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Zack und Wiki Quest for Barbaros (Wii)


Affen und Piraten – die beiden kennen wir in dieser Konstellation nicht erst seit Fluch der Karibik. Einst als Zutaten für Lucas Arts’ Erfolgsreihe gedacht, hat sich jetzt ein Publisher aus dem Land der aufgehenden Sonne gefunden, das Konzept erneut aufzugreifen. Kein geringerer als Capcom zeichnet für das wohl lustigste Point-'n'-Click-Adventure seit Monkey Island verantwortlich. Warum Zak und Wiki seinem großen Vorbild dann doch nicht so recht das Wasser reichen kann, lest Ihr hier.

Von güldenen Totenköpfen und fliegenden Affen
„Aaarrrr, alle Mann an Deck, holt die Segel ein, wir entern das Schiff!“ So oder zumindest so ähnlich spielt sich das Piratenleben ab. Als Freibeuter auf den sieben Weltmeeren schippern und Schätze heben – das ist das wahre Leben.
Zack ist Pirat, hat aber mit dem typischen Klischee vom skorbutgeplagten Piraten nicht mehr viel zu tun. Nur in einem Punkt gleicht er noch seinen Vorfahren: Er liebt Schätze über alles. So verwundert es auch nicht, dass er den Auftrag des legendären Barbaros nur allzu gerne annimmt. Von dem einst größten aller Piraten ist nicht mehr übrig geblieben als sein verwunschener und vergoldeter Totenschädel.
Der Rest seines Körpers ist über die gesamte Welt verstreut. Ergo liegt es an dem heldenhaften Duo Zak und Wiki, die restlichen Körperteile zu finden und zum Dank mit Schätzen überhäuft zu werden.

Auf einer Landkarte im Versteck der Seehasen sucht ihr euch nun den Ort aus, an dem ihr zuerst nach den Körperteilen suchen wollt. Dort angekommen, beginnt das Spiel in bester Point-'n'-Click-Manier. Ihr steuert den Protagonisten nicht direkt, sondern gebt ihm mit der Fernbedienung Befehle. Genau wie in einem herkömmlichen Adventure. Genauso? Nein, nicht ganz. Denn Zack und Wiki schafft es mit seiner erfrischenden Art, Gelegenheitsspieler und Hardcorezocker gleichermaßen an den Bildschirm zu fesseln.

Das Spiel ist voll von Actioneinlagen und logischen Rätseln. Etwas ungewohnt für dieses Genre: Der Protagonist kann sein virtuelles Leben verlieren. Das kennen Veteranen höchstens noch aus Stupid Invaders. Während in dem Genrekollegen mit den bunten Aliens allerdings ein falscher Click das Ende der Runde bedeutete, kann bei Zack und Wiki auch schon mal richtige Gegner hinter euch her sein. Diese können aber in gekonnter Hirnschmalzmanier ausgetrickst werden.
Ihr führt immer genau ein Item mit euch und müsst damit schon mal von Punkt A zu Punkt B und wieder zurück. Dieses Hin- und Hergerenne stört schon ab und an, wird aber nie vollends langweilig. Die in einzelne Abschnitte gegliederten Levels sind allesamt auch eher klein gehalten, sodass ein Verlaufen ausgeschlossen ist.

Es rüttelt sich, es schüttelt sich…
Besonders gut gelungen ist den Survival-Horror-Experten von Capcom dabei die Umsetzung der Steuerung. Durch Schütteln der Wii-FB verwandelt sich der fliegende(!) Affe Wiki in eine Glocke (!!) durch die sich Tiere in Utensilien verwandeln (!!!). Verrückter geht’s nicht! Ihr schaufelt, bombt, wedelt und knobelt euch also den Weg durch insgesamt 25 Stunden Spielzeit.
Am Ende eines jeden Level erhaltet ihr dann eine Statistik über die benutzten Gegenstände, wie oft ihr gestorben seid und wie lange die Runde gedauert hat. Dadurch ist der Wiederspielwert etwas erhöht. Besonders toll ist aber die Interaktion gelungen. Ihr schüttelt Bäume, um Kokosnüsse zu bekommen, spielt mit der Fernbedienung Lieder nach, sägt und angelt und nutzt die Steuerung auf viele andere, lustige Arten. In der rechten Ecke wird euch auch immer noch einmal gezeigt, welche Bewegung Ihr mit der Wii-FB machen müsst. Wirklich selten steht ihr mal auf dem Schlauch.

Rücksetzpunkte gibt es leider keine. Ihr habt nach eurem Ableben die Wahl, ob ihr den Level neu beginnen möchtet oder eine von drei Wiederbelebungskarten nutzen wollt. Letzterenfalls könnt ihr von dem Punkt an spielen, wo euer virtueller Spielkamerad das Zeitliche gesegnet hat.

Technik
Der Sound wird dem Abenteuer gerecht. So ertönt satter Dolby Pro Logic II-Sound aus den Boxen, der niemals langweilig wird. Allerdings ist auch nicht mehr zu erwarten.
Die Grafik ist dabei comichaft hübsch gelungen. Davon solltet ihr euch aber nicht abschrecken lassen. Denn so kindlich das Spiel auch aussieht – die Rätsel haben es teilweise in sich. Wirklich abschrecken dürfte nur die Tatsache, dass ihr oft durch die Levels gejagt werdet, auch schon mal zeitlich eingeschränkt seid und sterben könnt. Außerdem gibt es noch einen Punkt Abzug in der B-Note für die Wahl der Örtlichkeit. Sicher ist das Setting lustig, es gibt auch keine Ungereimtheiten, wenn es um die Rätsel geht, aber eine größere und zusammenhängende Welt hätte ich mir als Genreveteran schon gewünscht.
Auch ärgerlich, aber für Nintendo-Spieler schon fast zum Alltag gehörend, ist die fehlende Sprachausgabe. Die nervig piepsigen Stimmchen der beiden Protagonisten sind mir zu sehr nach Fernost orientiert, als dass ich mich damit anfreunden könnte.
Wer über diese kleinen Macken hinweg sehen kann, dürfte mit Zack und Wiki für die Wii ein gefundenes Fressen für zahlreiche Stunden Spielspaß gefunden haben.

Fazit
„Endlich mal wieder ein Point-'n- Click-Adventure mit Affen und Piraten“ dachte ich, als Zack und Wiki bei mir eintrudelte. Leicht enttäuscht war ich anfangs wegen der Actioneinlagen. Aber so schnell das Stimmungsbarometer gesunken war, hatte mich das mit Wortwitz und jeder Menge logischer Rätsel gespickte Adventure um dieses japanophile Seemannsgarn auch schon in seinen Bann gezogen.


Karsten Recktenwald - 16.03.2008



Gesamtübersicht: Zack und Wiki Quest for Barbaros (Wii)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
89%
Sound:
80%
Grafik:
79%
Singleplayer:
85%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca 50 Euro
Preis:

keine Sprachausgabe/
Sprache:

Point 'n' Click Adventure
Genre: