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DTM Race Driver 2 (PS2)


Es sind mal wieder Profis gefordert. Der klassische GTA-Fahrer kann sich beim 2.Teil des DTM Race Drivers glücklich schätzen, wenn er die erste Kurve heil übersteht. Wer jedoch ein akribisches Gefühl für Bremspunkt und Kurvenbeschleunigung besitzt, wird sich voller Freude auf den Titel, wie auch auf die neue Grafikpracht stürzen. Wie holprig Codemasters den Weg bis zum Titelsieg gestaltet hat und nach wie vielen Sekunden ein GTA-Fahrer durchdreht, könnt ihr in unserem Test herausfinden.

Beachtenswert
Hinter dem "DTM Race Driver 2" steckt das gleiche Spiel, das bereits vor einem halben Jahr für den PC und die Xbox erschienen ist, und das seinen Weg nun endlich auch auf die PS2 gefunden hat. Dabei bieten die Codemasters ihren Kunden durchaus etwas für ihr Geld, denn der Umfang ist wahrlich beachtenswert. Zwar kommt DTM Race Driver 2 nicht ganz an den gigantischen Umfang des im nächsten Jahr erscheinenden Gran Turismo 4 heran, aber verstecken muss es sich vor diesem kommenden Highlight auch nicht.
Kommen wir zuerst einmal zu den Fakten. Es gibt im Spiel 33 verschiedene Meisterschaften mit 126 Rennveranstaltungen. Diese Rennen sind aufgeteilt in 15 verschiedene Motorsportklassen wie Nascar-Wettkämpfen, GT, Rallyes, DTM oder auch so kuriose Veranstaltungen wie Land-Rover-Trails, Stock-Car- und sogar Supertruck-Meisterschaften. Das ganze findet auf 51 zum Teil originalen und zum Teil fiktiven Rennschauplätzen wie Hockenheim aus der DTM-Serie, das Surfers Paradise aus der australischen V8-Meisterschaft oder auch Strecken wie dem Euro Speedway, Norisring oder Laguna Seca statt. Schön ist es, dass PS2-Besitzer eine Extra-Rennstrecke spendiert bekommen haben, und zwar den Circuit de Catalunya bei Barcelona. Auch die Autos des Spiels können sich sehen lassen. Ihr dürft in die Crème de la Crème der Rennautos einsteigen. Da gibt es Klassiker wie zum Beispiel den 68er Ford Mustang oder regelrechte PS-Giganten wie den 450 PS-starken Edel-Sportflitzer Aston Martin DB9, aber auch solch ausgefallene Vehikel wie Supertrucks und natürlich die aktuellen Autos der Namen gebenden Rennserie. Es ist also fast alles vorhanden, was das Herz eines Rennspielfans höher schlagen läst. Mit den 38 verschiedenen originalen Rennautos bietet DTM Race Driver 2 fast alles an, was es im Rennspielbereich gibt. Aber jetzt haben wir uns genug mit den Fakten beschäftigt. Es wird also Zeit, dass wir die Scheibe ins Laufwerk legen und in ein Auto einsteigen.

Auf dem Weg nach oben
Kaum hat sich die Schublade meiner Playstation 2 geschlossen, lande ich auch schon als Rennfahrer in einem Audi-TT auf dem Hockenheim-Ring. Es ist ein Rennen der DTM-Serie. Allerdings befinde ich mich nicht am Start, sondern das Rennen, in das ich eiskalt hineingeworfen worden bin, neigt sich schon seinem Ende entgegen. Gut, was soll's? Auch wenn es nicht fair ist, ich werde es denen schon zeigen. Deshalb drücke ich ordentlich aufs Gaspedal, und der Abstand zum Fahrer vor mir schmilzt recht schnell zusammen. Doch dann geschieht das Unerwartete: Am Ende der Geraden bremsen die Wagen vor mir ab. Im Eifer des Gefechts merke ich das viel zu spät. Ich kann zwar gerade noch das Lenkrad herumreißen, aber es reicht nicht mehr ganz, und so kommt es, dass ich einen Konkurrenten vor mir etwas unsanft ramme. Da ich recht flott unterwegs war, reicht die Wucht des Aufpralls aus, um aus meinem Audi ein Häufchen Schrott zu machen. Damit ist das Rennen für mich gelaufen. Unmittelbar danach sehe ich in einer Filmsequenz, wie ich mich mit meinem Wagen an die Box begebe. Dort wartet der wenig begeisterte Teamchef Rick auf mich und empfängt mich mit den ironischen Worten:
"Was genau war das? Du sollst hier Rennen gewinnen, Junge, und nicht Auto-Scooter fahren wie auf dem Rummelplatz. Man, wenn du Fahrproben sammeln willst, geh zum Baumarkt, so kriege ich wenigstens keinen Herzinfarkt!"
"Ja, das kann ja heiter werden" denke ich, und da geht es auch schon weiter: "Du hast Potenzial, aber das war es auch schon!" Aber wenigstens lässt er mir eine Chance und zeigt mir auf einem Informationsbrett, wie der Verlauf meiner Kariere aussehen könnte. "Das ging ja gerade noch mal gut" denke ich, da geht es schon weiter. Rick zeigt mir, wo er mit mir hin will: zum Masters Grand Prix. Der Gewinn dieses legendären Rennens ist das Ziel meiner Karriere, aber bis dahin reise ich durch die halbe Welt und steige in sehr viele und unterschiedliche Rennwagen ein. Bis ich das Siegertreppchen des Masters Grand Prix besteigen kann, habe ich noch einen weiten Weg vor mir.

Mittendrin statt nur dabei
Der Karrieremodus ist in "DTM Race Driver 2" in eine Story eingebettet. Natürlich ist der Inhalt dieser Geschichte kein erzählerisches Meisterwerk, aber es verbindet die verschiedenen Rennereignisse des Spiels auf gekonnte Weise. Ihr schlüpft in die Rolle des Nachwuchstalentes, das ganz nach oben will. Der Fahrer ist also der Spieler. Ihr seid mittendrin und nicht nur dabei. Sehr abwechslungsreich sind die verschiedenen Rennserien und Meisterschaftsziele, die ihr erreichen müsst. Da jeder Anfang schwer ist, sind Siege zu Beginn der Kariere nicht zwingend erforderlich, aber trotzdem wünschenswert. Anfangs geht es hauptsächlich ums Geld, das stets knapp ist, und weshalb ihr zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich Preisgelder gewinnen müsst. Um dieses Ziel erreichen zu können, müsst ihr entsprechend gut abschneiden. Im weiteren Verlauf des Spiels müsst ihr dann bestimmte Platzierungen erreichen oder einfach nur besser sein als bestimmte Kollegen, die euch den angestrebten Platz im Shark-Werksteam gern vor der Nase wegschnappen möchten. Im Lauf des Spieles werden die Ziele, die ihr erreichen müsst, natürlich nicht gerade leichter, und im letzten Rennen, dem Masters Grand Prix, zählt natürlich nur der Sieg. Neben der Karriere, dem Herzstück des Spiels, gibt es noch den Simulationsmodus. Innerhalb des Simulationsmodus kann man frei Rennen fahren oder im Zeitfahren trainieren, natürlich aber nur auf den Strecken, die man im Storymodus freigeschaltet hat. Außerdem könnt ihr dort auch die komplette DTM-Meisterschaft oder andere Rennserien absolvieren. Neu ist hier im Vergleich zu den beiden anderen Versionen der Pro-Simlationsmodus. Das ist ein anwählbarer Schwierigkeitsgrad, der besonders anspruchsvoll ist und extra für Rennspielprofis eingebaut wurde, die besonders viel Wert auf Realismus legen.

Abwechslungsreich
Doch auch im normalen Schwierigkeitsgrad ist "DTM Race Driver 2" kein leichtes Spiel und für Anfänger nicht geeignet. Obwohl dieses Spiel mit Sicherheit keine reinrassige Simulation ist wie beispielsweise Colin McRae 5, ist der Schwierigkeitsgrad nicht gerade einsteigerfreundlich. Zwar ist die PS2-Version etwas moderater ausgefallen als die anderen zwei Varianten, ein Kinderspiel ist das ganze trotzdem nicht. Das liegt aber nicht in erster Linie an dem Fahrverhalten der Autos. Die Fahrphysik ist über jeden Zweifel erhaben. Man kann sie am besten als eine gelungene Verschmelzung eines Arcade-Racers mit einem Simulationsspiel beschreiben. Es ist jederzeit möglich, kleinere Fahrfehler mit etwas Geschick wieder auszubügeln, sofern man auf festem Untergrund bleibt. Grobe Schnitzer werden dagegen erbarmungslos bestraft. Wenn ihr etwa mit Höchstgeschwindigkeit eine Kurve schneiden wollt und dabei über Kies oder Gras fahrt, endet das meistens mit einem zirkusreifen Dreher, und das Rennen ist für euch gelaufen. Bis ihr euren Wagen dann wieder unter Kontrolle habt, sind die andern uneinholbar enteilt. Auch wenn ihr nach einer Kurve zu nervös mit dem Gaspedal spielt, endet das in einer ungewollten Karussellfahrt mit eurem Wagen. Ihr seht also, einsteigen, losbrettern und siegen ist für normale Spieler kaum drin. Das liegt unter anderem auch an dem fahrerischen Abwechslungsreichtum des Spiels. Denn eines haben die Entwickler erstklassig umgesetzt: Die verschiedenen Fahrzeuge haben auch verschiedene Fahrmodelle. Kurz gesagt heißt das, dass sich ein Seat Leon völlig anders fährt als ein Aston Martin oder gar ein Fahrzeug aus der DTM-Serie. Deshalb gibt es auch keinerlei allgemeingültige Tipps für ein unfallfreies Fahren, denn was bei den einen Autos klappt, geht bei den anderen völlig daneben. Dadurch ist natürlich für sehr viel spielerische Abwechslung gesorgt, allerdings seid ihr dadurch auch dazu gezwungen, euch stets umzugewöhnen.

Herr Frust wartet hinter der nächsten Kurve
So unterschiedlich sich die Autos fahren, so unterschiedlich ist auch ihr Schadensmodell. Während ihr in einem Ford 9000-Supertruck bedenkenlos einen Crash riskieren könnt, endet ein Zusammenstoß in der Formula Ford-Serie meistens mit einem Totalschaden. Aber auch das Fahrverhalten der Konkurrenz ist sehr unterschiedlich. Zum Teil agieren sie sehr klug, doch im nächsten Rennen kann es passieren, dass ihnen die dümmsten Anfängerfehler unterlaufen. Richtig dusselig verhalten sie sich allerdings nie. In der Praxis heißt das, dass die KI-Fahrer Hindernisse gekonnt umfahren und sich ihrer Position entsprechend eher Vorsichtig oder eben aggressiv angreifend verhalten. Richtig gut finde ich, dass wie im echten Leben keiner der Gegner wirklich fehlerfrei ist. Deshalb kann es durchaus vorkommen, dass euch ein Konkurrent im ersten Rennen gekonnt schlägt und dann im zweiten Rennen nach einem Verbremser im Kiesbett auf einem der hinteren Ränge landet. So gut das ganze auch umgesetzt ist, führt es trotzdem dazu, dass manches mal der Frust an der Hintertür lauert. Wenigstens weiß man aber bei Fehlern stets, woran es gelegen hat, und dadurch werden die Frustmomente von der Langzeitmotivation immer wieder besiegt. Auch, wenn es einmal etwas länger dauert, bis man weiterkommt, der Spielspaß ist so groß, dass man sich nach Rückschlägen immer wieder aufrappelt und es so lange probiert, bis man das angestrebte Ziel erreicht. Und wenn es schwer war, ist die Freude danach umso größer. Man weiß dann, was man geschafft hat, und genießt den Erfolg in vollen Zügen.

Einfach sensationell
Zuerst hatte Codemasters DTM Race Driver 2 gar nicht für die PS2 herausbringen wollen. Man hatte die Befürchtung, dass die geniale Grafik des Spiels diese Konsole in die Knie zwingt. Zum Glück haben sie es doch versucht, und das Ergebnis ist einfach sensationell. Sicherlich, kleine Abstriche gibt es, aber das macht nichts. Das Spiel sieht auch auf der PS2 noch gigantisch gut aus und läuft ohne Ruckler, und mal ehrlich, mehr erwarten wir doch gar nicht. Sämtliche Fahrzeuge sehen aus wie ihre realen Vorbilder und wurden gekonnt ins Spiel integriert. Auch die verschiedenen Strecken wurden erstklassig umgesetzt, so dass es geradezu schade ist, dass man sie wegen des hohen Tempos nicht näher begutachten kann. Zwar gibt es auch ein paar kleine Dinge, die man beanstanden kann, wie zum Beispiel lieblose Baumtexturen, aber was soll's. Bei Tempo 200 und schneller schaut man sowieso keine Bäume mehr an. Fast noch besser als die famose Grafik ist der erstklassige Dolby-Digital-Sound des Spiels, der einen realistischen Motorensound aus euren Boxen erklingen lässt. Bei dem Sound des Spiels haben die Entwickler aus den vollen geschöpft und lassen so im Zusammenspiel mit der hervorragenden Grafik eine exzellente Atmosphäre entstehen. Ihr bekommt das Gefühl vermittelt, mitten im realen Renngeschehen zu sein. Dazu trägt auch die äußerst gute Steuerung ihren Teil bei, dank der ihr euren Wagen einfach bestens im Griff habt.

Fazit
Auch bei der PS2-Fassung des genialen DTM Race Driver 2 gibt sich Codemasters keine ernstzunehmende Blöße. Mehr an Abwechslung kann man den Rennspielfans fast nicht bieten. Das Fahrgefühl ist erstklassig, die Mischung zwischen Arcaderacer und Simulationsspiel gefällt mir hervorragend und der Umfang ist wesentlich mehr als zufriedenstellend. Lediglich der Schwierigkeitsgrad verwehrt Anfängern den Zugang zu diesem Spiel. Aber Rennspielprofis sehen so etwas eher als Lob. Sei es wie es sei, meine Empfehlung ist klar. Anfänger sollten dieses Spiel meiden, alle anderen können bedenkenlos zugreifen.


Ghost - 11.12.2004



Gesamtübersicht: DTM Race Driver 2 (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
86%
Grafik:
86%
Singleplayer:
88%
Multiplayer:
82%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 55 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Rennspiel
Genre: