HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Blitzkrieg: Rolling Thunder (PC)


Der Zweite Weltkrieg gilt als idealer Nährboden sowohl für PC- als auch für Konsolenspiele. Egal, ob 3D-Action-Shooter, Echtzeit- oder rundenbasierte Strategiespiele. Diesmal geht es um einen altbekannten Echtzeit-Strategen.
Trotz einer, diplomatisch ausgedrückt, angestaubten Grafik begeistert die Sudden Strike-Serie genug Menschen, um immer wieder eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Auch mit dem neuen Namen Blitzkrieg weiß die Zweite-Weltkriegs-Saga zu begeistern. Nun ist mit Blitzkrieg: Rolling Thunder ein weiteres "Stand-Alone"-Addon erschienen.

Noch immer nicht genug vom größten Gemetzel aller Zeiten? Immer noch Lust auf Blitzkrieg? Dann ist das Review zu "Rolling Thunder" genau das Richtige für alle Unersättlichen. In dem "Stand-Alone"-Addon schlüpft ihr in die Rolle von General Patton und spielt seine unzähligen Schlachten nach.
Blitzkrieg ist eines jener Spiele, die zwar nur eine kleine, aber dafür treue Fangemeinde haben. Auf der einen Seite haben wir das sehr populäre Weltkriegsszenario, auf der anderen Seite ein Spielkonzept, das mehr alternativ denn aufbrausend ist. Für alle, die das Hauptspiel noch nie gespielt, haben sei gesagt: Blitzkrieg ist ein Panzer-Echtzeitstrategiespiel, das ganz ohne Basisbau auskommt und sich alleine deshalb schon von Blockbustern wie Command & Conquer und WarCraft unterscheidet.
Mit Rolling Thunder ist bereits das zweite eigenständige Addon zum kniffligen Echtzeit-Strategiespiel erschienen. Eigenständig soll soviel heißen, dass man zum Spielen weder Originalversion, noch sonst irgendetwas braucht, um die Zusatzkampagne zu spielen. Was natürlich dem Begriff "Addon" seine Daseinsberechtigung nimmt. Trotzdem handelt es sich nicht um ein eigenständiges Spiel, weshalb ich Rolling Thunder jetzt einfach mal als "Stand-Alone"-Addon bezeichne.

Zeig mir, was in dir steckt
Nun, was bringt das "Stand-Alon"-Addon jetzt Neues? Zum einen natürlich den neuen Feldzug an der Seite oder in den Fußstapfen von General Patton. Gemeinsam mit dem amerikanischen Nationalhelden kämpft ihr euch durch Afrika, Sizilien, Frankreich, Belgien und Deutschland. Wie gehabt könnt ihr auch weiterhin Einheiten von der vorherigen Mission übernehmen, was der ganzen Angelegenheit die nötige Prise Kontinuität verleiht. Das heißt, dass es sich durchaus lohnt, eine Mission noch mal zu spielen, sollte man einige seiner Kerneinheiten verloren haben. Zu der Kampagne kommen noch einige Zusatzmissionen, die zwar ganz nett sind, jedoch aufgrund der fehlenden Kerneinheiten nicht so ganz an die Kampagneneinsätze herankommen.
Neue Einheiten gibt es nur spärlich, dazu zählen arabische Scharfschützen, norwegische Infanterie und russische Partisanen. Das waren sie dann auch schon, die Neuerungen. Aber wer braucht schon lauter neuen Firlefanz? Hauptsache, das Spiel macht Spaß.

Spielspaß nur für den Papa
Der Spielspaß hängt eigentlich ganz vom Spieler und seiner Geduld ab. Ist er ein "Hau drauf"-Soldat, der bei Counter-Strike immer der erste ist und in C&C: Generals lieber "rusht" als seine Basis auszubauen, dann ist er bei Blitzkrieg eindeutig falsch. Das dürft ihr gleich bei der ersten Mission bemerken, wenn ihr versucht, ein paar Infanteristen mit euren Panzern zu überfahren und ihre Kette plötzlich beschädigt wird. Nein, Blitzkrieg und all seine beiden "Stand-Alones" sind nichts für Haudegen, sondern nur für Leute mit Geduld, Taktik und Köpfchen. Denen macht dann das Spiel dafür so richtig Spaß. Der Suchtfaktor ist enorm, und es kann einem schon mal passieren, dass man dem Civilization-Syndrom verfällt und gar nicht bemerkt, dass man schon wieder fünf Stunden am Stück gespielt hat. Besonders spannend ist es, mit der Artillerie zu experimentieren, den Nachschub zu regeln und Angriffe mit möglichst wenigen Verlusten durchzuführen. Rolling Thunder ist wie das Hauptspiel spielerisch absolut top.

Technik aus den 40ern
Die größten Schnitzer haben sich bei der technischen Umsetzung von Blitzkrieg: Rolling Thunder eingeschlichen. Die Grafik könnte man als heutzutage Sub-Standard bezeichnen. Zwar sind die Panzer recht schön, jedoch ist die Darstellung der Infanterie geradezu ein Witz. Einen Gewehrschützen von einem Bazooka-Soldaten zu unterscheiden grenzt an schiere Unmöglichkeit. Die Flugzeuge sind recht schwach animiert, und auf den Karten tut sich außer gewissen Wetterumschwüngen wenig. Zwar ist Blitzkrieg nicht so effektgeladen wie C&C: Generals, trotzdem wäre ein bisschen mehr sehr schön gewesen und hätte zusätzlich zur Atmosphäre beigetragen.
Sound und Musik sind dafür sehr gut gelungen. Die Musik ist stimmig, und die Geräusche passen sehr gut zum Gesamtbild. Das Intro lässt sich übrigens auch sehen und ist von sehr guter Qualität. Der größte Wehrmutstropfen liegt wie so oft in der KI. Das fängt schon bei der Wegfindung an, die an schon fast antike Spiele wie Dune 2 oder Warcraft 1 erinnert. Es kann eine ziemliche Qual sein, seine Artillerie neu zu positionieren, denn irgendwie schaffen es die Einheiten immer wieder, sich irgendwo zu verfangen oder den blödesten Weg mitten durchs Feindgebiet zu nehmen. Hinzu kommt noch das dumme Verhalten der eigenen Panzer, die sich gerne in dem Moment, in dem feindliche Einheiten auftauchen, umdrehen und dem Feind ihr ungepanzertes Hinterteil präsentieren. Dieser Punkt ist zeitweise so lästig, dass man bei schwierigen Missionen ständig abspeichert und ein und dieselbe Situation immer und immer wieder ausprobiert und dabei hofft, dass die eigenen Panzer diesmal etwas klüger sind.

Multiplayer Hallooooo!!!
Einen Multiplayer-Modus gibt es grundsätzlich nicht. Es sei denn, man installiert den vor kurzem erschienen Patch, der jedoch nur die Möglichkeit bietet, über LAN und Direct-IP zu spielen. Ansonsten ist Blitzkrieg wie gehabt eher etwas für Einzelkämpfer. Dafür gibt es im Spiel gegen den Computer kaum Bugs, und während der ganzen Testphase gab es nur einen einzigen Absturz.
Nett und besonders wichtig in meinen Augen ist das völlig problemlose Verhalten beim Benutzen von ALT+TAB.

Fazit
Na, was würde wohl die Unterhaltungsindustrie ohne den Zweiten Weltkrieg machen?
Verluste! Denn zur Zeit ist World War II immer noch der Verkaufsgarant für alle möglichen Produkte. Was man Blitzkrieg aber ganz sicher nicht vorwerfen kann ist, dass es auf hohe Verkaufszahlen ausgerichtet ist. Dazu ist es viel zu kompliziert und nicht actiongeladen genug. Dafür ist es eines der wenigen Spiele, das voll und ganz von seinem Gameplay lebt, und genau das macht das Spiel auch zu etwas Besonderem. Für ein Addon ist Rolling Thunder relativ innovationslos, das heißt, es gibt im Vergleich zum Hauptprogramm wenig Neues. Trotzdem ist es seinen Preis wert, und das alleine schon wegen der spannenden Kampagne an der Seite von General Patton. Wer also noch nicht genug von Blitzkrieg hat, kann getrost zugreifen, und allen anderen empfehle ich das Hauptprogramm und beide Addons.


Nikolaus Kargl - 19.12.2004



Gesamtübersicht: Blitzkrieg: Rolling Thunder (PC)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
80%
Sound:
75%
Grafik:
60%
Singleplayer:
74%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

mind. PIII 700 CPU, 128 MB RAM, 3D-Grafikkarte
System:

ca. 25 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Echtzeit-Strategie
Genre: