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Full Spectrum Warrior


Der Full Spectrum Warrior kommt und holt Dich, wenn Du nicht artig bist! Mit solchen Drohungen kann man einen nicht mehr einschüchtern, wenn man weiß, worum es hierbei geht. Aber: Der Full Spectrum Warrior kann einen in seinen Bann ziehen. Wie? Lest selber in Andreas Kunersts Full Spectrum Warrior PC Review!

Um ehrlich zu sein dachte ich nicht, dass man dem Subgenre der Taktikshooter, bei denen man mit einer Hand voll Soldaten loszieht, noch viel Neues abgewinnen kann. Dass es doch noch Raum für Innovationen gibt, beweisen die Pandemic Studios mit ihrem Titel Full Spectrum Warrior.

Alibistory
Nach dem Intro und einem kurzen Blick ins Handbuch erfahrt ihr, dass eine Welle des Terrors über Europa rollt und insbesondere US-Einrichtungen getroffen werden. Die Ursache der Anschläge liegt im kleinen Land Zekistan und dessen Diktator Al Afad, der eifrig Terroristen ausbilden lässt. Eure Aufgabe ist es, ein Team bestehend aus zwei Mal vier Mann zu leiten und Al Afad zu stürzen. Eine Story, woraus Hollywood schon den einen oder anderen Film gemacht hat, taugt bei Full Spectrum Warrior nur dazu, einen sehr groben Rahmen um die Missionen zu vorzugeben, die mehr oder weniger austauschbar sind. Zwischensequenzen gibt es nur in der Spielgrafik und darin erfährt man leider nichts über Afads Vorhaben.

Die Beziehungsprobleme
Schon im Intro wird versucht, eine Beziehung zu den acht Soldaten, die ihr durch die Missionen lotst, herzustellen, indem ihre persönlichen Daten genannt werden. Während der Missionen melden sich diese auch immer wieder zu Wort und lockern das Geschehen mit witzigen Sprüchen auf. Im Nachhinein kann man aber nicht sagen, dass sich die Soldaten charakterlich sehr unterschieden hätten. Das Besondere an Full Spectrum Warrior ist, dass sich ein Team nur geschlossen bewegen lässt d.h., dass man immer alle vier Soldaten zusammen bewegt. Jedes der Mitglieder hat im Team Alpha bzw. Beta verschiedene Aufgaben. Es gibt einen Gruppenführer, einen AMG-Schützen, einen Marine, der ein Gewehr mit Granatwerfer trägt und einen, der noch etwas grün hinter den Ohren ist. Wenn ihr dann aber beispielsweise entscheidet, eine Granate abzufeuern, rückt der entsprechende Schütze automatisch vor, sodass ihr eigentlich mit den einzelnen Soldaten wenig am Hut habt. Über die Besonderheit der Truppenkontrolle klärt Euch ein Tutorial, das fünf Missionen umfasst, ausreichend auf. Selten gab es so einen ausführlichen Einstieg, der keinerlei Fragen offen lässt und dabei auch nicht langweilig wird.

Das A und O
Ihr bekommt sofort beigebracht, dass man mit unüberlegtem Vorpreschen keinen Blumentopf gewinnt. Langsames taktisches Vorgehen ist der Schlüssel zum Erfolg und ohne eine ausreichende Deckung läuft gar nichts. Ihr betrachtet eure Teams aus der 3rd-Person-Perspektive und gebt mit der rechten Maustaste Bewegungsanweisungen. Daraufhin sind auf dem Bildschirm drei dunkle und ein heller gelber Kreis zu erkennen die angeben, wo euer Trupp hinlaufen soll. Meistens nimmt man direkt an Ecken oder hinter Autos und Sofas Platz, damit man einen guten Überblick hat und bei Bedarf schnell das Feuer der gegnerischen Soldaten erwidern kann. Diese Positionen kann man dann auch sehr einfach mit den Punkten ansteuern, da sie wie von Geisterhand in die richtige Position gezogen werden. Da ihr allerdings nur das sehen könnt, was euer Squad sieht und sich die Kamera etwas träge bewegt, muss man trotzdem manchmal einige Sekunden warten bis man die erwünschte Stelle angesteuert hat.
Mit der linken Maustaste ist es aus der Deckung heraus möglich, das Zielfeuer auf die Gegner zu eröffnen, die sich innerhalb eines kreisförmigen Bereichs befinden. Selbst drückt man in Full Spectrum Warrior nie den Abzug, sodass der Begriff Shooter etwas irreführend im Zusammenhang mit diesem Spiel ist. Wenn ihr die linke Maustaste länger gedrückt haltet, wird ein Sperrfeuer angeordnet, sodass es dem Gegner nicht mehr möglich ist zurück zuschießen. Auf den Tasten eins
bis vier könnt ihr zwischen Splitter-, Rauchgranaten und dem Granatwerfer wählen. Die Flugkurven werden farbig angezeigt und haben eine bestimmte Maximalreichweite. Dem Gegner die Sicht mit einer Rauchgranate zu vernebeln ist somit in größerer Distanz möglich, als ihn direkt mit einer Splittergranate anzugreifen. Wenn euch ein Panzer gegenübersteht muss man allerdings auch schwerere Geschütze auffahren und fordert einen Luft- oder Mörserangriff an. Das Problem besteht meist darin, erst einmal nah genug an den Panzer heranzukommen um seine Koordinaten durchzugeben. Falls ihr einmal die Orientierung verliert, hilft euch das GPS Wege zu finden um die Gegner zu umgehen und dann von der Seite oder von hinten anzugreifen. Im Groben haben wir so die Steuerung fast erschöpfend behandelt und bereits nach der ersten Mission ist sie euch so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ihr statt mit der Tastatur zu kämpfen, es lieber mit den Gegnern aufnehmen wollt und könnt.

Neu und doch alt
Eure Einsätze spielen an vielen verschiedenen Orten und ebenso viele unterschiedliche Ziele gibt es. Es gilt verwundete Verbündete zu retten, die Ausgänge eines Hotels zu sichern oder einen Offizier Al Afads fest zunehmen. Bei Licht betrachtet ähnelt sich das Vorgehen jedoch immer. Am Anfang werdet ihr in das Missionsgebiet abgesetzt und über Funk wird das Missionsziel mitgeteilt, dessen Richtung auf dem Kompass angezeigt wird. Dann geht es abwechselnd mit den beiden Teams von Deckung zu Deckung. Dies kann entweder schnell, geschlossen oder langsam und in zweier Teams geschehen, wobei ein Feuerbereich festgelegt wird, den die Soldaten beobachten. Mit etwas Glück erwischt ihr so einen Gegner, der ungedeckt und schnell aus dem Weg geräumt ist. Sobald sich allerdings euer Gegner ebenfalls verschanzt hat, entsteht eine Situation, in der beide Parteien vor Angriffen geschützt sind. Hier gibt es nun die Möglichkeit eine Granate zu werfen bzw. abzufeuern oder, falls es sich um eine zerstörbare Deckung wie eine Holzkiste handelt, diese mit Kugeln einzudecken. Die weitaus elegantere Methode besteht allerdings darin, einen Blick auf sein GPS-System zu werfen und einen Weg zu finden die Gegner zu umgehen. Meist gibt es einen solchen Weg und den feindlichen Soldaten kann nun in den Rücken gefallen werden. Dieses Schema wiederholt sich zwar das ganze Spiel über, bleibt aber trotzdem interessant, da ihr es auch mit Gegnern mit Raketenwerfen oder MG-Schützen zu tun bekommt. Damit euer Squad nicht in eine Falle hineinstolpert, fordert man auf Knopfdruck einen Aufklärungsflug an, der einen großen Teil der Gegnerschar offenbart. Die Terroristen verhalten sich im Kampf nicht sonderlich intelligent und suchen nur selten das Glück in der Flucht. Auch wenn ihnen eine Granate direkt vor die Füße fällt, machen sie meist keine Anstalten sich zu
bewegen. Dennoch passiert es oft genug, dass jemand aus eurem Trupp verletzt wird und dieser dann zu einem Sanitäter gebracht werden muss, von dem es meist einen in jeder Mission gibt. Da kann auch der Munitionsvorrat aufgestockt werden, weil dieser besonders bei Sperrfeuer schnell zur Neige geht. Wenn ihr euch allerdings mit der Versorgung eines Verletzten zu viel Zeit lasst oder es direkt mehrere Soldaten erwischt bleibt einem nur die Möglichkeit, es vom letzten Speicherpunkt an noch mal zu versuchen. Im einfachsten Schwierigkeitsgrad sind von diesen Punkten noch recht viele vorhanden. In den beiden höheren Schwierigkeitsstufen kommen sie jedoch selten vor und auch das Gegneraufkommen steigt an, wobei euer Granatenvorrat abnimmt. Wenn man nicht vom letzten Speicherpunkt starten möchte, kann man auch die Wiederholungsfunktion nutzen, mit der man bis zum Ableben vorspulen und wieder an dieser Stelle neu beginnen muss. Die Geschwindigkeit dieses Spulens ist jedoch sehr langsam, sodass es manchmal zwei Minuten dauert bis man an der richtigen Stelle ist.

Grafik und Sound
Die Grafik von Full Spectrum Warrior ist über alle Zweifel erhaben. Die meisten Texturen sind sehr detailliert und die Animationen eurer Recken butterweich. Bei Beschuss splittert das Glas der Autoscheiben und Explosionen der Granaten reißen den einen oder anderen Gegenstand mit. Die Musik ist passend, aber wiederholt sich nach einer Zeit. Die Kommentare des Teams wiederholen sich zwar auch, sind aber nie nervend und tragen ungemein zur Atmosphäre bei.
Die Kampagne könnt ihr auch mit einem Kollegen zusammen im Netzwerk oder Internet spielen, wobei jeder Spieler ein Team leitet.

Fazit
Der größte Negativpunkt bei Full Spectrum Warrior ist wohl die Abwechslung. Das Spielprinzip ist erfrischend anders und fordert eher strategisches Denken, statt schnellen Reaktionen, nutzt sich jedoch zum Ende des Spiels merklich ab. Trotzdem gibt es Spannung pur, wenn mein Team langsam in unbekanntes Terrain vorstößt oder ich bis auf einige Meter an einen Panzer herankommen muss. Grafik und Sound sind sehr gut und schaffen eine passende Atmosphäre. Wer die Rainbow Six Reihe und deren Abkömmlinge mochte und auf die Planungsphase verzichten kann, ist bei Full Spectrum Warrior bestens aufgehoben. Auch alle Shooterfans sollten einen Blick auf das Spiel bzw. die Demo werfen.


Andreas Kunert - 01.11.2004



Gesamtübersicht: Full Spectrum Warrior

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
73%
Sound:
84%
Grafik:
87%
Singleplayer:
85%
Multiplayer:
83%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Windows 98SE/Me/2000/XP, 1 Ghz PentiumIII/AMD, 256 MB RAM
System:

ca. 2 GB HDD
CD/HD:

ca. 45 Euro
Preis:

Englisch, dt. UT
Sprache:

Taktik-Shooter
Genre: