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Gangland


Diese komischen "Familien" in der ehrenwerten Gesellschaft. Unverständliche Ehrenkodexe. Nicht zu begreifende menschliche Handlungen. Und unser Uwe Billen mitten drin. Wir hoffen sehr, das der nachfolgende Test sich nicht auf unsere "Spieleflut-Familie" auswirkt.

Kleine Morde unter Brüdern
Chico ist tot. Niedergestreckt aus drei verschiedenen Waffen in einer schwülhitzigen Nacht. Liegengelassen auf dem Gehsteig, wo ihn jeder sehen konnte. Blutüberströmt. Mein Bruder tot. Und als ob es nicht noch schlimmer kommen könnte, haben Augenzeugen, die die Hinrichtung gesehen und die Todesschreie von Chico gehört haben, auch seine Mörder erkannt. Meine drei Brüder Romano, Angelo und Sonny – auch Chicos Brüder – unser eigen Fleisch und Blut.

Weil sie wussten, welch harte Strafe sie ereilen würde, tauchten sie gleich nach dem heimtückischen Mord unter. Zwei Jahre sind seither vergangen, die Gedanken an jene Nacht noch so nah, als sei es erst gestern gewesen. Jeden Tag sinnt Großvater Mangano auf Rache – und mit jedem Tag verliert sich die Hoffnung, die Mörder zu finden. Bis eines Tages Onkel Vincenzo anruft. Er lebt seit vielen Jahren in dem fernen Land Amerika. Und er hat sie gesehen – Angelo, Romano und Sonny leben in der gleichen Stadt wie er auch. Und ich soll dorthin reisen, um Rache für meinen Bruder Chico zu nehmen! Ihr fragt, wer ich bin? Ich bin Mario Mangano und für Romano, Angelo und Sonny Mangano „Bruder Tot“.

Take me back to Paradise City
Paradise City – eine dunkle Stadt, fest in der Hand italienischer Clans. Ich stehe vor Onkel Vincenzos Laden und werde ihn in wenigen Minuten treffen. Onkel Vincenzo, das sei im Vorfeld erwähnt, ist ein sehr liebenswürdiger Mann, der nicht gerne wartet. Also sollte ich mich beeilen. Immerhin soll er mich in die Geschäfte einführen, mir zeigen, wie ein richtiger Mafiosi seinen Unterhalt verdient. Mit Onkel Vincenzos Hilfe soll ich stark genug werden, um es mit meinen drei Brüdern aufnehmen zu können. Und so nehme ich Onkels ersten Auftrag gerne an, kann ich doch dadurch erste Erfahrungen sammeln. Der Waffenhändler gegenüber soll auf die freundliche Art beigebracht bekommen, dass wir mit seinem konstanten Nachschub an Munition rechnen. Schnell ist diese Aufgabe erledigt und ich treffe erneut bei Onkel Vincenzo ein, um weitere Aufgaben genannt zu bekommen.

Im Laufe der Geschichte steigern sich diese Aufträge von einfachen Erpressungsgeschichten bis hin zum Auftragsmord. Ihr erpresst Geschäftsleute oder übernehmt deren Läden, treibt Geld von säumigen Kunden ein, werbt Leute für Eure Aufträge an und – was sehr wichtig ist – versucht einfach nur in Paradise City zu überleben. Eure Aufträge verlaufen nicht immer friedlich, in dem Ihr einen Laden betretet und den Inhaber von Eurer Meinung überzeugt. Hin und wieder kommt es auch zu heißen Gefechten und Schlägereien. Gerade dann, wenn die Luft wieder besonders bleihaltig zu sein scheint, heißt es Deckung suchen. Hilfreich können in dem Fall Tische, Tresen und Mülltonnen sein. Nicht unwesentlich ist es, im Vorfeld genügend Munitionsvorräte anzusammeln – wäre doch echt etwas schlecht, wenn mitten im Gefecht die Kugeln nur noch in Eure Richtung fliegen. Seid ihr verletzt, könnt Ihr Eure Gesundheit mittels Medikits wieder auf Vordermann bringen.

Ungünstig ist es, wenn Ihr bei Eurer Arbeit von der Polizei überrascht werdet. Die schaut nicht weg, schaltet sich stattdessen aktiv in den „Kampf“ mit ein. Noch ungünstiger ist es, wenn Ihr vorher vergessen habt, dem Polizeichef seine Freundschaftsprämie zukommen zu lassen. Der ist nämlich gar nicht mal so unbestechlich, wie er sein sollte. Im Verlaufe des Spiels lernt Ihr die verschiedensten Charaktere von Paradise City kennen. Darunter sind neben Schlägertypen auch Rechtsanwälte, Türsteher, Straßenmädchen und potentielle Ehefrauen. Mit letzteren lässt sich eine eigene Familie planen. Kinder, die aus der Ehe hervorgehen, werden zu Euren Unterbossen erzogen.

Euer Kapital erhöht sich durch gute Geschäfte. Hierzu stehen diverse Etablissements zur Auswahl. Restaurants, Brennereien, Kneipen, Waffengeschäfte, Hotels, Bordelle und noch ganz andere Unternehmen sorgen für konstante Einnahmen. In ganz Paradise City könnt Ihr diese Einnahmequellen übernehmen. Um vom Unterschlupf dorthin zu gelangen – ebenso um diverse Aufträge zu erfüllen – stehen Euch verschiedene Fortbewegungsmittel, wie kleine Flitzer oder Sportwagen zur Verfügung.

Montag, Dienstag, Donnerstag, Mittwoch …
Gesteuert wird das Spiel mittels Maus und Tastatur. Ein Linksklick auf die Figur (bzw. die Figuren) aktiviert sie, der Rechtsklick dagegen gibt das Ziel vor, wo es hin gehen soll. Gleichzeitig steuert man die Kamera, um stets die optimale Sicht zu haben. Grafisch präsentiert sich die Stadt denn auch in netter 3D Optik, in die Ihr herein- oder herauszoomen, in der Ihr Euch aber auch um 360 Grad drehen könnt. Diese Navigation solltet Ihr Euch schnellstmöglich aneignen, bevor es zu umfangreichen Schusswechseln kommt. Habt Ihr die Kameraführung bis dahin nicht im Griff, passiert es allzu oft, dass Ihr aus nicht einsehbaren Ecken angegriffen werdet. Bis die Kamera dann entsprechend gedreht ist, habt ihr vielleicht schon zuviel Bleib einstecken. Lebendig wird die Stadt durch ihre Bewohner. Auf Straßen, Bürgersteigern aber auch in diversen Gebäuden könnt Ihr den Handlungen der Menschen zuschauen. Dabei sind die Figuren an sich ganz nett animiert. Hin und wieder jedoch wirken diese Animationen ein wenig hölzern und steif. Besonders ärgerlich: Häufig sind zwei Figuren nebeneinander zu sehen, die exakt die gleichen Bewegungen machen. Sind wir denn hier beim Synchrontanzen?

Ballernde Wummen und explodierendes Dynamit sind überall dort zu hören, wo die heiße Action abgeht. Zwischendurch untermalt leichte bis fetzige Musik das Spiel. Hin und wieder sind gesprochene Sätze zu hören. So sagen Euch Frauen, was sie von Euren Animositäten halten, spricht hin und wieder auch die Hauptfigur Mario Mangano zu Euch, wenn es mal wieder etwas länger dauert bis ihr ihm sagt, was als nächstes zu machen ist. Aus all dem sticht jedoch Onkel Vincenzo hervor – seine markante Stimme ist bereits in Der Pate (Synchronstimme von Marlon Brando) zu hören gewesen und PC-Spielern spätestens durch Mafia (Don Salieri) ein Begriff.

Fazit: Der Don ist allmächtig – aber nicht fehlerfrei
Gangland kommt daher als Mix aus „Echtzeitstrategie, Rollenspiel und Simulation mit jeder Menge Action“. Ein guter Ansatz, dem sich das Spiel hin und wieder einfach nur selbst im Weg steht. Was dem Spiel jedoch am meisten fehlt ist die atmosphärische Dichte, die sein thematischer Verwandter Mafia einfach so interessant gemacht hat. Grafisch und soundtechnisch hinkt es dem Action-Adventure Mafia etwa genauso hinterher, wie von atmosphärischer und erzählerischer Weise.

Dennoch ist Gangland kein schlechtes Spiel. Ganz im Gegenteil. Patch 1.3 (ca. 50 MB groß) sollte zwar schon installiert sein, dann jedoch ist es ein nettes Spiel für zwischendurch!


Uwe Billen - 31.05.2004



Gesamtübersicht: Gangland

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
73%
Sound:
76%
Grafik:
74%
Singleplayer:
73%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: PIII 600 Mhz, 128 MB RAM, Windows 98/Me/2K/XP (je mehr desto besser)
System:

1 GB HD
CD/HD:

ca. 39 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Strategie
Genre: