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Digimon Racing (GBA)


Nun, unser Andreas Kunert ist ehrlich gesagt auch noch nicht all zu lange aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen. So kann er sich noch sehr gut erinnern, wie er Sticker gesammelt und mit Freunden getauscht hat. Karten von Fantasyfiguren aus Fernsehsendungen erfreuen sich auf Schulhöfen größter Beliebtheit. Die Digimon sollten dabei das etwas "ältere" Publikum der Pokemonjünger abwerben. Ob das Rennspiel "Digimon Racing" nur auf den Markt geworfen wurde, um unter den Fans abzusahnen oder ob das Spiel wirklich überzeugen kann, lest ihr in Andreas Bericht.

Ja wo bist du denn Story? Komm...
Nach einem Intro sucht man erst mal vergeblich nach einer Story, sodass man das mehrsprachige Handbuch zu Rate zieht. Das verrät einem, dass die digitale Welt von bösen Bossen belagert wird, die sich die Daten aus eben dieser holen wollen. Die Bosse haben auch laut Anleitung Pläne, von denen man nie erfährt. Um diese Pläne zu durchkreuzen, begibt man sich auf eine Rennstrecke um nach und nach jedem Boss gegenüber zu stehen. Klingt logisch oder nicht? Die Story, die praktisch nicht im Spiel weitergeführt wird, ist also eher nicht der Rede wert.

Die Modi
Im Hauptmenü gibt es den Einzel- und Mehrspielermodus zur Auswahl, wobei der Mehrspielermodus, in dem bis zu vier Spieler gegeneinander antreten können, in diesem Test leider nicht richtig unter die Lupe genommen werden kann. Im Einzelspielermodus könnt ihr Pokalrennen (Cups) bestreiten, Schnellrennen fahren, bei denen ihr nur eine Strecke fahrt oder gegen die Uhr losdüsen. In den Cups gilt es nach drei oder vier Rennen die meisten Punkte zu haben. Bei den Schnellrennen muss man unter den drei ersten landen und im Modus "Gegen die Uhr" gilt es eine spezielle Zeit auf jeder Rennstrecke zu unterbieten. Dabei könnt ihr Medaillen gewinnen und neue Digimon freischalten, falls ihr einen kompletten Modus mit allen Medaillen abschließt. Die so gewonnenen Digimon sind leicht besser als die übrigen; bedeutet, dass sie mehr Punkte in den Kategorien Beschleunigung, Steuerung oder Geschwindigkeit haben. Diese Kategorien wirken sich auch merklich auf das Fahrverhalten der Digimon aus. Bevor es dann endlich losgeht werden euch noch ein paar Tipps zu den einzelnen Strecken gegeben, die allerdings nicht wirklich hilfreich sind.

Jetzt gehts los
Auf den ersten Blick ähnelt das Spiel etwas Mario Kart. Da sind zum einen die verschiedenen Items, die es zufällig an verschiedenen Stellen der Strecke gibt. Mit diesen könnt ihr dann eure Gegner abschießen, Bomben legen (um eure Verfolger abzuschütteln) oder einen Geschwindigkeitsschub erhalten. Eine Besonderheit bei Digimon Racing ist, dass die Digimon "digitieren" d.h. ihre Gestalt verändern. Jedes Digimon kann dabei drei Zustände haben, die sich jeweils durch ein anderes Aussehen und höhere Geschwindigkeit und Beschleunigung unterscheiden. Außerdem könnt ihr, wenn ihr erst mal die dritte Stufe erreicht und so richtig breite Schultern habt, andere kleine Fahrer wegschubsen - wie im richtigen Leben eben ;). Damit ihr euch verwandelt, müsst ihr auf der Strecke verteilte Zonen überfahren, die eure Energie wieder auffüllen. Diese bekommt ihr wiederum abgezogen, wenn ihr abgeschossen werdet oder gegen Hindernisse fahrt. Wenn ihr eure Energie voll aufgeladen habt, ist es möglich einen Spezialangriff zu starten wie z.B. einen Feuerball, ein anderes Geschoss oder einen Schild. Diese Spezialität des Spiels bringt etwas mehr Abwechslung in den Rennfahreralltag, zumal es möglich ist, die Reihenfolge der Spezialattacke und des Items auszutauschen und so etwas strategisch vorzugehen. Es ist auch ratsam seine Spezialattacke erst vor neuen Aufladezonen zu benutzen, da ihr bei deren Einsatz einiges an Energie einbüßt und so manchmal eine "Digitationstufe" verliert. Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit zu springen und so andere Fahrer zu stoppen, auch wenn man sich dann oft selbst ins Aus katapultiert. Insgesamt ist so der Spielverlauf recht actionlastig und es bleibt kaum eine Pause um zu verschnaufen.

Die Strecken, von denen es ca. 15 gibt, sind recht verschieden was die Backgrounds angeht. Da sind Wüstenhintergründe, Vulkane und Eislandschaften im Angebot, wobei bei letzteren der Boden besonders rutschiger wird. Auf allen Strecken findet man Hindernisse wie "Schleimwesen" oder Feuerwesen, die einen zu stoppen versuchen. Wenn ein Fahrer zu nah an die Aufenthaltsorte dieser Wesen herankommt, springen diese hervor und ihr werdet geschnappt. So kommt es oft vor, dass man eben noch auf dem ersten Platz war und dann plötzlich nur noch die Rücklichter des Vorletzten sieht. Das größte Problem bei Digimon Racing ist, dass dadurch die Rennen zum Glückspiel verkommen. Mit etwas Glück schafft man so bei jedem Rennen den ersten Platz, besonders wenn ihr die Abkürzungen auf der Strecke nehmt. Manchmal wird jedoch eure Fahrt von Löchern im Boden unterbrochen, über die man tunlichst rüber springen sollte. Wenn ihr allerdings doch einmal reinfallt, könnt ihr euren Rückstand dank der Beschleunigungsfelder wieder aufholen. Eure Gegner benutzen sowohl die Löcher als auch die Streifen, sodass sie nicht wie an einer Schnur gezogen über die Strecke rasen. Allerdings fahrt ihr manchmal ohne erkennbaren Grund an allen Gegner vorbei, während ihr ein anderes Mal mit Leichtigkeit überholt werdet, obwohl ihr keinen erkennbaren Fahrfehler gemacht habt.

Geschafft!
Sobald ihr in einem Cup alle Rennen geschafft habt, kommt bei den drei ersten Cups ein Endboss. Diese sind nach den üblichen Schema zu besiegen d.h., dass sie ein paar Mal auf euch feuern und dann eine kleine Pause einlegen, in der man sie abschießen kann. Grafisch machen nur die Digimon und die größtenteils statischen Hindergründe was her. Die eigentliche Streckengrafik ist etwas grob und man verliert manchmal trotz Streckenkarte den Überblick. Die Musik ist zum digitalen Hindergrund recht passend und stimmig. Die Ausrufe der Fahrer sind allerdings recht eintönig und bleiben immer in Englisch - unabhängig von der gewählten Sprache. Die Steuerung ist verhältnismäßig einfach, wobei die Select-Taste zum wechseln der Spezialfähigkeit und des Items im actionreichen Spielverlauf sehr schwer zu erreichen ist.

Fazit
Eine Offenbarung ist Digimon Racing nicht. Heutzutage sollte es auch in einem Rennspiel ansatzweise möglich sein, eine Story zu erzählen. Das Rennfahren an sich ist sehr actionreich und kurzweilig, wobei die Platzierung manchmal einem dummen kleinen Fehler oder dem Zufall überlassen ist. Eingefleischte Rennspielgurus werden von Digimon Racing nicht gefordert, aber diese Zielgruppe peilten die Entwickler wohl auch nicht an. Auch für die Fans hätten ein paar mehr Extras wie Bilder der Digimon o.ä. drin sein können. So ist das Spiel trotzdem für jüngere Fans und Spieler, die sich sowieso fast jedes Rennspiel holen, zu empfehlen.


Andreas Kunert - 21.07.2004



Gesamtübersicht: Digimon Racing (GBA)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
67%
Sound:
71%
Grafik:
68%
Singleplayer:
68%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

GBA
System:

ca. 35 Euro
Preis:

Deutsch/Englisch
Sprache: