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The Saga of Ryzom


RedXEagle mag Rollenspiele - vor allem Online. Als Abenteurer in den Onlinewelten unterwegs, macht er so manche Gegend unsicher. Jetzt verschlug es ihn auf der Suche nach der "Saga of Ryzom" in die Welt Atys. Was er dort erlebt hat, könnt Ihr nun in seinem The Saga of Ryzom Review nachlesen.

Durchsetzungsvermögen und Erfahrung
Wieder drängt ein neues MMORPG auf den Hart umkämpften Markt der Online-Rollenspiele.
Viele sind im Moment sind schon da, die Masse an Spielern ist aber doch noch recht klein.
Wird Ryzom es schaffen, sich gegen die Großen im Geschäft durchzusetzen? Es muss sich gegen solche Spiele wie Star Wars Galaxies, Dark Age of Camelot sowie die bald aufkommenden Highlights World of Warcraft und Everquest 2 durchsetzen. Hier genügend Spieler zu gewinnen, ist schwer.

Ryzom selber kommt von einem aufstrebenden, neuen und frischen Entwicklerteam. Direkt aus Frankreich aus dem Hause Nevrax. Die Firma wurde Anfang 2000 mit dem Ziel gegründet, Online-Rollenspiele zu entwickeln. In Deutschland wird diese doch noch recht junge Firma von MDO Entertainment unterstützt. MDO übernimmt auch den Support innerhalb Deutschlands. So stand mir Liubee von MDO einen Abend zur Verfügung und gab mir etwa vier Stunden lang umfangreiche Informationen über das Spiel. Während des Gesprächs verschwand sie ab und an und widmete sich Supportanfragen, welche sie umgehend beantwortete. MDO Entertainment hat eine Recht große Erfahrung, was Online-Rollenspiele angeht, und Ryzom ist dort in sehr guten Händen. Bekannt geworden sind sie mit der Neuauflage von Meridian 59 sowie der Übersetzung von Kemet. Das Team besteht aus lauter Online-Spiel-Enthusiasten, die sich schon Ewigkeiten dieser Leidenschaft widmen. Somit ist die Grundlage für einen erfolgreichen Support und gut organisierte Events gegeben.

Die Geschichte
Solange man zurückdenken kann, haben sich die Völker der Homins gegenseitig bekämpft.
Kriege, Furcht und Gewalt herrschten vor. Bis zum Jahre 2481. Eine Expedition der Fyros drang tief in den Kern von Atys vor. Sie fanden dort Nester mit gruseligen Kreaturen. Gewalttätig und
bösartig. Sie fanden die Kitins. Ein gewaltiger Krieg entbrannte. Innerhalb von zwei Jahren waren die Homins fast komplett geschlagen. Als die herrschenden Mächte von Atys, die Kamis und die Mitglieder der Karawane das Ausmaß der Zerstörung sahen, zogen sie an der Seite der Homins in den Krieg. Nach und nach wendete sich das Schlachtenglück. Die Kitin Horden zogen sich langsam in die Urwurzel zurück. Aufgrund der Versicherung der Mitglieder der Karawane, dass die Gefahr gebannt sei, begannen die Völker der Homins nach und nach, sich wieder in neue Gebiete vorzuwagen. Die Matis in die Wälder, die Zorai in die Dschungelgebiete, die Tryker in das Land der Seen und die Fyros marschierten in die Wüste. Es sind drei Generationen vergangen. Die Homins haben sich um den Wiederaufbau ihrer Städte gekümmert. Immer mehr Homins kommen aus den sicheren Gebieten zurück. Aber ein paar verbliebene Späher und Wächter der Kitins beobachten das Treiben aufmerksam.

Der Charakter & das Skillsystem
Wie bei jedem Online-Rollenspiel steht am Anfang die Charaktererstellung. Zur Wahl stehen die vier Rassen der Homins. Die Matis, Zorai, Tryker und Fyros. Hat man sich für eine der vier Rassen entschieden, hat man eine sehr umfangreiche Liste von weiteren Verstellmöglichkeiten. Nach dem Herumspielen mit Reglern, zum Beispiel für die Größe, den Augenabstand oder der Haarfarbe hat man einen einzigartigen Charakter, der einen in der virtuellen Welt von Ryzom darstellt. Abschließend bei der
Charaktererstellung legt man sich grob auf eine von vier Skillrichtungen fest. So wählt man aus vier Bereichen drei Vorlieben aus. Anhand von diesen werden die Anfangsskills berechnet.

Einer der Vorteile von Ryzom ist das ausgefeilte Skillsystem. Der maximal erreichbare Level von 250, welcher sich über mehrere verschiedene Skillbäume staffelt, ist sehr komplex und erfordert erstmal einige Zeit an Einarbeitung. Wer das Skillsystem von Dungeon Siege kennt, wird sich aber gleich etwas heimisch fühlen. Man hat zu Beginn vier Sparten, in denen man Erfahrungen bekommen kann. Diese splitten sich in Kampf, Magie, Herstellung und Rohstoffgewinnung. Nun bekommt man für Handlungen in einem diesem Bereich auch Erfahrung in diesem. Ab Level 20 in einem Ast gibt es die erste Aufspaltung. Ab Level 50 zudem jeweils pro 50 Level noch eine.
Wenn man als Magier anfängt und sich dort auf diesem Gebiet betätigt, bekommt man am Anfang nur Magieerfahrung. Diese kann man auf mehrere Arten erhalten. Man bekommt für das Heilen von Mitspielern Erfahrung, oder durch das Casten von offensiven Spells auf Monster. Erreicht man Level 21 spaltet sich dies in offensive und defensive Magieerfahrung. Hier entscheidet sich, welche Richtung man einschlägt.

Erfahrung bekommt man meist für das Schlachten von Monstern. Wenn man ein kleines Baby- Yubo umhaut, welches gerade an einem geschnüffelt hatte, bekommt man einen bestimmten Betrag für Erfahrung. Dieser splittet sich auf in die Erfahrungsbereiche, mit denen man das kleine Ding bekämpft hatte. Je höher man aber in den Levels steigt, desto weniger Erfahrung bekommt man natürlich für dieses. Daher muss man sich mit Monstern von immer höheren Levels anlegen. Mit jedem Levelaufstieg in einer der vier Klassen bekommt man in diese zehn Fertigkeitspunkte. Diese kann man dann bei den Trainern in neue Kampfstile, Zaubersprüche oder Charakteraufwertungen einlösen. Da dem Spieler hier alle Freiheiten der Charakterentwicklung vorbehalten sind, gleicht kein Spieler dem anderen. Jeder ist einmalig und hat sich genau auf das spezialisiert, wie er am liebsten spielt. Man fragt sich aber, ob solch ein System nicht schwer auszubalancieren ist. Nevrax hat es geschafft, das System so hinzubiegen, dass keine supermächtigen Solo-Charaktere im Spiel sind.

Ist man nicht zufrieden mit den Standardsprüchen und Fähigkeiten, hat man zudem noch die Möglichkeit, an diesen herumzubasteln. Man kann bei den Trainern Verbesserungen erwerben. Mit diesen ist es dann möglich, die Spells zu verändern. So kann man bei Zaubersprüchen statt Mana (in Ryzom Sah) Lebenspunkte abziehen lassen. Oder man verändert die Dauer eines Spruches. Möglichkeiten sind dem Spieler viele gegeben.

Gruppen und PvP
Später wird Gruppenspiel groß geschrieben, denn auf der Hauptinsel ist es schwieriger, alleine zu spielen. Die Monster, die man auf dem Startgebiet ohne Probleme erledigt hat, sind auf dem Hauptgebiet nicht mehr ohne weiteres zu schaffen. Da hilft es aber, eine gute Gruppe zusammenzustellen und zusammen auf Monsterjagd zu gehen. Aber auch für Spieler, die doch lieber alleine losziehen wollen, sind zahlreiche Möglichkeiten gegeben. Sie gehen harvesten, bauen Sachen, machen einfach kleinere Monster nieder. Da die Homins schon früher in Konflikt zueinander standen, macht sich dies auch jetzt noch bemerkbar. Ryzom enthält ein ausgefeiltes Factionsystem. Verändern sich hier die Werte, kann das recht extreme Auswirkungen im Spiel haben. So kann es passieren, dass man in manchen Städten nicht mehr billig einkaufen kann, oder dass einem die Wächter der Stadt nicht mehr helfen. Gilden stehen bei Nevrax im Mittelpunkt. Die Gemeinschaften von Spielern sind einer der wichtigsten Faktoren im Spiel. Nur mit ihnen stehen dem Spieler mächtigere Möglichkeiten offen. So können Gilden zum Beispiel Außenposten besetzen. Der Vorteil ist, dass man als Gildenmitglied dort einen Spawnpunkt hat. Kürzere Wege zu wichtigen Rohstoffquellen und Mobs sind die Folge. Dass natürlich jede Gilde solch einen Außenposten haben möchte, versteht sich von selbst. Entsprechend kann das Anspruchsrecht auf solch einen Außenposten schon mal zu einem Gildenkrieg ausarten. Die Mitglieder einer Gilde können dann überall von der anderen angegriffen werden.

Monster, überall Monster
Man befindet sich in einer sehr liebevoll gestalteten Umgebung wieder. Die ersten Monster, die man sieht, haben wenig mit einem fiesen Viech gemein. So waren meine ersten Begegnungen kleine, knuffige, biberähnlich herumschnüffelnde Tiere. Meistens ziehen sie in Herden durch die Gegend. Begibt man sich in ihre Nähe, kommen sie angelaufen, beschnüffeln und beäugen einen. Begibt man sich aber weiter in die Welt hinaus, kommen auch andere Monster angelaufen. Schon durch ihr Äußeres strahlen einige eine größere Aggressivität aus, und ehe man sich versieht, liegt man auch schon im Sand oder muss zurück zu den Wächtern rennen. Man schwört sich Rache und haut erstmal die kleinen putzigen Tierchen in der Nähe der Wächter. Belohnt wird man mit Erfahrung, aber auch das Ausweiden der Tiere bringt einen weiter. Man erhält dadurch Knochen, Haut, Innereien und diverse andere Sachen, die man dann an Crafter oder an einen Rohstoffhändler verkaufen kann. Für die Rohstoffe bekommt man schließlich Geld, auch wenn die offizielle Währung in Ryzom Dapper heißt.

Quests und Events
Wenn man die Welt betritt, bekommt man gleich eine Aufgabe. Einer der Wächter soll aufgesucht werden. So lernt man spielerisch die Welt kennen: die vier Trainer, die Händler und Missionsgeber. Von den Missionsgebern bekommt man verschiedene Aufträge zugeteilt, die mit Dappern oder Factionpunkten belohnt werden. Sie beschränken sich nicht nur auf einfache Monsterjagd. Es gibt auch Missionen, bei denen man einfach nur bestimmte Gebiete auskundschaften oder eine bestimmte Ressource auffinden soll. Dies ist aber schon das Maximum, das es zu Beginn an Quests gibt. Große Handlungen findet man kaum. Quests, die den Hintergrund oder die Geschichte von Ryzom erläutern oder die Haupthandlung weiterführen, sind in dem Startergebiet nicht zu finden. Auch im Hauptgebiet fand ich noch keine Quests. Dass es diese gibt oder noch geben wird, ist aber bekannt. Denn genau hier liegt ein Augenmerk von den Entwicklern. Sie versuchen eine groß angelegte Geschichte zu erzählen. Wie sich diese entwickeln wird, weiß bislang niemand. Wahrscheinlich noch nicht einmal Nevrax selber. Wie die Geschichte ausgeht, legt
der Spieler mit seinen Handlungen fest. So können die Spieler für ihren Server die Handlung durch Taten bestimmen.

Groß angelegte Events gibt es auch. Das Team von Nevrax und MDO ist bestrebt, dem Spieler hier einiges zu bieten. So wird der Spieler mit verschiedensten Situationen konfrontiert und muss aushelfen. So werden zum Beispiel Monsterattacken auf Außenposten kreiert und der Spieler ist angehalten, den Wächtern Hilfe zu leisten. Seit dem Release fand fast jedes Wochenende ein Event statt. Die Belohnungen sind vielfältig. So kann es zum Beispiel passieren, dass eine Gilde als Belohnung einen Skill bekommt, den nur sie benutzen kann.

Grafik und Sound
Die Grafik kann sich mit jedem aktuellen MMORPG messen. Sie ist einfach atemberaubend schön anzuschauen. Die Monster sind liebevoll animiert, und ihr gesamtes Verhalten ist sehr lebensnah dargestellt. Auch wenn es sich bei den meisten Monstern um Fantasygestalten handelt, kann man sich gut vorstellen, dass diese genau so handeln und leben würden. Auch die Umgebungen sind sehr detailverliebt modelliert. So hat man die verschiedenen Vegetationen des Planeten, das Wasser und die Wetteranimationen ausgezeichnet dargestellt. Erstaunlicherweise ist Ryzom auch eines der wenigen Spiele, die nicht nur Tag- und Nacht-Zyklus simulieren, sondern auch die Jahreszeiten. So verändert sich Vegetation und Aussehen von manchen Gebieten der entsprechenden Jahreszeit gerecht. Vermisst wird lediglich ein bisschen
Leben in den Städten. Es gibt genügend NPCs, die in den Straßen umherziehen. Aber unterhalten kann man sich mit den wenigsten. Wenn man davon absieht, kann man an der Umgebung nichts aussetzen. Es ist einfach nur erstaunlich, welch Grafikfülle dargestellt werden kann, die sogar auf schwächeren Rechnern so gut wie ruckelfrei läuft. Das ist man heutzutage kaum noch gewohnt. Nevrax hat hier also ganze Arbeit geleistet. Soundmäßig wird sich in nächster Zeit auch noch einiges ergeben. Die Musik ist noch nicht im Spiel implementiert, die Umgebungsgeräusche sind dafür umso besser zu vernehmen. Sie sind teilweise so lebensnah, dass man meinen könnte, es regnet nicht im Spiel, sondern draußen vor dem eigenen Fenster.

Gute Aussichten
Es wird an vielen Enden gebaut und verbessert. Die Palette an Features, die angekündigt sind, ist recht erstaunlich. So erwarten die Spieler in nächster Zeit zum Beispiel Haustiere und vieles mehr. Die Hauptstory wird nach und nach ins Spiel integriert. Wer dem Spiel also auf längere Zeit treu bleibt, der kann sich auf einiges gefasst machen. So sprach Vince, der Leiter des Customer Supports, einmal von neuen Planeten, die es geben wird, von Gildenquest, neuen Zonen und vielem mehr.

Fazit
Ist The Saga of Ryzom ein MMORPG der neueren Generation? Dem kann man nicht ohne weiteres zustimmen. Es geht einen eigenen Weg und vereint alle bisher gemachten Erkenntnisse, die es bei Online-Rollenspielen gibt, bündelt sie zu etwas Neuem, Eindrucksvollem. Leider ist das, was Ryzom ausmachen wird, noch nicht im Spiel - die Story. Nimmt man aber alle angekündigten Features, die in nächster Zeit eingebaut werden sollen, zusammen, kann man getrost von einem fesselnden Online-Rollenspiel sprechen. Das Levelsystem ist genial gelungen, die Umgebung haut einen schlichtweg um. Nur die Levels sind anstrengend. Für Solospieler ist Ryzom eher nichts, Gruppenspiel ist hier unumgänglich. Natürlich ist das Spielen alleine möglich, aber es macht weniger Spaß, und die Levels dauern deutlich länger, als wenn man sich eine gute Gruppe sucht und zusammen loszieht. Die angekündigten Events und Gildenmissionen sind sehr vielversprechend.

Über die Grafik kann man nichts Negatives sagen. Sie ist eine der eindrucksvollsten, die ich bisher in einem Online-Rollenspiel gesehen habe. Überboten wird dies nur von Everquest 2, aber deren Engine hat viel zu hohe Anforderungen. Anforderung, die die Engine von Ryzom eigentlich gar nicht
stellt. Ich bin ehrlich gesagt überrascht über die niedrigen Hardwarevorgaben, die diese hochoptimierte Engine voraussetzt.

Wer sich für längere Zeit in ein Spiel einfinden möchte, dem kann ich Ryzom nur empfehlen. Ihn erwarten mehrere Jahre Spielspaß, und man wird immer und immer wieder etwas Neues entdecken können. Ryzom ist das perfekte Spiel für Rollenspieler, Hardcorespieler, aber auch für den Gelegenheitsspieler ist etwas dabei. Ist aber Ryzom Konkurrenz für die auf den Markt tretenden Spiele wie Everquest 2 und World of Warcraft? Obwohl es demselben Genre angehört, spricht es andere Spieler an. Spieler die in EQ2 und WoW nicht die Erfüllung finden, sollten sich Ryzom anschauen. Sie werden angenehm überrascht sein.

*Kosten: ca. 45 Euro für das Hauptprogramm, in dem ein kostenloser Probemonat enthalten ist. Danach kostet jeder weitere Monat 12,90 Euro, zahlbar per Kreditarkte/Lastschrift


Daniel Seifarth - 10.11.2004



Gesamtübersicht: The Saga of Ryzom

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
92%
Sound:
70%
Grafik:
87%
Multiplayer:
89%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

2 Ghz Pentium IV / AMD, 512 MB RAM, GeForce Ti 4200, Windows 2000/XP, DSL Zugang
System:

5 GB Festplattenspei
CD/HD:

ca. 45 Euro +Abo *
Preis:

Deutsch
Sprache:

MMORPG
Genre: