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Anno 1701 (NDS)


Von den großen PC-Bildschirmen mit detailverliebter Grafik wagt Sunflowers mit Anno 1701 den Sprung auf Nintendos mobilen DS. Siedeln, Aufbauen und Wuselfaktor für unterwegs? Unsere Charlotte Messerschmidt warf als begeisterte "Annoholic" einen Blick auf das Spielvergnügen und erstattet Bericht.

Gebt uns ein Schiff...
...und wir erobern die Welt von Anno 1701. Nachdem wir uns in die Anno-Welt der PC-Version von Sunflowers neuester Aufbau-Strategie verliebt hatten, war es naheliegend, den Nintendo DS mit dem Ableger des Spiels zu füttern.
Lange Zugfahrten, Atlantikflüge, Wartezeiten beim Arzt - alles egal, denn wir haben jetzt Anno 1701 für den Nintendo DS. Ob das Spiel tatsächlich einen achtstündigen Flug unterhaltsamer gestalten könnte, haben wir gründlich untersucht - allerdings auf dem heimischen Balkon.

Setzt die Segel
Los geht's! In einem umfangreichen Tutorial erklärt uns ein streng dreinblickender, aber gütiger Berater, wie das anno dazumal läuft. Wir lernen Schiffe zu steuern, wie man Inseln auswählt und ein Kontor darauf baut, wie das mit den Bedürfnissen der neuen Siedler ist, wie Waren gehandelt und verkauft werden, und schon bald haben wir eine prosperierende Siedlung, in der fröhliche Menschen vor dem Kontor tanzen und Herzchen in die Luft werfen. Fein, fein. Doch probieren wir die Kampagne aus.
Diese ist sehr umfangreich und in eine Geschichte um Macht, Verrat und Juwelen eingebettet. Uns stehen diverse Aufgaben bevor, etwa das Erreichen einer bestimmten Zivilisationsstufe, Zahlung von Tributen an Ihre Königliche Hoheit oder Eroberung der kleinen Pirateninsel. Von wegen klein! Die scheinen da ein unterirdisches Piratenlager zu haben. Trotzdem gewinnen am Ende wir. Aye!
Neugierig verlassen wir an dieser Stelle die Kampagne und begeben uns in den Endlosspiel-Modus, um unserer Kreativität freien Lauf zu lassen.
Wie auch in der PC-Version können vor dem Endlosspiel verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Natürlich ist der Spielcharakter und die Farbe auswählbar, außerdem kann die Größe der Inseln, die Häufigkeit der Piratenangriffe, der Schwierigkeitsgrad oder das zu Beginn verfügbare Finanzpolster eingestellt werden. Auch das Auftreten von Katastrophen kann dort reguliert werden, von "gar nicht" bis "alle paar Sekunden BOOOM". Wir wählten zum Einstieg große Inseln, wenige Piraten und, damit es nicht ganz langweilig wird, seltene Katastrophen.
Gute Wahl - ungestört bauen wir uns bis in die Bürger-Stufe hinein, als das erste Erdbeben losbricht.
Das Bild wackelt diverse Sekunden, Gebäude stürzen ein - darunter das teure, gerade erbaute Badehaus - Bewohner ziehen stinksauer aus, bauen vorher noch ihre Häuser ab, Steuereinnahmen sinken, schnell sind wir im Minus.

Also beginnen wir den Neuaufbau, der Berater lobt unsere Tüchtigkeit und erklärt stolz, wir würden Profit machen, und ja: Genug Baumaterial und Geld für ein neues Badehaus ist auch da. Kaum steht das Ding, geht das nächste Erdbeben los. Gleiches Szenario: brennende Häuser, ein Berater, der im Chaos Nachrichten wie "Deine Bewohner sind unzufrieden mit dir" von sich gibt - eine negative Bilanz. Also Aufbau. Kaum steht das Badehaus: Erdbeben.
Soviel zu den seltenen Katastrophen. Da wir an dieser Stelle eh keine Chance mehr haben, aus dem Minus herauszukommen, wählen wir zum Test ein neues Endlosspiel, gleiche Einstellungen, aber häufige Katastrophen. Wir erreichen mühelos die Stufe der Aristokraten (also zwei Stufen höher als vorher), als uns das erste Beben heimsucht, der Aufbau verläuft störungsfrei, und danach Ruhe.
Sicher sind wir nicht, aber etwas seltsam erscheint uns das. Zumal in den Szenarien zwar so ziemlich alles wenigstens einmal einfiel, aber nicht ein einziges Mal die Kathedrale. Wenn das nicht göttlicher Beistand ist.
Den Mehrspieler-Modus haben wir aufgrund des fehlenden Zweitgerätes nicht getestet.

Piraten und Juwelen gesichtet!
Käpt'n Rotbart ist ein ziemlicher Haudrauf, aber nicht gerade der cleverste der Piratenkapitäne. Nachdem wir nämlich gründlich in die Kunst des Krieges eingeweiht wurden, bestücken wir je nach Wunsch unsere gefährdeten Gebäude mit Soldaten, die selbständig kämpfen, sobald die wilde Bande um Rotbart angreift. Plant ihr dagegen, ihn oder andere missliebige Konkurrenz auszuschalten, benötigt ihr ein Kriegsschiff und einen Zielpunkt für den Brückenkopf. Auf diese Weise könnt ihr fremde Inseln betreten und strategisch wichtige Gebäude angreifen und erobern.
Das kann sehr schnell nötig werden, wenn ihr Waren braucht, die eure Insel nicht hergibt. Sollte die gewünschte Insel allerdings unbewohnt sein, baut ihr einfach euer Kontor an den Strand und dann die benötigten Produktionsstätten. Sobald die Produktion läuft, werden eure Bewohner auf der Hauptinsel zufrieden sein. Ein aufwendiges Schiffsrouten-System wie in der PC-Version ist unnötig, was wir als sehr angenehm empfinden.

Oben und unten
Das Spiel macht sinnvollen Gebrauch des Doppel-Bildschirms. Während im unteren die Welt entsteht, erhaltet ihr oben allerhand Informationen. Das untere Fenster bietet eine kurze Liste mit Symbolen, über die ihr alle Informationen aufrufen könnt.
Tributzahlungen, Handel, Verkauf finden dagegen wie in der PC-Version direkt im Spielfenster statt.
Per Touchpen könnt ihr alles regeln, erbauen, abreißen. Als etwas hakelig erschien uns hierbei der Straßenbau. Besonders in dicht besiedelten Gebieten ist es nicht immer ganz leicht, die zwei Fahnen, die Anfangs- und Endpunkt eurer Straße markieren, auch genau an die gewünschten Punkte zu bugsieren. Manchmal erwischt man stattdessen ein Haus und wird gleich mit unzufriedenen Einwohnern konfrontiert, oder die Straße macht seltsame Knicke ins Nichts. Etwas Übung, Fingerspitzengefühl und der Zoom erleichtern den Straßenbau zumindest ein wenig.
Alles in allem handelt es sich jedoch um eine einfache und schnell erlernbare Steuerung. Das Spielmenü präsentiert sich ebenso einsteigerfreundlich. Alle Symbole öffnen Informationsfenster, ein "Sprungknopf" bringt euch mit einen Tipp an die beanstandete Stelle und die eingebaute Annopedia - ein Lexikon - erklärt gegebenenfalls darüber hinaus.

Die Grafik entspricht natürlich nicht der detaillierten 3D-Grafik der PC-Version. Es herrscht ein Comicstil vor mit einer festen, einmal zoombaren Perspektive, was in keiner Form negativ auffällt. Herangezoomt entdeckt man trotz der grafischen Vereinfachung nette Details, wie etwa einen Hund, der auf den Weiden die Schafe antreibt oder die Arbeiter, die emsig ernten. Der kleine Bildschirm ist kein Problem. Solange es nicht bebt, strengt das Spiel die Augen nicht anders an als ein PC-Bildschirm.
Das Spiel weiß also auch grafikverwöhnte PC-Augen zu überzeugen. Nicht überzeugend ist dagegen der Sound, den wir rasch abgestellt hatten. Es ist die Art von Geräusch, das nervt, wenn im Zugabteil ein Kind mit so einem Ding spielt und man die Göre am liebsten an einem Bein aus dem Zugfenster halten möchte.

Fazit
Ja, Anno 1701 für den NDS werden wir beim nächsten Flug nach New York einpacken und spielen es auch auf dem Rückflug.
Die mobile Version des Spiels überzeugt einfach in allen Lagen (von schmerzenden Ellenbogen nach mehrstündigen Städtebau mal abgesehen), und das ist sehr beruhigend, da dieses Spiel ausschlaggebend für den Kauf des NDS war.


Charlotte Messerschmidt - 26.06.2007



Gesamtübersicht: Anno 1701 (NDS)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
95%
Sound:
60%
Grafik:
90%
Singleplayer:
82%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 31 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Aufbau-Strategie
Genre: