Pearl Harbor, bis zum Morgen des 7. Dezember 1941 nur ein Militärstützpunkt, erlangte an diesem Tag traurige Berühmtheit. Ohne vorherige Kriegserklärung griff Japan die amerikanische Pazifikflotte an. Bei diesem Angriff starben etwa 2.400 Menschen auf amerikanischer Seite, 65 Soldaten auf japanischer. Vorangegangen waren dem Angriff politische Auseinandersetzungen zwischen Amerika und Japan. Über Japan, das seit 1937 im zweiten Krieg mit China stand, erschienen immer mehr Berichte, in denen von Gräueltaten und Massakern die Rede war. Dies führte dazu, dass die sich neutral verhaltenden Amerikaner immer mehr zur Seite Chinas tendierten, diese materiell unterstützten und Japan warnten, in Französisch-Indochina einzumarschieren. Weil Japan diese Warnung ignorierte, schränkten die USA ihre Stahl- und Erdöllieferungen nach Japan ein. Zu dem Zeitpunkt waren Japans Industrie und Militär jedoch so abhängig von den Lieferungen aus den USA, dass nur noch zwei Optionen übrig blieben - mit Amerika verhandeln oder die rohstoffreichen Kolonial-Gebiete Großbritanniens und der Niederlande angreifen und besetzen. Japan entschied sich für die Verhandlungen mit den USA, bereitete gleichzeitig jedoch auch einen Angriff auf die anderen Gebiete vor. Am Morgen des 7. Dezember 1941 erklärte man die Verhandlungen mit den USA für gescheitert und begann mit dem Angriff auf Pearl Harbor.

War Amerika bis dato formal neutral, erklärte man nun Japan den Krieg. Das hatte zur Folge, dass Deutschland und Italien den Amerikanern den Krieg erklärten, wodurch die USA auf Seiten der Alliierten in Europa in den Krieg eintraten. Historisch gesehen ist der Angriff auf Pearl Harbor als Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges zu sehen.

Ausführlichere Informationen rund um den Angriff auf Pearl Harbor hält Wikipedia im Artikel "Angriff auf Pearl Harbor" für Euch bereit.

In verschiedenen Filmen versuchten die Amerikaner, den Angriff auf Pearl Harbor zu verarbeiten. Die Bekanntesten sind wohl "Verdammt in alle Ewigkeit" aus dem Jahr 1953, "Tora! Tora! Tora!" aus dem Jahr 1970 und Michael Bay's "Pearl Harbor" aus dem Jahr 2001, der vor allem dank der spektakulären Effekte, mit denen der Angriff auf Pearl Harbor nachgestellt wird, überzeugt (siehe folgendes Video @youtube.com).

Auch auf PCs und Konsolen wurde das Thema Pearl Harbor mehrfach aufgegriffen und zu mehr oder weniger guten Spielen verwurstelt. Anno 2007 versuchen sich nun Atari und CDV daran, ein Spiel zum Thema "Pearl Harbor" auf den Markt zu bringen.

Der passende Titel: Attack on Pearl Harbor. Erscheinen soll das Spiel Deutschland im Juni 2007 für den PC; in Skandinavien, sowie Frankreich und Belgien ist das Game bereits erhältlich. Wir haben uns Attack on Pearl Harbor anhand der englischen Demo einmal näher angeschaut.

Entwickelt von Legendo Entertainment, einem jungen und unbekannten Team aus Schweden, entführt euch Attack on Pearl Harbor in jene Zeit, als sich Amerika noch nicht offiziell im Zweiten Weltkrieg befand. Erst der Angriff der Japaner auf die Militärbasis Pearl Harbor änderte die Stimmung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und eröffnete der politischen Führung, in den Krieg einzutreten. Dabei beschränkt sich Attack on Pearl Harbor aber nicht nur auf die amerikanische Seite der Geschichte, sondern eröffnet euch auch einen Blick auf die japanische.

Neben dem Erstschlag auf Pearl Harbor sind verschiedene Gefechte der Geschichte nachzuspielen, darunter auch die Schlacht um Midway, die von Iwo Jima und Burma, im Korallenmeer und die um Manila. Über den Zeitraum von vier Jahren (1941 bis 1945) verteilt werden die Kampagnen gespielt, die wiederum über mehrere (Spiel-)Monate andauern. Während der Kampagnen wird die Geschichte anhand von sehenswerten Comicstrips erzählt, die zudem auch noch vertont sind. In der Demo-Version, die seit kurzem erhältlich ist, waren diese noch alle in Englisch.

Während der andauernden Kampagnen, die ihr entweder als Douglas Knox (USA) oder Zenji Yamada (JAPAN) bestreitet, stehen Euch verschiedene Flugzeuge zur Auswahl - sowohl auf amerikanischer als auch auf japanischer Seite. Darunter zu finden sind die amerikanischen P-40 Warhawk, die F4U Corsair, der SBD Dauntless Sturzkampbomber, sowie die japanischen D3A1 Aichi, die A6M1 Zero und die J1N1-S Gekko.

Anhand der Demo-Version kann man sich bereits einen schönen Überblick über die Funktionen und die technischen Aspekte des Spiels verschaffen, auch wenn nicht alle zur Verfügung stehen. Die ansehnliche Grafik macht dabei schon Lust auf das ein oder andere Spielchen. Zudem ist das Erzählen der Story anhand von Comicstrips eine gelungene Idee. Auch der Sound passt bislang gut - von der Sprachausgabe während der Comicstrips bis hin zu den Maschinengewehrsalven in den Kämpfen. Musikalisch untermalt ist das Ganze durch einen orchestralen, stimmungsvollen wenn auch zurückhaltenden Soundtrack in den Menüs.

Attack on Pearl Harbor macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, die Kampfszenen sind gut umgesetzt und die Grafik hübsch anzuschauen. Zudem wird eine kurze Geschichte erzählt, die das Geschehen authentischer macht. An sich sollte hier wohl nichts schiefgehen können, oder doch? Ab Juni werden wir es wissen!