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Übersoldier 2 (PC)


Nach dem Test der „F.E.A.R. Perseus-Mission“ dachte ich eigentlich, ich könnte meinen wohlverdienten Urlaub antreten und meinen Sold auf den Kopf hauen - doch weit gefehlt: der nächste Auftrag wartete bereits auf mich. Ein Ego-Shooter, der im Zweiten Weltkrieg angesiedelt ist...so so. Nazischergen ausschalten...aha. Informationen über Medikament „T9“ sammeln...natürlich. Moment mal...T9? Das habe ich doch schon mal gehört...
2006 brachte CDV den Shooter „Übersoldier“ von Burut Software auf den deutschen Markt. In der Story drehte es sich um den von Nazis wiederbelebten Soldaten Karl Stolz, der sich jedoch gegen seine Schöpfer wendet und nun an der Seite einer Untergrundorganisation gegen das Regime kämpft. Doch anscheinend hat er seine Aufgabe damals nicht gut genug ausgeführt…

Geschichte
April des Jahres 1945. Der Krieg liegt in den letzten Zügen, das Deutsche Reich zerfällt bereits. Karl Stolz und seine Widerstandskämpfer erfahren von einem Manöver, wonach hochrangige Offiziere vor dem Hissen der russischen Flagge auf dem Reichstag evakuiert werden sollen. Was unmöglich erscheint, wird schreckliche Gewissheit: Es werden Spuren des Medikamentes „T9“ gefunden, was nur bedeuten kann, dass das Projekt „Übersoldier“ wieder aufgenommen wurde, obwohl es als vernichtet galt.
Die Widerstandsorganisation rüstet sich zum erneuten Kampf.

Und damit beginnt auch gleich die wilde Jagd. Denn nach dem kurzen Intro geht es übergangslos in den ersten Level, so dass man kaum Zeit hat, sich zu sammeln. Der Spieler findet sich im Heck eines Jeeps wieder und versucht sich mit dem bordeigenen Maschinengewehr Verfolger vom Hals zu halten. Durch gezielte Treffer in den Motorraum, was bei den holprigen Fahrwegen gar nicht so einfach ist, explodieren die Fahrzeuge und reißen im Idealfall noch einen weiteren Wagen mit ins Verderben.

Mission
Das Ziel der Fahrt ist ein abgelegener Stützpunkt in den Bergen. Dort angekommen, versucht Maria sogleich, ein Eisentor zu öffnen, während wir als Karl, versuchen, die nun auftauchenden Nazischergen aufzuhalten. Glücklicherweise liegen in einer nahe liegenden Ruine einige Medipacks und etwas Munition bereit. Doch sollte man sich davon nicht täuschen lassen: Der Schwierigkeitsgrad ist leider eher für Fortgeschrittene angelegt. Zwar kann man im Hauptmenü drei Spielstärken einstellen, doch schon auf der leichtesten Stufe kommt spätestens im zweiten Level Frust auf, zumal Maria nebenbei auch noch beschützt werden muss.

Gegnervielfalt
Generell ist zu sagen, dass die Gegnerpalette zum größten Teil mit der des Vorgängers identisch ist. So muss der Protagonist nicht nur gegen Soldaten verschiedenster Ränge, sondern auch gegen Übersoldiers zu Felde ziehen, die natürlich über entsprechend große Kraft und Ausdauer verfügen. Allerdings müssen neben den schon erwähnten Jeeps auch schon mal Panzer oder LKW ausgeschaltet werden. Dafür steht dem Spieler ein umfangreiches Arsenal an Feuerwaffen, wie zum Beispiel eine Panzerfaust, zur Verfügung, das ebenfalls allerdings zum größten Teil aus dem ersten Teil bekannt ist.

Ebenfalls übernommen wurde das Zeitschild, welches durch drei aufeinanderfolgende Kopfschüsse aktiviert wird und nicht nur feindliche Kugeln abfangen kann, sondern Karl in die Lage versetzt, die Zeit seiner Gegner langsamer ablaufen zu lassen, während er sich normal fortbewegt. Innerhalb dieses Übersoldier-Modus ist der Spieler nicht nur unverwundbar, sondern hat auch einen unendlichen Munitionsvorrat.

Schlau oder dumm?
Die KI stellt den Spieler vor keine echte Herausforderung. Die Gegner suchen zwar immer wieder hinter allen sich bietenden Möglichkeiten Schutz, doch realistische Taktiken wie Umzingeln oder In-den-Rücken-fallen sucht man vergebens. So laufen die Gegner lieber munter und schutzlos auf den Spieler zu und bieten so ein willkommenes Ziel, während man selbst lässig mit einigen gezielten Schüssen aus der Deckung heraus die Reihen der Feinde lichtet. Oftmals hat man tatsächlich einfach nur die Aufgabe, gegen anstürmende Gegnermassen in einem begrenzten Raum zu bestehen – leider wenig kreativ und abwechslungsreich.

Rollenspielelemente
Etwas Abwechslung bringt hingegen das Rollenspielelement. Nach Beenden jedes Levels kann man Karls virtuelles Ego in verschiedenen Punkten wie Energie, Gesundheit oder Zielen aufmotzen. Je höher der jeweilige Wert gesteigert wird, desto weniger Rückschlag haben ab sofort die genutzten Waffen beziehungsweise wird der Energievorrat für den Schutzschild und den Gesundheitsbalken erhöht. Um die einzelnen Werte verbessern zu können, muss der Spieler in der vorhergegangenen Mission Punkte sammeln. Dies geschieht zum Beispiel durch das Aktivieren des Übersoldier-Modus und durch weitere Kopfschüsse. Je effektiver und genauer Karl seine Gegner ausschaltet, desto mehr Punkte sammelt man.

Grafik
Wie schon beim Vorgänger kommt die hauseigene Grafikengine zum Tragen. Für den aktuellen Einsatz wurde sie jedoch ein wenig überarbeitet und liefert insgesamt ein gutes Ergebnis. Sämtliche Modelle sind recht realistisch gestaltet, die Animationen wirken ein wenig flüssiger, sind aber stellenweise immer noch etwas hakelig. Die verschiedenen Örtlichkeiten wurden mit einigen kleinen Details versehen, allerdings lässt die Abwechselung der Level selbst zu wünschen übrig. Dafür wird der Betrachter mit hoch aufgelösten Explosionen und scharfen Texturen verwöhnt, auch die Licht und Schatten-Effekte werden sehr ansprechend dargestellt. Die Ragdoll-Physik in Übersoldier 2 wurde auch verbessert: Kisten, Fässer und Gegner werden von Explosionen durch die Luft gewirbelt und tote Feinde lassen Teile ihrer Ausrüstung fallen.

Soundeffekte
Der Soundtrack ist wieder mehr als belanglos. Es passen einige Tracks durchaus zum Geschehen, doch wiederholen sich die Stücke zu schnell und werden langweilig.
Wie bei City Interactive leider auch üblich, ist die Synchronisation ein einziger Grusel. Zwar wurde bei Karl darauf geachtet, dass er die gleiche Stimme bekommt wie im Vorgänger, doch gerade hier hätte man sich über eine Diskontinuität sehr gefreut, da diese Vertonung schon beim ersten Spiel für Stirnrunzeln und manchmal sogar Lachanfälle sorgte.
Sämtliche Sprecher wirken unmotiviert und hauchen ihren virtuellen Charakteren gerade genug Leben ein, dass sie nicht ganz wie ein Holzpflock klingen. Da hilft es auch nichts, dass auf die lokalen Begebenheiten geachtet wurde (Amerikaner und Engländer unterhalten sich in Englisch, die deutschen Truppen in ihrer Landessprache).

Fazit
Die russische Softwareschmiede Burut liefert mit ÜberSoldier 2 ein Spiel ab, welches sich qualitativ auf dem Level des Vorgängertitels hält. Grafisch ist es durchweg gut gemacht; hoch aufgelöste Texturen und detailliert dargestellte Gegner schmeicheln dem Betrachterauge. Allerdings ist die Abwechselung sehr dürftig geraten – zu oft bewegt sich der Spieler durch enge Tunnel oder Gänge, zu oft müssen einfach nur anstürmende Gegnermassen niedergemacht werden – da helfen auch die handgezeichneten Ladebildschirme nicht. Trotzdem lässt sich ÜberSoldier 2 durchaus empfehlen: für den Kaufpreis von gerade mal zwanzig Euro erwartet einen solide Standardkost, bei der man durchaus mal auf eine tiefschürfende Story und intelligente Gegner verzichten kann.


Malte Janßen - 05.03.2008



Gesamtübersicht: Übersoldier 2 (PC)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
60%
Sound:
50%
Grafik:
80%
Singleplayer:
75%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

2,4 GHz Prozessor. 512 MB RAM. Windows XP. 8x DVD-LW. Grafik-Karte mit 128 MB (ATI Radeon 9600/NVIDI
System:

6 GB
CD/HD:

ca 20 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Egoshooter
Genre: