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Emergency 4


Tatüüütataaaa, die Feuerwehr ist da. Die und die Polizei, das THW und das DRK. Verbissen saß Tom während seines Eifel-Aufenthalts nicht in der schönen Natur sondern vor dem PC und versuchte Menschenleben zu retten. Ein Indiz dafür, dass das Spiel Suchtpotenzial hat? Ich habe mich anschließend hingesetzt und versucht nachzuvollziehen, was an Emerngency 4 so reizvoll ist.

Wenn man bedenkt, wie schnell ein Unglück geschieht, kann man froh sein, dass es sie gibt – die Rede ist von Feuerwehr, Polizei, THW und Rettungsdienst. Ihr Zusammenspiel entscheidet oft über Leben und Tod. Schon seit Jahren dürft ihr dank Sixteen Tons Entertainment und Take 2 zumindest spielerisch in die Rolle des Rettungskoordinators schlüpfen. Und dieses Jahr geht die Emergency-Reihe bereits in die vierte Runde.

Ein kleines Tutorial führt euch in euren neuen Job ein. Darin lernt ihr, wie die Hilfskräfte zu steuern sind und wie ihr an die Gefahr heran gehen sollt. Bedenkt, dass zwar das Leben der zu rettenden Person wichtig ist, ihr aber eure Hilfskräfte deshalb nicht in Lebensgefahr bringen solltet.

Ihr Einsatz bitte...
Euer vielleicht wichtigster Rettungseinsatz findet vor dem ersten Spiel statt. Wer nicht unter plötzlichem „Herzstillstand“ des Games oder unerklärlichen Nebenwirkungen während der laufenden Mission leiden möchte, der sollte schleunigst den Patch 1.2 von der offiziellen Webseite des Spiels herunterladen und installieren.

Wer das Tutorial oder gar die Vorgänger von Emergency 4 gespielt hat, kann gleich mit dem eigentlichen Spiel starten. Dazu wählt ihr aus der Kampagne oder dem Freien Spiel aus. Bei der Kampagne wacht ihr über eine Stadt und müsst nach und nach 20 spezielle Einsätze absolvieren. Diese Kampagnen absolviert ihr im Gegensatz zu den Vorgängern nicht in der direkten Reihenfolge, sondern zwischen "kleineren" Einsätzen in eurer Stadt.

Wer lieber in Echtzeit loslegen möchte, der wählt das freie Spiel, bei dem ihr immer wieder zu Einsätzen gerufen werdet. Mal brennt es hier und da ein wenig, mal ist jemand verletzt worden oder es traf einen unschuldigen Bürger, der einen Kreislaufkollaps hat und hin und wieder tauchen auch schon mal Räuber auf, die es zu stellen gilt. Ihr entscheidet, welche Hilfskräfte vor Ort erscheinen sollen und versorgt eventuell verletzte Personen sofort, bevor ihr sie ins Krankenhaus bringen lasst.

Eine Frage des Geldes!
Wie im wahren Leben auch, kosten Einsätze Geld. Daher erhaltet ihr für erfolgreich beendete Einsätze einen Bonus, den ihr im Folgenden für die nächsten Einsätze einsetzen könnt oder aber für den ihr weitere technische Hilfsmittel wie neue Fahrzeuge erwerben dürft. Auch wie im wahren Leben - in einer Stadt passieren Unglücke nicht nacheinander sondern hin und wieder gleichzeitig. So kommt es nicht selten vor, dass ihr an mehreren Orten zur selben Zeit aktiv werden müsst.

Dabei kann dann schon mal recht schnell der Überblick verloren gehen, vor allem, wenn einer - oder schlimmer noch mehrere - der Einsätze ein Löscheinsatz ist. Feuer greifen - je länger sie wüten dürfen - auf benachbarte brennbare Gegenstände und Gebäude über und so wird schnell aus einem kleinen brennen Papierkorb ein Großeinsatz für mehrere Feuerwehreinheiten. Das gleiche geschieht, wer seinen Wagen zu Dicht ans Feuer lenkt. Schnell greift das Feuer dann auch schon mal auf das Fahrzeug über und schwuppsdiwupps macht es bumm und alles fliegt in die Luft! Jetzt heißt es nicht mehr nur noch Brände löschen sondern auch Verletzte versorgen - und dafür reicht oft das Budget gar nicht mehr.

Befehlsverweigerung!
Ärgerlich bei einem solchen Rettungseinsatz stößt in Emergency 4 auf, dass manche Personen nicht immer das tun, was man von ihnen verlangt. Immer wieder kam es während des Tests vor, dass Feuerwehrleute nicht zum Brandherd liefen sondern einfach stehen blieben oder Rettungspersonal lange Umwege liefen, um ans Ziel zu kommen. Auch die Zuweisung von Aktionen an das Personal ist ein wenig umständlich geraten. So muss man vor allem Feuerwehrleuten immer wieder mit mehreren Schritten genau klar machen, was zu tun ist. Dazu klickt man den Feuerwehrmann, wählt dann aus dem Menü aus, dass er beispielsweise den Schlauch zu holen hat, wählt dann mit dem
aktivierten Feuerwehrmann einen Hydranten aus (oder den Großraumtankwagen, wenn er zur Verfügung steht) und macht ihm klar, dass er den Schlauch anschließen soll. Dann dirigiert man ihn an Ort des Geschehens. Da der gute Mann sich währenddessen auch noch recht viel Zeit lässt (mit Ausrüstung geht er statt zu laufen) kann es schon mal vorkommen, dass sich bis zum ersten Tropfen Wasser der Brand bereits entsprechend ausgebreitet hat. Besonders nervig ist in dem Zusammenhang, wie leicht entzündlich die Stadt im Gesamten ist. Da ist ein kleiner Mülleimerbrand, zu dem man einen Einsatzwagen mit zwei Feuerwehrleuten sendet, schnell mal zu einem Großbrand ausgeweitet, noch bevor die Einsatzkräfte vom Headquarter zum Einsatzort gelangt sind.

Ansehnlich, Hörbar und verdammt schwer!
Optisch ist Emergency 4 für seine Verhältnisse ansprechend geworden. Die Städte sehen hübsch aus, die zwanzig Einsätze der Kampagne werden allesamt mit einem hübschen Intro eingeleitet. Die Aktionen der Leute sehen ebenfalls gut aus, wenn auch nicht alle Animationen gelungen wirken. Vor allem die nach wie vor sehr abgehakte Fahrweise der Einsatzkräfte ist seltsam unrealistisch. Die Kamera lässt sich stufenlos um 360 Grad drehen und rein und rauszoomen. Hierbei ist meine Kritik lediglich, dass das rauszoomen durchaus weiter möglich sein sollte, um einen insgesamt besseren Überblick über große Einsatzorte (Brände, Ausschreitungen, etc.) zu erhalten.

Der Sound hält sich zurück. Das ist auch nicht schlimm, denn wenn einmal - und das wird nicht zu selten der Fall sein - Hektik während des Rettungseinsatzes aufkommt, dann wäre nerviger Sound höchstens noch der Tropfen, der das (Frust)Fass zum Überlaufen bringen würde. Die Effekte während des Einsatzes begrenzen sich daher auch auf das notwenigste (Sirenen, das Gestöhne der Verletzten, etc.). Die musikalische Untermalung passt ebenfalls ganz gut - erinnerte sich mich doch ein wenig an die Musik von Cobra 11. Sehr gut gelungen ist die Sprachausgabe. Die hört sich bei den vorgetragenen Missionsbeschreibungen durch euren Supervisor sehr gut an. Nervig dagegen sind die teils langen Ladezeiten vor Missionsbeginn - trotz schnellem PC mit 2 GB RAM dauerte es teilweise bis zu zwei Minuten, bis die Mission geladen war. Der Schwierigkeitsgrad ist ebenfalls recht knackig und dürfte vor allem Anfänger anfangs verzweifeln lassen.

Die Steuerung von Emergency 4 ist etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem das Fadenkreuz auf der kleinen Stadtübersicht will beherrscht werden. Allzu oft habe ich anfangs so das Opfer nicht gefunden oder Einsatzkräfte nicht gleich an den richtigen Ort dirigieren können. Vor allem am Stadtrand kann das Gefummel auf der Übersichtskarte bzw. dem Hauptbildschirm sehr frustrierend sein. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase hat man das etwas besser im Griff und kann besser eingreifen ohne böse Flüche in Richtung der Entwickler zu sprechen. Ärgerlich ist es da schon eher, wenn man im Einsatz den Überblick verliert, weil die Einsatzkräfte nicht so wollen, wie man es ihnen vorgibt.

Fazit: Rettungseinsätze, die Spaß machen und doch frustrieren können
Wären nicht diverse Mängel in der Steuerung und auch der KI der Einsatzkräfte vorhanden, wäre Emergency 4 ein durchweg gutes Spiel. So aber kommt doch noch recht oft Frust auf - vor allem, je umfangreicher die Einsätze im weiteren Spielverlauf werden. Ich für meinen Teil fände eine striktere Trennung zwischen Kampagne und freiem Spiel sinnvoller bzw. hätte man durchaus die Einsätze der Kampagne als Bonus in das Freie Spiel einbinden können. Für Fans der ersten Emergency Teile absolut empfehlenswert, dürften Anfänger dagegen vermutlich öfter als einmal an der Unübersichtlichkeit und dem teils recht hohen Schwierigkeitsgrad scheitern und das Spiel erstmal frustriert abschalten. Emergency 4 könnte übrigens auch gut als Plattform für ein reines Polizeispiel dienen - Erinnerungen an das gute und sehr alte Hill Street Blues werden bei dem Gedanken wach!


Uwe Billen - 24.06.2006



Gesamtübersicht: Emergency 4

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
74%
Sound:
71%
Grafik:
73%
Singleplayer:
73%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1,7 Ghz Prozessor, 512 MB RAM (oder besser), Win 2000/XP
System:

Zwei bis vier Spieler im Kooperationsmodus (nicht getestet)
Multiplayermodi:

ca. 40 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Strategie
Genre: