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Genesis Rising (PC)


Dass man den Weltraum nicht Weitraum nennt, ist eigentlich seltsam. Denn die Welten machen nur einen kleinen Teil des Ganzen aus, Weite dagegen gibt es in Hülle und Fülle. Dass es da eine Weile dauert, um von einem Ort zum anderen zu kommen, leuchtet also ein. Die Entwickler von Genesis Rising sind offenbar ebenfalls zu dieser Erkenntnis gelangt und haben ein Echtzeitstrategiespiel programmiert, das diesem Aspekt auf verschiedene Arten Rechnung trägt. Wie sich das auf den Spielspaß auswirkt, erfahrt ihr in unserem Test.

Junge, komm bald wieder
In Genesis Rising geht es vordergründig um einen jungen Flottenkommandeur namens Iconah, der im Auftrag seiner Vorgesetzten das so genannte Allherz finden soll, denn dies ist nach landläufiger Meinung der Ursprung allen Lebens. Dem Herrn Vater unseres Helden war diese Suche auch schon einmal anvertraut worden, doch er verscholl während des Auftrags. Als ob das für Iconah der Probleme nicht schon genug wäre, muss er sich auch noch mit widerstreitenden Interessengruppen im eigenen Lager herumschlagen.

Denn die auf den Lehren des Messias, der die Menschen einst von außerirdischen Invasoren befreien half, beruhende neue Kirche ist nicht begeistert von den Plänen des Oberkommandos und empfiehlt ihm, doch bitteschön davon abzulassen. Wiederum andere versuchen Iconah in ihrem Sinne zu beeinflussen. Doch es hilft ja alles nichts, unser Held bricht zunächst einmal auf, um das Allherz zu finden. Ansonsten wäre das Spiel ja schon vorbei, bevor es begonnen hätte. Was folgt, ist eine Geschichte, die zwar durchaus ein paar interessante Ansätze hat, aber leider zu oft auf altbekannte Clichés zurückgreift, als dass sie wirklich zum Weiterspielen animieren könnte.

Der Spielablauf von Genesis Rising konzentriert sich auf die taktischen Kämpfe. Zwar sind auch strategische Entscheidungen gefragt, wie etwa beim Gen- oder Ressourcenmanagement, doch in der Hauptsache geht es um das möglichst geschickte Einsetzen von Spezialfähigkeiten und das Manövrieren der Schiffe. Wie schon angedeutet, geht all das eher gemächlich vor sich. So sind die Raumer schon mal ein Weilchen unterwegs, bis sie ihr Ziel erreicht haben. In anderen Spielen gibt es für solche Fälle, in denen halbwegs realistische Entfernungen simuliert sollen, die jedoch die Geduldsfäden der Spieler nicht allzu arg strapazieren sollen, eine Möglichkeit der Zeitbeschleunigung. Nicht jedoch in Genesis Rising. Hier wird nicht an der Zeit herumgespielt, weder in die eine noch in die andere Richtung. Man kann also auch nicht das Geschehen anhalten, um in Ruhe wohlüberlegte Befehle zu erteilen.

Stattdessen gerät man nicht allzu selten in Paniksituationen, denn obwohl sich die Schiffe an sich recht langsam fortbewegen, gibt es zig Dinge zu erledigen, wenn zwei Streitmächte aufeinandertreffen. Dazu kommt die fummelige Steuerung, die das Einsetzen der Gen-Spezialfähigkeiten (eine genauere Beschreibung hierzu findet ihr in unserer Genesis Rising-Vorschau) sehr erschwert. Dadurch werden die an sich schon fordernden Schlachten nicht einfacher, ja man muss es fast schon an die Grenze zur Unfairness setzen. Eine Pausefunktion hätte einem das Leben hier durchaus erleichtert. Belastend kommt hinzu, dass man nicht speichern darf, wann man will, sondern dass dies automatisch an nicht gerade optimal gesetzten Speicherpunkten geschieht.


Das alles zusammengenommen sorgt dafür, dass man nicht selten eine Mission von Anfang an in Angriff nehmen muss, dann erst einmal die ewig langen Einleitungen über sich ergehen lassen muss (auch wenn man die Dialoge abbrechen kann), woraufhin man wie im Schlaf die ersten Wegpunkte abklappert, wieder Dialoge abbricht, nur um dann letztendlich nach zehn Minuten wieder an der gleichen Stelle zu scheitern. Schade - mit ein paar zusätzlichen Funktionen wären die Schlachten und Missionen abwechslungsreich und sogar stellenweise spannend, so jedoch sitzt der Frust oft tief.

Kälte
Was die im Spiel erzeugte Atmosphäre angeht, so zeigt sich ein zwiespältiges Bild: Auf der einen Seite weiß die Spielgrafik durchaus zu gefallen. Auch wenn der Weltraum fast nie richtig schwarz, sondern andauernd nebelverhangen ist, wird die Umgebung gestochen scharf und farblich gut gestaltet dargestellt. Objekte (Raumschiffe, Asteroiden etc.) sind auch einigermaßen detailliert, wenngleich die Texturen ein wenig unscharf erscheinen und die Effekte nicht an die eines X³ heranreichen. Die Umsetzung der Waffen- und Explosionseffekte dagegen ist als wirklich gelungen anzusehen. Auf der anderen Seite stolpert man immer wieder über Elemente, die einem zeigen, dass man es bei Genesis Rising nicht mit einem Spiel der Spitzenklasse zu tun hat.

Dies fängt an bei dem lieblos zusammengezimmert wirkendem und unkomfortablem Menü, setzt sich fort in den langatmig inszenierten Zwischeneinblendungen während der Missionen und findet seinen Höhepunkt in den Filmsequenzen, die zwar objektiv gesehen eine Menge an Krachen, Glitzern und Schimmern zu bieten haben, jedoch durch schlechte Animationen und biedere Dramaturgie die guten Ansätze ersticken lassen. Die allgemeine Langsamkeit und die dennoch in weiten Teilen vorherrschende Unfairness in Sachen Schwierigkeitsgrad lassen ebenso keine gute Stimmung aufkommen. Die Hintergrundmusik vermag ein bisschen etwas zu retten, und auch die übrigen Soundeffekte machen nicht viel falsch. Insgesamt kann Genesis Rising keine wirklich überzeugende, packende Atmosphäre kreieren. Man muss schon einiges an Enthusiasmus mitbringen, um bis zum Schluss durchzuhalten.

Gähnende Leere
Genesis Rising kann auch über das Internet mit bis zu zwölf Spielern gespielt werden - in der Theorie, die Wirklichkeit sieht anders aus. Man wird wohl niemals so viele Mitspieler finden, denn die Lobbys sind zu jeder Tages- und Nachtzeit wie leergefegt. Nur ab und zu wird man ein oder zwei Versprengte finden, die auch mal den Mehrspielermodus ausprobieren möchten. Wie bei Titeln, die auf Gamespy basieren, leider fast schon üblich, funktioniert dann jedoch nicht alles reibungslos. Plötzliche Spielabbrüche sind so selten nicht, und manchmal kommt erst gar kein Spiel zustande. Hat man diese Hindernisse jedoch alle überwunden, so ist das Gebotene noch träger als das, was man als Einzelspieler erlebt, denn hier gibt es nicht einmal die Zwischensequenzen, die zumindest ein wenig auflockernd wirken. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Möglichkeit, das ganze auch im LAN abzuhalten. Dies ändert allerdings nichts an der generellen Fadheit, die einem im Mehrspielermodus an allen Ecken und Enden entgegenschlägt.

Fazit
Auch für Anhänger des Genres ist Genesis Rising ein harter Brocken. Zwar gibt es die halbwegs neue Möglichkeit, seine Schiffe mit Genen um- und aufzurüsten. Dieser nette Ansatz geht jedoch durch den zu hohen Schwierigkeitsgrad, fehlende Komfortfunktionen und eine nicht so ansprechende Atmosphäre zu großen Teilen unter. Was man bekommt sind fordernde Weltraumschlachten und einiges an Spielzeit, auch wenn diese durch die fehlende Speicher- und Zeitbeschleunigungsfunktion künstlich erhöht wurde. Hartgesottene Profis können sich demzufolge an Genesis Rising heranwagen, zumal es ja nicht allzu viele Alternativen in diesem Sektor gibt. Der Rest der Menschheit sollte sich von diesem Spiel allerdings eher fernhalten oder wenigstens zuvor die Demo ausprobieren und dann entscheiden, ob Genesis Rising die Mühe, gespielt zu werden, lohnt oder nicht.


Lennart Griese - 07.06.2007



Gesamtübersicht: Genesis Rising (PC)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
67%
Sound:
76%
Grafik:
80%
Singleplayer:
71%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Intel-/AMD-Prozessor mit 1,5 GHz; Windows 2000; 2,5 GB freier Festplattenspeicher; 512 MB RAM; 128 M
System:

60
Multiplayermodi:

ca. 40 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Echtzeitstrategie
Genre: