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Vietcong 2


Unser allgemein anerkannter Anti-Terror-Experte, Zweiter-Weltkriegs-Veteran und Dschungelpirscher Nummer eins - Falk - wurde kürzlich erneut eingezogen; diesmal, um in Vietnam nach dem Rechten zu sehen. Eine ausführliche Einsatznachbesprechung erhaltet ihr mit unserer Review zu Vietcong 2.

Zurück in den Dschungel!
Vietcong 2 ist endlich erschienen und will uns auch im zweiten Teil der Serie auf die Spuren des Vietcong führen. Aber los geht es erst einmal nicht im Dschungel, sondern im Freudenhaus.
Als Captain Daniel Boone steigt ihr ins Geschehen ein.
Der Aufenthalt im Freudenhaus dauert nicht sehr lange, denn ein anderer Soldat holt euch aus dem Zimmer der halbnackten Lady, mitten hinein ins Geschehen. Zunächst geht es relativ ruhig mit einer Fahrt durch einen Stadtteil von Hue, einem Empfang und einer kleinen Party los.
Unbedarft spazieren wir durch ein Gebäude, als plötzlich Kampfgeräusche in die Räumlichkeiten dringen. Und so sind wir mir nichts, dir nichts, im Kampfgeschehen.
Genauer gesagt handelt es sich hier um die Tet-Offensive, welche auch den Mittelpunkt des ganzen Spiels darstellt, und die wir als Soldat der US-Armee mit vorantreiben sollen.

Kameradschaft ist alles
Unter diesem Aspekt wurde das Gameplay weiter entwickelt. Ihr kämpf euch also nicht allein durch die Massen an Gegnern, sondern habt eine gewisse Anzahl an Helfern bei euch. Da wären zum Beispiel ein Sanitäter, der euch zu jeder Zeit heilen kann, oder aber Infanteristen und Pioniere.

Übrigens hat der Pionier Munition für etwa 50 Waffen dabei, starke Leistung.
Man könnte dabei jetzt denken, dass man auf alles vorbereitet ist, aber dem ist nicht so. Die virtuellen Mitspieler stehen ziemlich oft im Weg herum und folgen einem nicht immer sofort. Zeitweise wiederum zeigen sie einem gar den Weg oder sind gerade im Schusswechsel mit Feinden sehr nützlich als Lieferanten für Munition und für die medizinische Versorgung.
Man kann sie ohne Reue beliebig oft einsetzen, sie sind ja schließlich unverwunderbar, was irgendwie doch etwas irritierend ist. Was sich die Entwickler dabei gedacht haben, bleibt wohl ihr Geheimnis.

Wer kriecht, lebt länger
Der Schwierigkeitsgrad in Vietcong 2 ist hoch, sehr hoch. Blindes "Geballer" nützt nichts. Man muss klug und taktisch vorgehen, um keinem Gegner zu erliegen. Denn die sind zahlreich und meist geschickt im Umgang mit der Waffe, sofern sie den Spieler entdeckt haben, wenn nicht, kann man sie natürlich recht einfach zur Strecke bringen.
Außerdem tauchen sie grundsätzlich nicht alleine auf, zumindest hatte ich diesen Eindruck. Auf einen folgt immer noch ein nächster, und wenn der kommt, sollte man schon nach geladen haben.
Hinzuzufügen ist noch, dass man mit der Lebensenergie sehr vorsichtig umgehen muss, denn die ist knapp, und nicht in jedem Moment ist der Sani zur Stelle.
Die Waffen der Gegner setzen dem Spieler schon ziemlich zu, und ohne volle Gesundheit sind einige Stellen nur schwer zu meistern.

Mit diesem Wissen kämpft man sich nun Level für Level dem Ende näher. Dabei merkt man recht schnell, dass die Story in den Hintergrund rückt. Mit kleinen Zwischensequenzen, in denen ein fiktiver Reporter über den aktuellen Stand der Dinge aufklärt, versuchen die Entwickler den Spieler bei der Stange zu halten. Das schaffen diese kleinen, mit extrem viel Weichspüler behandelten Filmchen aber nur mit viel Mühe. Zu schnell verfällt man wieder ins anstrengende Kampfgerangel, wo der Story-Aspekt erneut ins Hintertreffen gerät.

Atmosphäre und Technik
Die Atmosphäre spielt in Vietcong 2 eine große Rolle, und so fällt gerade die Soundkulisse ordentlich aus. Die Waffensounds hören sich allesamt sehr gut an und vermitteln ein hervorragendes Gefühl für jede einzelne Waffe.
Auch rund um den Spieler wird eine ordentliche Soundkulisse erzeugt. Man hört das Geschrei der Gegner genauso wie das Brüllen der Waffen.
Der im Spiel vorhandene Soundtrack kommt ziemlich lässig rüber und lässt den Spieler in den Genuss guter Musikkost kommen, wenn er auch etwas kurz geraten scheint.


Der vielleicht wichtigste Aspekt eines Shooters ist wohl die Grafik, nur wird Vietcong 2 den heutigen Ansprüchen nicht gerecht. Die Engine kann leider nur sehr kantige Models darstellen, einige Objekte wirken außerdem noch grob und verwaschen, wenngleich hochauflösende Texturen einige schön texturierte Objekte zu zaubern versuchen.
Was jedoch fehlt, sind aufwendige DirectX- und Shader-Effekte. Licht und Schatten scheint die Engine nicht ausreichend zu beherrschen, da kann man sich nur hinter Grafik-Highlights wie Doom3, HL² oder F.E.A.R. verstecken.
Dennoch gibt es als Pluspunkt gute Gesichtstexturen für alle Charaktere zu erwähnen, die Waffenmodells sind gar exzellent gelungen, warum geht das nicht auch bei den anderen Models so?

Wer nun glaubt, dass die Systemanforderungen ob der nicht so opulenten grafischen Präsentation eher moderat ausgefallen sind, hat sich geschnitten. Lief der Vorgänger noch exzellent auch auf kleineren Rechenwerken, so vermiest der Hardwarehunger von Vietcong 2 so manchem Spieler schnell das Spielvergnügen. Selbst auf gut bestückten Rechnern ruckelt das Spiel vor sich hin, gerade bei höherem Gegneraufkommen.
Die Frameraten sind also sehr instabil und lassen kein ruckelfreies Spielvergnügen zu. Woran das liegt, können uns sicher nur die Entwickler verraten. Als Laie könnte man behaupten, dass es wohl kaum an der mittelmäßigen Grafik liegt. Auch die Gegner-KI kann nicht so aufwendig sein, dass dafür so viel Leistung benötigt wird. Einzig die etwas übertriebenen Ragdoll-Effekte sehen nach viel Berechnungsarbeit aus. Das könnte man zumindest denken, wenn man die Sterbeanimationen das erste Mal in voller Pracht zu Gesicht bekommt.

Multiplayer
Der Multiplayer-Modus wurde aus dem Vorgänger übernommen und bietet die gewohnten Features.
Ihr könnt mit den anderen Mitspielern folgende Modi spielen: Kooperation - Tretet mit anderen Spielern gegen eine Gruppe von computergesteuerten Feinden an; Capture the Flag; Deathmatch, Team-Deathmatch oder aber Assault(Angriff)-Modus, dort verteidigt ihr ein Ziel beziehungsweise müsst ein Ziel, welches vom Gegner geschützt wird, angreifen.
Es stehen weiterhin verschiedene Charakterklassen zur Auswahl, die sich durch ihr Aussehen, Bewaffnung und Fähigkeiten unterscheiden. Da sind zu nennen: Infanterist, Pionier, Sanitäter, MG-Schütze, Soldat, Funker, Scharfschütze und der Kämpfer (Elitesoldat).
Diese Klassen erhält man aber nicht alle einfach so, sondern sind erst vom Spieler zu erspielen. Durch ein Punktesystem wird der Spieler ermutigt, so gut wie möglich zu spielen, um in den Charakterklassen aufsteigen zu können. Leider bleibt der Multiplayer-Modus etwas innovationsfrei, das einzig wirklich neue sind Fahrzeuge, die man benutzen kann. Ansonsten ist aber zu sagen, dass der Multiplayer-Modus gewohnt gut funktioniert und noch mal richtig Spaß macht, wenn man die beiden einzelspielerkampagnen abgeschlossen hat. Auch die Performance-Probleme relatvieren sich, denn im Mehrspieler-Modus spielt es sich erheblich flüssiger als sonst.

Fazit
Die Entwickler haben sich mit dem zweiten Teil von Vietcong erhebliche Schwächen geleistet. Die Performance-Probleme sind eine der Hauptspaßbremsen. Hinzu kommt der Verlust der im ersten Teil noch so guten Story und Atmosphäre. ;ittelmäßige Grafik und der zum Teil horrende Schwierigkeitsgrad tun ihr Übriges dazu. Die Spieldauer von etwa 15 Stunden geht in Ordnung, da die Kampfhandlungen teilweise ziemlich stressig und anstrengend sind. Allein der Multiplayer-Modus sticht etwas aus dem Spiel heraus und bietet noch einmal interessante Aspekte, die zum Weiterspielen ermutigen.


Falk Müller - 08.12.2005



Gesamtübersicht: Vietcong 2

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
78%
Sound:
80%
Grafik:
75%
Singleplayer:
79%
Multiplayer:
83%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

CPU 1.8GHz. 512MB Ram. 3.5GB Festplatte, Win 2000/XP, 128MB Videospeicher, Shader 2.0 komp. DVD-LW
System:

3,5GB
CD/HD:

ja
Multiplayermodi:

ca. 45 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Ego Shooter
Genre: