HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Sacred


Unsere Charlotte Messerschmidt war verreist. Sie war in Ancaria. Wo das liegt? Ich wusste es auch nicht - bis zu diesem Test.

Die Schlacht um Ancaria hat begonnen. Warum überhaupt Schlacht? Nun , es gibt Dumpfbacken, die es einfach nicht drauf haben. So einer ist Shaddar, ein dunkler Zauberer, der einen Dämonen beschwört. Das ist finster an sich, aber das seine Gehilfen eine Lücke im Beschwörungspentagramm verursachen, ist mehr als dämlich. Und so geht der Dämon nicht nur wütend auf Shaddar los, sondern stampft auch gleich noch in die Welt hinaus, um dort allerlei Unwesen zu treiben.

Monsterjagd und Tagesgeschäft
Eure Hauptaufgabe ist es, diesen Dämon samt Gehilfen und Trittbrettfahrern aus dem Weg zu räumen. Der Hauptquest führt euch quer durch Ancaria und ihr durchstreift liebliche Wälder, flirrende Wüsten, knackig-kalte Eisgebiete und Sümpfe. Überall trefft ihr mordlustiges Gesinde, seien es Räuber, die euch hämische Bemerkungen zurufen, bevor ihr sie erledigt, seien es Goblins, die bei der Attacke „Schniepel“ rufen. (ich frage mich, ob damit männliche Spieler verunsichert werden sollen :o)). Mein Lieblings-Goblin-Spruch: „Schlagt ihm den Kopf ab, ich brauch nen neuen Aschenbecher“. Seien es hungrige Wölfe, Berg- oder Feuertrolle, Drachen, Spinnen, Orks, Zombies oder einfach Verräter. Alle wollen eins – euer Leben. Das versuchen sie in Haufen, einzeln, oder unterstützt von finsteren Zauberern. Aus Neugierde heraus gelang es mir sogar, mich von blutgierigen Hasen angreifen zu lassen, siehe Screenshot dazu. Die Besetzungsliste des Spiels ist vertraut aus vergleichbaren Spielen.
Neben der Hauptaufgabe bitten euch überall Bürger um Hilfe. Mal müssen Dokumente überreicht, mal ein verschollener Mitbürger gefunden werden. Manchmal braucht man ein Gegengift oder wünscht, dass ihr Arogarn, dem Waldläufer eine Nachricht überbringt. Ihr könnt euch stundenlang im Spiel vergnügen, ohne dem Hauptquest nur einen Gedanken zu widmen.
Wem wild zumute ist, der geht Gräber schänden und darf sich über die Grabsprüche amüsieren. Ein Grab ist von B.B. belegt: „Ich bin schon drin? Das war ja einfach!“. So löst sacred die Spannung auch mal in einem Lachen auf, was sehr angenehm ist.

Und wie sieht das aus?
Obwohl in 2D ist die Welt sehr detailreich. Liebevoll angelegte Blumenbeete, gedeckte Tische in Gärten, herumwuselndes Volk. Zu sehen gibt es reichlich und immer bezaubert es das Auge, selbst in weniger angenehmen Umgebungen. Eurer Charakter ist dagegen in 3D und zeigt sich farbenprächtig. Die Seraphim ist meiner Ansicht nach die Sexieste (wobei ich der Meinung bin, dass es selbst unter Fabelwesen keine derart langbeinigen Frauen gibt...), die Vampirin sieht am besten in ihrer Vampirform aus, der Dunkelelf gibt den Mysteriösen, der Gladiator kommt knallhart, aber irgendwie kumpelig rüber, der Kampfmagier hat die effektvollsten Zaubersprüche und die Waldelfin ist zierlich wie ein Windhauch, aber ihre Bogenkunst ist überwältigend. Die Synchronstimmen sind super. Der Dunkelelf spricht mit der deutschen Stimme von Nicholas Cage, ebenso bekannt ist die Stimme der Vampirin, gesprochen von Akte-X-Beauty Dana Scully. Was die Helden an Weisheiten verbreiten, ist allerdings nix gegen das, was euch die Kinder um die spitzen Ohren hauen. Von „Mama sagt, Helden seien lebensmüde. Warum schläfst du dann nicht mal?“ bis zu „Du siehst aber doof aus!“ ist alles dabei, was ihr euch vorstellen könnt.
Insgesamt erwarten euch 25 verschiedene Landschaften, bewandert von 60 Gegnertypen. Wie stark euer Gegner ist, erkennt ihr an einem Kreis um ihn herum. Dabei gibt es Abstufungen, denn ein Gegner in Rot ist schwer, aber nix gegen einen Gegner mit Rot und Zacken. Trefft ihr auf so einen, werdet ihr ziemlich zu tun haben, ihn euch vom Leibe zu halten, denn es ist ein „Bossgegner“.
Zwar gibt es Musik, allerdings wird diese spärlich eingesetzt und trifft nicht immer den rechten Moment. So erdröhnt spannungsgeladene Kampfmusik mitunter dann, wenn eurer Gegner bereits ausgelöscht ist. Das hätte gern mehr sein dürfen. Ansonsten zwitschern Vögel oder der Wüstenwind heult. So wird es allerdings auch nie nervend.

Wie spielt es sich?
Gut. Die Steuerung ist simpel. Ihr haltet die linke Maustaste gedrückt, um euch zu bewegen. Zum Kämpfen Gegner anklicken und halten, bis er platt ist. Hier ein Kritikpunkt eines handschwachen Spielers. Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Kämpfens. Die Übelste war Diablo 2, Gegner musste für jeden Schlag angeklickt werden – der Arzt verbot weiteres Spielen. Dungeon Siege war eine Wohltat – Gegner anklicken und zuschauen. Sacred bietet die Zwischenvariante, denn das Gedrückthalten geht auch auf die Hand. Aber im wilden Kampfgetümmel merkt man das nicht. Wildes Kampfgetümmel erschwert in meinen Augen auch die Benutzung des wunderbar angedachten Kombo- und Kampfkünste-Systems.
Die Kombos sind besonders für schwierige Gegner geeignet, schließlich könnt ihr ihm in einer Abfolge mit schwerem Tritten, Blitzschlägen und Blutküssen zusetzen. So eine geballte Ladung Kampf braucht eine gewisse Regenerationszeit. In dieser Zeit müsst ihr euch anders behelfen. Da man mehrere Ablageslots hat, kommt man auf die Idee, derweil einen einzelnen Kampftritt zu nutzen. Da allerdings kommt das Problem das Kampfgetümmels hinzu. Wenn man von mehreren Gegner angegriffen wird, hat man genug damit zu tun, die Taste für den Heiltrank zu drücken, kommt aber nicht dazu, nebenbei auch noch auf die Taste mit den Kombos zu drücken, geschweige denn, zwischen verschiedenen Waffen oder Künsten zu wechseln.
So suchte ich mir zumindest schnell meine Lieblingskampfkünste. Die Seraphim ist wunderbar mit ihrem Blitzstrahl in Kombination mit schneller Attacke. Die Vampirin ist ein herrlich gefährliches Biest in ihrer Vampirform - sehr schick anzusehen - allerdings braucht ihre Verwandlung einige Sekunden, in denen sie dem Gegner schutzlos ausgeliefert ist.
Pferde sind für die Waldelfin sinnvoll, für andere Charaktere taugen sie vor allem zur schnellen Fortbewegung oder um euch Feinde länger vom Hals zu halten, weil die zunächst das Huftier bearbeiten, um euch auf den Boden der Kämpfe zurück zu holen.
Im großen Ganzen spielt sich Sacred leicht und erschließt sich mit dem Tutorial schnell.
Leider gibt es Patch-Bedarf für den Spielablauf innerhalb der Städte. Oft ruckelt das Spiel dort, der Charakter zuckt dann in einer Art epileptischem Anfall und wenn man dann wagt, zu einem Händler zu ruckeln, wird es noch übler und verdirbt die Spiellaune etwas, zumindest, bis man die Stadt verlassen hat.

Fazit
Sacred taugt zum Spielspaß über viele Stunden sehr. Die Vielzahl der Nebenquests, die unterschiedlichen Landschaften sind abwechslungsreich genug, um auch die Motivation auf einem ordentlich hohen Level zu halten. Die Grafik ist eine Augenweide, der Zuwachs der Kampfkünste und Kombos eures Helden lässt euch ständig auf Gegnersuche gehen, um die neusten Tricks gleich auszuprobieren.
Alles in allem ein Spiel mit hohem Sucht- und Sehnenscheid-Entzündungsfaktor. Auf, auf nach Ancaria.


Charlotte Messerschmidt - 18.03.2004



Gesamtübersicht: Sacred

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
60%
Grafik:
90%
Singleplayer:
80%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

800 MHz Pentium III. 256 MB RAM. Windows 98//SE/ME/2000/XP
System:

ca. 50 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Rollenspiel-Adventuer
Genre: