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Ford Street Racing (PC)


Ich frage mich gerade, ob Jura-Studenten eigentlich eher darauf erpicht sind, regelkonform Auto zu fahren. Egal. Nicht ganz regelkonform geht es mitunter auf den Pisten in "Ford Street Racing" zu. Hier wird gedrängelt, blockiert und überholt. Mit nicht unerheblichem Restanteil Benzin im Blut berichtet Lennart über das Rennspiel.

Ein Name von Bedeutung
Autorennen sind ja in den meisten Fällen eine klare Angelegenheit für Einzelkämpfer. Selbst Fahrer des gleichen Rennstalls sind oftmals Konkurrenten. Doch in Ford Street Racing ist alles ganz anders. Im Fokus steht hier das Gegeneinander von Teams. Solch ein relativ neuer Ansatz gepaart mit einer offiziellen Lizenz – kann da überhaupt noch etwas schief gehen?

Über die Massen erfolgreich
Über das unsagbar hässliche Menü hat man die Wahl zwischen Einzelrennen, besonderen Herausforderungen und den Teamrennen. Die Herausforderungen müssen allerdings durch Siegpunkte freigeschaltet werden, und die gibt es nur im Teammodus zu verdienen. Die klassische Solo-Variante ist also nur eine Dreingabe. Man kann hierbei Einzelrennen fahren, in denen man ganz genretypisch die Anzahl und Güte der Gegner auswählt, auch kleine Turniere, Ausscheidungsrennen und Zeitfahren stehen zur Verfügung. Die Karriere, das Herzstück eines Rennspiels, findet dagegen ausschließlich im Teammodus statt. Wie gewohnt startet man mit einem kleinen Geldbetrag, den man durch Siege in Turnieren stetig erhöhen sollte, wenn man sich bessere Wagen kaufen und somit größeren Herausforderungen stellen möchte. Es gibt drei Kategorien an Autos: Klassisch, Leistung oder hohe Leistung. Je nach Stufe werden die Wagen immer moderner, schneller und unterscheiden sich in ihren Fahreigenschaften. Auch innerhalb dieser Kategorien stehen verschiedene Fahrzeuge zum Kauf bereit, die sich alle ein bisschen anders spielen, wobei die Differenzen nicht allzu radikal ausgefallen sind. Überhaupt hält sich der Realismusfaktor sehr in Grenzen, das Fahrgefühl orientiert sich eher an Spielen wie Need for Speed. Einzig die Tatsache, dass man aus dem Windschatten des Vordermanns heraus besser beschleunigen kann, zeugt von einem etwas höheren Anspruch. Die Karriere spielt sich insgesamt sehr unspektakulär. So haben die Gegner nicht einmal Namen, man kann sich also nicht seinen persönlichen Feind aussuchen, der einen dann zu Höchstleistungen treibt. Die Möglichkeit, sich die Rennen hinterher noch einmal anzusehen oder gar zu speichern, gibt es ebenfalls nicht. Man fährt zwar um Geld und Punkte, eine weitergehende Motivationsgrundlage besteht jedoch nicht.

Viel hilft viel
Wie oben schon angedeutet ist die große Spezialität von Ford Street Racing das Fahren im Verband. Doch wie wurde dieses spielerisch umgesetzt? Die Lösung ist recht einfach: Man kann während der Rennen von Wagen zu Wagen wechseln und diesen dann an die Spitze führen, während die anderen Teammitglieder vom Computer gesteuert werden. Diesen darf man auch Befehle erteilen, wenn man etwa möchte, dass der Teamkamerad an der Spitzenposition seine Verfolger durch Schlangenlinien blockt, so dass man selbst mit seinem Wagen besser einen Rückstand aufholen kann. Oder man fährt organisierte Überholmanöver unter gekonnter Ausnutzung des Beschleunigungseffektes durch das Fahren im Windschatten. Hier ergeben sich in der Tat eine Reihe von taktischen Möglichkeiten, die man nutzen kann, aber nicht muss. Denn auch ohne Taktiererei schafft man es angesichts des moderaten Schwierigkeitsgrades meistens, einfach ein Auto nach dem anderen nach vorne zu fahren und den Rest des Rennens halbwegs gemütlich ausklingen zu lassen. Die Teamrennen bringen wirklich ein frisches Element in den Rennfahreralltag, ohne sie wäre Ford Street Racing um einiges langweiliger.

Hübsch poliert ist halb gestaunt
Die grafische Präsentation ist leider nicht überragend. Einzig die detailreich dargestellten Wagen schmeicheln den Augen, was auch an den gelungen Glänz- und Spiegeleffekten liegt. Die Strecken sind laut Packungstext im Stil der Straßen von Los Angeles gehalten, doch wirken diese allesamt sehr leblos. Es gibt so gut wie keine einzigartigen Objekte, die die Atmosphäre bereichern oder auflockern. Für den einen oder anderen mögen die überdimensionierten Pfeile, die einem an Kurven die Richtung weisen, störend wirken, obgleich sich diese ja inzwischen in viele Rennspiele geschlichen haben. Der Abwechslungsreichtum lässt ebenfalls arg zu wünschen übrig, irgendwie ähneln sich die Strecken alle, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass sie alle im Stadtgebiet liegen und die Rennen ausnahmslos tagsüber stattfinden. Die durch Karambolagen entstehenden Beschädigungen sehen nicht allzu spektakulär aus, in Titeln wie Need for Speed: Porsche mussten die Wagen schon ganz anders leiden.
Was die Akustik angeht, sollte man nicht zuviel erwarten, man könnte sonst enttäuscht werden. Die Musik in den Menüs bewegt sich noch unter Fahrstuhlniveau. Die diversen Soundeffekte klingen ebenfalls billigst. Nicht ganz so schlimm hören sich die Motoren an, doch herausragend ist das in dieser Hinsicht Gebotene keinesfalls.

Fazit
Ford Street Racing ist all jenen zu empfehlen, die die Perlen des actionorientierten Rasens wie Need for Speed: Most Wanted oder Juiced schon zur Genüge kennen und sich nicht von Mängeln in der Präsentation abschrecken lassen. Die Teamrennen bringen ein neues Element ins Genre, das einen doch eine Weile mit Motivation erfüllt. Das Spiel macht ansonsten wenig falsch, doch in fast allen Teilbereichen gibt es Titel, die weitaus besser sind.


Lennart Griese - 22.05.2006



Gesamtübersicht: Ford Street Racing (PC)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
75%
Sound:
56%
Grafik:
74%
Singleplayer:
73%
Multiplayer:
69%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1 GHz CPU, 128 MB RAM, 32 MB GraKa
System:

ca. 200 MB
CD/HD:

ca. 20 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Rennspiel
Genre: