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Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs


Hurra! Endlich wieder eine Frau die hier einen Test geschrieben hat. Charlotte Messerschmidt, eine unserer Quotenfrauen, kennt man vom "geflutet" und den News. Mal sehen was sie uns da an neuen Lesestoff gibt.

Der Film ist gesehen, alle Interviews und Artikel gelesen und das Herz schmerzt arg angesichts der Tatsache, dass es nie wieder ein Filmjahr wie die letzten drei geben wird.
Der Herr der Ringe ist vernichtet und Mittelerde gerettet. Was ja auch schön ist für die Bewohner dort, aber wir müssen uns nun anderweitig Ersatz für die HdR-Droge suchen und Electronic Arts hat Abhilfe geschaffen und was es mit dem dritten Teil des Spiels auf sich hat, hab ich mir mal genauer angeschaut.


Grafik, Sound, Atmosphäre
Ein Wort – genial! Jedem Fan muß beim Spiel das Herz höher schlagen, denn ihr werdet sofort und erfolgreich in das Geschehen gezogen.
Die Grafik ist ein Augenschmaus, die Charaktere sehen so aus, wie wir sie von der Leinwand kennen, sie sprechen mit den Stimmen, die wir gewohnt sind. Die Umgebung ist liebevoll und detailreich dargestellt, die Gegner beeindruckend. Die Toten in ihrer grünen Transparenz, die geduckten Orks, mächtige Olifanten, eine eklige Kankra. Gewaltige Explosionen, Blitze, Feuer, alles passt und ist scharf.
Der Sound ist ein Geschenk an die Liebhaber des Filmsoundtracks. Die Stücke erkennt man sofort wieder, nur extrem selten wird die Musik aufdringlich, meist unterstützt sie die Spielatmosphäre perfekt.
Ihr werdet also wirklich das Gefühl bekommen, in Mittelerde an Seiten der Helden zu kämpfen und die wirklich fabelhafte Verbindung von Film- und Spielszenen tut ein Übriges, um euch das Gefühl zu vermitteln, direkt dabei zu sein.
Leider führte diese Vielzahl ausgezeichneter Spielefeatures zu zweitweiligem Ruckeln des Spiels, was vor allem im wilden Kampfgetümmel zeimlich nervtötend ist. Achtet also darauf, dass eure Technik den Systemanforderungen unbedingt gerecht wird, wenn ihr ruckelfrei spielen wollt. Dann aber habt ihr so ziemlich das Beste auf dem Bildschirm, was wohl derzeit zu kriegen ist.

Spielverlauf
Mitten in die Schlacht bei Helms Klamm werdet ihr geworfen und seht noch einmal die Filmszenen davon. Sehr weich gelingt der Übergang des Films ins Spiel und plötzlich steht ihr als Gandalf mitten im Schlachtgetümmel und zahlreiche Orks stürmen auf euch ein.
Für Spielanfänger wie mich, der ich dieses Merkmal der Herr der Ringe-Spiele nicht kannte, eine irritierende Variante des Spielbeginns, scheint es sich doch zunächst um ein Tutorial zu handeln. Allerdings führt auch ein Zauberer wie Gandalf keinen Schlag ohne euren Mausklick aus.
Habt ihr diese Schlacht gemeistert – und keine Sorge, das werdet ihr – dann erst besteht die Möglichkeit, Spieleinstellungen vorzunehmen und sich für einen der sechs Charaktere zu entscheiden.
Insgesamt stehen euch 13 Missionen zur Verfügung und nach Beendigung aller lassen sich noch weitere Figuren und eine Bonusmission freischalten.
Wie im Film auch wird der Spielverlauf auf drei Handlungsstränge verteilt. Wählt Gandalf und kämpft euch nach Helms Klamm nach Isengart durch, erledigt dort mit den Ents quiekende Orks und zieht weiter nach Minas Tirit und verteidigt die weiße Stadt gegen die aufbrandenden Horden von Gegnern.
Oder entscheidet euch für den Weg der Hobbits und begleitet Frodo und Sam auf ihrem düsteren weg nach Mordor hinein. Kankra wartet auf euch, Cirith Ungol muß bewältigt werden und schließlich der Schicksalsberg.
Aber ihr könnt euch auch als Aragorn, Legolas oder Gimli durch das Reich der Toten kämpfe, um dann mitten auf Schlachtfeld des Pellenor zu landen. Mein Lieblingscharakter ist eindeutig Aragorn, aber ich bin auch eine Frau und stehe auf solche Helden.

So weit, so fantastisch. Kommen wir nun zum

Gameplay
Sicher hat mir die Steuerung vor allem deswegen Schwierigkeiten gemacht, weil ich ein Spielanfänger bin. Die feste Kamera zwingt mitunter dazu, laut Steuerung rückwärts zu laufen, wenn man sich vorwärst bewegen möchte. Das führte mitunter zu unschönen Szenen, in denen Helden hilflos vor Wände rennen oder gegnerlos in der leeren Luft herumfuchteln. Nicht nur derlei Seltsames geschieht, mitunter versperrt einem die Kamerafahrt auch die Sicht auf das geschehen und an mancher Stelle verschwindet euer Charakter plötzlich für einen Moment aus dem Bildschirm, aber alles in allem eine Sache, die man akzeptieren lernt.
Man kämpft also munter vor sich, stirbt dann eventuell auch mal und fängt von vorn an. Das macht man dreimal auch munter, aber dann fällt die fehlende eigene Speichermöglichkeit sehr negativ auf.
Äußerst sparsam verteilte Speicherpunkte zwingen dazu, oft ganze Passagen nochmals zu spielen und sich dadurch auch wieder und wieder die nicht abzukürzenden Filmszenen und Intros anzusehen, was wohl auch den größten Fan irgendwann nervt. Dazu kommt, dass gerade Szenen, die man gern vermeiden möchte – nämlich etwa die Sterbeszene, extrem langsam vonstatten geht und ebenfalls nicht abzukürzen ist. Eigentlich will man sofort noch mal probieren, aber nein, erst mal muß man zugucken, wie sich das Schattenreich nähert. Ist ja beim ersten Mal noch ganz interessant, beim vierten Mal nervt es gewaltig und der Rechner bekommt es ab oder der zufällig anwesende Partner. Diese zeitaufwendigen Animationen, gepaart mit dem hohen Schwierigkeitsgrad des Spiels ließen zumindest meine Motivation spätestens nach dem fünften Versuch ins negative Unendlich fallen.
Diesen Fall erlebt man auch öfter, da das Spiels selbst mit einfachstem Schwierigkeitsgrad nicht ganz ohne ist. Es gibt Phasen, da möchtet ihr das Spiel schreiend aus dem Fenster werfen, weil ihr zum x-ten Mal von irgendwem ins Schattenreich geschickt werdet, der nächste Speicherpunkt aber noch weit entfernt ist. Dabei rede ich hier noch von den einfachen Leveln. Spätestens bei schwierigeren Leveln, die man wohl zwangsweise mehrmals spielen muß, empfiehlt es sich, etwas mehr Geduld mitzubringen. Das ist vor allem auf dem Weg zu einem Endgegner nötig, wie etwa dem König der Toten.
Für eure Kämpfe bekommt ihr natürlich Erfahrungspunkte. Je mehr Gegner ihr gleichzeitig erledigt, umso höher steigt die Bewertung, bis hin zum Perfekt-Modus. Habt ihr eine bestimmte Anzahl EXP, könnt ihr damit aufsteigen und euch weitere Fähigkeiten wie den Orkfäller oder den Zorn des Waldläufers kaufen. Die Kombination verschiedener Schwertschläge hat natürlich auch ganz verschiedenen Wirkungen und so werdet ihr nach und nach stärker, geschickter und könnt irgendwann alle Gegner platt machen. Getötete Feinde lassen auch des öfteren ein Heiltrank fallen, den ihr eigentlich immer auch dringend gebrauchen könnt.
Eins ist auf jeden Fall klar, der Schwerpunkt des Spieles liegt wie im Film auf Action. Es geht vor allem darum, Massen von Gegner unschädlich zu machen. Meist gibt es keine zweite Wahl und selten ist ein Rückzug möglich, der etwa Gegner anlocken würde, um sie einzeln zu vernichten. Eingekeilt zwischen riesigen Steinen mit Gegnern, die von allen Seiten auf euch einstürmen, bleibt gar nichts anderes übrig, als auf das gute Hack’n Slay zu setzen.

Fazit
Actionfans vortreten, das ist ein Spiel der Extraklasse. Selten bekommt man eine derart gelungene Umsetzung eines Films auf den Computerbildschirm. Damit ist das Spiel auch ein Leckerli für die Filmfans, die sich schon immer heimlich nach Mittelerde gewünscht haben.
Die Motivation bleibt auf einem recht ordentlichen Level, denn trotz der Frustrationen über die Schwierigkeiten und das beschriebene Speicherproblem ist man viel zu neugierig darauf, wie die Olifanten aussehen, wie sich Sam und Frodo gegen Kankra behaupten und wie überhaupt das Ganze ausgehen wird.
Und schön anzuschauen ist das Ganze ja außerdem, ein lohnenswertes Kauf.


Charlotte Messerschmidt - 16.02.2004



Gesamtübersicht: Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
60%
Sound:
90%
Grafik:
90%
Singleplayer:
80%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

50 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Action-Adventure
Genre: