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Elven Legacy


Elfen, das sind in der Regel diese freundlichen Wesen, die an ihrem Löwenzahn kauend, freudig durch den Wald hüpfen und die Nase über die menschliche Rasse rümpfen, weil wir uns ja übel riechend in unseren eigenem Schweiß badend ständig den Kopf einschlagen müssen. Ein ganz anderes Bild zeichnet hingegen die Runden-Strategie Elven Legacy von Paradox Interactive. Denn hier lösen die spitzohrigen Gesellen ihre Konflikte nicht wie sonst per Umarmung und Freudentanz, sondern ziehen genauso wie wir in die Schlacht.

Es waren einmal unaufmerksame Elfen…
Schlimmer noch, in einem Intro der Marke interaktives Bilderbuch entdeckt ihr, dass die Spitzohren auch noch der Ausgangspunkt allen Übels sind. Selbst schuld, wenn sie die Formel zur Weltenvernichtung einfach so schutzlos herumliegen lassen. Dabei kommt die Geschichte mit ihren folgenden Zwischensequenzen allerdings nie über das Mittelmaß hinaus, wird aber auch nie unterdurschnittlich umgesetzt. Den guten englischen Sprechern und der soliden Inszenierung sei Dank. Leider haben wir aber die Geschichte rund um böse Magier, die die Fantasy-Welt bedrohen, bereits einmal zu oft in Ring-Form durch die Feder eines J.R.R. Tolkien erlebt.

Sagittel ist keine Waschmittel-Sorte
Wir schlüpfen also in die Rolle des Lord Sagittel und machen uns in der 19 Missionen umfassenden Kampagne auf die Jagd, um unsere abhanden gekommen Magie vor Missbrauch zu schützen. Warum jemand unbedingt so scharf drauf ist den Weltuntergang einzuleiten, verstehe ich allerdings bis heute
nicht. Denn man selbst steht ja auch mit beiden Beinen auf dem gleichen Planeten, aber vielleicht ist das nur die gesunde Sichtweise einer Person mit Überlebenstrieb? Unsere Einheiten ziehen, wie schon eingangs verraten, nicht simultan zu den Kriegern des Gegners, sondern abwechselnd in Runden. Dabei haben wir genre-typisch Angriffs- und Verteidigungsphasen. Allein das macht das Spiel sympathisch, weil es nicht so viele Vertreter des Sub-Genres Runden-Strategie gibt. So kann man es sich endlich mit einem Kaffee oder Tee vor dem Bildschirm gemütlich machen und sich seine nächste Angriffsplanung ausdenken, anstatt ständig die Feinde vor der eigenen Basis abwehren zu müssen.

Von Hirschreitern und ausgewachsenen Drachen
Denn diese Planung werdet ihr auch bitter nötig haben, wenn ihr gegen die vielfältigen Gegner-Horden ins Feld zieht. Denn alles was zu einem ordentlichen Fantasy-Schlachten-Epos dazu gehört, hat man hier auf die Silberscheibe gepresst. Es wurde ebenso an die übel riechenden Menschen, die noch übler riechenden Untoten wie auch an die alten Familienfreunde der Elfen, die Rede ist von den Zwergen, gedacht. Genauso abwechslungsreich und gelungen sind die unterschiedlichen Aufträge im Single-Player-Modus. Entweder man hat die Aufgabe alle Gegner von der Karte zu fegen, die Städte vor dem heranrückenden Feind zu verteidigen oder auch mal nur die Gegend zu erkunden. Klar, für Strategie-Veteranen sind das alles keine neuen Ziele, aber man hat diese hier in einem abwechslungsreichen Mix zu einem Ganzen kombiniert.

Im Elfenland nichts Neues
Nichts Neues, aber immer wieder gerne gesehen, sind auch die Rollenspiel-Elemente. So kann man hier gerne seinen Helden munter aufmotzen, auf dass er noch mehr Vergeltung und Tod über die gegnerischen Truppen bringen kann. Doch auch die handelsüblichen Einheiten gewinnen von Gefecht zu Gefecht immer mehr an Erfahrung, so dass sie bald als Veteran genauso gefürchtet sein werden wie Lord Persil äh…. Sagittel selbst. Im Multiplayer-Modus präsentiert sich dies zwar etwas unausgewogen, besonders wenn man die Truppen noch mit neuen Fertigkeiten versieht. Aber hat man sich erst einmal in einen der insgesamt 15 Mehrspielereinsätze hinein versetzt, erkennt man schnell das handelsübliche Schere-Stein-Papier-Prinzip.

Auch das obere Mittelmaß ist Mittelmaß
Beim Gameplay kann sich „Elven Legacy“ wie schon bei den anderen Punkten auch im oberen Mittelfeld einreihen. Die Bedienung geht einem nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell von der Hand, das Einheiten-Management stellt sich intuitiv dar und auch die Schlachtenanweisungen setzen eure Recken gekonnt um. Bei der Grafik muss ich sagen, dass mir diese etwas altbacken und auch zu kunterbunt rüberkommt. Klar, bereits im Bilderbuch-Intro wird man in diese Märchenwelt eingeführt, aber etwas düsterer hätte das Ganze schon ausfallen können. So erinnert mich das Ganze an die Comic-Optik eines WarCraft 3. Die künstliche Intelligenz hingegen ist über jeden Zweifel erhaben und stellte mich gelegentlich vor noch größere Herausforderungen als so mancher menschlicher Mitspieler. Konsequent nutzt der Rechner die Schwachpunkte in unserer Armee-Aufstellung, greift unsere Ressourcen-Planung an oder schlägt uns anderweitig ein Schnippchen. Nur weiter so, Paradox Interactive. Allein Einsteiger werden aber wohl so ihre Probleme haben, weil selbst auf dem einfachen Schwierigkeitsgrad die K.I. nur kaum merklich in ihrem Siegeswillen nachlässt.

Fazit
Mir hat Elven Legacy wirklich Spaß gemacht, und das obwohl es auf keiner der genannten Disziplinen besonders hervorsticht. Viel mehr sieht der Spieler sich einem herkömmlichen Titel aus dem Fantasy-Rundenstrategie-Baukasten gegenüber. Was nichts schlechtes sein muss, denn so viele Runden-Strategie-Titel gibt es nun mal auch nicht auf der Welt und das Spiel gibt sich des Weiteren auch keine Blöße. Die Einheitentypen begeistern mit ihrer Unterschiedlichkeit, allerdings holt einen deren hölzerne Animation gerne mal auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Geschichte ist durchschaubar und wird gerne mit langweiligen Textwüsten vorangetrieben, dafür begeistern die unterschiedlichen Einsätze mit der Möglichkeit seine Einheiten aufzuwerten umso mehr. Die Bedienbarkeit ist ordentlich und auch die Grafik ist gut, obwohl ich mir diese doch etwas düsterer gewünscht hätte. Wer also auf der Suche nach einem Fantasy-Strategie-Spiel ist, kann gerne zugreifen. Alle anderen testen zuvor mit der Demo ihr Können als Elfen-General.


Peter Schopf - 10.04.2009



Gesamtübersicht: Elven Legacy

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
77%
Sound:
82%
Grafik:
81%
Singleplayer:
80%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

P4 1,5GHz CPU, 512 MB RAM, 3D-Grafikkarte
System:

3 GB
CD/HD:

24,97 Euro
Preis:

Rundenstrategie
Genre: