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Painkiller


Ja, ein Pflaster ist auch ein sogenannter "Painkiller". Besonders für kleinere Kinder. Aber wie Sebastian Weber festgestellt hat, ist das nicht die Aussage des folgenden Tests, den er für euch gemacht hat.

Früher war doch irgendwie alles besser, oder? Damals hatten es die Programmierer einfacher, wenn sie einen Shooter programmieren wollten. Man musste einen Raum haben, ein paar Gegner drin und eine Waffe für den Spieler. Doch heute sieht das alles anders aus. Heute wollen die Spieler eine gute Story, intelligente Gegner und am besten noch eine realistische Grafik. Doch dann kam Serious Sam und zeigte allen, dass das altbewährte System, mit einem Raum voller Gegner ohne Hirn und Story auch noch ganz gut funktioniert. Doch war das nur Zufall, oder wollen wir heutzutage wieder sinnlose Ballerei? Das muss wohl jeder für sich entscheiden, aber Nachschub ist auf jeden Fall vorhanden. Denn die Jungs von People Can Fly wollen mit Painkiller allen zeigen, wo der Actionhammer hängt.

Story
Es regnet in Strömen. Ein Mann rennt zu seinem Auto, um seiner Frau die Beifahrertür zu öffnen. Kaum eingestiegen geht eine rasante Fahrt in die Nacht los, um den reservierten Tisch im Restaurant noch zu bekommen. Doch dann … ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit und schon ist es passiert. Der rote Flitzer rast in einen entgegenkommenden Kleinlaster. Beide Insassen sind tot.

Soweit ist es eine Geschichte, die so jeden Tag in Deutschland passieren könnte. Allerdings ist es für unseren Hauptcharakter Daniel nicht ganz so einfach. Denn während seine Frau direkt und ohne Umwege in den Himmel kommt, bleibt er in einer Zwischenwelt hängen, um geläutert zu werden.
Doch was hat er getan? War er nicht immer ein guter Mensch? Und warum bekommt gerade er das Angebot, dass er Luzifers Generäle tötet und somit seine Armeen ausschaltet, um dafür dann auch eine Freikarte für das Paradies zu bekommen?
Das alles sind Fragen, die sich im Laufe des Spiels langsam aber sicher aufklären und somit auch eine kleine Motivation bieten, vor lauter stupiden Ballereien nicht einfach das Ziel des Spiels aus den Augen zu verlieren, sondern weiterzuspielen.

Doch man könnte jetzt meinen, dass die Story doch recht schnell langweilig wird, wenn das alles ist. Jedoch ist das Leben als himmlischer Hitman nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Denn im Laufe des Spiels kommen ein paar Verbündete und Freunde dazu, die nicht alle eine so weiße Weste haben, wie es zu Anfang scheint, aber mehr wird hier nicht verraten …

Gameplay
Was hat man bei einem Spiel wie Painkiller viel an Gameplay zu erwarten? In erster Linie bietet das Spiel ein gutes Training für den Zeigefinger, da dieser wegen der unendlich scheinenden Monsterhorden ständig am Klicken ist.
Bei unendlich scheinend wären wir auch schon beim ersten Kritikpunkt. Denn die Entwickler haben bei den Gegnern mehr auf Masse statt Klasse gesetzt, und so kommt es schon des Öfteren mal vor, dass ein Gegner irgendwo hängen beleibt und erst einmal wieder frei geschossen werden muss, damit er sich wieder bewegen kann. Allerdings macht man sich während dem Spielen eigentlich kaum Gedanken über die KI, da man, wenn Gegner auf der Bildfläche erscheinen, genug damit zu tun hat, möglichst alle unter Kontrolle zu halten, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Doch auch wenn die Gegner recht dümmlich daher kommen, sie sind wenigstens abwechslungsreich. Von Skelettritter über Hexen, die in eine Rabenwolke verpuffen, bis hin zu Mönchen, die mit Äxten nach Daniel werfen, wechseln die Gegner je nach Szenario.

Ein aber eindeutiger Pluspunkt in Sachen Gegner sind die Zwischen- bzw. Endgegner, da diese endlich einmal derartige Ausmaße annehmen, dass sie sich zum einen vom restlichen Gegner-Einheitbrei absetzten und zum anderen wegen ihrer Größe auch mal wirklich Respekt einflößend wirken. Denn, wenn ein fünf Meter hoher Gigant in einer Kathedrale plötzlich anfängt, diese durch rütteln an den Säulen zum Einstürzen zu bringen, um unseren armen Daniel daraufhin mit den Trümmerteilen zu bewerfen, merkt wohl jeder Spieler, dass es sich hier nicht um ein ganz normales halb vermodertes, sabberndes, hirnloses Stück Kanonenfutter handelt.

Ein weiterer Punkt, der dazu beiträgt, dass das Spiel nicht langweilig wird, ist die atmosphärische Musik. Während den Kämpfen schallen gut zur Action passende Heavy-Metal-Klänge aus den Boxen, während den recht kurzen Wegen von Levelabschnitt zu Levelabschnitt erklingen dann z.B. leicht sakrale Töne.

Womit wir schon beim nächsten Kritikpunkt wären. Die Levels sind in meist recht kleine Abschnitte unterteilt, was den Vorteil für Ottonormalspieler hat, dass bei jedem neuen Levelabschnitt automatisch gespeichert und in den unteren Schwierigkeitsgraden sogar die Lebensenergie wieder aufgestockt wird. Somit benötigt man die Quicksave-Funktion des Spiels eigentlich so gut wie nicht, da sie außerdem auch recht schwierig einzusetzen ist, bei der ständigen Action. Das Abschnittsystem bringt aber auch Nachteile mit sich, nämlich, dass das Spiel dadurch sehr linear erscheint, da der Spieler immer nur von Raum zu Raum hetzt, um dort alle Gegner zurück in die Hölle zu schicken.

Doch was hat das Spiel eigentlich noch zu bieten, außer gut in Szene gesetzte Action? Eigentlich nicht viel, um nicht zu sagen nichts. Hin und wieder gibt es mal kleinere Rätsel, wie etwa, dass man ein Loch in die Decke schießen muss, damit ein Lichtstrahl in den Raum fällt, der dann den Zwischengegner zusammenklappen lässt, wenn man ihn hineinlockt. Also keine Angst, man wird intellektuell nicht gerade überfordert.

Technik
Vielmehr Zeit als in die KI haben die Entwickler in die Technik gesteckt.
Als Erstes wäre hier mal die Grafik zu nennen. Die eigens entwickelte „PAIN Engine“ hat so einiges auf dem Kasten. Sie ist, vor allem für ein solch schnelles Ballerspiel, sehr detailverliebt und stimmig. Dank realistischen Licht- und Schatteneffekten, Nebel und recht hoch aufgelösten Texturen kommt in den einzelnen Levels immer eine recht düstere Stimmung auf, so wie man es erwartet, wenn man gegen die Armeen Luzifers antritt.
Ein weiteres Highlight an der Grafik ist, laut den Entwicklern, dass jeder Level aus mindestens 350 000 und jeder Gegner aus 3000 – 4000 Polygonen besteht, was zwar die Systemvoraussetzungen in die Höhe treibt, aber einfach recht hübsch aussieht.
Und was darf heutzutage in keinem Egoshooter fehlen? Genau, die Havoc 2.0-Physikengine, denn nur so macht es erst Spaß den Untoten das Fliegen zu lehren, da sie somit auch realistisch das Zeitliche segnen.
In Sachen Sound hat man sich zumindest bei der Musik, wie oben beschrieben, Mühe gegeben. Die restlichen Sounds könnten aus jedem anderen Shooter stammen, aber was will man an einem Shotgun-Sound noch großartig verbessern?

Du bist nicht allein
Alle die den Singleplayer-Modus hinter sich gebracht haben, aber dennoch gerne ein wenig painkillen wollen, bietet das Spiel natürlich auch einen Multiplayerpart. Neben den üblichen Modi „Deathmatch“ und „Teamdeathmatch“ bietet das Spiel auch noch drei neue Varianten.

Da wäre zum einen der Modus „Voosh“, in dem jeder Spieler dieselbe Waffe mit unendlich Munition hat. Nach einer gewissen Zeit wechselt die Waffe dann.

Der zweite neue Modus nennt sich „People can fly“. Um hier zu punkten, muss man seinen Gegner in der Luft erwischen, denn sonst macht der Raketenwerfer, der die einzige Waffe darstellt, keinen Schaden. Außerdem heißt es hier vorsichtig zu sein, da es sich um einen 1on1-Modus handelt.

Der dritte und letzte neue Modus heißt „Light Bearer“. In dieser Spielvariante besitzt ein Spieler eine Art „Quad Damage“ und bekommt für jeden Kill zehn Lebenspunkte dazu. Die anderen Spieler müssen nun versuchen diesen zu fraggen, um dann selbst den Bonus aufzusammeln. Dann wird die Runde um 30 Sekunden verlängert. Sieger ist der Spieler, der am Ende der Runde den Bonus in seinem Besitz hat.

Die deutsche Version
Eines vorweg, was jetzt kommt, lässt den geneigten Zocker ein wenig über USK und BPjM ins Grübeln kommen. Die deutsche Version ist „ab 18 Jahren“ freigegeben und geschnitten oder auch nicht. Da gibt es zum einen die indizierte deutsche Fassung. Diese unterscheidet sich von der englischen Version nur durch die deutsche Lokalisierung. Auf der anderen Seite gibt es die geschnittene Fassung, in der der Lebenssaft der Untoten in Grün über den Bildschirm spritzt und alle Körperteile der Gegner da bleiben, wo sie sind, am Körper.
Für beide Versionen des Spiels muss man volljährig sein, um sie zu erwerben, also hat man die freie Auswahl.

Fazit:
Painkiller ist mal wieder so ein Spiel, das man zwei Stunden spielt und Spaß hat, sich aber hinterher denkt, hätte ich mal lieber ein gutes Buch gelesen. Das soll jetzt nicht heißen, dass das Spiel schlecht ist, es macht auf jeden Fall eine Menge Laune, vor allem weil man nicht viel zum Nachdenken kommt, während man auf dutzende Monster ballert. Aber das macht es eben nur eine gewisse Zeit lang, dann kommt die Ernüchterung, denn es ist einfach ziemlich stupide und nicht sonderlich abwechslungsreich. Es mag zwar ein paar Highlights, wie die riesigen Endgegner geben, aber das allein macht noch kein „Far Cry“ oder „Half-Life“. Denn wer auf etwas herausfordernde Shooter steht, sollte auf jeden Fall die Finger von Painkiller lassen. Wer allerdings auf kompromisslose Action setzt oder ein Spiel für die Ballerorgie für zwischendurch sucht, der ist mit Painkiller auf jeden Fall bestens bedient.


Sebastian Weber - 10.06.2004



Gesamtübersicht: Painkiller

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
70%
Sound:
80%
Grafik:
83%
Singleplayer:
77%
Multiplayer:
75%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1,5 GHz Prozessor. 256 MB RAM. Windows 98SE/ME/2000/XP. 64 MB Grafik
System:

ca. 2,2 GB
CD/HD:

ca. 40 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Egoshooter
Genre: