dollars und schönen Frauen. Doch das Ganze wurde ein einziger Albtraum. Als ich dann endlich wieder zur Besinnung kam und mich weigerte, auf unschuldige Frauen und Kinder zu schießen, zeigte er sein wahres Gesicht. Mit einem sadistischen Grinsen trat er mir entgegen, zog seinen Colt und bevor der gellende Lärm seiner Waffe mir die Ohren klingeln ließ, hörte ich noch, wie er lachend meinte: "Spiel mir das Lied vom Tod." Ich weiß wirklich nicht wie es dazu kam, dass mich der Scharfschütze nicht komplett erledigte. Auf jeden Fall war ich nur verwundet und überlebte das ganze knapp. Im Gefängnis bin ich dann wieder aufgewacht und nach der Flucht in diesem Salon hier gelandet. Du fragst dich jetzt zurecht was das alles mit Dir zu tun hat. Ganz einfach, ich möchte, dass du mir bei meinem Rachefeldzug hilfst. Das einzige was du dazu brauchst ist "Dead Man´s Hand", das neue Xbox Spiel von Atari.

Die gejagten der (Sierra Nevada) Xbox
Sicherlich ist die Story von „Dead Mans Hand“ simple, so wie das bei vielen Italio-Western ebenfalls der Fall ist. Aber was soll´s aus dieser einfache Geschichte haben die Entwickler ein spannendes Spiel gemacht und ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Regisseure wie Sergio Leone (Spiel mir das Lied vom Tod) daraus einen erstklassigen Film hätte machen können. Dies Story passt einfach ausgezeichnet zum Spiel und trägt ihren Teil zu der erstklassigen Atmosphäre bei. In kleinen, aber leider schwarz-weißen Zwischensequenzen wird die Geschichte unseres Helden reizvoll und westernlike weiter erzählt, in dessen Rolle du bei diesem Game schlüpfst. Sobald sich die Schublade deiner Xbox schließt liegt es ganz an dir, ob El Tejons Rachefeldzug gelingt oder ob er bald sechs Fuß tief unter der Erde liegt.
Der Wilde Westen steht dir offen Mit El Tejon prügelst und schießt du dich durch verkommene Städte mit baufälligen Saloons, erforschst Berge und ihre geheimnisvollen und gefährlichen Minen oder kämpfst dich durch Wüsten und Flussdampfer, immer auf der Suche nach den Mitgliedern der gefürchteten „Nine“. Eines darf im Wilden Westen natürlich auf keinen Fall fehlen! Die Pferde. Deshalb kommt es natürlich auch vor, dass du im wildem Galopp durch die Prärie galoppierst und vom Rücken deines treuen Freundes deine Gegner mit Bleikugel voll pumpst.. Das ganze Spektakel spielt sich in insgesamt 20 Missionen ab. Die gesamte Missionsstruktur ist dabei recht linear aufgebaut. Für jedes der acht Bandenmitglieder, an den du dich rächen willst, gibt es zwei Missionen. In der ersten davon, musst du seine Freund ausschalten um dann in der zweiten deinem ehemaligen Kumpel gegenüberzustehen. Außerdem gibt es noch ein paar Bonusaufträge die du nicht unbedingt erfüllen brauchst. Dabei haben es die Entwickler geschafft in diese Kampagne fast alles einzubauen was zum Wilden Westen gehört. Jede Mission beginnt mit einer Pokerrunde in der du um Munition spielst. Eine Runde musst du auf jeden Fall spielen, danach kannst du jeder Zeit aussteigen. Natürlich kannst du dabei auch alles verlieren. Nach dem Glücksspiel geht es dir wie Django, dann ist dein einziger Freund dein Colt und du musst dein Umgang mit Waffen in einzelnen Schussduelle oder regelrechten Massenschlachten unter beweis stellen. Es liegt dann an Dir, ob du deine Waffen die Melodie des Sterbens singen läst oder ob der Totengräber kommt um Maß zu nehmen.

Weites Land
Sicherlich sieht „Dead Mans Hand“ bei weitem nicht so gut aus wie die Natur in dem Filmklassiker Weites Land. Aber die Entwickler haben sich Mühe gegeben und Dank der 3D Grafik wird das gesamte Geschehen sehr sehenswert präsentiert. Alles wurde recht ordentlich in Szene gesetzt und mit viel Liebe zum Detail modelliert von den Gebäuden, über die beteiligten Personen bis hin zu den Waffen.. Egal ob man sich in einer verkommenen Bergmine befindet, oder seinen Gegnern in einer klassischen Westernstadt gegenübertritt oder gar im Galopp durch die Prärie reitet, stets entspricht alles dem Stil des Wilden Westens. Selbst die Animationen der Figuren passen zum Spiel und können sich sehen lassen. Trotzdem muss ich auch ganz klar sagen, dass es sicherlich noch schönere Spiele gibt. Aber was soll’s, zusammen mit dem ordentlichen Sound der geradezu perfekt zu diesem Wild-West-Genre passt, entsteht eine faszinierende Atmosphäre. Die Hintergrundmusik könnte auch aus einem Western stammen und selbst die Art der Stimme, und des Sprechens wurde dem Spiel angepasst. Weniger schön ist dabei, dass es keine deutsche Sprachausgabe gibt, sondern lediglich nur ein deutscher Text eingeblendet wird. Dafür sind die Stimmen gut und auch die Hintergrundgeräusche wie das knarren von Dielen oder die Waffengeräusche sind recht passabel integriert und passen prima zum Stil des Spiels. Die Atmosphäre von „Dead Mans Hand“ ist geradezu perfekt und wird jeden Western-Fan begeistern.

El Tejon (Django) spielt das Lied vom Tod
Unter deinen Feinden befinden sich sowohl die ehemaligen Mitglieder der gnadenlosen „Nine“, wie auch ihre amerikanischen, mexikanischen, indianischen und sogar weiblichen Anhänger. Um diese zu bekämpfen stehen dir alle möglichen, realistisch nachempfundenen Waffen zur Verfügung. Dein Sortiment reicht von der einfachen Pistole, Büchse oder Flinte bis zum Messer und abenteuerlichen Waffen wie die Whiskeybombe, Dynamitstange oder sogar das Gatling-Maschinengewehr. Moderne Waffen suchst du natürlich vergebens, aber die würden auch nicht zum Spiel passen. Auch immer wieder auftretende Utensilien wie Lampen, Flaschen, Früchten, Kisten oder Schildern würden in jedem Western gut zur Geltung kommen. Aber sie stehen nicht nur als nutzlose Objekt in der Landschaft herum, sondern sie haben auch einen spielerischen Nutzen. An diesen Dingen kannst du deine Treffsicherheit üben und unter Beweis stellen. Für jeden Treffer gibt es Legenden-Punkte. Wenn du also einmal davon geträumt hast eine Wild-West-Legende zu werden kannst du dir hier deinen Traum wenigstens virtuell erfüllen. Denn schließlich soll man nicht sein Leben träumen, sondern seinen Traum leben. Zusammen mit El Tejon kannst du wenigstens auf deiner Xbox einer der zwei glorreichen Halunken werden. „Dead Mans Hand“ ermöglicht dir diesen ansonsten unerfüllbaren Traum, aber pass ja auf, dass er nicht zum Alptraum wird. Außerdem kannst du mit Hilfe der Legenden-Punkte neue Fähigkeiten wie z.B. spektakuläre Trickschüsse erlernen. Wirst du einmal selbst getroffen und verlierst Gesundheit, bringen dich Erste-Hilfe Sets, die du immer wieder finden und aufsammeln kannst, wieder in Top Form. Auch Munition liegt je nach Schwierigkeitsgrad mehr oder weniger genug herum, bereit von dir aufgesammelt und verschossen zu werden. Schaffst du es einmal nicht rechtzeitig ein Erste-Hilfe Set zu finden musst du nach deinem virtuellen Tod eben die Mission noch mal von vorne beginnen.

Fazit:
Beim lesen dieses Testes habt ihr sicherlich bemerkt, dass ich ein großer Westernfan bin und mich dieses Spiel darum begeistert hat. Trotzdem muss ich ganz klar sagen, dass rein objektiv betrachtet, dieses Spiel zwar ein grundsolider und ordentlicher Ego-Shooter ist, mehr aber auch nicht. In spielerischer Hinsicht gibt es nichts neues und nichts herausragendes. Die groß stärke des Spiels ist seine gelungene Atmosphäre, mit der aber nur Westernfans wirklich was Anfangen können. In meiner Begeisterung als Westernfan würde ich dem Spiel darum sofort eine Wertung jenseits der 80% geben, was letztendlich aber nicht gerechtfertigt wäre. Im Vergleich mit solch genialen Spielen wie „Splinter Cell 2“ schneidet „Dead Mans Hand“ eher schlecht ab. Meine Empfehlung fällt trotzdem sehr klar aus. Wen jemand nichts oder wenig mit dem Hintergrundszenario anfangen kann sollte er das Spiel meiden. Westernfans dagegen, sollten sich diesen Streifzug in den Wilden Westen keinesfalls entgehen lassen.


Ghost - 20.05.2004



Gesamtübersicht: Dead Man´s Hand (XBox)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
77%
Sound:
80%
Grafik:
75%
Singleplayer:
78%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 50 Euro
Preis:

3D-Shooter
Genre: