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X-Blades (PC)


Schatzjägerin mit langen blonden Haaren, blauen Augen, zwei riesigen Schwertern mit integrierten Pistolen und kaum mehr als ein paar Fetzen Stoff und Metall auf der Haut? Kann das gut gehen? Oder anders: Wieso sollte es nicht gutgehen? Spätestens seit Tomb Raider haben solche Persönlichkeiten in der Spielebranche doch ihren festen Platz und gehören... ja, wohin eigentlich? Ins Spieleregal, zu den Besten der Besten oder doch lieber an einen Ort, wo man die Verpackung nicht allzu oft sehen muss? Welchen Platz X-Blades bei uns einnimmt, verraten wir euch in dieser Review.

Erzählschwäche
Dass man von einem Actionspiel keine herausragende, Hollywood-reife Story zu erwarten hat, ist sowas wie ein ungeschriebenes Gesetz. Und hier wird X-Blades den Klischees gerecht: Ayumi, abgebrühte Schatzjägerin mit Hang zu knappen Klamotten, findet auf eine ihrer Touren durch verlassene Tempel und vergessene Städte neben wertvollen Artefakten auch einen halben Würfel. Wie es der Zufall so will, findet sie – als sie ihre erbeuteten Klunker beim Händler ihres Vertrauens verkaufen will – die andere Hälfte dieses Würfels, der sich wiederum als Schatzkarte zu einem äußerst wertvollen und äußerst mächtigen Artefakt herausstellt. Zufall, Schicksal? Einfallslosigkeit!

Dass Ayumi, von Neugier gepackt, sich kurzerhand auf die Suche nach diesem Artefakt macht, ist klar. Dass es verflucht ist, so gut wie eine Gewissheit. Und dass sie den Fluch wieder loswerden will, eine Gewissheit. Erzählt wird die Geschichte einzig und allein von vorgerenderten Zwischensequenzen im Cel-Shading-Look, die zwar elementar für die Atmosphäre wichtige Dinge wie Mimik oder Dramaturgie missen lassen, aber trotzdem irgendwie zum Spiel passen.

Kämpferisch
Action-Spiele brauchen ja sowieso keine Story, denn darum geht es in erster Linie nicht. Es geht ums Kämpfen, ums Monster verprügeln und sie dahin schicken, wo der Pfeffer wächst und wo die Sonne nicht scheint. Und X-Blades macht auf den ersten Blick eine gute Figur: Viele Skills, die es mit den Seelen gefallener Gegner zu kaufen gilt, um eben jenen noch effektiver und effektreicher den Garaus zu machen. Außerdem zwei Pistolenschwerter mit mehreren Schussmodi, um den heranrückenden und scheinbar nie endenden Horden an Monstern Herr zu werden. Außerdem noch Upgrades für eure Waffen. Klingt doch alles gut, oder?

Stimmt, in den ersten Minuten, sogar die erste Stunde ist X-Blades sehr unterhaltsam – simpel, aber unterhaltsam. Doch mit der Zeit fallen einige Dinge auf, die das Gesamtbild des Spiels nicht nur trüben, sondern nachhaltig stören. Zunächst einmal kann man bei X-Blades nicht wirklich von Levels sprechen, sondern eher von Arenen. Denn in jedem der 42 Levels geht es darum, soviele Gegner zu vernichten oder sooft auf einen der diversen Bossgegner einzuprügeln, bis eine Leiste am rechten unteren Bildschirmrand leer ist. Danach gibt es eine Aufstellung der getöteten Gegner, der zerstörten Objekte und gesammelten Items, bis es ins nächste Level geht. Dort wiederholt sich der Prozess.

Zu allem Überfluss kämpft ihr desöfteren gegen den gleichen stupiden Bossgegner und müsst auch noch einige Levels bis zu drei Mal absolvieren. Auf diese Weise wird die Länge des Spiels künstlich gestreckt, was natürlich der Motivation nicht gut tut. Einige Levels sind außerdem kaum mehr als einen Raum inklusive ein paar Gegnern lang, den man in weniger als drei Minuten überquert hat. Insgesamt kann man das Spiel in weniger als zehn Stunden durchspielen. Wenn man denn will.

Denn schon nach der ersten Stunde werden die ewigen Kämpfe gegen gesichtslose Gegnerhorden zur lästigen Arbeit, wenn die arme Ayumi Welle für Welle ohne Verschnaufpause niedermetzeln musst. Dass es auch nicht gerade viele Gegnervariationen gibt, die dann im übrigen auch nicht gerade schlau frontal auf unsere Heldin und deren Klingen einstürmen, trägt nicht sehr zum Spielspaß bei. Überhaupt: Es reicht im Grunde, die linke Maustaste zu malträtieren und sich ab und zu ein wenig zu bewegen, um mit den meisten Gegner fertig zu werden - die Skills sind eher schmuckes Beiwerk und erst auf höheren Schwierigkeitsgraden beziehungsweise längerer Spieldauer nötig. Doch nicht alles an X-Blades ist schlecht: Wenn ihr es schafft, euch einen der teureren Skills zu kaufen (meist nur möglich durch nochmaliges Spielen eines bereits absolvierten Areals), so dürft ihr euch die durchaus ansehnlichen Animationen der sehr schlagkräftigen Attacken anschauen sowie das Chaos, das sie unter euren Feinden verbreiten. An solchen Momenten macht das Spiel richtig Spaß, doch fällt es viel zu schnell wieder in das Schema F hinein.

Auch die Kämpfe gegen die Bossgegner sind keine große Herausforderung, da es ihnen schlichtweg an Bedrohlichkeit mangelt. Freche Kommentare seitens der Schatzjägerin sowie die Möglichkeit, sich jeder Zeit für ein paar Seelen zu heilen, tragen nicht gerade dazu bei, vor den Bossgegnern in Ehrfurcht zu erzittern. Generell mehr Abwechslung hätte der Metzel-Dame bestimmt gut getan, und damit meine ich nicht noch mehr nervige Sprung-Level. Wie man es richtig macht, sieht man zum Beispiel an Tomb Raider Underworld oder dem neuen Prince of Persia.

Ein Lichtblick?
Der Anime-Stil im Cel-Shading-Look steht X-Blades auf jeden Fall. Der Grafikstil wird konsequent durchgesetzt und das Figurendesign setzt auf Altbewährtem. Spieleveteranen werden keinen Gegner finden, den sie so oder so ähnlich nicht schon in irgendeinem anderen Spiel gesehen hätten. Die Entwickler haben das Spiel außerdem mit einer Reihe (um nicht zu sagen: einer Menge) Lichteffekten ausgestattet. Steht Ayumi im Freien und scheint die Sonne auf ihre blitzblanken Klingen, so werden manche wohl von der Grafik geblendet werden – im wortwörtlichen Sinn. Mit Licht- und Partikeleffekten wird in X-Blades überhaupt nicht gegeizt: Überall und so gut wie immer fliegen die Funken und Fetzen. Das sieht gut aus, irritiert aber manchmal. Menschen, die Probleme mit derartig übertriebenen Effekten haben sollten besser einen großen Bogen um X-Blades machen.

Akustisch gibt es nicht viel zu meckern: Die Stimmen der Charaktere sind nicht die Besten, machen ihren Job aber ordentlich und passen auch zu den Figuren – ob man die dann allerdings mag, das ist Geschmackssache. Die Kämpfe werden von Rock- und Techno-Musik untermalt, die sehr gut zum Geschehen passt.

Fazit
Um auf obige Frage zurückzukommen: Meiner Meinung nach ist X-Blades ein Spiel, das nicht in jedes Spieleregal muss. Es sollte auch nicht bei den Besten der Besten stehen. Aber verstauben muss eigentlich auch nicht. Das Spiel kann Spaß machen, was es vor allem in seinen Anfangsstunden beweist. Allerdings lassen fehlende Abwechslung und ständige Wiederholungen das Geschehen mit der Zeit eintönig werden. Ein Tipp: Wer Lust auf das Spiel hat, der sollte es in kleinen Happen genießen. Dann macht das Spiel Spaß und wird nicht langweilig.


Henry Lai - 24.03.2009



Gesamtübersicht: X-Blades (PC)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
60%
Sound:
80%
Grafik:
80%
Singleplayer:
73%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium 4 1.5 GHz Prozessor; 256 MB RAM; ATI Radeon 9600 128 MB oder nVidia GeForce 6600 128 MB; Windows XP SP2; Direct X 9.0c; Tastatur; Maus; Internetverbindung
System:

5 GB
CD/HD:

39 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Hack&Slay
Genre: