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Arena Wars


Luke Skywalker wurde in die Star Wars geschickt, wir dagegen schickten unseren Lennart Griese in die Arena Wars. Mit 1.000 Euro in der Tasche wurde er auf die Gegner losgelassen. Wie er sich dabei geschlagen hat, könnt Ihr in seinem Review des Ascaron/exDream-Titels nachlesen!

Wenn Spiele ohne Hintergrundgeschichte daherkommen, sind sie entweder grottenschlecht oder sind besonders auf den Mehrspieler-Modus konzentriert. Beim Echtzeitstrategietitel Arena Wars handelt es sich um ein Beispiel der letztgenannten Kategorie. Ungewöhnlich schnell spielen sich die Multiplayer-Duelle, und ob man da in der ganzen Hektik noch den Spielspaß zu finden vermag, wird sich in unserem nun folgenden Test zeigen.

Neue Wege
Arena Wars macht einiges anders als die restlichen Vertreter seines Genres. Am auffälligsten ist, dass im ganzen Spiel nur sechs Einheiten, wie zum Beispiel der preiswerte, aber schnelle Buggy oder der mit scharfen Klingen attackierende Berserker, auftauchen. Auch bestimmt man nur über die Geschicke einer einzigen Partei. Somit hat also jeder der bis zu acht Spieler in einem Mehrspieler-Match die gleichen Chancen, den Sieg einzufahren. Der Spielablauf gleicht von der Geschwindigkeit her wirklich der "Action von 3D-Shootern", wie es auf der Packungsrückseite angepriesen wird. Jeder Spieler verfügt anfangs stets über ein Vermögen von 1000 Euro. Dieses wird einzig und allein für die Bestellung von Kampfvehikeln benutzt, denn die drei Gebäude, die im Spiel vorkommen, sind schon von Anfang an da. Sobald das Spiel dann (ohne jede Ladezeit) startet, gilt es, die vom Spielmodus abhängigen Ziele zu erfüllen. Alle Spielmodi erinnern eher an die unterschiedlichen Spielweisen bekannter Multiplayer-Shooter. Zur Auswahl stehen "Capture The Flag", "Bombing Run" und "Double Domination". Anders als in den sonstigen Echtzeitstrategiespielen geht es nicht vorrangig darum, den Gegner zu vernichten, sondern beispielsweise durch das oftmalige Erobern der gegnerischen Flagge im CTF-Modus eine vorher festgelegte Anzahl an Punkten zu erreichen. Dies zeigt sich allein schon daran, dass es einfach nicht möglich ist, sich des Feindes endgültig zu entledigen. Denn für jede zerstörte Einheit erhält dieser sein Geld zurück, so dass er im nu fleißig nachproduzieren kann. Auch den Produktionsstätten ist mit Waffengewalt wenig anzuhaben. Nur das Kraftwerk und das Upgrade-Gebäude können kurzfristig hochgejagt werden, reparieren sich allerdings nach einer kurzen Phase des Brachliegens wieder.

Viren und andere Unannehmlichkeiten
Wie man sieht, reichen die üblichen Verhaltensweisen, die man sich im Laufe der Jahre in allen möglichen Spielen wie "Dune 2" oder "WarCraft" antrainiert hat, nicht aus, um im harten Mehrspieler-Alltag bestehen zu können. Der Gegner ist ständig unter Druck zu setzen, ansonsten steht man für gewöhnlich auf verlorenem Posten. Einigeln à la "Age of Empires 2" ist auch keine Lösung, denn sobald das eigene Kraftwerk vom Gegner zerstört wird, reißt eine gewaltige Explosion alle in der Basis Nähe befindlichen Einheiten mit sich. Zudem sollte man bestrebt sein, die so genannten "Items" einzusammeln, die entweder dem Spieler selbst oder seinen Einheiten Sonderfähigkeiten verleihen. So kann man zum Beispiel ein Item auf den Gegner anwenden welches bewirkt, dass der Feind für satte zwölf Sekunden nicht mehr bauen kann, sein Radar verliert und zusätzlich bestimmte Items nicht mehr anwenden kann. Insgesamt gibt es ein Dutzend Items, die sowohl defensiv als auch offensiv eingesetzt werden können. Wer sich denkt, er könne auch ohne diese Items einfach nur durch kluge Taktik gewinnen, sitzt einem großen Irrtum auf. Denn schon in den ersten Partien gegen menschliche Gegenspieler wird man merken, dass das richtige Einsetzen verschiedenster Items ein Match durchaus entscheiden kann, insbesondere, wenn man es mit hochklassigen Gegnern zu tun hat. Arena Wars ist also alles andere als simpel, auch wenn die eher bescheidene Zahl von sechs Einheiten und zwölf Items dies vermuten lassen könnte.

Nichts für Farbenblinde
Die 3D-Grafik von Arena Wars ist ordentliches Mittelmaß, ohne in irgendeinem Bereich so richtig auftrumpfen zu können. Effekte wie Explosionen und Schüsse lassen Durchschlagskraft erkennen, und auch sonst sind die Umgebungsgrafiken zumindest so scharf texturiert, dass sie einem nicht unangenehm auffallen. Zudem gibt es drei unterschiedliche Landschaftstypen: Gras-, Wüsten und Vulkanlandschaft. Allerdings sollte man hierbei anmerken, dass diese allesamt doch ein wenig eintönig aussehen, und besonders groß sind die Karten auch nicht, was man allerdings ebenfalls positiv werten kann, da man auf diese Weise seinem Gegner noch schneller einheizen kann. Während der Schlachten geht es dann allerdings richtig zur Sache: Explosion folgt auf Explosion, und die gleichzeitigerweise umherwirrenden Einheiten machen es nicht immer leicht, vor lauter Buntheit noch das Wesentliche zu erspähen. Die Musik im Spiel spielt auffällig unauffällig vor sich her, und auch die sonstigen Soundeffekte reißen einen nicht unbedingt vom Hocker.

Massenkeilerei
Möchte man ein Mehrspieler-Match starten, so hat man sich zuerst einmal anzumelden. Vom Ablauf her erinnert das ganze an Blizzards Battle.net. Ähnlich problemlos verläuft die Prozedur auch hier, allerdings kommt es zu Schwierigkeiten, sobald ein Spieler die Windows-Firewall aktiviert hat. Eine große Neuerung, die es bisher in keinem anderen Spiel gab, ist die Unterstützung von Webcams mitten im Spielgeschehen. Dies ermöglicht es einem, des Gegners Zorn schon während einer heiß umkämpften Schlacht unmittelbar mitzuerleben. Leider ist mir während des Testens niemand über den Weg gelaufen, der diese Funktion genutzt hat, aber vom Prinzip her ist das schon eine durchaus lustige Sache. Wesentlich öfter kommt es dagegen vor, dass Spieler die Mikrofon-Funktion verwenden. Die während des Spiels getätigten Gespräche lassen sich sogar im Replay speichern, was gerade Neulingen die Möglichkeit einer intensiven
Nachbereitung gibt. Was allerdings schade ist, ist die Tatsache, dass momentan noch ziemlich wenig Spieler bei Arena Wars aktiv sind. Vormittags und am frühen Nachmittag findet man selten Spielpartner, und auch später beschränkt sich die Zahl auf einige Wenige, verglichen mit Multiplayer-Riesen wie WarCraft 3. Zudem gehören jene, die regelmäßig anzutreffen sind, zu den Top 10 der Rangliste, was es Einsteigern nicht unbedingt allzu einfach macht, erste Erfolge zu landen. Positiv ist hier jedoch das Punkte-System zu bewerten. Denn da man auch bei einer Niederlage einen Ranglisten-Punkt hinzugewinnt, muss beispielsweise der Ranglisten-Erste keine Angst haben, gegen einen Anfänger zu verlieren und somit auch mehr Punkte einzubüßen, als wenn er gegen einen gleichwertigen Gegner anträte. Somit haben die erfahrenen Spieler keine Scheu, gegen Neulinge anzutreten, wovon man als Anfänger lerntechnisch in äußerstem Maße profitiert.

Fazit
Letztlich ist Arena Wars ein Spiel für diejenigen, denen herkömmliche Strategiespiele einfach eine Spur zu langsam sind und die bereit sind, sich richtig in die Materie zu vertiefen. Gelegenheitsspieler werden zumindest im Netz weniger Erfolge feiern, da man schon ein wenig trainieren muss, um so richtig gut zu sein. Da der Einzelspieler-Modus mit Geplänkeln gegen den Computer auch nicht dauerhaft zu fesseln weiß, droht bei letztgenannter Spielerfraktion der Spielspaß zu sinken. Nichtsdestotrotz weist Arena Wars kaum schwere Mängel auf, weshalb man es immer noch als ein durchaus gutes Spiel bezeichnen darf.


Lennart Griese - 10.09.2004



Gesamtübersicht: Arena Wars

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
75%
Sound:
81%
Grafik:
75%
Singleplayer:
64%
Multiplayer:
77%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

PIII 700 Mhz, 128 MB Ram, DX-8-kompatible Grafikkarte mit 32 MB, Windows 98/Me/2000/XP
System:

ca. 30 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Echtzeit-Strategie
Genre: