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Ground Control II


Bei einer großangelegten Umzugsaktion standen wir plötzlich vor einer verschlossenen Kellertür und fragten uns, was da wohl dahinter zu finden ist. Nachdem Tom an seinem Schlüsselbund den etwa 39. Schlüssel ausprobierte, öffnete sich die Tür mit einem lauten Quitschen! Dahinter saß Daniel, den wir mit dem Review zu Ground Control II beauftragt hatten. Ups ...

Ground Control II
Man schreibt das Jahr 2741. Die Menschheit hat die verschiedensten Kriege erlebt und sich dabei in zwei Lager gespalten. Das terranische Imperium hat nach langer Zeit der Inaktivität einen Überraschungsangriff auf die Welten der äußeren Sphäre gestartet, welche von der NSA geführt werden. In einer großen Entscheidungsschlacht wurde die NSA-Flotte vollständig ausgelöscht. Kaiserin Vlaana, die Herrscherin des terranischen Imperiums, hat die Herrschaft über fast alle NSA Planeten errungen und belagert nun den Hauptplaneten der NSA - Morningstar Prime. Im Moment hat sich eine Patt-Situation ergeben. Die NSA hat kaum noch Reserven und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie fallen. Die Streitkräfte des terranischen Imperiums sind aber über den gesamten Quadranten verteilt, um die Planeten unter Kontrolle zu halten.

Das Spiel
Es werden zwei Kampagnen angeboten, beide auf der Seite der NSA. In der ersten Kampagne übernehmen Sie die Kontrolle über die Streitkräfte der NSA, in der zweiten dürfen Sie die Einheiten der Verbündeten, den Vironen, übernehmen. Wer schon des öfteren Echtzeitstrategiespiele gespielt hat, wird sich sehr schnell zurechtfinden. Ground Control 2 geht einige neue Wege, hält sich aber im Grossen und Ganzen an die alten Normen. Man hat, wie bei anderen Spielen dieser Art, die Möglichkeit, Einheiten in Formationen zu gruppieren, sie in Gruppen zusammenzufügen oder sie patrouillieren zu lassen.

Neuerungen
Das die Entwickler auch eigene neue Ideen eingebracht haben sieht man immer wieder. So ist es bei fast jedem Gebäude möglich, seine Fußtruppen darin zu verbergen. Ihnen wird dann ein Verteidigungsbonus zugeschrieben. Auch bekommen Fußtruppen einen Verteidigungsbonus, wenn sie sich innerhalb eines Waldes aufhalten. Fahrzeugen ist dies nicht gestattet. Durch diese Neuerungen und auch das konsequente Umsetzen der Terraineigenschaften (höher gelegene Fahrzeuge bekommen eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit gegenüber Fahrzeugen, die sich tiefer als diese befinden) bekommt Ground Control 2 eine taktische Note, welche man bei den meisten momentanen Konkurrenzspielen vergeblich sucht. Als wichtigste Änderung gegenüber herkömmlichen Echtzeitstrategiespielen ist das Bauen der Einheiten anzusehen. Man hat nicht wie sonst üblich die Möglichkeit, Gebäude zu bauen, sondern kann seine Einheiten nur über ein Landeschiff für Beschaffungspunkte ordern. Diese Punkte bekommt man für das Zerstören von Einheiten und das Halten von Siegpositionen. Aber je mehr Einheiten man auf der Karte hat, desto weniger Punkte bekommt man. Die einzigen stationären Gebäude sind Geschütztürme oder Radarstationen. Beide werden aber genauso mit Landungsschiffen bestellt und dann von Transportpanzern bewegt.

Taktik
Dadurch, dass alle Einheiten Vor- und Nachteile haben, muss man bei der Gruppenauswahl auf einen Mix von Einheiten zurückgreifen. Einseitige Truppenauswahl führt zum schnellen Verlust seiner Einheiten, die dafür zu teuer sind. Die Einheiten können übrigens fünf Levels erreichen und richten bei jedem neuen Level mehr Schaden an. Dieser Erfahrungszuwachs der Einheiten machte den ersten Teil zu einem sehr taktischen Spiel. Bei Ground Control konnte man zum Abschluss jeden Levels einige Einheiten mit in den nächsten Level nehmen. Man trainierte seine Einheiten nicht wie in Ground Control 2 innerhalb einer Mission, sondern hatte die meisten Einheiten öfters über mehrere Missionen hinweg. Das jedoch wurde bei Ground Control 2 weggelassen. Die Auswirkung, die jetzt der Verlust einer Level 5 Einheit nach sich zieht, ist damit weniger zu spüren als beim ersten Teil.

Grafik und Steuerung
Ground Control 2 hat viel für das Auge zu bieten. Wie schon in Ground Control 1 steuert man seine Einheiten über eine 3D Landschaft. Der Übersichtlichkeit halber bieten sich diverse Kameraeinstellungen an. So kann man zum Beispiel den Sichtwinkel und die Sichthöhe einstellen. Nach einiger Zeit der Kamerasteuerung hat man sich an diese gewöhnt und man verliert kaum noch den Überblick. Die Grafik an sich ist sehr schön anzuschauen. Die Mündungsfeuer der Panzer sowie deren Animationen sind herrlich dargestellt. Es gibt nichts schöneres, wenn 10 Artilleriepanzer gleichzeitig ihre Geschosse auf den Weg in den Himmel schicken. Deren Flugbahn wird genial dargestellt und der Einschlag im Boden hinterlässt größtenteils nur noch Verwüstung

Einheiten
Die Einheiten der NSA sind von der Art und Weise aus anderen Strategiespielen bekannt. So hat man eine Auswahl an Fußtruppen und diversen Panzern. Die Palette bei den Soldaten reicht von den kleinen Kampfsoldaten bis hin zu Scharfschützen. Bei den Fahrzeugen gibt es eine ähnliche Auswahl, vom leichten Aufklärungsbuggy bis hin zur rollenden Festung. Was die Einheiten so besonders macht sind die verschiedenen Secondarymodes. So kann man fast alle Einheiten in einen zweiten Feuer oder Verhaltensmodus schalten. Einfache Soldaten schießen dann mit panzerbrechenden Raketen, können sich dafür aber nicht mehr bewegen. Scharfschützen verlieren ihren Tarnbonus, erhalten aber erhöhte Reichweite und Trefferchance. Oder der Raketenpanzer: Er kann im Secondarymode nicht mehr schießen, baut aber ein Schutzschild über sich auf, welches in einen begrenzten Radius vor Raketen und Geschossen schützt. Da fast alle Einheiten solch einen Modus haben, hat man viel mit der taktischen Seite zu tun, um seine Einheiten zu steuern und zu gruppieren und deren Modi umzustellen.

Die Einheiten der Vironauten sind etwas ganz Besonderes. Wie auch bei den NSA Einheiten, haben fast alle Vironischen Einheiten einen zweiten Feuer- oder Kampfmodus. Da sich diese Rasse aber fast komplett aus biologischen Waffen und Einheiten zusammensetzt, sind diese zweiten Kampf- und Feuermodi auch biologisch. So spritzt sich der Vironische Clangardist im zweiten Kampfmodus Drogen. Dadurch verkürzt sich der Regenerationsvorgang erheblich. Hervorzuheben bei der Kriegsführung mit den Vironauten ist das Verschmelzen der Einheiten. Man könnte fast denken, man spielt mit den Protos von Starcraft. So kann man aus zwei Einheiten eine neue Mächtigere erstellen. Ein Zwei-Raketen-Clangardist wird so ein Mörser-Clangardist. Auch hier kann man nicht alle Einheiten ordern, sondern nur einige der Grundeinheiten. Die größeren, schwereren und stärkeren Einheiten muss man durch das Zusammenfügen zweier anderer Einheiten herstellen.

Fazit
Ein sehr einfacher Einstieg in das Spiel macht Ground Control II auch für Anfänger zu einem lohnenswerten Kauf. Der Wiederspielfaktor ist recht hoch, da man sich mit einem mitgelieferten Editor eigene Maps bauen kann. Die beiden Kampagnen sind allerdings recht schnell durchgespielt.
Im Großen und Ganzen eine gute Fortsetzung des ersten Teiles, obwohl ich selber mehr erwartet hatte. Vielleicht werden diese Erwartungen eines Tages in Ground Control III erfüllt. Schön wäre es zumindest. Aktuell aber ist Ground Control mit schlappen 25 Euro ein schöner Einstieg!


Daniel Seifarth - 24.10.2004



Gesamtübersicht: Ground Control II

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
75%
Sound:
80%
Grafik:
83%
Singleplayer:
76%
Multiplayer:
80%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

800 Mhz PIII/AMD, 128 MB Ram, 1,5 GB Festplattenspeicher
System:

ca. 25 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Strategie
Genre: