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Tortuga - Two Treasures


Der Fluch der Karibik brachte bei seiner Veröffentlichung eine Reihe von PC Spielen mit sich, die sich allesamt den Piraten verschrieben hatten. Piraten - Herrscher der Karibik von Ascaron war solch ein Spiel. Etwas spät für Teil 2 und zu früh für Teil 3 der Fluch der Karibik Filme hat Ascaron mit Tortuga - Two Treasures ein neues Spiel auf den Markt gebracht. Kann die von Anstoß-Bugs geschüttelte Gütersloher Spieleschmiede die Käufer hiermit überzeugen?

Dreckiges Piratenpack
Piraten sind überall - und ich bin mittendrin. Denn ich bin Thomas "Hawk" Blythe und mein Schiff ist die Hawkwind. Viel habe ich euch zu erzählen, aber beginnen möchte ich mit einer Geschichte über den legendären Schatz von Henry Morgan. Er und seine Leute machten die halbe Karibik unsicher und nahmen sich ein spanisches Handelsschiff nach dem anderen vor. Den Auftrag des Gouverneurs, die
spanische Stadt Porto Bello zu plündern, nahm er nur allzu gerne an. Doch bei Porto Bello beließ er es nicht. Gibraltar, Maracaibo und Panama waren seiner Flotte nicht gewachsen. Der angehäufte Schatz war so groß, dass er 30 Schiffe benötigte, um ihn nach Hause zu bringen. Dort schenkte er einen Teil der Kirche, den anderen Teil jedoch versteckte er so gut, dass nur er den Weg zu ihm kannte. Nach dem Tod Henry Morgans galt mein Boss, der Pirat Blackbeard, als der schrecklichste aller Piraten. Ein über zwei Meter großer Hüne mit schwarzem Bart und furchteinflößender Stimme, mit einem Verstand so gerissen wie ein schlauer Fuchs. Ihn sollte man nicht zum Feind haben, wie ich schon sehr bald selbst erfahren sollte!

Landratten auf hoher See
Willkommen in der Karibik, willkommen in Tortuga - Two Treasures. In der Rolle von Thomas Blythe seid ihr allerdings nicht zum Vergnügen hier sondern habt einen Job für euren Boss zu erledigen. Sein erster Auftrag: Verfolgt Grinning George auf seinem Schiff, der "Sinister Sirene" und macht es kampfunfähig. Bei dieser Mission lernt ihr gleich den Umgang mit dem Schiff in Steuerung und Kampf. Dabei steuert sich das Schiff nach Backbord und Steuerbord, sowie den Tasten für "Segel setzen" und "Segel einholen". Breitseiten feuert ihr mit der Maus ab, die Munition wechselt ihr mit den Tasten 1 bis 4 oder der Kombination "Leertaste" und Maus. Wann eine Breitseite
besonders wirkungsvoll ist, seht ihr am Fadenkreuz, das sich beim Zielschiff bildet. Seid ihr nahe dran, ist es rot. Wenn es grün ist, dann könnt ihr mit einem Volltreffer rechnen. Mit der Maus selber habt ihr zudem die Gewalt über die Kamera und könnt so stets den Überblick behalten.

Nicht immer seid ihr auf hoher See unterwegs. Manche Missionen führen euch an Land, wo ihr Thomas Blythe aus der Third-Person-Perspektive steuert. Offenbar seid ihr nicht überall gern gesehener Gast, denn hin und wieder zücken Inselbewohner und vor allem Soldaten der verfeindeten Nationen ihren Säbel und gehen auf Euch los. So kämpft ihr bisweilen mit mehreren Gegnern gleichzeitig und geht dabei in der Regel wenig taktisch und viel mehr mit Hau-Drauf-Mentalität vor. Das einzige, was man taktisch einsetzen kann, sind die verschiedenen Spezialschläge, die ihr im Verlauf der Story erlernen könnt. Auf verschiedene Items dürft ihr ebenfalls zurückgreifen. Das wäre z.B. ein Heiltrank um eure Lebensenergie wieder aufzufüllen (rechts unten am Bildrand) oder aber auch schon mal ein Voodoo-Pulver, mit dem ihr den Gegner für einige Sekunden kampfunfähig macht.

Nach jeder Mission wird nicht nur erfreulicherweise gespeichert, sondern ihr habt zudem die Möglichkeit, gesammelte Dublonen im Handelsmenü auszugeben. U.a. dürft ihr dort Kanonenkugeln (u.a. Kettenkugeln, Panzerbrecher), Segel-, Rumpf- und Kanonenkits (zum Reparieren des Schiffs auf hoher See) und Heiltränke sowie Pistolen erwerben.

Schon sehr früh in der Geschichte um den verlorenen Schatz des Henry Morgan werdet ihr auf euch allein gestellt sein. Eure Geliebte, die Voodoo-Priesterin Sangua, ist von Blackbeard ebenso verraten
worden wie ihr. Aber es gibt Hoffnung und ihr setzt alles daran, das Rätsel um den Schatz aufzulösen. Dazu geht es in der Geschichte streng linear vor. Versagt ihr bei einer Mission kläglich, wiederholt ihr sie so oft, bis die Mission erfolgreich abgeschlossen ist. Auf hoher See bewegt ihr euch innerhalb eines vorher abgesteckten Kampfgebietes. Flüchten ist nicht. Gerät man an den Rand des Gebietes, dreht das Schiff. An Land könnt ihr euch ebenfalls nicht frei bewegen. Unsichtbare Mauern sorgen dafür, dass ihr immer auf dem abgesteckten Weg bleibt. Selbst Wegstrecken könnt ihr nicht verlassen und querfeldein abkürzen.

Hübsch hässlich!
Überhaupt wirkt das Game an manchen Stellen etwas unausgegoren. Missionen auf hoher See sehen sehr hübsch aus, spektakulär versinken Boote. Über Bord gegangene Männer und Treibgut können eingesammelt werden. Seid ihr nicht schnell genug, werden in Seenot Geratene ansehnlich Futter für die Haie. Besonders Sonnenuntergänge wurden beeindruckend in Szene gesetzt. Spiegelungen auf dem Wasser aber auch Riffe sind sehr deutlich zu erkennen. Hier kommt das Karibik-Urlaubsfeeling besonders gut zur Geltung. Einzig mehr Wellengang hätte das Wasser vertragen können. Die Kehrseite sind die Landmissionen. Recht ungelenke Gegner, grobe Texturen - die Landschaft an sich sieht zusammengeklatscht und hässlich aus. Die Cutscenes, die die Geschichte weitererzählen, hauen mich optisch ebenfalls nicht vom Hocker. Besonders in Nahaufnahme wirken die Figuren recht kantig und unwirklich. Ich fühlte mich gleich an die wenig ansprechenden Nahaufnahmen der Spieler aus den letzten Anstoß-Teilen erinnert.

Durchweg positiv aufgefallen ist - und das ist nichts Neues bei Ascaron - der Sound. Die Soundeffekte (Säbelrasseln, Kanonendonner, Wasserrauschen) passen, die Charaktere sind allesamt professionell besetzt und gesprochen. Die furchteinflößende Stimme Blackbeards trifft den Ton ebenso wie die junge und nach Abenteuer rufende Stimme von Thomas Blythe. Klasse auch die musikalische Untermalung. Stimmige Musikstücke, die bisweilen auch sanft erklingen, in Kampfszenen die Action untermalen und beim Treffen mit dem Geisterschiff eine bedrohliche Stimmung aufbauen.

Fazit
Ein paar kleinere Bugs, die leider während des Tests aufgefallen sind, haben den Spielspaß zum Glück nicht weiter getrübt. Viel nerviger waren da schon die Clipping Fehler in der Grafik, die trotz aktueller Treiber aufgetreten sind. Zwischendurch fühlte ich mich am Strand bisweilen wie Jesus - der konnte auch auf Wasser laufen. Thomas Blythe steht eben drauf, statt mittendrin! Auch wäre es sicher interessanter gewesen, hätte man sich freier in Tortuga bewegen dürfen, ohne dass man die Wege vorgegeben bekommt.

Was bietet uns Tortuga - Two Treasures? Auf alle Fälle schon mal jede Menge sehr leicht zugängliche
Action für Feierabendpiraten. Und wer nach wenigen Stunden bereits das Ende der Geschichte gesehen hat (und das dürfte so ziemlich jeder sein!), darf sich eines der drei Bonusspiele installieren. Wie schon Anstoß 2007 kommt auch Tortuga - Two Treasures als "15 Jahre Ascaron Jubiläumsedition" daher. Mit an Board der Schaluppe sind Patrizier II Gold (auch heute noch eines meiner Lieblingsspiele), Piraten - Herrscher der Karibik und Port Royale Gold. Insgesamt bietet mir Tortuga - Two Treasures aber zu wenig für seinen Preis und so ist es für mich maximal ein recht netter Spass für Zwischendurch. Bleibt nun die Frage, wohin die Ascaron-Fregatte als nächstes segeln wird?


Uwe Billen - 21.02.2007



Gesamtübersicht: Tortuga - Two Treasures

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
74%
Sound:
86%
Grafik:
68%
Singleplayer:
71%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Intel / AMD 1,7 GHz, 512 MB RAM, Windows 2000 (mit SP4) / XP (mit SP2)
System:

ca. 40 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache: