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Ministry of Games - Interview


Unser Sebastian Weber hat sich doch die Arbeit gemacht und mal einen verantwortlichen Menschen vom Fujitsu Siemens Super Cup 2004 interviewt. Was dabei rausgekommen ist? Lest selber.

Hallo, würdest Du Dich unseren Lesern zu allererst bitte vorstellen und uns erzählen, was Deine Aufgabe bei MoG ist.
Hallo, ich bin Ralf „ravn“ Rechmann und Content Manager bei MoG – Ministry of Games. Also im Prinzip bin ich für alle textbasierten Inhalte verantwortlich, die wir selbst wie auch für unsere Partner und Auftraggeber erstellen und veröffentlichen. Darüber hinaus betreue ich das Redaktionsteam der eSport Newsseite pro-gaming.de und schreibe als freier Redakteur für den eSport Bereich von GIGA GAMES. Drei grundverschiedene Aufgaben, die es tagtäglich sorgsam voneinander zu trennen gilt.

Laut der Homepage zum Fujitsu Siemens Computers Super Cup 2004 hatten sich etwa 220 Spieler für die Onlinequalifikation angemeldet. Hast Du mit einem derartigen Ansturm gerechnet?
Gerechnet ja und gehofft ebenfalls – dazu hat zu viel Arbeit in das Event gesteckt, als dass wir uns und unsere Partner mit weniger als dem Optimum zufrieden geben. Und mit den 220 angemeldeten Spielern zum exklusiven FIFA Stars Wochenende des Fujitsu Siemens Computers Super Cup 2004 haben wir die komplette Creme de la Creme der FIFA 2004 Szene erfasst - und ein paar Österreicher, Schweizer, Niederländer und Russen ergänzten das Teilnehmerfeld und sorgten so für den internationalen Flair. Mit mehr eSport Stars konnten wir eigentlich für die beiden Wochenendtage nicht rechnen und wenn es weniger gewesen wären, dann hätten wir uns fragen müssen, wen wir aus dem potenziellen eSport Spitzenspielerpool mit dem Event nicht angesprochen haben und für die Zukunft daraus lernen.

Bist Du damit zufrieden, wie der Super Cup abgelaufen ist, oder gibt es einige Punkte, die Du im Nachhinein gerne anders gemacht hättest?
Nach außen ist der Fujitsu Siemens Computers Super Cup 2004 sicher perfekt abgelaufen. Intern gibt es immer Potenzial für Verbesserungen. Aber solange die Turnierteilnehmer, die Zuschauer und unsere Partner zufrieden sind – und das waren sie nach dem Feedback was wir bekommen haben – dann haben wir auch unser Ziel erreicht. Persönlich hätte ich aber gerne mehr Vorbereitungszeit für den Movie Contest gehabt, aber auch so war die FIFA Movieszene schon begeistert, obwohl sicher noch mehr auf der CeBIT möglich gewesen wäre.

Zum Supercup sind sicherlich auch einige Spieler angetreten, die vorher in der Szene weniger oder gar nicht bekannt waren. Glaubst Du solche Events eignen sich, um Talente zu finden und zu fördern?
Ob man damit neue Talente finden kann, weiß ich nicht. Aber mit solchen Events kann man die Öffentlichkeit für das Themengebiet eSport begeistern und Berührungsängste und Vorurteile abbauen – das finde ich viel wichtiger. Da Messebesucher spontan an den Tagesturnieren mitspielen konnten, haben wir mit dem Fujitsu Siemens Computers Super Cup 2004 sicherlich einige Neulinge mit der Leidenschaft für eSport anstecken können. Ob das jetzt Talente waren, die in Zukunft noch von sich wieder hören lassen, werden wir abwarten müssen.

Am Samstag war, während den FIFA-Spielen, der Fujitsu Siemens Computers Stand wohl der am besten besuchteste in Halle 1. Auch bei dem Stand von Shuttle waren während den WarCraft III- Spielen Massen an Menschen. Würdest Du sagen, dass das ein Zeichen dafür ist, dass sich eSport in Deutschland schon etabliert hat?
Etabliert ist ein gewaltiges und irgendwie auch endgültiges Wort. Wir befinden uns meiner Meinung nach gerade auf dem Weg, eSport aus der dunklen Nische der Szene in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu heben. Der Fujitsu Siemens Computers Super Cup 2004 ist wie die GIGA LIGA und der eSport Bereich im Fernsehen bei NBC GIGA nur ein weiterer Schritt.

Was glaubst Du, wie wird eSport in etwas 5 Jahren in Deutschland aussehen?

Wenn ich meine Kristallkugel anwerfe, dann sehe ich für den eSport in Deutschland eine positive Zukunft. Die aktuelle Generation wird mit professionellen Computerspielern groß und aus den Zockern von heute werden die Entscheider von morgen. Wenn man 5 Jahre in die Vergangenheit blickt, dann gab es solche Begriffe wie „eSport Stars“ noch überhaupt nicht und das Image der so genannten Cyberathleten hat sich gewaltig zum positiven entwickelt. Wir haben also in eSport Deutschland schon eine Menge erreicht …

Wenn wir schon über eSport im Allgemeinen sprechen, MoG setzt sich ja dafür ein, den elektronischen Sport in Deutschland gesellschaftsfähig zu machen. Aber viele unserer Leser werden MoG vielleicht noch nicht kennen, kannst Du kurz zusammenfassen, wann MoG gegründet wurde und mit welchen Absichten, was bisher die größten Erfolge und Misserfolge waren und was die Clans bzw. Spieler von MoG haben / erwarten können.
Dr. Bernd Holzapfel ist Managing Director und von GIGA so bezeichneter "Masterchief" von MoG - Ministry of Games. Mit solchen Projekten wie die bis dahin grösste LAN-Party in Berlin und dem GameCity Event auf der IFA 2001 hat MoG auf sich aufmerksam gemacht. Im Mai 2002 begann dann die Zusammenarbeit mit NBC GIGA, für die MoG auf der Electronic Entertainment Expo Videomaterial erstellt hat. Die World Cyber Games 2002 und 2003 sowie die von MoG betreute GIGA LIGA sind weitere Meilensteine. Mit dem Team Fujitsu Siemens Computers bildeten dann 2004 erstmalig professionelle Computerspiele den Mittelpunkt einer deutschlandweiten Werbekampagne für den SCALEO 64 Deutschland PC. Aktuell bietet MoG die umfassendste Plattform im eSport-Bereich. Etabliert als Veranstalter Aufsehen erregender eSport-Veranstaltungen organisiert MoG heute für seine Partner einzelne Turniere sowie ganze Ligen und fördert gezielt herausragende Talente. Die eigene Erstellung und Distribution von Online-, Print- und TV-Content sichert dabei den Partnern die professionelle Vermarktung ihrer Engagements.

Wie bist Du zu MoG gekommen? Warst Du selbst Spieler und unzufrieden mit der Situation?
Meine eSport Vergangenheit hat schon vor der MoG GmbH begonnen, bei der ich seit Oktober 2003 fest angestellt bin. Mit Bertelsmann Game Channel und dem Projekt GCpro ging es mit mir als Volontär im Jahr 2000 los. Damals haben wir von GCpro die World Cyber Games nach Deutschland geholt und mit der WCG Challenge 2000 erste eSport Erfahrungen gesammelt. Bertelsmann hat dann RTL aufgekauft, Game Channel von Hamburg nach Köln umgesiedelt und schliesslich den ganzen Laden platt gemacht. Über die World Cyber Games bin ich dann 2002 auch als freier Mitarbeiter zu MoG und NBC GIGA gekommen. Und begeisterter Spieler bin ich seit ATARI VCS 2600 und C16 Zeiten immer noch – inzwischen hat sich das aber mehr vom PC auf die Xbox verlagert.

Viele Spieler träumen ja davon, ihr Hobby zum Beruf zu machen, auf welche Weise auch immer. Was würdest Du einem Anfänger raten, wenn er in die eSports-Szene einsteigen will?
Wer den professionellen Weg des eSport gehen will, der sollte durch Leistung erstmal auf sich aufmerksam machen. Ein bekannter Clan kann einem da hilfreich zur Seite stehen, damit man sich voll und ganz auf das Spiel an sich konzentrieren kann und übliche Orga-Aufgaben einem abgenommen werden. Neben Leistung ist die eigene Vermarktung aber ebenso wichtig, weil eSport funktioniert nur mit Sponsoren und die wollen Sympathieträger sehen, die in der Öffentlichkeit auch ein positives Image vermitteln können. Direkt Clans will und kann ich keine empfehlen, da die Clanszene an sich viel zu zerstritten ist und eher dem eSport durch ihre Kindergartenkleinkriege schadet anstatt gemeinsam nach vorne zu bringen – die eSport Zukunft sehe ich in den von Clans losgelösten Elite-Squads, die direkt an Sponsoren gebunden sind. Wir sind auf jeden Fall auf dem besten Weg in naher Zukunft als professioneller Computerspieler von eSport alleine leben zu können. Allerdings muss dann aber auch die Leistung und das Auftreten in der Öffentlichkeit stimmen.

Weil wir gerade bei arbeiten in der eSports-Szene reden, sucht MoG noch Mitarbeiter und wenn ja, was sind die Vorraussetzungen und wie sieht der Arbeitsalltag aus?
In naher Zukunft wird MoG weiter expandieren – alleine weil die zu betreuende Projekte immer mehr werden. Genaueres kann ich aktuell dazu aber noch nicht sagen, wir sind erstzunehmende Bewerbungen von Szeneinsidern aber nicht abgeneigt. Dabei muss man aber zwischen freie und festangestellte Mitarbeiter unterscheiden und die Anforderungen liegen im Bereich selbstverantwortlichem Eventmanagment nicht gerade niedrig. Einen Arbeitsalltag gibt es nicht, da jedem Tag neue Aufgaben und Entscheidungen anstehen. Stundenzähler und Bürokraten sind bei uns aber an der falschen Adresse – nicht umsonst haben wir den Slogan „… aus Leidenschaft“.

Zum Abschluss, was ist das Nächste, was wir von MoG erwarten können?

Am 22. Mai 2004 ist das GIGA LIGA Grand Slam Finale der Season Two in Düsseldorf bei NBC GIGA. Das ist das aktuellste Projekt von MoG über das ich öffentlich reden kann. Ferner steht ab Mai noch die Qualifikation zum Electronics Sports World Cup an und noch eine ganze Menge mehr Events, die aktuell in der Planungsphase sind.

Vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, alle Fragen zu beantworten.
Kein Problem :-)


Sebastian Weber - 18.04.2004