HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Gun


Als Winnetou starb, haben tausende deutsche Hausfrauen um einen französisch stämmigen Indianer geweint. Als Kevin Costner mit einem Wolf eine heiße Sohle auf's Parkett legte, erweckte er ein scheinbar totes Genre wieder zum Leben. Jetzt im Jahre 2005 ist es endlich auch in der virtuellen Welt soweit und der gute alte Western macht sich auf, die Herzen aller Zocker zu erobern, in Form von Gun aus dem Hause Activision. Ob es dem Spiel gelingt, die Atmosphäre der wohl dreckigsten Zeit der USA authentisch Leben einzuhauchen, das erfahrt ihr im folgenden Review.

High Noon auf der Ps2
Langsam ging ich auf den Barkeeper zu, und zeigte ihm die Münze, die mir mein Ziehvater kurz vor seinem Tod in die Hand gedrückt hatte. Ich kam sofort zur Sache und fragte ihn nach Jenny. Dann ging alles sehr schnell, die Schurken packten Jenny und schleiften sie nach oben.
Doch wenn sie meinten, dass sie mich aufhalten könnten auf meiner Suche nach meiner Vergangenheit und meiner wahren Identität, dann hatten sie sich schwer geirrt. Es war aber kein allzu große Problem, die Schurken über den Jordan zu befördern. Den darauf folgenden Angriff auf den Salon zu verhindern, strapazierte meine und Jennys Kräfte schon etwas mehr. Das waren wilde Burschen und ihr Anführer ein zäher und gefährlicher Mann, der die Sache aber nicht überlebte. Deshalb stand ich nun auf der staubigen Straße von Doge City einem Revolverhelden gegenüber, der den Tod seines Bruders rächen wollte. Sein Bruder war schon gefährlich, aber dieser Mann war ein eiskalter Killer. Nun gab es nur noch eine Frage, wer ist schneller � Er oder ich. Ach, du fragst dich wer ich bin? Kennst du mich den nicht? Ich bin Du, ich bin Du in dem neuen Westernshooter Gun und heiße Colton White.

Westernfeeling pur
Kein Zweifel, die größte Stärke von Gun ist die exzellente Westernatmospähre, die das Spiel absolut gekonnt entwickelt. Gun hat wirklich alles was ein guter Western braucht. Das fängt an bei der entsprechend gestalteten Landschaft, die in jeden Westernfilm hineinpassen würde. Dabei entwickelt die gut aussehende Grafik sehr viel Liebe zum Detail, egal ob es sich um die weitläufige Landschaft handelt oder um die hervorragend gestalteten Westernstädte. Dabei findet ihr alles, was ihr im Wilden Westen erwartet: eine weitläufig Prärie, felsige Landschaftsabschnitte, ein Fort, eine Ranche, zwei Westernstädte, die natürlich einen Salon haben, eine Eisenbahnline, die durch das Gebiet der Apachen führt, und die entsprechende Leute wie Banditen, Cowboys, Indianer und Revolverhelden. Westernfans werden begeistert sein. Auch die Animationen sämtlicher Charakteren sind erstklassig. Unterstützt wird das Ganze mit einem guten Sound und erstklassiger Sprachausgabe, leider aber nur in English. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, sondern nur deutsche Untertitel, die man zudem recht flott lesen sollte, weil sie viel zu schnell wieder verschwinden. Der gute technische Eindruck von Gun wird mit einer gelungenen Steuerung perfekt abgerundet, Dank der ihr euer Ego im Spiel, Colton White, bestens im Griff habt.

Auf der Suche nach deinem wahren Ich
Wirklich viel Mühe haben sich die Entwickler mit der spannenden Geschichte des Spiels gegeben, die in sehenswerten Zwischensequenzen gekonnt in Szene gesetzt wurde im Stile eines Spagetti Western. Ihr begebt euch in der Rolle des Colton White auf die Suche nach eurer wahren Herkunft und enthüllt dabei eine Verschwörung, in der ein einäugiger Oberbösewicht General Magruder ein übles Spiel treibt Er sucht nicht nur nach dem legendären goldenen Kreuz von Coronado, sondern er will nichts weniger als den Wilden Westen beherrschen. Natürlich strotzt Gun dabei in positiver Weise nur so vor Klischees, die tatsächlich manchem Italo-Western entnommen worden sein könnten. Der ungewollte Gründer des Italo-Western Genres, Sergio Leone, würde seine wahre Freude an diesem spielerischen Westernfilm haben, und wer weiß, vielleicht hätte ihm so etwas auch als Vorlage für einen neuen Westernfilm dienen können. Doch nun haben wir genug über die Story des Spiels gehört, und es wird Zeit, dass wir in den Sattel steigen und losreiten.

Weites Land
Ja, ihr habt richtig gehört, in Gun dürft, ja müsst ihr auch reiten. Das liegt unter anderem daran, dass das Spiel ein Stück weit so aufgebaut ist wie die GTA-Reihe. Nach dem Tutorial und der ersten Storymission in Dog City könnt ihr euch in der Welt von Gun völlig frei bewegen und dabei noch jede Menge Nebenjobs übernehmen. Die Missionsvielfalt ist dabei äußerst abwechslungsreich, sowohl innerhalb der Storymissionen, als auch bei den Nebenquests. Ihr rettet z.B. eine Dirne aus den Händen von Banditen oder verhindert dass Apachen eine Brücke in die Luft jagen, in dem ihr TNT Fässer beseitigt und etwas später Brandpfeile abschießt, bevor sie ihr Ziel, eine Anzahl von TNT Fässer, erreichen. Ihr beschützt eine Postkutsche, überfallt im Lauf des Spiels eine Ranch und später auf der Seite der Indianer sogar ein Fort. All das sind Beispiele aus den Storrymissionen, die äußerst actionreich sind. Aber auch die Nebenjobs haben einiges zu bieten. Da spielt ihr z.B. einen Kurier, schützt Dog City vor Räubern, bewacht Rinder oder spielt einfach nur Poker und schürft Gold. Diese Nebenquests sind aber nicht nur eine gekonnte Spielzeitverlängerung, sondern sie haben auch einen spielerischen Sinn. Seit ihr erfolgreich, verbessert ihr dadurch eure Fähigkeiten, wie z.B. den Umgang mit Waffen oder dem Pferd. Außerdem verdient ihr euch dadurch Geld. Dieses Geld benötigt ihr zum Aufrüsten eurer Waffen, was im Laufe des Spiels dringend notwendig ist.

Der Panzer des Westens
Die Waffen des Spiels wurden natürlich auch dem Wild West Szenario angepasst. Dementsprechend bekämpft ihr in dem actionreichen Spiel eure vielfältigen Gegner mit Revolver, Schrotflinten, Präzisionsbüchsen oder einfach nur Pfeil und Bogen. Im Nahkampf stehen euch Messer oder Tomahawks zur Verfügung. Eure mächtigste Waffe ist aber euer Pferd. Ja, ihr habt richtig gehört. Euer Pferd ist auch eine Waffe, sozusagen der Panzer des Wilden Westens. Sobald ihr den entsprechenden Knopf betätigt, trampelt euer Pferd einfach in der nähe stehende Gegner nieder. So könnt ihr wesentlich schneller eine größere Gegnerschar ins Jenseits befördern, als mit dem Gewehr. Da euer Pferde aber ein Lebewesen ist, kann es auch verletzt werden und schlussendlich sogar sterben. Zum Glück sind genügend Pferde im Spiel enthalten, damit ihr euch in solch einem Fall ein neues besorgen könnt, denn ohne Pferd seit ihr aufgeschmissen.

Schneller als sein Schatten
Im Lauf des Spiels benutzt ihr auch so durchschlagende Argumente wie Whiskybomben und Dynamitstangen, die bestens dazu geeignet sind, mehrere Gegner gleichzeitig platt zu machen. Manches mal müsst ihr sogar Pulverfässer an entsprechende stellen bewegen um ein Hindernis in die Luft zu sprengen. Aber Gun hat auch noch etwas ganz besonderes anzubieten, den Schnellziehmodus, den ihr zum Beispiel bei der Brandpfeilmission und bei einem recht hohen Gegneraufkommen dringend benötigt...
Sobald ihr den mit der Schultertaste aktiviert habt, schaltet das Spiel in die Ego Perspektive um. Ansonsten lenkt ihr Colton White in der Verfolgerperspektive durch die weiträumigen Welt von Gun. Zudem verfällt das Spiel im Schnellziehmodus noch in einen Zeitlupeneffekt. Dadurch könnt ihr in die Fußstapfen von Luke Luke treten und schneller als euer Schatten ziehen und schießen. Da ihr in diesem Modus sehr leicht mit dem linken Stick die Gegner durchschalten könnt, ist es in diesem Modus ein leichtes mehrer Gegner nacheinander auszuschalten oder schnell reitende Gegner vom Pferd zu ballern. Natürlich steht euch dieser praktische Schnellziehmodus aber nicht unbegrenzt zur Verfügung. Er ist zeitlich Begrenzt. Sobald ihr ihn eingesetzt habt, müsst ihr den Zeitbalken erst wieder aufladen indem ihr Gegnern ins Jenseits befördert.

Fazit
Ich liebe Italo-Western über alles, und Gun gehört für mich in dieses Genre. Sicherlich, Gun ist kein Film, sondern ein Spiel, aber das Westernfeeling ist genauso gut wie in einem dementsprechenden Film. Allein das fesselt mich schon lange genug an den Fernseher, aber Gun hat noch wesentlich mehr zu bieten. Neben der erstklassigen Story gibt es noch einen abwechslungsreichen Spielverlauf, spannende Missionen und jede Menge Action, die auch nicht Western Fans gefallen wird. Kurz gesagt, Gun ist ein erstklassiges Actionspiel das ich jedem Freund des Genres bedenkenlos empfehlen kann.


Ghost - 28.11.2005



Gesamtübersicht: Gun

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
85%
Grafik:
80%
Singleplayer:
86%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 60 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Action
Genre: