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de Blob (Wii)


Jetzt wird’s bunt. Während man manchen Konsolen ein breites Spektrum an Spielen für Hardcorezocker nachweisen kann, bildet die Wii hier eher das Schlusslicht. Doch ab und an kommt es mal vor, dass sich ein Spiel findet, das nicht nur zu Nintendos Bewegungssteuerung, sondern auch zu deren Konzept passt. Eben dieses Projekt stammt von holländischen Studenten und wurde kurzerhand von THQ aufgefasst und auf die Wii portiert. Die Rede ist von de Blob, der kunterbunten Farbschlacht um den titelgebenden Blob.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Die Inkt Corporation hat der einst so farbenfrohen Stadt Chroma City das Leben und alle Farbe gestohlen. Und als großer, rollender Farbklumpen Blob hängt es an euch, der Stadt wieder Leben einzuhauchen.

Sandkastenfeeling
Nicht eure erste Liebe werdet ihr treffen, sondern eure einzige – und das für die nächsten acht bis zehn Stunden. So lange dauert die Rettung der Stadt. Wer die 100%-Hürde knacken will, der kann sich auf locker zwölf bis 13 Stunden Spielzeit einstellen.
Zu Beginn der Abschnitte springt der Blob farbarm aus der Kanalisation. Durch Springen auf die umherlaufenden Farbcontainer saugt ihr Farbe auf. Zur Wahl stehen Rot, Gelb und Blau, die Grundfarben. Daraus mischt ihr dann noch Orange, Grün, Lila oder Braun. Zu Beginn jedes Abschnitts ist alles trist und grau. Ein paar Graulinge stapfen in dem trostlosen, grauen Häuserdschungel umher, die Musik besteht aus einem einzigen Akkord.

Mithilfe des Nunchuk bewegt ihr den quietschbunten Blob umher und färbt die Wände durch Berührung ein. Ihr müsst dazu immer mit Farbpunkten gefüttert sein, sonst geht gar nichts. Eure Aufgaben bestehen darin, möglichst viele Häuserblocks einzufärben, und deren Bewohner, die von Inkt als Sklaven gehalten werden, zu befreien. Dafür gibt es Punkte, die ihr zum Freischalten des nächsten Areals benötigt. Zwischendrin gibt es auch immer mal wieder Aufgaben à la: Färbe Block a in Farbe b ein – mit Zeitlimit. Diese Aufgaben sind zwar immer im selben Schema gehalten, der Spielspaß leidet darunter trotzdem an keiner Stelle. Das "Lass mich noch einen Häuserblock einfärben, dann hör ich auf"-Gefühl schleicht sich immer wieder ein. Um das Spiel mit der bestmöglichen Wertung abzuschließen, bedarf es aber auch schon mal einer bis zwei Stunden. Mehrere Aufgaben wie das Einfärben aller Bäume oder die Befreiung aller Graulinge kosten ein wenig Zeit.

Erschwert wird die Sache dann auch noch durch schwarze Tinte, die euch die Lebensenergie und alles, was ihr berührt, die Farbe entzieht. Tintisoldaten, die mit schwerem Geschütz nur darauf warten, dass ihr ihnen vor die Flinte kommt, werden mit ansteigendem Level fordernder, ohne jemals unfair zu sein.

Malkasten
Das schönste an de Blob ist aber das Setting. Die komplette fiktive Stadt Chroma City kann eingefärbt werden. Was mit grauen Plattenbauten beginnt, endet in einem bunten, schönen Bild, das aussieht wie aus dem Kunstunterricht. Die Musikuntermalung, die anfangs noch mit einem tristen Takt auskommt, wird mit jedem Farbklecks grooviger. Das Herumgehüpfe mit Farbe im Bauch macht Spaß, und wenn Ihr einen Level zu 100% eingefärbt habt, gibt euch das ein wohlig warmes Gefühl. Es ist schön, ein Spiel zu spielen, das frei von Gewalt ist, und trotzdem auch erwachsenen Spielern eine solche Freude bereitet.

Grafisch ist der Titel genau auf Wii-Niveau, was keineswegs negativ gemeint ist. Das Spiel läuft durchweg flüssig, bietet lustige Animationen und noch lustigere Zwischensequenzen. Die Musik passt zum Rest des Spiels und wird mit dem Färben der grauen Wände schnell taktvoller und mit mehr Instrumenten unterlegt – ihr färbt also auch die Soundkulisse. Eine wirkliche Sprachausgabe bietet das Spiel nicht, dafür ein lustiges Kauderwelsch, das sich wie eine Mischung aus Die Sims und Blubbern anhört – einfach lustig.

Der Mehrspielermodus sorgt dann noch einmal für einen höheren Wiederspielwert. In den Solomissionen spielt ihr die Abschnitte frei, in denen ihr euch in der Blob-Party mit bis zu drei Freunden austoben könnt. Färbt unter Zeitlimit gegen einen Freund eine Stadt in eurer gewählten Farbe ein oder jagt euren Mitstreiter in "Blob auf der Flucht" oder zeigt in einem Blob-Rennen, wer der schnellere Einfärber ist. Einen Onlinemodus gibt es leider nicht.

Fazit
Ist de Blob nun eher ein Testbild in Technicolor oder die volle 256-Farbendröhnung? Während des Spielens kam für mich öfter der Gedanke: Komm, einen Häuserblock färbe ich noch. In den riesigen Abschnitten kann man die 100%-Hürde aber auch nur in einem Rutsch knacken – Zwischenspeichern ist nicht drin. Aber der coole Stil, den das Gesamtkonzept drauf hat – die groovige Musik und die lustigen Zwischensequenzen inklusive – hat mich davon überzeugt, dass de Blob genau das ist, worauf Hardcore-Spieler und Gelegenheitszocker gewartet haben könnten: Eine kurzweilige Farbschlacht mit Wiederspielwert.


Karsten Recktenwald - 24.11.2008



Gesamtübersicht: de Blob (Wii)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
89%
Sound:
85%
Grafik:
82%
Singleplayer:
85%
Multiplayer:
90%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 50 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Geschicklichkeit
Genre: