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Dreamfall: The Longest Journey


Am 26.05.2006 erscheint "Dreamfall: The Longest Journey". Und wieder gibt es in bester dtp-Qualität eine spannende Geschichte zu erleben, Rätsel zu lösen, und die wohl längste Reise fortzusetzen. Unsere ebenso abenteuerlustige wie schlagfertige Charlotte Messerschmidt berichtet dank einer Preview-Version von Dreamfall über eine geniale Spielatmosphäre, nervende Faustkämpfe und jede Menge spannender Momente.

Die längste Reise geht weiter
Gerade erst haben wir April Ryan kennen gelernt, da will uns die nächste junge Dame mitnehmen auf eine lange Reise.
Da haben wir es, das neue Adventure aus dem Hause dtp, den vielversprechenden und heiß erwarteten Nachfolger von The Longest Journey. Dreamfall trägt dies im Untertitel und die Geschichte zeigt, dass es massig Anknüpfungspunkte an den Vorgänger gibt. Im Spiel wird mit drei Figuren gespielt. Zoe ist quasi der Hauptcharakter, doch wechselt das Spiel auch zu April, die erkennen muss, dass sie keineswegs so abgeschlossen hat mit ihrem alten Leben wie ihr lieb wäre und dann gibt es noch Kian, einen Kämpfer, der nur seiner Göttin dient und nichts hinterfragt. In der vorliegenden Preview-Version war dessen Spielzeit nur kurz, weshalb es über ihn nichts weiter zu sagen gibt.

Spannend bis in den Tod
Damit sind wir also mittendrin. Die Geschichte ist spannender als im Vorgänger. Es geht schneller und härter zur Sache, keine unnötigen und langweiligen Dialoge mehr. Fangen wir jedoch vorn an - mit Zoe. Die junge Frau ist mit sich uneins nach dem Tod ihrer Mutter und lebt in den Tag hinein. Sie hat eine clevere Freundin, die geschickt im Umgang mit Software ist. Es gibt Wiedersehen mit alten Bekannten, allen voran April. Dann gibt es noch Zoes Exfreund, der die Geschichte ins Rollen bringt, als er Zoe um einen Gefallen bittet.
Der ist nur klein, doch gleich gibt es Prügeleien. Reza, der Ex, verschwindet fast spurlos, Zoe wird verhaftet, eine schwerbewaffnete Einheit stürmt ein Apartment, in dem eine Leiche liegt, elektronische Spinnen blitzdingsen Zoe zu Tode und dies ist nur eine Möglichkeit, zu sterben.
Ein neues Feature - es gibt reichlich Gelegenheit umzukommen. Ein weiteres neues Feature, was auf keine Gegenliebe stieß, sind die Prügelszenen - zumal die zu oft auftauchen. Zu Beginn des Spiels trainiert man diese Fähigkeit, natürlich ohne Gefahr. Später werden Prügeleien schnell gefährlich und lassen sich nicht immer umgehen - es soll tatsächlich geprügelt werden. Ob damit Freunde von Beat'em Ups für das Adventure-Genre begeistert werden sollen, wissen wir nicht, sind jedoch sicher, dass es nicht funktionieren wird. Dafür sind diese Szenen zu schwach. Adventurefreunde wollen sich aber nicht prügeln und Fans des Beat'em Up wollen meist keine lange Geschichte. Zumal hier keinesfalls volle Prügelaction geboten wird - die Reaktionszeit ist einfach zu lang. Nach mehrfachem Testen zeigte sich zudem, dass es am besten geht, wenn man einfach unermüdlich eine der Kampftasten drückt.

Die Steuerung - ein klarer Minuspunkt
Liebe Entwickler, euren Innovationsdrang in Ehren, aber warum partout Neues bringen wollen, was den Nutzer nur verwirrt und verärgert? Die ungewohnte und damit hakelige Steuerung vermieste fast den Spielspaß. Natürlich gewöhnt man sich an jede Steuerung, doch gibt es bereits gewohnte und weit verbreitete Steuerungsvarianten, völlig egal, ob diese innovativ sind oder nicht.
Gleiches gilt für die Menüführung. Diese erschließt sich rasch. Was sich uns nicht erschließt ist, warum ein Item, welches man benutzen kann, immer ein Icon extra auf dem Bildschirm hat, um ebendiese Funktion anzuzeigen. Wenn wir es benutzen können, werden wir das schon tun. Ein Extra-Hinweis ist unnötig - allerdings sieht man später darüber hinweg.

Dreamfalls Grafik
Ein gelungener Schritt in die 3D-Variante. Es macht Laune, das dichte Marcuria zu durchwandern oder im bunten Casablanca in engen Gassen umherzugehen. Im Gegensatz zu dem im Vorgänger bemängelten Punkt wirken die Umgebungen stimmig. Die Figuren mit ausreichend Polygonen wirken lebendig. Zoe als Hauptfigur ist auffallend attraktiv und sehr sympathisch. Im Vergleich zur alten April ist Zoe ordentlich proportioniert, Kleidung und Haare fallen meist genau richtig. Sehr angetan waren wir vom Schattenspiel und Spiegelungen im Wasser oder auf feuchten Untergründen. Auch die Lichteffekte lassen nichts zu wünschen übrig. Ebenso gelungen finden wir die Wettereffekte, die viel zu den Stimmungen im Spiel beitragen.
Stimmung hat das Spiel reichlich - vorrangig natürlich Spannung. Angenehm fiel auf, dass diese Spannung durch Sound und Grafik hervorgerufen wird und nicht durch billige Horroreffekte. Interessant ist zudem, dass viele, möglicherweise zufällige Reminiszenzen an andere Spiele auftauchen. Die Stimmung im "Hotel" erinnert an "Silent Hill", das verkommene Venice im Dauerregen an "Black Mirror" und in Damian entdeckten wir einen George-Stobbart-Klon. Außerdem präsentiert sich das Unheimliche offenbar gern in Gestalt kleiner, blasser Mädchen, denen schwarze Haare vorm Gesicht hängen - wir denken an "The Ring", "F.E.A.R."...

Leichte Rätsel, guter Sound und kleine Gimmicks
Der schon erwähnte Sound passt sich unauffällig und damit sehr stimmig ins Spiel ein. Orchestrale Musik wechselt mit Trance und Herzschmerz-Pop oder sanften asiatischen Klängen. Zu gern wüssten wir, wer das sehnsuchtsvolle Lied in der Flugsequenz singt...
Die Sprachausgabe überzeugte ebenso, die Stimmen klingen allesamt angenehm. Das gilt natürlich nur für die getestete englische Preview-Version. Doch dtp gibt sich bekanntermaßen große Mühe mit der Synchronisation, insofern können wir davon ausgehen, dass auch die deutsche Sprachausgabe Freude bereiten wird.
Das Gameplay ist flüssig, wenn man sich mit der Steuerung angefreundet hat. Die Geschichte geht zügig ohne Hänger voran, die Spannung sackt nicht ab. Die Rätsel sind recht einfach - Kombinations-, Geschicklichkeits- und Zeiträtsel wechseln sich ab, sind sinnvoll im Spiel eingesetzt und schnell zu lösen. Wer wert auf Hardcore-Köpferauchen legt, ist hiervon möglicherweise enttäuscht.
Ein Plus noch für ein kleines Gimmick der Entwickler - im Badezimmer von Zoes Exfreund (warum dort, ist unklar) findet sich ein Exemplar von "The Longest Journey" - das gefiel gut und wird kichernd gewürdigt. :o)

Der Ersteindruck
Das Spiel wollen wir im Ganzen haben. Es hat soviel Spaß gemacht, dass zunächst die Screenshots vergessen wurden... so gespannt waren wir auf die nächsten Ereignisse. Abenteuerfreunde, vor allem Adventure-Einsteiger, werden jede Menge Spielspaß haben. Gestandene Adventure-Hasen mögen sich an der Einfachheit der Rätsel stoßen, doch seid getröstet, die spannende Geschichte wiegt dies allemal auf. Kaufen!


Charlotte Messerschmidt - 23.05.2006



Gesamtübersicht: Dreamfall: The Longest Journey

Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Adventure
Genre:


Release: 26.05.2006