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World of Warcraft - Burning Crusade


Nun ist auch Spieleflut vom Fieber um das "World of Warcraft"-Addon "The Burning Crusade" angesteckt worden und unsere Eindrücke und Gedanken dazu wollen wir mit Euch teilen. Und obwohl wir nicht Level 70 erreicht haben, so haben wir es dennoch geschafft, zumindest die wichtigen Flugpunkte jeder neuen Map zu entdecken.

Unser Dank geht hier an die Gilde "Cirlce of Unity" auf Rexxar, die mit zahlreichen Tipps dazu beitrug, unseren Artikel besser zu machen.

Allianzkühe, Instanzen-Callboys und der große Schreck
Da es schon etliche Informationen zu Burning Crusade ("BC") gibt, wollen wir zunächst nur einige Fakten zusammenfassen: Es gibt zwei neue Rassen, die Draenei und die Blutelfen. Erstere wird von Gegnern als "Kühe der Allianz" beschimpft. Beide Seiten können nun Paladin oder Schamane spielen, so dass in der Beta-Version bereits massig Blutelfen-Paladine unterwegs waren. Die Blutelfen-Mädchen sind allerdings zu sehr Lolita und männliche Blutelfen wirken mehr wie Instanzen-Callboys (Danke an die oben genannte Gilde für diese Wortkreation) und nicht wie kampfstarke Helden. Die Draenei dagegen sind stolze und aufrechte Kämpfer, die versuchen mit der Natur in Einklang zu leben.

Das Startgebiet der Draenei liegt nahe Dunkelküste und ist melancholisch mit passender Musik gehalten. Dunkles Grün, Blau und Violett dominieren und werden nur unterbrochen durch leuchtende Kristalle und die Lichteffekt-verwöhnte Hauptstadt Exodar. Das Startgebiet der Blutelfen schreit dagegen in satten Farben. Nachdem wir den Schock überwunden und uns an den Kitsch-Overload gewöhnt haben,
überkommt uns das Gefühl, nichts in Azeroth sei so schön wie die Hauptstadt der Blutelfen. Silbermond befindet sich übrigens nördlich der Pestländer. Beim Entdecken von Nagrand revidieren wir aber die Entscheidung über das schönste Gebiet. Unsere Beschwerde, dass die hochleveligen Gebiete in "WoW" fast alle hässlich sind, ist hinfällig. Idyllische Landschaften mit friedlichen Paarhufern, unheimliche Ecken, in denen auf Felsspitzen Drachen im Onyxia-Format aufgespießt sind, verträumte Täler mit Wasserfällen und ausgedörrte Plateaus, wo aus dem Nichts Mini-Maexxnas hervorspringen - was uns den Schreck unseres WoW-Lebens verursachte und fast zum Abbruch der Erkundung führte.

Unser Tipp, auch wenn Ihr überzeugte Hordler seid, fangt einen Draenei an, denn dort im Startgebiet gibt es eine der überraschendsten Questreihen. Müsst Ihr ja niemandem sagen. Überhaupt hat sich Blizzard sehr unterhaltsame Quests einfallen lassen - von einem gepanzerten Greif Bomben abwerfen gehört auch dazu. Natürlich gibt es weiterhin Quests a la "sammelt x davon", doch als geübter WoW-Zocker erledigen wir die routiniert und dennoch mit neuer Entdeckerfreude. Recht schnell entdecken wir das Ende der Welt, eine steile Kante, die ins Unendliche fallen lässt – Vorsicht: Kein Geländer!

Kleinkram, Mini-PvP und arbeitslose Taschenrechner
Natürlich gibt es mehr Neues, was zu einem großen Teil bereits mit dem Dezember-Patch implementiert wurde. Da wäre zum Beispiel die Gruppen-Suche, die dem Guild Event Manager ähnelt, aber im Gegensatz dazu nur spontan genutzt werden kann. Längerfristige Planungen sind nicht möglich, auch bezweifeln wir, dass sich so ein 40er-Raid findet. Ebenfalls erweitert wurden das Questlog mit jetzt 25 Einträgen und die Bank. Es gibt vier Fächer sowie einen Taschenplatz mehr. Hier eine kurze Bemerkung zu gängigen Mods wie CTRaid, MailMod oder Healers Assist: Es gibt natürlich bereits angepasste Varianten.

Verändert wurde auch das PvP-System. Die Statistik der Kämpfe sieht anders aus, aber auch die Varianten für den Kampf wurden erweitert. Neben Schlachtfeldern gibt es mehr Möglichkeiten für "kleine" PvP-Kämpfe. Wie schon in den Östlichen Pestländern rufen vermehrt Quests zum PvP auf. Auch der freie Kampf ist möglich, etwa im Ring der Prüfungen, der an die Gurubashi-Arena erinnert. Dort könnt Ihr Euch in 2er, 3er oder 5er-Gruppen messen. Wenn Euch das Spaß macht, könnt Ihr ein Arena-Team aufbauen und es für 50 Gold mit einem Namen versehen. Außerdem kommt dem Sammeln von Marken als "Zahlmittel" für neue Items große Bedeutung zu. Wer gern PvP macht, aber nicht den Rang vor dem Namen haben möchte, blendet das über das Charakterfenster aus.

Neu ist dort die Darstellung der Charakterwerte. Da stehen nicht mehr nur allgemeine Zahlen, sondern exakte Angaben dazu, wie viel Mana unsere Intelligenz bringt und wie stark die Willenskraft die Regeneration beeinflusst. Sehr fein für Leute, die nicht mit einem Taschenrechner neben dem Spiel
sitzen und ausrechnen, ob dieses oder jenes Item mehr bringt. Außerdem können die Anzeigen für Nah- und Fernkampf oder Zauber den Klassen gemäß gewählt werden. Das ist weitaus verständlicher als bisherige Angaben.

Neu sind einige Sounds, der Greif zum Beispiel ruft und der Wichtel - schon immer ein Arbeitsgegner - schimpft hörbar über Vertragsbruch. Wer beim Stöbern auf dem Desktop auf all das nicht verzichten mag, kann in den Sound-Optionen einstellen, dass die Spielsounds im Hintergrund weiterlaufen. So wird nie mehr ein Ready-Check verpasst.

Addon-Unsicherheit und Deja-vu
Ist "The Burning Crusade" ein Addon? Es wird ja tatsächlich etwas erweitert. Aber genreüblich werden solche Addons oftmals gratis als Update angeboten. Wir denken beispielsweise an "Lineage 2", für das es kostenlose Downloads gibt. Kostenlos deshalb, weil der Spieler bereits eine monatliche Gebühr für das Betreten der Online-Welt zahlt. Und man mag es drehen und wenden wie man will - "WoW" ist derzeit eines der teuersten MMORPG. Natürlich hat das seine Berechtigung, aber ist es nicht Ausnutzung der Abhängigkeit und Spielfreude des Spielers, ihm ein Addon auch noch zu verkaufen? Blizzard plant dieses Vorgehen auch für kommende Jahre; wir werden zahlen, gutheißen werden wir es aber deshalb noch lange nicht.

Eventuell gelten dann immerhin auch alle Inhalte für das gesamte Spiel (inklusive Originalspiel), denn nicht alle neuen Fähigkeiten von "BC" sind in der alten "WoW"-Welt einsetzbar. Die Druiden bekommen zwar die Fluggestalt, können diese aber nur in der neuen Welt nutzen. Achja, kommen wir gleich mal dazu. Nachdem kräftige Bären und muskulöse Großkatzen für die Verwandlungen des Druiden animiert wurden stellt sich die Frage, wieso die Fluggestalt so eine magere und zerfledderte Krähe ist? Und die Baumgestalt des Druiden? Es wäre nett gewesen, etwas Neues zu schaffen und nicht eine Form minimal abzuändern, die wir im bisherigen Spiel bereits mehrfach "umgeholzt" haben. Vertiefen wir das weiter. Ja, es gibt neue Rassen, aber sind die wirklich neu? Elf ist Elf und im Hinterland laufen bereits Blutelfen herum, zwar noch als Hochelfen, aber die Gestalt ist also bereits vorhanden. Die Draenei
können wohl als neu gelten, sofern wir von dem "Gevieche" in den Sümpfen des Elends absehen.

Die Emotionen sind oft ähnlich, was ein geübtes Auge beim Spielen schnell entdeckt. Seien es Verbeugungen oder Brülller, und die Pausenanimation der Blutelfen-Damen haben wir schon hundertfach bei den Sukkubi gesehen. Auch die Schlafposition der neuen Langohr-Damen erinnert an Nachtelfinnen. Es gibt zwar massig neuen Mob, der ist aber oft nur eine Abwandlung bekannter Formen, seien es verkommene Leerwandler, anders-farbige Wildsauen, größere Spinnen oder Orks in Rot. Natürlich erwarten uns auch ganz neue Gegnertypen, der zyklop-artige Riese ist sehr beeindruckend und fliegende Fische sieht man auch nicht alle Tage. In der neuen Welt leben Gegner, denen wir nicht mehr immer nur davonlaufen können, sei es, weil sie gut trainiert und gleich schnell sind oder weil sie über magische Fähigkeiten verfügen, die uns wie an einem Gummiband zurückziehen. Nett finden wir dagegen die erneute Sonderbehandlung der Elfen, was Sprünge angeht - auch die Blutelfen werden ständig am Hopsen sein.

Fliegen? Nul fül leiche Chinesen
Doch kommen wir zurück zu unseren Gedanken über die neue Welt. Druiden sind also flugtechnisch begrenzt, was zu verschmerzen ist, da alle anderen Fähigkeiten in der alten Welt nutzbar sind. Ebenfalls beschränkt verfügbar sind die Flugmounts. Über einen Quest in Nagrand ist es zwar bereits
vor Level 70 möglich, einen Netherdrachen Probe zu fliegen, aber wie in andern Flugmissionen auch wird das Tier ferngesteuert. Sicher sind die Flugmounts große Klasse und bereiten vermutlich viel Spaß, wenn man sich eins leisten konnte. Im Austausch mit anderen Spielern erfahren wir, das Quest-freudige Zocker viel Gold nebenbei machen. Der Besitz eines Epic-Flugmounts, beziehungsweise der nötige "Reit"-Skill, kostet nämlich wahrscheinlich 5000 Gold.

Und hier kommt unsere erste richtige Beschwerde - das finden wir sehr unpraktisch. Es geht nicht direkt um den Preis, der ist horrend. Und doch haben wir auch Epic-Reitmounts, womit wir das schon hinbekommen würden. Die Stichworte lauten daher vielmehr: Chinafarmer und Bots. Blizzard hat aus bisherigen Erfahrungen diesbezüglich nichts gelernt. Wenn ein Flugmount so teuer ist - wie viele
Chinafarmer werden dann erfolgreich Gold verkaufen können an Leute, die nicht Nerven und/oder Zeit haben, sich soviel Gold selbst zu erarbeiten? Wieviele Chinafarmer werden dann wieder unseren Questmob vor unserer Nase wegfarmen? Wäre es nicht sinnvoller und vor allem für den Spieler spannender gewesen, das Flugmount als Belohnung einer langen, unseretwegen sehr aufwendigen Questreihe zu vergeben? Sollte "WoW" nicht etwas mehr Rollenspiel sein und weniger Wirtschaftssimulation? Blizzards Ankündigungen, alles gegen Goldverkäufe und Goldfarmer in Azeroth zu tun, kommt uns nun wie eine hohle Phrase vor. Schließlich sind die teuren Gegenstände, die jeder gern hätte, "bind on pickup", aber dennoch über frei "handelbares" Gold (und somit auch reales Geld) zu erwerben. Da nützt die Gebundenheit der Items letzten Endes nichts. Wir sind sicher, dass doch einige Flugmounts indirekt über ein Online-Auktionshaus gekauft werden.

Alt vs. Neu
Sobald das Addon da ist, werden sich scharenweise 60er durch das Dunkle Portal drängen, um die längst vergessene Erfahrung des Levelns aufleben zu lassen. Wir fürchteten schon um ein Aussterben der alten Welt, um verirrte Newbies, denen niemand mit Tipps oder scharfem Schwert in den Todesmienen zur Seite steht. Doch Blizzard griff zu einem Hilfsmittel, das dies verhindern wird. Allerdings ist es kaum Nächstenliebe, die Lvl-60+-Spieler veranlassen wird, in die alte Welt
zurückzukehren. Es ist schlichter Zwang, denn in der Scherbenwelt gibt es weder Auktionshäuser noch Trainer. Uns fielen nur zwei nachvollziehbare Gründe dafür ein und beide mögen für Blizzard sinnvoll sein, vom Spielspaß her sind sie es nicht im Geringsten.

Erster Gedanke: Nehmen wir an, ein Lvl-68-Spieler muss zum Trainer und nimmt den langen Flug nach Sturmwind auf sich. Er nutzt die Chance, geht noch zum Auktionshaus und hat schnell eine Traube Spieler um sich, die staunend und sabbernd sein Equipment betrachten, vermutlich vorrangig kleinere Level und Nicht-Addon-Besitzer. Wird da nicht einfach nur eventuellen Addon-Verweigerern der Mund wässrig gemacht mit der Präsentation dessen, was die Erweiterung zu bieten hat, auch wenn es eine erzwungene Präsentation ist?

Zweiter Gedanke: Stellen wir uns vor, wir sind in Nethersturm, einer Map in der Scherbenwelt, die wirklich am Hintern der Welt liegt und der Trainerbesuch steht an. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ist sinnvollerweise der Ruhestein in der großen neutralen Stadt Shattrah gebunden und wir porten dorthin oder wir buchen einen Greif nach Shattrah, um über eins der allzeit offenen Portale in die Hauptstädte der alten Welt zu reisen.

Doch warum wird es so gehandhabt? Wieso keine Auktionshäuser und Trainer? Vermutlich sollen so Latenzprobleme umgangen werden. Eine Stadt, in der sich Allianz und Horde trifft, um zu handeln, zu reisen und "abzuhängen" ist sicherlich ein belasteter Punkt im Spiel. Von daher ist die vorhandene sicherlich eine akzeptable Lösung. Wir finden es dennoch schade und traurig, das ein technisches Problem den Spielfluss so einzwängt.

Achteckige Kreise
Betreffs der Grafik des Spiels haben wir vergebens gehofft. Unser Eindruck ist zwar, dass kleinere Verbesserungen an der Beleuchtung vorgenommen wurden, möglicherweise auch am Bumpmapping - wirklich mehr Polygone gibt es aber nicht. "WoW" bleibt eckig! Das ist schade, aber die Engine ist wie sie ist. Die neuen Karten sind so schön, detailreich und in sich stimmig, dass wir die Kanten übersehen. Ein dickes Lob hierfür. Wie schon in "WoW" ist auch in "The Burning Crusade" stimmungsvolle und passende Musik implementiert. Sehr gut gefiel uns, dass beim Einloggen eine musikalische Variation des bekannten "WoW Legends" läuft. Und ja, das Spiel ist komplett eingedeutscht. Eisenschmiede und Donnerfels, Beutebucht und die Schwarzfelsspitze sind sicher gewöhnungsbedürftig. Wir zumindest trauern Booty Bay nach, finden es aber nicht so tragisch, als das nun englische Clients heruntergeladen werden müßten. Wir meinen, das es viel zuviel Neues zu entdecken gibt, als dass wir uns um lediglich ungewohnte Namen kümmern könnten.

1995 Worte später
Wer "WoW" gern spielt, greift mit sehr großer Sicherheit zum Addon - ganz egal, was es zu bemängeln gibt. Und wir sind uns sicher: Es ist ein Griff, der nicht bedauert werden müsste. Unsere Zeit in der Beta-Version war vergnüglich und unterhaltsam und genau das wünschen wir Euch auch, wenn ab dem 16. Januar endlich das Dunkle Portal offen ist.


Charlotte Messerschmidt - 12.12.2006



Gesamtübersicht: World of Warcraft - Burning Crusade

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sehr gut