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DTM Race Driver 2


Die Formel 1 scheint doch irgendwie langweilig zu werden, mal abgesehen von Monaco. Tja, das selbe hat sich unser Uwe Billen gedacht. Er hat sich eine wirkliche Herausforderung gesucht und sie auch gefunden. Aber lest selber.

Motorsport besteht nicht nur aus der Formel 1 und Michael Schumacher. Das beweist mit jedem Rennwochenende die ITR Internationale Tourenwagen Rennen e.V. als Veranstalter der DTM. Die DTM – 1984 gegründet und 1996 spektakulär untergegangen; wieder belebt im Jahr 2000. Und seither erlebt sie einen Boom ohne Ende. Alleine für das Rennen am Norisring rechnen die Veranstalter mit etwa 128.000 Zuschauern.

Dabei kommt die DTM mit gerade einmal drei Motorenherstellern aus – die zehn Teams werden von Audi, Mercedes und Opel beliefert. Dennoch verfügen alle Wagen über eine Gemeinsamkeit – die technische Basis. Optisch dem Straßenvorbild gleichend, steckt der Unterschied innen drin. Heckantrieb, V8 Motor, Gitterrohramen und maximal 460 PS. Nur die Zulieferer sind für alle die Selben.

An diesem Wochenende hat die DTM Pause, denn auf dem Nürburgring findet der nächste Lauf zur Formel 1 Weltmeisterschaft statt. Und während mein Bruder sich im Getümmel aus Fahrern, Zuschauern VIPs und Sponsoren aufhält, bin ich mittendrin, statt nur dabei – in der DTM.


Mittendrin statt nur dabei …
… hat bei DTM Race Driver 2 übrigens seine eigene Bedeutung. Wer kennt sie nicht, die Geschichten um Ryan McKane. Die Idee, ein Rennspiel um eine Story herum zu basteln, war innovativ und genial, aber der Star des ersten Teils kam bei den Käufern schlecht an. Er musste seinen Platz in DTM Race Driver 2 räumen – und an seine Stelle rückt Ihr! Aus der Ich-Perspektive erlebt Ihr eine Geschichte rund um den Rennzirkus. Bereits im Testrennen (dem quasi Intro des Spiels) zeigt Ihr, was in Euch steckt. Aus der Boxengasse erhaltet Ihr hier bereits wertvolle Tipps. Worauf müsst Ihr achten, wobei ist das Auto anfällit - schneidet Ihr gut ab, wartet ein Cockpit-Platz im Aston Martin oder einem 68er Mustang auf Euch. Von da an geht es von einem Rennen zum nächsten, sofern ihr Teamvorgaben wie z.B. ein gewisses Preisgeld oder eine bestimmte Anzahl an Punkten, erfolgreich absolviert.

Auf unterschiedliche Rennserien werdet Ihr im Verlauf Eurer Rennkarriere stoßen. Neue Autos, alte Autos – große Autos, kleine Autos. Von allem ist etwas dabei. Sogar die richtig großen müssen Euren Fahrkünsten standhalten – beweist in Truck-Rennen, dass auch ihr mit einem Brummi umgehen könnt. Dabei stehen Euch 15 Motorsportklassen und 33 Meisterschaftsserien auf über 50 Strecken zur Verfügung. Eure Qualitäten dürft Ihr unter anderem in der Mustang Challenge, der Formula Ford, der Rallycross Series, dem Super Truck oder der Namensgebenden DTM unter Beweis stellen. Imposante Fakten für ein einziges Rennspiel.

Unfälle passieren nun mal – das war ein ganz normaler Rennunfall
Mit 250 auf die Kurve zurasend versuche ich, den Führenden und den zu Überrundenden innen in einem zu kassieren. Recht spät haue ich auf die Bremse, nehme die Handbremse zu Hilfe und schlittere quer in die Kurve hinein, bin kurzfristig in Führung. Da ich die Kurve jedoch nicht optimal holen konnte und die beiden anderen einen stärkeren Wagen zu haben scheinen, ziehen sie beim Herausbeschleunigen wieder an mir vorbei. Auf der langen Geraden merke ich, dass ich trotz Windschatten nicht an ihnen vorbei komme. Kein Problem – hole ich sie mir in der nächsten Kurve vor. Dazu sollte es nicht mehr kommen – als ich auf die Kurve zurase, setzt der Führende zum Überholen an. Recht früh vor der Kurve bremst er dann jedoch ab – na ja, und ich eben nicht. Ziemlich verbeult landet mein Wagen im Kiesbett. Ich kann zwar weiter fahren und nehme erneut die Verfolgung auf, aber von der Boxengasse bekomme ich schnell den Hinweis, dass mein Wagen stark beschädigt ist. Jetzt noch zu gewinnen dürfte also recht schwer werden.

Künstliche Intelligenz kann ja so was von doof sein …
… oder sind es vielleicht doch meine Fahrkünste? Was auch immer es ist – in den ersten Rennen hat es nicht nur einmal ordentlich gekracht. Nicht nur einmal war mein Wagen total kaputt. Hat man sich aber erst mal an die Steuerung (Lenkrad, Gamepad, Tastatur) gewöhnt, geht es auf der Strecke ganz schön zur Sache. Drängeln, Schubsen und Rammen was das Auto hergibt. Wichtig ist dabei wirklich der Zusatz „was das Auto hergibt“, denn ein DTM-Bolide hält natürlich wesentlich mehr aus als ein Formel Ford Wagen. Aber auch Eure Gegner handeln nicht weniger zimperlich. Sie halten ihre Spur, verteidigen Ihren Platz so gut es nur geht.

Habt Ihr Euren Vordermann dennoch erfolgreich kassiert, passiert es nicht selten, dass er dank stärkerer Beschleunigung auf der Geraden wieder an Euch vorbeizieht. Das ist besonders dann frustrierend, wenn man aus der letzten Kurve herauskommend so vor der nahenden Ziellinie den sicher geglaubten ersten Platz doch noch verliert. Schön anzusehen ist, dass auch die Computer-Gegner nicht immer fehlerfrei sind. So sieht man hin und wieder auch die Gegner ins Kiesbett rutschen oder Unfälle bauen. Und Hey, daran war ich dann sogar vollkommen unschuldig.

Die Ansicht beschränkt sich während es Rennens auf nur vier Perspektiven (Cockpit, Motorhaube, Stoßstange, Verfolger). Hier kann mitunter die Übersicht verloren gehen, Kurven sind dadurch erst recht spät zu sehen. Gerade, wenn man Strecken noch nicht kennt, ist das überhaupt nicht förderlich, um das Rennen zu gewinnen. Wer die Strecke aber erstmal intus hat, lernt die Kurven im Vorfeld richtig einzuschätzen.

Ich glaub, ich sitze im Rennwagen
Grafisch kann Codemasters Rennschüssel schon überzeugen. Wunderschöne Grafikeffekte und ein toll übermitteltes Renngefühl wissen zu überzeugen. Dazu kommen ansprechend umgesetzte Zwischensequenzen des Karrieremodus, die- aus der Ich-Perspektive gezeigt - ein schönes „Mittendrin“-Gefühl vermitteln. Dazu schauen die Autos sehr detailliert aus, inklusive Werbeaufkleber dort, wo sie auch hingehören. Schäden am Wagen werden ebenfalls grafisch umgesetzt. Da fallen Stoßstangen schon mal ab, Türen hängen lose herum, Glas zersplittert, Rückscheinwerfer gehen kaputt. Wer seinen Wagen jedoch so zu Schrott gefahren hat, wird das auch am Fahrverhalten merken. Schäden werden im Tacho angezeigt, sind sie in rot dargestellt, droht der Totale Ausfall. Einen Blackout hatten die Jungs von Codemasters offensichtlich bei der Umsetzung der Boxenstops. Boxeneinfahrt, ein wenig in der Box fahren lassen, dann ein schwarzer Bildschirm auf dem man einige Einstellungen vornehmen kann, das Auto fährt weiter und schwupps – schon sind wir wieder auf der Strecke. Eine grafisch ordentliche Umsetzung hätte hier das I-Tüpfelchen auf einer ansonsten optisch sehr ansprechenden Umsetzung sein können. Wer nach einem Rennen mag, kann sich Erfolg oder Niederlage noch mal in der Wiederholung anschauen. Hierbei schaltet die Perspektive auf eine Fernsehkamera um.

Wenn ich mit dem Auto über die Piste heize, dann röhren die Boxen. Soundtechnisch hat sich Codemasters ins Zeug gelegt. Schäden am Auto sind nicht nur zu sehen, sondern auch deutlich zu hören. Getriebeschäden werden spätestens dann deutlich, wenn man hört, wie verzweifelt der Fahrer versucht, den fünften Gang einzulegen. Motorenschäden dagegen bewirken Aussetzer im Motorensound ebenso wie fehlende Höchstgeschwindigkeit.

Spaß macht das Game auch im Multiplayer-Modus. Zumindest, wenn man die Karriere mindestens einmal abgeschlossen hat und alle Rennen zur Verfügung stehen. Ansonsten hat man zumindest mit der DTM die interessanteste Rennserie von vorneherein frei geschaltet. Gegen menschliche Gegner, die deutlich mehr Fehler machen als ihre Computergesteuerten Konkurrenten, macht das Rennen richtig Spaß. Bis zu zwölf Spieler gleichzeitig können im Netzwerk oder via Internet gegeneinander antreten.

Warum ich nicht gegen Frentzen gewinnen kann!
In einem Film hieß es einmal: „Fortsetzungen sind nie so gut wie ihre Vorgänger“. Ein Trugschluss, wie sich vor allem bei DTM Race Driver 2 zeigt. Als ich meine ersten Rennen bestritt, war ich begeistert von der grafischen Präsentation des Spiels. Meine ersten Runden im DTM-Boliden verliefen zwar weitaus weniger erfolgreich, als erhofft – aber mit ein wenig Übung sollte das schon werden. Dann jedoch fiel mir auf, dass die Daten auf der Saison 2003 basierten – ein heißes Rennen gegen DTM-Neuling Heinz-Harald Frentzen sollte somit also nicht stattfinden dürfen. Schade, aber immerhin sind alle anderen Fahrer der Saison 2003 dabei. Bernd Schneider, Jean Alesi und auch F1-Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer.

Wer gerne und vor allem viel an seinem Wagen herumschrauben möchte, der wird bei DTM Race Driver 2 etwas enttäuscht. Die Möglichkeiten sind zwar wirkungsvoll, halten sich jedoch auch stark in Grenzen. Für den KFZ-Mechaniker unter den Spielern stellen die Einstelloptionen also keine Herausforderung dar.

Fazit: „Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen …“
DTM Race Driver 2 bietet dank der Vielseitigkeit jede Menge Abwechslung und Spaß. Und es fordert auch Profis unter uns noch mal heraus. Für Anfänger dagegen kann es schon manchmal frustrierend sein. Alles in Allem hat Codemasters seinen Job aber erledigt und ein ordentliches Stück Rennspiel herausgebracht. Es empfiehlt sich jedoch, gleich nach der Installation des Games auch das Update auf die Version 1.2 zu installieren! Danach steht heißer Rennaction nichts mehr im Weg!


Uwe Billen - 30.05.2004



Gesamtübersicht: DTM Race Driver 2

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
86%
Sound:
86%
Grafik:
88%
Singleplayer:
86%
Multiplayer:
84%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: PIII 800 Mhz, 256 MB RAM, Windows 98SE/Me/2000/XP, 2x DVD ROM Laufwerk
System:

ca. 45 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Rennspiel
Genre: