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Alien vs. Predator: Extinction (XBOX)


Wir könnten in diesem Einleitungstext wieder böse Dinge über unsere CharMe schreiben. Anbieten würde es sich, soll mit diesen Sätzen doch Niko Hüls' Alien vs. Predator-Test eingeleitet werden. (Nicht, dass sie mit Aliens in irgendeinen Zusammenhang gebracht werden könnte. Nein, nein... :o))

Als Käufer einer Konsole, wie hier der X-Box, hat man sich bisher immer gegen ein ganzes Genre von Spielen entschieden: Echtzeitstrategie-Spiele. Entweder gab es keine Version für die Konsole, oder die Umsetzung war so grausam, dass einem jeder ausgegebene Euro in der Seele gebrannt hat. Das größte Problem war hierbei immer die Steuerung: Wie bringe ich die PC-Maus auf die Tasten des Pads? Mit Alien vs. Predator - Extinction gibt es einen neuen Versuch, Echtzeitstrategie auf der X-Box umzusetzen, und damit auch den nächsten Versuch, eine brauchbare Steuerung zu schaffen. Mit Electronic Arts hat sich eine Firma dieser Aufgabe angenommen, die es schon in anderen Genres geschafft haben, Grenzen zu überschreiten. Ob es auch dieses mal gelungen ist – abwarten.

Wenn Zwei sich streiten
Zunächst einmal ein paar Worte zur Story. Irgendwo im Weltall befindet sich der Planet LV-742, eine karge Minenkolonie. Auf diesem liefern sich schleimtriefende Aliens, bekannt aus der Filmreihe mit Sigourney Weaver, und mächtige Predators einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft. Und, wie könnte es anders sein, müssen sich hier natürlich humanoide Marines in diesen ohnehin schon blutigen Kampf auch noch einmischen. Klar, dass daraus eine grausame Schlacht entsteht.
Ihr habt die Wahl, die Kampagne mit einer dieser drei Spezies zu spielen. Jede Kampagne besteht aus sieben Leveln, macht insgesamt also 21 Level – genug Spielraum, um sich einmal richtig auszutoben. Der Fokus der Missionen liegt bei AVP (Alien vs. Predator) eindeutig mehr auf dem Kampfgeschehen, als auf Auf- und Ausbau mächtiger Basen. Trotzdem kommt AVP auch nicht ohne das Sammeln von Ressourcen aus. Diese erhält man durch das Erobern von Atmosphärenprozessoren, oder durch erfolgreiche Kampfesführung. Diese Credits werden dann entweder dazu benutzt, neue Einheiten zu produzieren oder Upgrades für Ausrüstung etc. zu kaufen. Man kann AVP also eher als taktisches Actionspiel beschreiben.
Leider, und damit erstes Manko, hat AVP (Alien vs. Predator) keinen Multiplayer-Mode. Warum, kann ich nicht genau erkennen, vielleicht hat das Geld ja nicht mehr gereicht.
Dafür gibt es ein recht hilfreiches Turtorial, dass über mehrere Stationen einen guten Einblick in die Struktur und Steuerung von AVP gibt, wer einen guten Start will, sollte diese Schule auf jeden Fall durchlaufen, denn es ist gut, kurz, kompakt und recht übersichtlich gehalten, ohne dabei auf die Nerven zu gehen, oder den Reizfaktor zu erhöhen.

Von Checkpoint zu Checkpoint
So nett die Spielidee auch ist, so langweilig linear verläuft dagegen leider das Szenario des Level ab: Selten habt Ihr mehr zu tun, als eine Armee zu bilden, Checkpoints abzulaufen, und alles platt zu machen, was Euch in den Weg kommt. Soweit so gut, werdet Ihr jetzt sagen, dass ist ja auch der Sinn von Echtzeitstrategie. Doch fehlt einfach so das gewisse Etwas in den einzelnen Missionen, wie es die großen Spiele der Zunft auf dem PC zu bieten haben (Warcraft 3). Es kann halt einfach auf die Dauer langweilen, zu ähnlichen Missionszielen nachzueifern. Hinzu kommt noch ein Manko, dass erst auf den zweiten Eindruck wirken wird: Auch wenn in den ersten Levels die Stärke der einzelnen Spezies auf einem Niveau zu sein scheint, scheint die Schlagkraft der Predator für den Kampf mit einem Übergewicht gegenüber Alien und Marines versehen zu sein. Da es keinen Multiplayer-Mode gibt, wirkt sich dies allerdings nicht weiter auf den Spielspaß aus.

Die Maus als Joypad
Als wirklich gelungen muss man die Steuerung von AVP bezeichnen. Sie wirkt gut durchdacht und ist, auch von Maus-Fanatikern, schnell und zügig zu erlernen. Dabei fallen besonders Features auf,
die es Euch leicht machen, liebgewonnene Funktionen der gebräuchlichen Hausmaus, auch mit der X-Box erleben zu lassen: Durch langes Drücken der A-Taste wird ein Kreis auf dem Bildschirm sichtbar, der alle „eingefangenen“ Einheiten auswählt, und so ein gemeinsames Kommando einfach zulässt. Auch lässt sich mit dem linken Stick der Bildschirm-Cursor kinderleicht führen, mit dem Rechten scrollt man leicht über die Bildschirmkarte. Hinzu kommt, dass Standards wie Zielpunkt- oder Patrouille setzen ebenso einfach umgesetzt wurden. Aber auch alle weiteren Funktionen werdet Ihr schnell beherrschen. Mit dieser Steuerung fährt AVP, gerade auf dem Konsolen-Sektor, echte Pluspunkte ein.

Grafische Mittelklasse
Es scheint, bei der Komplexibilität des Spieles für die Entwickler schwer gewesen zu sein, bei der grafischen Umsetzung noch Highlights zu setzen. Zwar kommt AVP für die X-Box mit dem „gewohnt hohen Level“ der Konsole daher, schafft es aber lange nicht, an die Genre-Konkurrenz auf dem PC heranzureichen. Die Areale der Level ähneln sich dazu leider zu sehr und wirken nach einer Weile leider nicht mehr sonderlich frisch, so dass sich die Frage, „Kenn ich das nicht schon?!“, schnell bei Euch einstellen wird. Vielleicht ist es auch einfach nur die Suche nach dem Besonderen, aber AVP kann grafisch nur bedingt beeindrucken.

Orientierungslos
Was hier unbedingt noch einmal gesondert angesprochen werden muss, ist das Niveau der KI bei Alien vs. Predator – Extinction. Klar zeigt sich Euch hier eine gewisse Intelligenz in der Kampfesführung, so dass Einheiten nach erfülltem Auftrag nicht nur dumm in der Gegend herumstehen, doch ist die Wegesroute, die einige Einheiten eigenständig wählen, schon recht eigenartig. Auch ist die Angriffstaktik manchmal mit Tücken versehen, wenn Eure Einheiten auf einmal durch die Gegend laufen, ohne ersichtlichen Grund, und Ihr erst einmal wieder mit ordnender Hand eingreifen müsst. Beim Gegner ist es leider ähnlich: Es wird zwar schon eine gewisse Taktik in den Angriffen sichtbar, eine kleine Überlegenheit reicht allerdings meistens aus, um die Kämpfe trotzdem zu gewinnen. Auch auf diesem Gebiet hätte AVP also, trotz gutem Start, noch einiges an Potential aufzuholen.

Fazit:
Als Pionierarbeit für die X-Box macht Electronic Arts im Genre Echtzeitstrategie mit Alien vs. Predator – Extinction einen guten Eindruck. Nur sollte man, will man nicht schnell den Gefallen daran verlieren, den Vergleich mit den großen Brüdern vom PC, schnellstens abstellen. Denn je länger man wieder auf den PC achtet, umso mehr wird halt doch deutlich, dass die Konsole in Ihrer Funktion eher für Shooter als für Echtzeitstrategie geschaffen ist. Diesen Vergleich lassen wir hier aber mal außen vor und sehen mit AVP einen guten Versuch, dieses Genre auch für die Konsole spielbar zu machen. Wo es allerdings hapert, und das ist auf der X-Box eigentlich gar nicht nötig, ist in den Bereichen KI und Grafik. Hier hat die Leistung der vorliegenden Konsole wesentlich mehr Power als das, was EA aus ihr herausgeholt hat. Doch bin ich sicher, wenn EA noch zwei bis drei Versuche auf der X-Box startet, ist der Weg zum perfekten Echtzeitstragie-Spiel nicht mehr weit. Mit AVP ist die Versetzung nicht gefährdet, Klassenbester wird es aber sicher auch nicht – Einfach ein ordentliches Spiel.


Niko Hüls - 01.10.2003



Gesamtübersicht: Alien vs. Predator: Extinction (XBOX)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
66%
Sound:
70%
Grafik:
69%
Singleplayer:
68%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Englisch
Sprache:

Echtzeitstrategie
Genre: