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Rise of Legends


Gerd, der Ghost, Schüle wurde von Spieleflut zu einer Exkursion in die Fantasiewelt von Rise of Legends gesendet worden, um von dort über die Kriege zwischen den Völkern der Vincis, Alins und Cuotls zu berichten. Was er alles in Rise of Legends erlebt hat, könnt Ihr nun in seinem heute erschienenen Review nachlesen.

Einfach anders
Die Hintergrundszenarien in Echtzeit-Strategiespielen sind meistens ziemlich einfallslos. Entweder kämpft ihr in Taktikspielen wie z. B. dem ansonsten hervorragenden "Rush for Berlin" auf den Schauplätzen des zweiten Weltkriegs oder ihr verkloppt in einer Fantasiewelt Orks und anderes Gesindel. Die Entwickler von Big Huge Games haben sich nun endlich etwas völlig neues ausgedacht, zumindest im Hinblick auf das Hintergrundszenario. Zwar ist das Ganze auch in einer Fantasiewelt angesiedelt, aber sie haben es trotzdem geschafft, ein völlig andersartiges Szenario zu entwerfen, das einen von Anfang an in seinen Bann zieht. In Rise of Nations: Rise of Legends werdet ihr in eine absolut märchenhafte Welt entführt mit jeder Menge Fabelwesen und Robotern. Hier trifft Technik und Wissenschaft auf Magie, hier kämpfen Drachen gegen Maschinen, hier trifft ein mittelalterlich angehauchtes, technikverliebtes Volk auf eine Rasse mit arabischem Flair, ja, die Welt von Rise of Legends hat es in sich und Story sowie Szenario sind einfach anders.

Gewöhnlich
Weniger ungewöhnlich ist dagegen die Story des Spiels. Hier dreht sich alles um den Erfinder Giacomo und dessen Bruder Petruzzo, der Herrscher über das Volk der Vinci ist. Obwohl die Vincis ein technisch hoch entwickeltes Volk sind, haftet ihnen ein europäisch-mittelalterliches Flair an. Giacomo und Petruzzo sind unterwegs, weil sie dem Rätsel einer verseuchten Mine auf die Spur kommen wollen. Während dieses Erkundungsritts geraten sie in einen gemeinen Hinterhalt des Dogen. Giacomo überlebt zwar, aber Petruzzo stirbt dabei vor den Augen seines Bruders. Nun muss Giacomo schweren Herzens die Rolle übernehmen, die er nie haben wollte. Er tritt in die Fußstapfen des Verstorbenen und wird Herrscher über das Volk der Vincis. Der Tod des Bruders ist der Beginn eines Rachefeldzugs, in dem Giacomo den Dogen jagt und zur Strecke bringen will. Innerhalb der drei spannenden Kampagnen kommt ihr dabei allerdings noch rätselhafteren Dingen auf die Spur.

Drei unterschiedliche Völker
Die drei Fraktionen des Spiels könnten unterschiedlicher kaum sein. Neben den bereits erwähnten Technikfreaks, den Vincis, die mit Dampfmaschinen und Roboter in den Krieg ziehen, gibt es noch zwei völlig anders gelagerte Rassen. Das Volk der Alin versprüht arabisch wirkendes Flair. Sie setzen im Gegensatz zu den Vincis auf Zauberei und senden Dschinnen und Drachen an die Front. Die Cuotl beherrschen die Kunst der Nekromantie und beschwören damit uralte Götter. Außerdem besitzen sie Artefakte, die sie natürlich mit auf's Schlachtfeld nehmen. Es ist schon genial, wenn bei den Schlachten des Spiels schwerfällige Roboter und Kampfmaschinen auf feuerspeiende Drachen treffen. Auch solch außergewöhnliche Einheiten wie Glasdrachen, Skorpionreiter, schwebende Mantas oder schon gewöhnlicher wirkende Riesenkanonen dürft ihr bei diesem Konflikt zwischen Technologie und Magie einsetzen. Ein besonderes Lob gebührt den Entwicklern für die ausgezeichnete Balance der drei doch sehr unterschiedlichen Völker. Jede dieser Rassen spielt sich anders, aber keine ist letztendlich stärker als die anderen beiden. Die Vielfalt der Einheiten wurde zudem farbenprächtig in Szene gesetzt. Sämtliche Lebewesen und auch mechanische Einheiten des Spiels sehen hervorragend aus und wurden bestens animiert. Etwas weniger sehenswert ist den Entwicklern dagegen die zum Teil doch öde wirkende Landschaft gelungen. Trotzdem kann die grafische Gestaltung des Spiels als absolut gelungen bezeichnet werden. Nicht Ganz so gut ist dagegen der Sound des Spieles, ohne jedoch allzu große Macken aufzuweisen. Explosionen und einige andere Aktionen gehen akustisch gesehen ab und zu einfach etwas unter, ansonsten gibt es auch in diesem Bereich nichts zu meckern. Richtig klasse ist dagegen die einfache Bedienung des Spiels, die man Dank eines guten Tutorials schnell erlernt hat.

Weltkarte in dreifacher Ausführung
Der Dreh- und Angelpunkt der Einzelspielerkampagnen ist eine Weltkarte, die Ähnlichkeit mit dem Brettspiel Risiko aufweist. Auf dieser Weltkarte plant ihr euren Feldzug und entscheidet, welches Gebiet ihr als nächstes angreift. Dementsprechend verschiebt ihr eure Armeen. Was aber auf den ersten Blick aussieht wie die große spielerische Freiheit, entpuppt sich auf den zweiten Blick als einschränkend. Das Ganze läuft im Prinzip darauf hinaus, dass ihr am Schluss eine stark befestigte Hauptstadt angreift. Um hier siegreich bestehen zu können, müsst ihr eine gewisse Stärke erreicht haben. Wenn ihr geradlinig auf dieses Gebiet zugeht, seid ihr eventuell zu schwach dazu, diese abschließende Schlacht erfolgreich zu beenden. Deshalb ist eine gewisse Vorgehensweise mehr oder weniger erforderlich, anhand der die angebliche spielerische Freiheit letztendlich doch eingeschränkt wird. Sobald ihr den Feldzug mit einem Volk beendet habt, fangt ihr auf einer neuen Weltkarte von vorne an. Auf diesen Weltkarten plant ihr aber nicht nur eure Vorgehensweise, sondern ihr entwickelt hier auch euren Helden weiter, baut Städte aus und erhöht die Anzahl der Einheiten eurer Grundarmee.

Klassischer Basisbau
Habt ihr eure Planungen abgeschlossen, landet ihr per Mausklick auf dem Hauptbildschirm des Kampfgebietes. Die meisten Missionen beginnen dann zuerst mit dem Ausbau eurer Basis. Diese könnt ihr nicht irgendwo nach Belieben aufbauen, vielmehr ist der Standort mit dem wichtigsten Gebäude vorgegeben. Mitunter müsst ihr diesen sogar erst erobern. Das Zentrum einer Basis ist eine Stadt, die ihr mit verschiedenen Bezirken wahlweise erweitern könnt. Dabei liegt es in eurer Hand, wie ihr dabei vorgeht und was euch wichtig ist. Denn jeder dieser verschiedenen Bezirke hat seine Vor- und Nachteile. Die Handelsbezirke erhöhen eure Einnahmen. Militärbezirke bringen zwar kein Geld, aber durch sie kann man das Einheitenlimit erhöhen. Legt ihr dagegen Wert auf technischen Fortschritt, solltet ihr möglichst viele Industriebezirke errichten. Sofern ihr genügend Ressourcen und Platz zur Verfügung habt, könnt ihr von jedem Bezirk so viele anbauen wie ihr wollt. Die unterschiedlichen Möglichkeiten des Spiels sind dabei enorm und es liegt an euch, worauf ihr euren Schwerpunkt legt. Schon während des Ausbaus eurer Basis könnt ihr somit taktisch vorgehen. Trotz eines einfachen Systems haben die Entwickler damit eine recht große Komplexität im positiven Sinne erreicht.

Ohne Moos nix los
Natürlich könnt ihr außer den Bezirken auch noch andere Gebäude errichten wie z. B. Kasernen, Minen, Flugplätze oder Abwehrtürme. Selbstverständlich bekommt ihr all dies aber nicht umsonst. Es gibt zwei verschiedene Rohstoffe: Gold, das ihr durch den Handel mit Karawanen erwirtschaftet und Timonium das auf herkömmliche Weise in Minen abgebaut wird. Da eine schlagkräftige Armee einiges kostet, müsst ihr darauf achten, dass eure Wirtschaft floriert. Außerdem haben sich die Entwickler etwas ganz besonderes einfallen lassen, damit ihr gezwungen werdet, euch eine abwechslungsreiche Armee aufzubauen. Einheiten werden immer teuerer, je öfter ihr sie innerhalb einer Mission produziert. Schon deswegen solltet ihr darauf achten, dass ihr eine ausgewogene Armee rekrutiert, die dann deutlich günstiger ist als die massenhafte Produktion einer einzigen starken Einheit. Das macht die an sich schon spannenden Schlachten noch interessanter und abwechslungsreicher. Diese Abwechslung besteht im Blick auf die Missionsziele leider kaum, denn meistens geht es nur darum, alle feindlichen Städte zu erobern oder den Gegner von der Karte zu verbannen. Schade eigentlich, hier hätte mehr Einfallsreichtum dem Spiel gut getan.

Jede Menge Helden
Eine wichtige Rolle bei den Kämpfen spielen die Helden in Rise of Legends. Außer dem bereits erwähnten Giacomo bekommt ihr es im Laufe der Feldzüge noch mit anderen Helden zu tun. All diese Helden beherrschen mehrere Spezialfähigkeiten, Giacomo kann z. B. per Schallwellen jede Menge Gegner umwerfen und die eigenen Einheiten heilen oder reparieren, was während eines Kampfes sehr praktisch ist. Diese Spezialfähigkeiten sind oft entscheidend für den Ausgang einer Schlacht und können im Laufe der Kampagnen weiterentwickelt werden. Dadurch entstehen sehr individuelle Schlachten, denn jeder baut seine Städte anders auf, rekrutiert andere Armeen und entwickelt die Helden anders. All diese Elemente tragen zu einer enormen Vielfalt bei, die aber andererseits recht leicht zu beherrschen ist.

Fazit
Die Andersartigkeit des Hintergrundszenarios von Rise of Legends hat mich fasziniert, die vielfältigen Möglichkeiten des Spiels haben mich begeistert. Richtig exzellent dagegen fand ich, dass man diese Vielfältigkeit so kinderleicht in den Griff bekommt. Trotz der einfachen Ziele haben mich die Kampagnen in ihren Bann gezogen. Ich mag einfach diese geniale Mischung aus freier Vorgehensweise mit konkreten Zielen. Diesen scheinbaren Widerspruch haben die Entwickler wunderbar gelöst und Rise of Legends damit zu einem tollen Spiel gemacht. Für Strategiefans ist dieses Spiel mehr als empfehlenswert - deshalb mein Voting: Einfach zugreifen und in die Welt von Rise of Legends abtauchen.


Gerd Schüle - 09.08.2006



Gesamtübersicht: Rise of Legends

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
75%
Grafik:
82%
Singleplayer:
88%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Intel/AMD 1,4 Ghz, 512 MB RAM, Win98/Me/2000/XP, Grafikkarte mit 64 MB und T&L
System:

ca. 49 Euro
Preis:

Strategie
Genre: