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TrackMania


Wir bei Spieleflut sind schon ganz schön mutig - drücken Lennart Griese den TrackMania-Schlüssel zu unserem Spieleflut-Porsche in die Hand und lassen ihn fahren. Was zurückkam war mehr als ein Häufchen Elend - ein perfekter Schrotthaufen. Nur Lennart lachte - warum er keine Schanze und keinen Looping auf seiner Dienst-Fahrt ausließ, verrät er Euch in seinem Fahrbericht zu TrackMania!

Wenn man über TrackMania spricht, weiß man gar nicht, womit man am besten beginnen sollte. Das französische Entwicklerhaus Nadeo hat es nämlich geschafft, das Rennspiel-Genre um so einige Facetten zu erweitern, die man bisher nicht oder kaum in einem anderen Spiel vorfinden konnte.

Nicht aus der Fabrik
Der Schwerpunkt von TrackMania liegt auf dem Bau eigener Strecken, auf denen man dann hinterher entweder die Bestzeit oder ein paar Freunde jagt. So gibt es beispielsweise den Puzzle-Modus, in dem man ein paar Bauteile wie Straßen oder Schanzen zur Verfügung hat und damit den schnellstmöglichen Start-Ziel-Weg finden muss. Wer sich erst einmal an die Steuerung der Fahrzeuge gewöhnen möchte und einfach nur mal ein paar Runden um die Ecken sausen will, kommt jedoch auch nicht zu kurz, denn dafür gibt es den Renn-Modus, dessen Bezeichnung jedoch etwas unangebracht ist. Ein Rennen fährt man nämlich nur insofern, als dass man seinen eigenen Schatten verfolgt, mit dem man (hoffentlich) schon vorher die Bestzeit erfahren hat. Der Survival-Modus geht da schon eher als waschechtes Rennen durch. Hier gilt es, auf 24 Strecken niemals als Letzter ins Ziel zu kommen oder auszuscheiden, sonst heißt es "Game Over". Belegt man einen der ersten zwei Plätze, darf man dafür gnädigerweise ein respektive zwei Rennen überspringen. All diesen Modi ist allerdings eines gemein: Die Langzeitmotivation hält sich arg in Grenzen, denn wenn man sich ein wenig konzentriert, kann man das Spiel relativ schnell "durchspielen". Doch wie oben schon angedeutet wurde, liegt der eigentliche Reiz von TrackMania nicht in den Renn-Modi, die man so schon äußerst oft gesehen hat, sondern im freien Streckenbau, wo sich besonders Tüftler und Carrera-Fans richtig ausleben können.

Hoch hinaus
Wer sich nun daran machen möchte, seine eigenen Vorstellungen der idealen Strecke zu verwirklichen, braucht sich nicht vor einem komplizierten Editor zu fürchten, was ja nicht bei allen Spielen der Fall ist, wo die von den Entwicklern sicher gut gemeinte Komplexität für viele eher abschreckend wirkt. Im Falle des TrackMania-Editors hat man sich jedoch auch als Normalsterblicher nach einer Viertelstunde so weit mit den Bedienungen vertraut gemacht, dass man schon seine erste halbwegs ahnsehnliche Bahn zusammengeschustert hat. Dennoch gibt es Einschränkungen: Die Streckenteile kosten nämlich, und zwar "Coppers". Das ist die Spielwährung, deren Kontostand man dadurch auffüllt, indem man in den verschiedenen Spielmodi die jeweiligen Ziele besonders gut erfüllt. Ist man beispielsweise ein besonders Schneller auf einer Strecke, so erhält man dafür eine Goldmedaille und eine höhere Anzahl Coppers, als wenn man nur die Silbermedaille ergattert hätte. Wer sich also mit genügend Coppers ausgerüstet den Editor vornimmt, kann sich zunächst für ein Setting entscheiden: Winterlandschaft, Wüste oder feuchte Wald- und Wiesenlandschaft samt dörflichem Ambiente. Jede Landschaft hat ihre eigenen Bauteile, was daran liegt, dass es pro Landschaftstyp nur eine Fahrzeugklasse gibt, welches dann insgesamt drei verschiedene Klassen macht. Die Bauteile sind auf das jeweilige Fahrzeug zugeschnitten, so dass man dessen Fahreigenschaften optimal Geltung verschaffen kann, kennt man sich mit diesen gut genug aus. Wer dann der Meinung ist, seine Strecke sei die unübertroffen beste der Menschheitsgeschichte, kann sie seinen Freunden schicken oder ins Internet hochladen. Da die Dateien nur eine Kb groß sind, sollte einem regen Austausch nichts im Wege stehen.

Mit vollem Tempo um die Ecke
Obgleich das eigentliche Fahren nicht zu 100% für den Spielspaß sorgt, sollte bezüglich der Wagen doch etwas gesagt werden. Wie schon erwähnt gibt es drei verschiedene Fahrzeugmodelle, die man jeweils in einer bestimmten Umgebung spielt: der Pickup in der Eislandschaft, die Ami-Kutsche in der Wüste und das Rallye-Auto in der rutschigen Wiesenumgebung. Die drei Modelle unterscheiden sich fahrtechnisch schon gewaltig, so kann man die Kurven mit dem Pickup ruhig mit vollem Tempo angehen, während sich der Amischlitten bei solchen Manövern gerne mal gepflegt überschlägt. Der Rallye-Wagen dagegen schliddert munter in der Gegend umher, auch wenn man in richtigen Rallye-Spielen sicher ein realistisches Fahrverhalten hat. Überhaupt erinnert eben dieses Fahrverhalten mehr an Matchbox-Autos als an richtige PS-Monster. Ob man dies als Schwäche werten sollte, ist allerdings die Frage, denn eigentlich passt das ja zu dem Modellbau-Touch von TrackMania. Enttäuschend ist somit lediglich die geringe Anzahl von verschiedenen Wagen, da sich die Wagen einer Klasse untereinander nicht unterscheiden.

Spiegelnde Äste
Die Grafik als "durchschnittlich" zu bezeichnen, wäre stark untertrieben, sie mit "phänomenal" zu titulieren wäre jedoch wiederum leicht übertrieben. Alles in allem ist TrackMania wirklich recht hübsch anzuschauen. Besonders die Spiegeleffekte auf den Autos, den Seen und den feuchten Straßen sehen wirklich erstklassig aus. Ansonsten gibt es in der Sonne blitzende Leitplanken und relativ hochauflösende Texturen zu bewundern. Die Autos selbst sehen auch ordentlich aus, doch allzu detailliert sind sie nicht. So gibt es beispielsweise ein Schadensmodell, welches keines ist. Prallt man mal etwas härter gegen eine Wand, öffnen sich Kofferraum, Türen und Motorhaube, doch das war es dann auch schon. Spielerische Auswirkungen hat das sowieso nicht. Zudem drehen sich die Räder nicht, und auch beim Lenken verharren sie schön in der Mittelstellung. Nichtsdestotrotz gibt es an der Grafik im Grunde nichts auszusetzen, was den Spielspaß in irgendeiner Weise stark trüben würde, eher das Gegenteil ist der Fall, was vor allem an den Direct-X-9-Effekten liegt.

Die Akustik bietet nichts wahnsinnig Aufregendes. Die Wagen hören sich halbwegs so an, wie man es erwartet und haben eine individuelle Hupe. Während des Rennens läuft pro Landschaft ständig ein- und dasselbe Lied, was aber nicht so störend ist, wie man es vermuten könnte.

Blechlawine
Da man für die Solo-Modi nicht gerade ewig braucht, kommt dem Mehrspieler-Part in TrackMania eine besonders große Bedeutung zu. Hier wird zwischen drei Modi unterschieden: Rundenrennen, Time Attack und Team-Modus. Im Runden-Modus tritt man gegen bis zu zehn Gegner an und versucht, die Bestzeit zu fahren. Leider kann man sich hier keine richtigen Gefechte liefern, da es keine Kollisionsabfrage gibt, was auch in allen anderen Renntypen der Fall ist. Time Attack gleicht einer Rallye-Meisterschaft, da man hier ständig angezeigt bekommt, wie schnell man im Vergleich zur Bestzeit ist, was für einen noch höheren Leistungsdruck sorgt. Im Team-Modus fährt man das Rundenrennen, nur halt in Mannschaften aufgeteilt. Gewinnen kann nur das Team, in dem jedes Mitglied sein bestes gibt.

Der eigentlich Reiz des ganzen ist, dass man eigentlich immer neue Strecken zu Gesicht bekommt, denn auf jedem Server gibt es eine Anzahl Strecken, die vom jeweiligen Spielleiter selbst kreiert wurde. Auf diese Weise kann man sich auch Anregungen für sich selbst holen und nebenbei auf verrückten Strecken sein Können unter Beweis stellen. Da man auch die Texturen seiner Wagen beeinflussen kann, wird hier durch die Individualisierung für eine Menge Spaß gesorgt, die das Spiel wohl auf längere Zeit am Leben halten wird.

Fazit
Wem es nicht zu sehr auf realistisches Fahren ankommt sondern darauf, dass man auch den Kopf einsetzen kann, dem kann ich TrackMania reinen Gewissens empfehlen. An der technischen Präsentation ist ebenso wenig auszusetzen wie am Langzeitspaß, den man als findiger Streckenarchitekt haben kann. Wer jedoch über keine Internetverbindung verfügt, wird mit TrackMania nur eingeschränkt glücklich, da hier der Aspekt des Austauschs an Ideen und Strecken etwas verloren geht, obgleich man natürlich auch offline den Mehrspieler-Modus benutzen kann. An alle anderen kann ich jedoch nur appellieren, sich zumindest die Demo von TrackMania zu holen und dann zu entscheiden, denn es bietet auf jeden Fall eine Menge Neues im Rennspiel-Genre.


Lennart Griese - 23.05.2004



Gesamtübersicht: TrackMania

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
84%
Sound:
76%
Grafik:
85%
Singleplayer:
82%
Multiplayer:
87%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

PIII 800 Mhz, 128 MB RAM, DX9 komp. Grafikkarte, Win98/Me/2000/XP
System:

35,00 Euro
Preis:

deutsch
Sprache:

Rennspiel
Genre: