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Command & Conquer: Renegade

Die Geschichte einer Serie
Wer kennt sie nicht? Eine der wohl erfolgreichsten Strategiespielserien, die es je gab: Command & Conquer. Geradezu revolutionär wirkte damals C&C 1, bei dem sich die Global Defense Initiative, kurz GDI, und die Bruderschaft von NOD heiße Gefechte auf unserem Planeten um das wertvolle, aber gefährliche Tiberium lieferten. Es folgte Red Alert, bei dem sich nun plötzlich nicht mehr die fiktiven GDI und NOD gegenüberstanden, sondern Alliierte und Russen um die Weltherrschaft kämpften. Auch hiervon sollte es einen Nachfolger geben, doch Westwood entschloss sich vorerst den alten Kampf zwischen der GDI und NOD wieder auferstehen zu lassen, so gelang das heiß erwartete, hierzulande als C&C 3 bekannte, Tiberium Sun auf den Markt. Selbst dieses 2D-Spiel sollte nicht das Ende bedeuten. Es folgte mit Red Alert 2 die Fortsetzung des Vorgängers, in dem sich die USA und die Russen gegenüberstanden. Westwood wagte es nun den nächsten Schritt zu machen und seit einigen Wochen sehen wir das Resultat: Command & Conquer: Renegade, dem ersten 3D-Action-Game in der Geschichte Westwoods.

Bad Boy
Nach einer für C&C bekannten Installationsphase, in der mit einer netten Hintergrundmusik einige Fahrzeuge, Waffen, Soldatenränge und Charaktere aufgeführt und beschrieben werden, findet sich der Spieler in C&C: Renegade einmal mehr im Konflikt zwischen der GDI und der Bruderschaft von NOD wieder. Er schlüpft in die Rolle des Nick Parker, besser bekannt als „Havoc“, was wohl in diesem Fall am besten mit „Einzelgänger“ beschrieben werden könnte. Havoc selber führte einst eine Spezialeinheit der GDI an, doch nun ist die Einheiten auf eigenen Missionen unterwegs und Havoc hilft auf seine Weise. Er nimmt direkte Befehle von seinem Vorgesetzten gerne mal an, ob er sie dann auch so ausführt, ist eine andere Frage, denn Havoc agiert viel lieber als ein „Bad Boy“ nach seinem eigenen Willen.
Als eine NOD Basis erobert wird, findet die GDI heraus, dass der entführte Doktor Möbius, der das sagenumwobene Tiberium fand, und dessen Tochter für Kane und seine Brut eine durch das Tiberium mutierte Superarmee aufstellen soll. Das geht Havoc natürlich, genau wie der GDI, komplett gegen den Strich. Also macht sich der Bad Boy auf die Suche nach Doktor Möbius & Co.

Wieso zu Fuß? Der Panzer steht doch gleich dort drüben!
Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten 3D-Shootern muss Havoc vergleichsweise seine Beine kaum belasten. Während Gordon Freeman zum Beispiel unzählige Kilometer zu Fuß quer durch die Black Mesa bewältigte, kann Havoc des Öfteren auf einen fahrbaren Untersatz zurückgreifen, was eine der wichtigen Elemente bei C&C: Renegade ist. So wird der Spieler auf altbekannte Fahrzeuge wie den NOD Buggy, den Mammutpanzer oder auch den Stealthpanzer treffen. Artilleriepanzer, Flammenwerfer und Truppentransporter sind nur einige weitere Beispiele. Bereits in den Mission sind auch die bekannten Orca-Jäger und auch die NOD-Helikopter zu sehen, die wohl im kommenden Addon selber gesteuert werden können.
Eine weitere große Besonderheit Renegades sind die aus den früheren Strategiespiel bekannten Basen. So trifft der Spieler oft in den einzelnen Mission auf NOD Stützpunkte, um sich mit den altbekannten Geschütztürmen und dem Obelist von NOD harte Gefechte zu liefern. Vor allem im Multiplayermodus, aber auch in den einzelnen Missionen hat die Zerstörung von einem Kraftwerk, der Tiberiumraffinerie oder der Hand von NOD unterschiedliche Auswirkungen. Wird beispielsweise die Kommunikationsanlage zerstört, kann der Feind keine Verstärkungen mehr rufen.

Equipment des Tiberiumzeitalters
Mei oh mei, was birgt Renegade doch für ein ausgedehntes Waffenarsenal. Das Altbewährte natürlich und dazu noch reichlich mehr. Neben dem Standard-Maschinengewehr gibt es von der Minigun, über den Flammenwerfer, bis hin zum Scharfschützengewehr alles was das Herz begehrt und sogar ein bisschen mehr. Nennenswert sind hierbei vor allem das Lasergewehr, welches von dessen Schussfrequenz her ohne weiteres mit der Minigun mithalten kann, die Railgun, die vor allem Fahrzeugen aller Art ganz schön zusetzen kann, mehrere Varianten von Tiberiumwaffen und die tragbare Ionenkanone sind nur einige der Leckerbissen, die Renegade hervorzaubert. Außerdem bietet eines der beiden Scharfschützengewehre neben der normalen Zoomfunktion ein „zoombares“ Mikrofon, mit dem Gespräche auf weiteste Entfernungen abgehört werden können, wodurch wichtige Informationen ans Licht kommen. Doch auch die fern zündbaren C4 Sprengladen sollen nicht unerwähnt bleiben, die in vielen Missionen äußerst nützlich sind.
Der Vorteil bei der ganzen Sache ist, dass der Spieler im Normalfall seine gesammelten Waffen nach einer Mission behält und diese in der nächsten immer noch vorhanden sind. Allerdings wirst Du auch sicher von ihnen Gebrauch machen müssen, denn die Missionen mögen anfangs kurz wirken, doch sind sie äußerst dynamisch gestaltet. So tauchen auch ständig neue Sekundärziele auf, die erfüllt werden können. Zwingend sind diese nicht, aber wer Wert auf eine bessere Bewertung nach der Mission legt und mehr von Renegade haben will, sollte sich diese auch zu Herzen nehmen.
Aber nicht nur Sekundärziele tauchen unerwartet auf, neben dem eigentlichen Primärziel kannst Du die Nachricht erhalten, weitere Ziele auf alle Fälle zu zerstören oder andere Aufträge auszuführen. Tötest Du Zivilisten oder andere Unschuldige, gibt’s eine Mahnung über's Funkgerät.

Der schmale Grat
Bei den größeren Außenwelten und den vielen Fahrzeugen stellt sich nun wohl jeder die Frage: „Läuft das Spiel denn überhaupt auf meinem Rechner? Hat Westwood eine gute Waage zwischen guter Grafik und flüssigen Spiel gefunden?“
Diese Fragen sind schnell beantwortet. Nimmt man einen PIII 500 mit 128MB RAM und einer etwas neueren Grafikkarte, dürfte man prinzipiell keine Probleme haben. Es kommt jedoch vor, dass anfangs einige Ruckler erscheinen, wenn größere Außenwelten betreten werden. Für die verhältnismäßig niedrigeren Anforderungen musste bei C&C: Renegade die Grafik herhalten. Die verwendete Engine wird wohl weder einen Nobelpreis für Genialität, weder für Realismus , noch für Perfektion bekommen, dennoch kann man sie als Akzeptabel beschreiben.
Insgesamt sind die Missionen, gerade durch ihre Dynamik, gut gelungen. Auf die durchweg ebenfalls gelungenen Zwischensequenzen wird der Spieler sicher hinarbeiten, denn es läuft einem doch mal ein Schmunzler übers Gesicht, wenn Havoc seine ironische oder zynische Ader in verzweifelten Situationen hervorkommen lässt.
Sogar Kane lässt sich in den Missionen hin und wieder blicken. Wo er Havoc anfangs noch als lächerlichen Niemand betrachtet, wird er im Laufe der Zeit merklich wütender und der GDI Elite Soldat erscheint ihm als immer lästigere Made, die am Ende droht, seine wichtigsten Pläne zu durchkreuzen.

Der totale Krieg
...herrscht wohl auf den Internetservern. Durch den Bezug mit den Basen und Fahrzeugen zu den alten C&C Strategiegames kann Renegade mit einem neuen, gelungenen Multiplayermodus ins Rennen gehen. Er nennt sich Schlichtweg C&C Modus und im Prinzip ist er das auch. Das Ziel ist es, wie in dem Strategiespiel, die Basis des Gegners zu zerstören. So gibt es auf Seiten der GDI den GDI Guard Tower für eine gute Verteidigung. Auf der Gegenseite stellt NOD natürlich den großen Obelisken in der Defensive. Des Weiteren gibt es die Hauptgebäude, ein Kraftwerk, die Tiberiumraffinerie usw. Wird z.B. der Sammler, oder wie es in C&C 1 noch hieß, die Gewürzmaschine, zerstört, so bekommt das Team merklich weniger Geld bzw. Credits zugeschrieben. Mit diesen Credits kann der Spieler seinen Charakter wechseln oder sich ein neuen fahrbaren Untersatz zu legen. Eine dickes Transportflugzeug wirft nach einer bezahlten Bestellung das gewünschte Fahrzeug dann auf der Landebahn ab. Man kann mit recht sagen, dass dieser C&C Modus doch eine Verlockung ist und gerade mit einem funktionierenden Teamplay und mit einer guten Taktik richtig Spaß machen kann.

Resümee
Den Grafikfetischisten mit den neusten High-End-Maschinen mag Renegade ein müdes Lächeln abzwingen, doch für Fans der Strategieserie, die 3D-Action auch vertragen, ist Westwoods neustes Machwerk sicher einen Griff wert. Für alle anderen Actionfreaks bietet Renegade sicher auch den gewünschten Ballerspaß, wenn auch mit doch merklichen Unterschieden zu Hardcore-Ballereien wie Beben 3 oder auch das kürzlich indizierte Vnriel Dournamend (Titel geändert).


Roland Budde - 29.03.2002



Gesamtübersicht: Command & Conquer: Renegade

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
85%
Sound:
79%
Grafik:
81%
Singleplayer:
84%
Multiplayer:
87%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Mindestens: PIII 500Mhz, 128MB RAM und eine 32 MB Grafikkarte
System:

ca. 1 GB
CD/HD:

C&C Modus
Multiplayermodi:

ca. 45Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

3D-Action
Genre:


Gelungenes Actiongame im C&C Universum, dass allerdings keine neuen Maßstäbe setzt.