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Rappelz


Die Zahl der MMORPGs hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Das Angebot reicht dabei von kostenpflichtigen bis hin zu vollständig kostenlosen Titeln. 2006 tauchte in diesem Dschungel das Spiel Rappelz auf. Frei von monatlichen Gebühren, hat es in Asien die Charts gestürmt und ist seit Anfang diesen Jahres auch in der deutschen Lokalisation verfügbar. Was hat das Spiel zu bieten?

Einsteigen und Loskämpfen
Wie bei vielen Rollenspielen üblich, wählt man nach dem Download des Clients zunächst die Rasse und die Charakterklasse aus. In Rappelz stehen derzeit drei Rassen zur Auswahl, die man von ähnlichen Spielen vom Prinzip her bereits kennt. Beherrscht von entweder Licht, Dunkelheit oder der Mitte, wählt man entweder die Deva, die Asura oder die Gaia-Rasse. In jeder der drei Rassen kann man sich dann auf eine von drei Klassen spezialisieren, die von der Basis her ähnlich sind, sich aber in vielen Fähigkeiten, Zaubern und Waffen unterscheiden.
Die Deva sind die Rasse des Lichts. Sie sind die auf Verteidigung spezialisiert mit Stärken im Nachkampf und bei Heilungszaubern. In dieser Rasse existieren drei Klassen: Ritter, Akolyth und Bändiger, der verschiedene Tiere (Pets) herbeirufen kann.
Die Gaia sind Menschen. Sie stehen zwischen Licht und Dunkelheit und sind sehr naturverbunden. Bei ihnen hat man die Wahl zwischen der Kriegerklasse des Söldners, der Zauberklasse des Mystikers und der Klasse des Tiertrainers.
Die dritte Rasse sind die Asura, die sich in die drei Klassen Schurke, Magier und Beschwörer aufteilt.
Die Figuren lassen sich auch individualisieren, wobei die Wahl lediglich auf leichte äußere Erscheinungsmerkmale wie Gesicht, Größe und Haare begrenzt ist, so dass man später leider viele Zwillinge anderer Spieler zu sehen bekommt.
Die Geschichte ist schnell zusammengefasst: Die drei Rassen leben in Frieden zusammen, nachdem sie in ihrer Vergangenheit eine böse Hexe mit vereinten Kräften vernichtet haben. In jüngster Zeit jedoch entstehen Gerüchte, dass diese Hexe wieder aufgetaucht ist und Anhänger um sich gesammelt hat.

Der übliche Tagesablauf
Man startet in Rappelz auf der Lehrlingsinsel, je nach gewählter Rasse als Jünger, Wanderer oder Adept und wählt erst in den späteren Spielstunden seine spezielle Klasse aus. Die Lehrlingsinsel ist der perfekte Ort, um in den ersten Stunden zu lernen, wie man mit dem Spiel umgeht. Hier kann man wenig falsch machen und bekommt durch kleine Aufträge ein Gefühl für das Spiel. Die Aufträge haben allerdings alle den gleichen Inhalt (töte Tier von Rasse X), was zunächst nicht stört, später aber langweilig wird. Dennoch geben einem die anfänglich recht schnellen Stufenerhöhungen des Charakters, die einigermaßen ansehnliche Landschaft, die effektvollen Kämpfe und die guten Erklärungen der Lehrer einen positiven Eindruck und halten die Motivation hoch. So erhält man schnell andere Waffen, Rüstungen und Zauber und lernt die Bedienoberfläche des Spiels kennen. Letztere ist mehr oder weniger identisch mit anderen vornehmlich kostenlosen Rollenspielen.
Hat man die ersten Aufgaben gelöst, entscheidet man sich für die oben erwähnten Klassen und startet mit dem Erlangen der zehnten Stufe als spezialisierter Spieler seine "richtigen" Abenteuer. Diese lassen sich prima in Gruppen erledigen, was hinsichtlich mancher Monster auch nötig ist. Bei den Aufgaben, die in Gruppen zu lösen sind, entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Insbesondere bei den sehr schweren Gegnern oder den wöchentlichen Gruppenquests, die sich in den Verliesen der Welt abspielen, hat man nur als Gruppe eine Chance. Einsamkeit kommt nie auf. Gleichgültig, wann man sich einloggt und welchen Server man wählt, in der Welt von Rappelz erwarten euch auch stets Kollegen, mit denen man sich zusammentun oder einen Plausch halten kann.
Die NPCs sorgen für weitere Abenteuer, Ausrüstung und Hintergrundinformationen. Anfänglich ist die Abwechslung noch groß. Jede Stufenerhöhung erhöht die "Jobpoints" und führt zu weiteren Fähigkeiten, die sich erlernen oder verbessern lassen. Man erhält bessere Gegenstände, die man wieder verkaufen und anderen Mitspielern anbieten kann. Diverse Reittiere sorgen dafür, dass man schnell andere Ortschaften erreicht. Besondere Währungsformen – Chips und Laks – lassen sich sammeln und ermöglichen Boni auf bestimmte Werte. Ein Spieler-gegen-Spieler-Modus ist auch vorhanden. Entweder attackiert man frei jeden Mitspieler durch die "Player-Killer-Funktion" (es gibt hierbei einen Malus auf die eigenen Fähigkeiten) oder man misst sich in Arenen. Gut gemacht sind ebenfalls die Würfelspiele, in denen sich Gegenstände je nach Glück erwerben und natürlich auch schnell verlieren lassen. Ein weiteres Highlight sind die "Pets", die für viele asiatische Spiele üblichen Tiere, die man herbeirufen kann, und die einem im Kampf zur Seite stehen. Alleine bei der richtigen Zusammenstellung solcher Gefährten können schon Stunden vergehen.

Langfristig Langeweile?
Nach einer gewissen Zeit kommt leider die Ernüchterung. Denn die Inhalte der einzelnen Quests wiederholen sich immer wieder, die Hintergrundgeschichte entwickelt sich nur schleppend und die Gegner bleiben bis auf Größe und Namen die gleichen. Die Aufgaben haben wie anfangs stets zum Inhalt, eine gewisse Menge an Gegnern (meist Tiere) zu töten. Dies ist auf Dauer sehr langweilig. Auch ein Crafting ist nicht ins Spiel integriert, so dass die Tiefe und Entwicklung auf den eigenen Charakter mit seinen zugegebenermaßen zahlreichen Fähigkeiten beschränkt bleibt. Möchte man mehr erreichen, muss man zwangsläufig Gegenstände im Shop gegen echtes Geld erwerben, denn nur mit diesen Gegenständen lässt sich der Charakter so entwickeln, dass man gegen die anderen Mitspieler-Herrscher eine Chance hat. Den Preis für Gegenstände bestimmt der Markt, und dieser entwickelt sich rasant. Man wechselt in Deutschland echtes Geld gegen so genannte gPotato in einem Verhältnis von 1:100. Übliche Gegenstände schwanken dabei preislich zwischen 100 und mehr als 2000 gPotato, was immerhin zwei Euro entspricht. Neben Geld muss man auch wesentlich mehr Zeit investieren, um den Charakterlevel entsprechend hoch zu halten. Fraglich ist, ob die Tiefe des Spiels dafür ausreicht, um auch langfristig dabei Spaß zu haben. Nach Meiner Einschätzung ist dies nicht der Fall, dennoch gibt es eine Spielergemeinde, die ständig wächst, und Charaktere auf unglaublich hohen Stufen.

Handhabung und Grafik
Die Steuerung ist einfach und gut – mittels der üblichen WASD-Tasten beziehungsweise der Maus lenkt man den Helden oder die Heldin durch die Welt. Gekämpft wird durch einfaches Anklicken des Gegners. Man kann sich frei in der Welt bewegen, mit der Maus wählt man den Blickwinkel der Kamera nach seinen Bedürfnissen und die übersichtlich gestalteten Menüs bedient man am besten per Shortcut.
Grafisch ist Rappelz nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, lässt aber an Effekten, Farben und Landschaften nichts zu wünschen übrig. Dies kommt auch der flüssigen Darstellung zugute, für alle diejenigen, die einen leistungsschwächeren PC besitzen. Die Soundeffekte und die Hintergrundmusik genügen völlig, um den Abenteurer in entsprechende Stimmung zu versetzen.

Fazit
Möchte man in eine zauberhafte Welt eintauchen, die man erforschen kann und bei der man seinen eigenen Charakter hin und wieder aufrüstet, ohne zu viel Zeit zu investieren, ist Rappelz genau das richtige Online-Rollenspiel. Zudem bietet es genug Interaktion mit anderen echten Spielern, schnelle Erfolge und vor allem: Es schont den Geldbeutel. Insbesondere Einsteiger werden bei Rappelz ihren Spaß haben, da es einfach zu bedienen ist und viele Tage und Wochen Spielspaß bietet. Erfahrenere oder anspruchsvollere Spieler sollten jedoch lieber ein Spiel mit etwas mehr Tiefe und Komplexität bevorzugen, vielleicht mit Crafting-Möglichkeiten und innovativeren Ansätzen. Dennoch kann man behaupten, dass Rappelz sich unter den kostenlosen MMORPGs zu den derzeitigen Top-Kandidaten zählen lässt. Insgesamt fehlt dem gesamten Genre ein wenig Innovation, woran auch Rappelz nichts ändert.


Jan Kopia - 01.09.2008



Gesamtübersicht: Rappelz

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
70%
Sound:
80%
Grafik:
87%
Multiplayer:
85%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium III 800 Mhz (Empfohlen 2 Ghz), 512 MB RAM (1 GB), 3D-Grafikkarte mit 128 MB RAM mit DirectX 9.0c Unterstützung und 4 GB Festplattenplatz für den Client.
System:

kostenlos
Preis:

MMORPG
Genre: