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7 Sins


Was es nicht alles gibt ...
Begehre deines nächsten Weib, liebe dich selbst, und nur dich selbst – chronische Müßiggänger werden hier in CDVs neuester Erotikversoftung voll bedient. Ihr schlüpft in die Rolle eines Möchtegern-Casanova und sollt beweisen, dass ihr das Zeug habt, um als Playboy, der sich weder über ethische noch rechtliche Folgen Gedanken macht, groß rauszukommen. Klingt ja ganz lustig und sieht auf den ersten Blick auch ganz hübsch aus, was aber wirklich dahinter steckt, habe ich mir für euch in den letzten schlaflosen Nächten genauer
angesehen.

Ihr startet das Spiel in einer kleinen Wohnung. Das Tutorial beginnt damit, dass ihr einer wohl flüchtig Bekannten schöne Augen machen müsst, um das Spielprinzip genauer zu verstehen. Ihr baggert wie verrückt, bis euch die Stimme des Sprechers – vermutlich euer Gewissen – sagt, dass Ihr der "Alten" abtrünnig seid und sie in den Wind schießen sollt. Mit Sprüchen à la "Na, wohnst du alleine hier?" sollen wir der schönen Pixelfrau Avancen machen, bis wir in einem Minispiel landen. Und das scheint auch der Inhalt dieses Spiels zu sein.

Normalerweise steuert ihr euer virtuelles Ego in der dritten oder der Iso- Perspektive in Echtzeit und macht die Frauenwelt unsicher. An bestimmten Hotspots könnt ihr aber Minispiele spielen. Zum Beispiel könnt ihr versuchen, so lange auf die Brüste der euch gegenüber stehenden Schönheit zu starren, dass euch sprichwörtlich die Augen herausfallen. Auf diese Art geht es das gesamte Spiel über. Uriniert in einen Blumenkübel, bis eure sündige Anzeige voll ist, um dann Reue zu tun, indem Ihr etwas aufräumt. Alles in Allem ist 7 Sins eine Ansammlung von Minispielen. Doch glücklicherweise hat man sich bei CDV nicht ausschließlich auf diese konzentriert. Geld verdient Ihr beispielsweise in einem Geschäft mit dem anrüchigen Namen "Suks". Dort ist es euer Ziel, dass ihr eine Kundin anmacht und diese dazu bringt, 5000 ¤ im Laden zu lassen. Wenn ihr die Gute mit den richtigen Mitteln anmacht, könntet ihr der Frau sogar gebrauchte Unterwäsche verkaufen. Andere Örtlichkeiten sind etwa eure Wohnung, in der ihr die netten Damen dazu überreden könnt, sich nackt ablichten zu lassen, oder eine Bar, in welcher ihr euch etwa einen Lapdance gönnen könnt.

Um dem Treiben noch eins obendrauf zu setzen, könnt ihr aus einer Vielzahl an Gebäuden in eurer virtuellen Heimat Apple City wählen, um diese dann zu kaufen, oder, um dem Namen des Spiels gerecht zu werden, hinterhältigst klauen. Auf diesem Weg sollt ihr es ganz weit nach oben schaffen, so dass euch die Frauenwelt zu Füßen liegt. Wirklich viel taktisches Können wird dabei aber nicht verlangt, weshalb ich darauf auch nicht näher eingehen möchte. Wenn das Ansehen eures virtuellen alter ego in der Stadt gestiegen ist und ihr euch auf der Spitze der mit Lügen und Betrügereien erkämpften Karriereleiter befindet, ist das Spiel aber auch schon vorbei. Viel zu schnell für den durchschnittlichen Zocker.

Besser gut gefahren als schlecht gelaufen
In seinen Grundzügen erinnert 7 Sins stark an die Sims oder Singles, reicht aber an deren Komplexität nicht ran. Der einzige Unterschied im Spiel, den ich finden konnte, war die Tatsache, dass der Hauptcharakter in Echtzeit gesteuert werden kann. Flüssige Bewegungen sucht ihr allerdings vergebens. Sicher, das Spiel läuft an sich recht gut, kommt auch niemals ins Stocken, bei den Bewegungsabläufen hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Den Vergleich zu Die Sims kann man aber nicht nur im Spielablauf finden. Irgendwie sprechen die Akteure aus 7 Sins und die Sims sogar die gleiche Sprache und sind ähnlich animiert. Den richtigen Weg in Richtung Lebenssimulation hat CDV ja bereits eingeschlagen, dennoch fehlt es am Feintuning. Unterhaltungen führt ihr durch Multiple-Choice-Antworten, die auch immer eine Auswirkung auf eure Stimmung, den Sündenbarometer und euer Konto
haben.

Die musikalische Untermalung ist nicht weiter atemberaubend, wartet allerdings auch nicht mit denselben, nervigen Schinken auf wie andere CDV-Titel. Für eine Handvoll verschiedener Hintergrundmelodien gibt es keinen Pluspunkt, aber auch keinen Abzug in der B- Note. Die Sprache ist, wie schon erwähnt, feinstes Kauderwelsch, wie wir es bereits von den Sims gewöhnt sind. Die Sprachausgabe der "Erzähler" ist abwechselnd in englisch oder deutsch gehalten, die Untertitel sind aber glücklicherweise in unserer Heimatsprache.

Die Minispiele
Um diesen Test jetzt nicht aussehen zu lassen, als ob ich dem Spiel gleich von Anfang an des Publishers wegen skeptisch herangegangen wäre, noch ein Schlusswort. Die Minispiele haben mich doch noch einige Zeit erheitert. Die Pixelbrüste diverser Verflossener sahen recht ansprechend aus, und in dem Minispiel "Stielaugen" habe ich so manche Episode meiner Lieblingsfernsehserie verpasst. Auch solche Angelegenheiten wie im Traum vor ein paar Damen weglaufen, damit diese nicht die Löcher in meiner Unterhose sehen, waren zwar nicht wirklich anspruchsvoll, aber ungemein kurzweilig. Leider könnte man sich diese Minispiele, wenn auch nicht in einer Compilation, bereits auf diversen Freewareseiten runterladen. In Verbindung mit den Missionen im Spiel ist wenigstens ein kurzer Spaß vorhanden.

Fazit
Stehlen, betrügen, lügen! Das und ein paar Minispiele macht 7 Sins aus. Das Spiel, das anscheinend ein Sims-Klon werden sollte und ein elftes Gebot erfunden hat – "Du sollst nicht schlecht programmierte Spiele verkaufen an deine Mitmenschen" – landete mangels langer Motivation und kurzer Spieldauer schnell in einer Ecke meines Arbeitszimmers. Da lobe ich mir doch die Sims, die neben den zwischenmenschlichen Dingen auch etwas Feinarbeit verlangen. Zugegebenermaßen haben mich die - in einem CDV Spiel obligatorisch zum Programm gehörenden - Minispiele dann doch noch etwas länger an der Tastatur verweilen lassen.


Karsten Recktenwald - 05.09.2005



Gesamtübersicht: 7 Sins

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
59%
Sound:
39%
Grafik:
65%
Singleplayer:
65%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium/Athlon 1 GHz, 128 MB RAM, Win98/2000/XP/ME, 32 MB Grafikkarte Direct X 9.0c kompatibel
System:

900 MB Festplattensp
CD/HD:

ca. 35 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache: