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Backyard Wrestling 2 (PS2)


Brutal, wild und durchgeknallt. Diese Begriffe beschreiben das Verhalten eines "Wrestlers" geradezu ideal, wäre da nicht die Tatsache, dass alles nur ein Schwindel und einzig alleine der Show dient. Nichtsdestotrotz findet der "Sport" Wrestling zahlreichen Anhang. Schon in früheren Jahren hat das ausgereicht, um viele Wrestling-Games für die verschiedenen Konsolen auf den Markt zu bringen. Für den PC ist nun der zweite Teil der "Backyard Wrestling"-Reihe erschienen. Ob er auch angemessen wild und brutal ist, stellt unser Test fest.

Wrestling war früher...
Als ich noch jung und leicht zu beeindrucken war, nannten sich meine Vorbilder Hulk Hogan, Sting, Tatanka oder gar Legion of Doom. Damals war es schon brutal, wenn ein "Steel-Cage-Match" ausgetragen wurde. Um den Wrestling Ring herum wurde ein Stahlkäfig aufgebaut, jedweder Gegenstand, der benutzt wurde, war nicht regelkonform (wenn auch die Schiedsrichter häufig blind wie Maulwürfe oder bewusstlos wie Murmeltiere waren). Die Zuschauer applaudierten fanatisch bei jedem Tropfen Blut, der durch den Ring spritzte. "Brutal!", schrieen die Eltern, "Bravo!", die Kids. Wie sich die Zeiten doch ändern. Wrestling, wie ich es kannte, war gestern, heute ist Backyard Wrestling wohl der Hit. Kein Wunder also, dass sich auch Eidos eine Scheibe davon abschneiden möchte und mit Backyard Wrestling: There goes the Neighborhood nun schon den zweiten Teil des Actionspiels herausbringt.

Eine Million Dollar Preisgeld
Die Story von Backyard Wrestling: There goes the Neighborhood ist kurz und schmerzlos. Die Backyard Wrestling Inc. hat die Stadt zum ersten Schauplatz eines groß angelegten Pay per View-Events erklärt. Auf den Sieger des Events wartet das stattliche Preisgeld von einer Million Dollar! Und ihr seid dabei. Dabei müsst ihr nichts weiter machen, als alle Qualifikations-Runden überstehen und im Finale den Pokal abräumen. Einfach? Einfach! Na denkste!

Schon im ersten Kampf bekomme ich ordentlich die Hucke vollgehauen. Ging ich doch davon aus, dass das Verwenden von umherliegenden Stühlen nicht regelkonform sei, machte mein Gegner mehr als genug Gebrauch von Stühlen, Brettern und was sonst noch so in der Gegend herumfliegt. Aber ich bin ja lernfähig und zum Glück war dieser Kampf ja auch nur ein Exhibition-Fight zum Üben. Schon im zweiten Kampf bekommt er es heimgezahlt. Blut spritzt umher und mit meinem Special-Move mache ich schon nach wenigen Minuten kurzen Prozess mit ihm.

Umgebung integrieren
Beeindruckend am Spiel ist, dass Entwickler Paradox Development dem Spieler sehr große Interaktionsmöglichkeiten mit dem Umfeld zugesteht. So kann man fast alles, was nicht niet und nagelfest herumliegt, benutzen und auf oder gar mit dem Gegner kaputtschlagen. Möglich macht das die Environ-Mental-Engine, die Paradox Development zum Einsatz bringt. Wer mag, kann sogar auf Kisten und andere Gegenstände klettern und von diesen auf den Gegner herunter springen. Das hört sich spektakulärer an, als es im Spiel ausschaut. Alles in Allem sind die Figuren sehr schwach, die Animationen dagegen ziemlich hölzern geraten. Das und die hakelige Steuerung trüben den Spielspass schon ein wenig. Verletzt sich einer der Wrestler, trieft er entsprechend vor Blut. Mein Charakter nach meinem ersten Fight sah entsprechend fertig aus, sodass ich mich gar nicht mehr traute, ihm noch einen Fight zuzumuten.

Kein Problem für den Spieler, kann er doch aus über 20 vorgegebenen Wrestlern wählen oder gar einen eigenen Charakter erstellen. Dabei sind so illustre Typen wie Messiah, Ito, Andrew WK, Zandig, New Jack oder Violent J. Auch unter den Mädels gibt es drei Figuren zur Wahl: Sunrise Adams, Tylene und Tera Patrick. Fernab von Makeup und Nagellackieren wollen auch sie um die eine Million Dollar mitfighten. Gekämpft wird an Schauplätzen wie dem Hinterhof, auf dem Minigolfplatz, einem Wohnwagenpark, Jumpy Burgers, einem Büro, einem Swimmingpool, einer Baustelle, einer Brauerei, einem Jahrmarkt und einem Schrottplatz.

Richtig gut kommt die Musik herüber. Die Richtung ist eindeutig auf Heavy Metal und Hip Hop ausgelegt. Die Interpreten muss man zwar nicht kennen, gute Musik machen sie aber allemal. Und die Stimmung im Spiel unterstreichen die teils aggressiven Sounds sowieso. Dabei sind Künstler wie Murphys Law, Kwar, Kool Keitz, Hazen St., Amen, Everytime I die, Illegal Substance oder Biohazard. Alle anderen Sounds - seien es Schrei, Aufschläge oder zerbrechende Gegenstände - hören sich allenfalls durchschnittlich an.

Fazit
Obwohl das Spiel ab 16 Jahren freigegeben ist, ist Backyard Wrestling ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist die Thematik aufgrund der Nachahmungsgefahr problematisch (und wir wissen alle, dass es viele Jugendliche schon getan haben), andererseits will das Game lediglich Action bieten. Das tut es aber nur bedingt, denn Backyard Wrestling: There goes the Neighborhood kommt allenfalls beim Soundtrack über das Mittelmaß hinaus. Zugegeben - ich kenne weder die Wrestler selber noch die Künstler, die für dieses Game den Soundtrack machten (von Biohazard mal abgesehen). Dennoch ist dieses Spiel aufgrund seiner Schwächen kein Präsent, das unterm Weihnachtsbaum liegen muss.


Uwe Billen - 22.12.2004



Gesamtübersicht: Backyard Wrestling 2 (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
69%
Sound:
78%
Grafik:
65%
Singleplayer:
70%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 55 Euro
Preis:

Englisch
Sprache:

Prügel-Action
Genre: