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Rush for Berlin


Auf dem Weg nach Berlin, mit Abstecher nach Leipzig, hat sich der Artikel zu Rush for Berlin leider im Sommerloch verfahren. Trotz intensiver Suche und Radiofahndung durch Autor und Spieleflut-Redaktion ist der Artikel leider erst jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich. Vielleicht wollten wir Euch aber auch einfach nur mit unserer Meinung ein wenig auf die Folter spannen. Let´s get ready to Rumblerush for Berlin!

Ein kriegerischer Wettlauf
Der Volksmund kennt den weisen Spruch: "Zeit ist Geld" und diese Aussage haben die Entwickler von Stromregion zum zentralen Spielinhalt ihres neuesten Werkes gemacht. Nein, es handelt sich dabei nicht um eine Rennsimulation, sondern um das Echtzeitstrategiespiel Rush for Berlin. Aber in diesem Taktikspiel müsst ihr gewissermaßen auch ein Wettrennen gewinnen. Euer Ziel ist Berlin. Euer Auftrag: Als Erster dort ankommen. Und schon befindet ihr euch in einem kriegerischen Wettlauf, in dem eine Menge Gegner versuchen, zu verhindern, dass ihr euer Ziel erreicht. Ihr sollt entweder auf der Seite der Amerikaner, der Briten, der Franzosen oder der sowjetischen Roten Armee als Erster als Berlin erreichen. Im Lauf der vier Kampagnen bestreitet ihr in 25 Missionen jede Menge taktische Kämpfe, in denen ihr gewaltig unter Zeitdruck steht. Doch fangen wir erst einmal ganz von vorne an.

Einzelne Missionen
Diese Story, mit dem kriegerischen Wettlauf nach Berlin haben die Entwickler aber nicht erfunden, sondern sie basisiert auf historischen Ereignissen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs. Natürlich dient das Ganze nur als Hintergrundszenario, in dem sich die Entwickler nicht sklavisch an die historischen Vorgaben gehalten haben. So könnt ihr auf eurem PC den Lauf der Geschichte auf virtuelle Art und Weise umschreiben. Da es auch eine deutsche Kampagne gibt, haben hier die Entwickler bewusst den tatsächlichen Verlauf der Geschichte manipuliert. In Rush for Berlin kommt Hitler bei einem Attentat ums Leben. Das Bombenattentat von Stauffenberg gelingt und Hitler stirbt dabei. Deshalb wird
der Kampf der Verteidiger des Vaterlands fortan von einer Militärregierung weitergeführt gegen einen Übermächtigen Gegner. Eine zusammenhängende Geschichte gibt es in den vier Kampagnen nicht, es sind im Grunde nur einzeln aneinander gereihte Einsätze. Schade eigentlich. Richtig gut sind dagegen die Videos mit denen die Missionen eingeleitet werden und die es auch innerhalb der Missionen zu sehen gibt. Sie sind alle nahezu Filmreif inszeniert und sehen einfach fantastisch aus. Natürlich haben die Entwickler auch die historischen Einheiten dieser Zeit ins Spiel eingebaut. Selbst einige Prototypen aus jener Zeit werden euch zur Verfügung gestellt. Insgesamt gibt es im Spiel über 100 verschiedene Einheiten. Ein freier Gefechtsmodus außerhalb der Kampagnen gibt es dagegen leider nicht.

Die Kernarmee
Überlebende Einheiten nehmt ihr mit in die nächste Mission. Diese gewinnen mit der Zeit an Erfahrung und werden dadurch besser. Mit der Zeit bekommt ihr noch Panzer, Artillerie oder Offiziere dazu. Allein das motiviert zum weiterspielen, denn man möchte sehen, was man noch alles bekommt. Vor jedem Einsatz wählt ihr aus, wie viele Einheiten ihr mitnehmen möchtet. Wenn ihr weniger Einheiten einplant, als eigentlich vorgesehen, bekommt ihr einen Zeitbonus. Nehmt ihr dagegen mehr Einheiten mit, startet ihr die nächste Mission mit einem gewissen Zeitnachteil. Wie ihr seht, spielt die Zeit schon bei diesem System also eine wichtige Rolle. Wer nicht lange überlegen möchte, welche Einheiten er mitnimmt, kann auch einfach die automatische Auswahl betätigen.

Eine wichtige Rolle spielen die neuen Offiziere, die in Rush for Berlin eine ähnlich gewichtige Rolle einnehmen wie in anderen Strategiespielen die Helden. Sie können vielfältige Aufgaben übernehmen und besitzen Spezialfähigkeiten. Wer z. B. den passenden Offizier in einen Panzer setzt, erhöht damit die Panzerung und Kampfkraft dieser Einheit. Der Politkommissar, ein russischer Offizier, versorgt seine Truppen mit Wodka, was diese natürlich erfreut und somit deren Moral erhöht. Ein entsprechender Offizier steigert die Reichweite der Artillerie. Aber auch einfache Soldaten haben so genannte Spezialfähigkeiten. Partisanen werfen Molotowcocktails auf Fahrzeuge und normale Infanterie kann Haftminen auf Panzer schleudern. Am Anfang jeder Mission stellt ihr, wie bereits erwähnt, eure Kernarmee für den Einsatz zusammen. Neu im Vergleich mit dem Spiel Panzers ist aber die Tatsache, dass ihr während einer Mission noch neue Einheiten rekrutieren könnt. Die einzige Ressource die dafür notwendig ist, ist die Zeit.

Die Zeit – das Zentrale Spielelement
"Zeit ist Geld" und Einheiten kosten Geld. Die Entwickler haben diese zwei Wahrheiten vereint zu einem zentralen Spielelement. Die Zeit ist die einzige Ressource im Spiel. Das Grundlegende Ziel des Spiels, als erster in Berlin anzukommen, dürft ihr nie aus dem Auge verlieren. Erfreulicherweise haben die Entwickler dafür gesorgt, dass dies nicht geschieht. Hilfreich an dieser Stelle ist einee entsprechende Anzeige, die sich am oberen Bildschirmrand befindet. Diese Anzeige hält euch stets eure Position im Wettlauf nach Berlin ganz plastisch vor Augen. Sobald sich der Zeiger in den roten Bereich bewegt, bedeutet das nichts anderes als die Tatsache, dass ihr an Boden verliert und die andern im Wettlauf nach Berlin einen Vorsprung haben. Der Clou an der Sache ist, dass ihr für das Erfüllen von Aufgaben Punkte gutgeschrieben bekommt. Das heißt, jede erfüllte Aufgabe bewegt euren Zeiger mehr in Richtung des grünen Bereichs. Fabriken, in denen ihr neue Einheiten erwerben bzw. nachrekrutieren
könnt, dürft ihr im Spiel nicht selber bauen. Stattdessen müsst ihr die Gebäude auf der Karte erst finden und sie dann zum Teil sogar noch erobern. Je mehr Einheiten ihr habt, desto weniger Zeit bleibt euch. Das Zeitsystem finde ich absolut genial, sorgt es für jede Menge Langzeitmotivation und einen sehr hohen Wiederspielwert. Ich habe während des Tests mehr als nur einmal versucht eine Mission nochmals durchzuspielen um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Außerdem steht ihr ständig vor Fragen wie: Versuche ich schnell mein Hauptziel zu erreichen oder mache ich noch alle angebotenen Nebenmissionen? Lohnt es sich noch zusätzliche Einheiten anzuwerben, oder beiße ich mich mit weniger Einheiten durch und brauch dafür etwas länger. Auch das absuchen der Karten wird interessant, können doch irgendwo auf der Karte verteilt weitere zusätzliche Aufgaben angeboten werden.

Gelungene Missionen und weniger gelungene KI
Das Missionsdesign des Spiels ist herausragend. Sämtliche Missionen wurden sehr spannend inszeniert und beinhalten mehrere Nebenaufträge. Außerdem gibt es spannende Wendungen innerhalb der Missionen, die skriptgesteuert ausgelöst werden. So kommt nie Langeweile auf und der Ablauf des Spiels ist stets sehr spannend. Weniger gut gelungen ist die Teils dämliche KI der Gegner. Mit bewährten Mitteln kann man Gegner immer wieder ausschalten. Man läst z. B. einen Scharfschützen, der ein weites Sichtfeld hat vorsichtig vorrücken und vernichtet dann die entdeckten Gegner mit weit reichenden Waffen. Auch die Wegfindung der Truppen treibt einen so manches Mal zur Verzweiflung. Schade, dass die Entwickler von Stromregion diese altbekannten Fehler aus den Panzer Spielen immer noch nicht ausgebügelt haben.

Sehenswertes Spiel
Richtig gut ist dagegen das Aussehen des Spiels. Die bewährte Grafikengine der Panzer-Spiele haben die Entwickler kräftig aufgebohrt, so dass das Spiel nun deutlich besser aussieht. Sämtliche Einheiten des Spiels wurden mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet und sehen einfach hervorragend aus. Auch ihr Bewegungsablauf ist extrem gut gelungen, so dass alles wie aus einem Guss wirkt. Auch landschaftsmäßig kann das Spiel auftrumpfen, sowohl die Schneelandschaften im Osten als auch die Wälder und grünen Abschnitte des Westens sind einfach sehenswert und deutlich abwechslungsreicher gestaltet als bei den Panzer-Spielen. Richtig sehenswert sind die Explosionen im Spiel. Auch die dazugehörigen Geräusche wurden bestens integriert und passen prima zum Spiel. Lediglich die Marschmusik hat mich hin und wieder genervt. Immerhin kann man die zum Glück per Schieberegler leiser stellen. Die Steuerung ist einfach genial und man wird in einem erstklassigen Tutorial ins Spiel eingeführt.

Fazit
Sicherlich, rein spielerisch erinnert auch der neueste Spross von Stromregion sehr stark an seine Vorgänger. So braucht man auch bei Rush For Berlin sehr viel taktisches Geschick und sollte ruhig und überlegt vorgehen. Sehr wichtig ist der richtige Einsatz der Einheiten mit ihren Fähigkeiten. Aber Dank der deutlich stärkeren Betonung der Spezialfähigkeiten und dem neuen, absolut genialen Zeitsystem haben es die Entwickler geschafft, das Spiel mit neuen Ideen aufzupeppen. Gut, mit dem Zeitsystem muss man umgehen können, wer sich dadurch zu stark unter Druck gesetzt fühlt, empfindet es eventuell als negativ. Mir hat es bestens gefallen. Eines verstehe ich allerdings nicht: Wieso schaffen es solch geniale Missionsdesigner nicht, eine vernünftig KI mit einer guten Wegfindung hinzubekommen. Trotz dieses Mankos hat mich das Spiel fast ununterbrochen an den Bildschirm gefesselt. Kurz gesagt: Ich finde Rush for Berlin einfach super. Taktikfreunde, die mit einem gewissen Zeitdruck leben können, sollten unbedingt zugreifen.


Gerd Schüle - 09.08.2006



Gesamtübersicht: Rush for Berlin

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
75%
Grafik:
85%
Singleplayer:
88%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Intel/AMD 1,8 Ghz, 512 MB RAM, Geforce 3 oder vgl. Grafikkarte
System:

1 bis 6 Spieler
Multiplayermodi:

ca. 40 Euro
Preis:

deutsch
Sprache:

Strategie
Genre: