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Super Smash Bros. Brawl (Wii)


Die anfängliche Euphorie der Wii gegenüber ist angesichts der lauen Masse an Futter für Hardcorezocker verblasst. Eine Minispielsammlung jagt die nächste, die Wörter Coach und Trainer sind ein oft benutztes Wort und Casual Gamer das inoffizielle Unwort des Jahres. Der einzige, der die Konsole noch hin und wieder mit vollwertigen Spielen versorgt, ist Nintendo selbst.
Und das, was dabei herauskommt, ist meist nicht von schlechten Eltern. Metroid Prime 3 Corruption und Super Mario Galaxy konnten uns auf ganzer Linie überzeugen und heimsten Prozentwertungen jenseits der 90er-Grenze ein.

Zeit also für ein weiteres Franchise des fernöstlichen Herstellers die heimischen Konsolen unsicher zu machen. Die Rede ist von Super Smash Bros. Brawl, dessen Hype in den letzten Wochen vor dem Erscheinen nicht mehr abzureißen drohte. Doch was hat der Prügler drauf?

Klassentreffen der Stars
Die Smash-Bros.-Serie dürfte vielen bereits seit der N64-Ära ein Begriff sein. Wildes Knöpfedrücken mit der Riege der Nintendo All Stars. Mario und Luigi, Fox McCloud und andere Stars aus den bekanntesten Nintendospielen geben sich ein Stelldichein der Superlative. Ihr beginnt das Spiel gegen den Computer, einen bis drei Freunde am heimischen Fernseher oder online. Die Charakterwahl ist anfangs noch auf die bekanntesten Stars beschränkt. Im Verlauf des Spiels erlebt ihr aber noch die ein oder andere Überraschung – dazu aber später mehr.

Die Auswahl der Stages ist sehr gut geglückt. Spielt in der Plaza Delfino aus Super Mario Sunshine oder einer Rennpiste aus der Mario-Kart-Reihe. Bei den Steuerungsmöglichkeiten bleibt sich Nintendo treu:
alles geht, nichts muss. So werdet ihr nicht an die wilden Fuchtelgesten gekettet, sondern entscheidet selbst, welche Steuerung euch am meisten liegt. Nunchuk und Wiimote, das Classic Pad, die quer gehaltene Wiimote oder das Gamecubepad – die Wahl liegt bei euch.
Nun aber schon der erste Kritikpunkt: SSBB ist ein tiefgründiges Spiel, für diejenigen, die die Serie lieben. Die Steuerung könnte aber zu simpel wirken. Ihr bewegt euch von links nach rechts auf den zweidimensionalen Stages und kämpft mit einem Knopf und blockt mit dem anderen. Erst nach und nach offenbaren sich die Feinheiten des Spiels. Dafür sind die einzelnen und grafisch sehr effektvollen Angriffe eurer Kontrahenten immer ideenreich und bis ihr alles gesehen habt, vergehen Stunden bis Tage.

Prügeln im vollen Umfang
Was uns auch schon zum nächsten Punkt bringt. SSBB ist die ultimative Enzyklopädie für Nintendofreaks. Im Spiel werdet ihr mit Trophäen belohnt. Zu den einzelnen Trophäen – und das sind weit über 500 Stück – gibt es Informationen en masse. Diese Trophäen sammelt ihr in Kämpfen oder im neu dazugekommenen Story-Modus, dem Subraum Emissär. Hier versucht eine Horde Bösewichte, die Erde plattzumachen. Allen voran der böse Minister. Wie in einem klassischen Jump 'n' Run geht es von links nach rechts. Wer Spiele wie Streets of Rage oder Double Dragon kennt, weiß, wie sich der Subraum Emissär spielt. Ihr wählt in jedem Level einen neuen Charakter aus. Nach und nach spielt ihr hier auch andere Kämpfer frei. So haben sich zum Kader beispielsweise auch Solid Snake aus der Metal-Gear-Solid-Serie und Sonic the Hedgehog dazugesellt. Insgesamt könnt Ihr auf 35 Kämpfer zurückgreifen, die sich in 40 Stages aus bekannten Spielen die Hintern wundkloppen. Wem das noch nicht reicht, kann immer noch auf den Editor zurückgreifen.

Der Onlinemodus ist wie gehabt mit integriert, sorgt auch für gute Laune, wird aber wie immer von Nintendos Freundescodepolitik gebremst. Ein richtiges Communityfeature wird schmerzlich vermisst, ein direkter Chat über Tastatur oder Sprache wurde außenvorgelassen. Der zusätzliche Spielspaßfaktor, der durch Zurufe wie: "Auf den Schädel, Sacknase" oder ein verzweifelter Schrei à la: "Oh nein du [zensiert]" fehlt einfach. Ansonsten ein vollständiger Onlinemodus. Komplettiert wird das Vergnügen durch einen Editor, der euch ganz nach Belieben die Stages erstellen lässt.

Der Spielablauf selbst ist dabei schnell erklärt: Ihr steht mit einem bis drei Freunden in einer Arena und prügelt aufeinander ein. Dazu benutzt ihr eure Fäuste, Waffen oder allerhand Extras. Ihr sammelt Powerups, um eure Gesundheitsleiste zurückzufahren. Anders als in anderen Beat-'em-ups ist der Kampf nicht zu Ende, wenn die Power am Ende ist. Ihr bekommt pro Attacke eine gewisse Prozentzahl "gutgeschrieben". Das Ziel ist es nun, euch aus der Arena zu katapultieren. Je weiter diese Prozentzahl fortgeschritten ist, desto weiter fliegt ihr aus der Arena, und desto schwerer wird es, wieder zurückzukommen.

Und dann auch noch gut aussehen?
Sicher, eine Grafikbombe wie Soulcalibur IV werdet ihr nicht erwarten können, dafür schlummern im weißen Gehäuse der Wii einfach zu wenige Pferdchen. Technisch macht SSBB trotzdem einiges her. Effekte, dass ihr Kopfschmerzen bekommt – was durchaus positiv gemeint ist – und eine stets stabil laufende Grafikengine sorgen mit den gut gelungenen Animationen der Kämpfer für gute Laune. Die Renderfilmchen des Storymodus haben aber durch die Komprimierung etwas gelitten. So sehen die Zwischensequenzen etwas blass aus. Das Spiel selbst ist aber bunt wie eh und je.
Der Sound erstrahlt in gewohnt guter Dolby-Prologic-II-Qualität und hämmert mit harten Bässen das letzte bisschen Langeweile aus euren Schädeln. Die PAL-Anpassung hat dann immerhin noch einen gut eingedeutschten Bildschirmtext mit sich gebracht. Die Kampfschreie, die ihr aus dem Mikro der Fernbedienung hört, sind auch deutsch synchronisiert worden. Das gibt ein gutes Gesamtbild des Spiels ab.

Fazit
SSBB ist ein vollwertiges Spiel für Hardcorezocker – nicht mehr und nicht weniger. Wer dem Spiel etwas Zeit gibt, bekommt aber das, was er verdient hat: die volle Action um die Ohren. 35 Kämpfer, 40 Stages, eine Menge Informationen rund um die Kämpfer, Demos von Virtual-Console-Spielen und und und. Lediglich der Onlinemodus hat mal wieder meine Gefühle gespalten. Einerseits motivierend und kurzweilig, andererseits durch lästige Freundescodes auf mir bekannte Kämpfer beschränkt. Gelegenheitsspieler sollten die Finger davon lassen, alle anderen freuen sich auf den neuesten Brawler der Hitserie.


Karsten Recktenwald - 28.10.2008



Gesamtübersicht: Super Smash Bros. Brawl (Wii)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
95%
Sound:
90%
Grafik:
89%
Singleplayer:
92%
Multiplayer:
91%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 50 Euro
Preis:

deutsch
Sprache:

Prügelspiel
Genre: