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Die Gilde


Damals war's, im Mittelalter... Die Straßen rochen übel und ein Großteil der Bevölkerung erreichte nicht einmal das Alter der werberelevanten TV Zielgruppen. "Die Gilde" entführt euch und unseren Reviewer Peter nun in diese dunkle, schlecht riechende Welt. Wie das Peterle sich im Nachfolger der Fugger Reihe schlägt, erfahrt ihr - wie immer - hier:

Allgemeines
JoWood Productions und 4Head Studios haben mit "Die Gilde" eine schöne Wirtschaftssimulation auf die Beine gestellt. Sie spielt nicht wie andere Spiele dieses Genres in der heutigen oder unweit zukünftigen Zeit, sondern in der Vergangenheit - oder besser: im Mittelalter.
Die Menüs sind dabei sehr übersichtlich und auch logisch aufgebaut. Zwischen manchen Menüpunkten gibt es auch hübsche Videoanimationen. So bewegt man sich, wenn man die Stadt auswählt, durch ein Zimmer, zu einem Tisch mit einer Karte. Mit dieser könnt ihr dann die Stadt, in der ihr spielen möchtet, aussuchen. Wenn man zu seinen persönlichen Einstellungen, beispielsweise den Spielernamen, kommt, dreht man sich zu einem Schreibtisch um. Auch sind die Menüs nahezu durchweg auf "Pergamentpapier" und mit, zur Spielzeit passenden, verschnörgelten Schrift versetzt. Der Schwierigkeitsgrad ist auch sehr präzise einstellbar. Indem man sich eine Stadt aussucht, kann man sich zuerst einen "Grundschwierigkeitsgrad" auswählen. Danach kann man nochmal extra einen Schwierigkeitsgrad, von "sehr leicht" bis "sehr schwer" reichend, auswählen und damit die Aggressivität der Computergegner und die Größe der Gewinnspanne festlegen. Wem es von euch dann immer noch zu leicht ist, der kann "spielerbezogene Historie" einstellen. Damit werden die historischen Ereignisse, wie zum Beispiel die Belagerungen der Stadt, auch richtig realistisch. Kurz und knapp heißt das, dass ihr während einer Belagerung nicht mehr die Stadtmauern verlassen könnt und die Marktwaren sehr knapp werden.

Gut - oder doch lieber böse?
In "Die Gilde" müsst ihr versuchen das Wirtschaftsmonopol zu erreichen. Legal oder illegal. Man kann also wie ein braver Bürger, oder welchen solzialen Stand man gerade hat, seinen Beruf durch Studien verbessern und somit, je nach Berufsstand, auch seine Werkstatt upgraden. Oder ihr geht in's Hinterzimmer und greift zu den hinterhältigen, illegalen Mitteln... Sö könnt ihr Häuser und Werkstätten anzüden lassen, Gegner verprügeln oder Herren und Damen eines hohen Amtes bestechen, um in ein Amt gewählt zu werden. Wenn man jemanden überhaupt nicht ausstehen kann, kann man ihn auch einfach beschipfen. Das kann natürlich auch Folgen haben. So könnt ihr z.B. von dem beschipften zum Duell herausgefordert werden. Dann trifft man sich im Morgengrauen auf dem örtlichen Friedhof und duelliert sich über 3 Runden. Selbstverständlich mit Pistolen. Und auch hier habt ihr wieder die Option: lieb oder gemein? Wer sagt denn, dass man wirklich 10 Schritte gehen muss? Solltet ihr euch allerdings entscheiden, eurem Gegner schon etwas eher in den Rücken schießen, werden die Wunden, die ihr am Ende des Duells erlitten habt, nicht vom Medicus geheilt.

Optisches
Die Grafik in "Die Gilde" ist sehr schön anzuschaun und sieht realitätsnah aus. Man kann Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge beobachten, plötzliche Wetterumschwünge sind auch schön anzusehen. Auch die Schatten, die nun einmal von verschiedenen Objekten geworfen werden, "bewegen" sich auch im Laufe des Tages. So passiert es dann auch, dass zunächst die Sonne scheint, es dann aber urplötzlich dunkler wird und es wie aus Kübeln gießt. Da der Jahreszeitenwechsel mit dem Rundenwechsel eng miteinander verbunden ist, verändert sich das Wetter permanent. Tatsächlich wechselt die Jahreszeit nach jeder Runde.

Im Winter sind alle Dächer mit Schnee bedeckt, die ganze Stadt wirkt düster. Im Sommer ist schönes Wetter und der Sonnenuntergang findet wesentlich später Stadt. Wie ihr es 'halt gewohnt seid... :o) Die vom Computer gesteuerten, bis zu 500 Bürger der Stadt wirken menschlich (so weit man das bei einem Computerspiel beurteilen kann) und sind nicht allzu verkrampft oder steif, sollten sie denn auf einen Spaziergang ausgehen.
In 'Die Gilde' könnt ihr euren Blickwinkel völlig frei bestimmen. So ist es euch auch möglich, wie es inzwischen allgemein üblich ist, die Kamera beliebig zu drehen und den Sichtwinkel zu verstellen. So, wie es "völlig frei" nun einmal impliziert. Es wäre ja auch schlimm, würde ein mit einer 3D-Engnine ausgestattetes Spiel dies nicht erlauben würde.

Für die Ohren
Die Hintergrundmusik ist ansprechend und lockert das Spiel etwas auf. Allerdings kommt bei einigen Ereignissen, wie beispielsweise "Marktkarren ist angekommen" immer wieder das Gleiche. Das kann schon ganz schön lästig werden. Auch wenn ein Amtsrat einberufen wird, kommen nahezu immer nur die Bemerkungen: "Räumt den Sessel leer!" oder auch "Wie könnt ihr nur so einen Antrag stellen?". Nur ab und an erweicht sich jemand, etwas anderes zu sagen.

Zu guter Letzt: Der Einstieg
Der Einstieg in dieses Mittelaltererlebniss ist nicht ganz leicht. Allerdings solltet ihr nach ein bis zwei Tagen, mit Handbuch ausgestattet, auch dieses erste Hindernis überwunden haben. Obwohl das Handbüchlein die einzelnen Dinge und ihre Funktion detailiert erklärt, gibt es über den "Ort" der diversen Einstellungen keine Auskunft.
Natürlich gibt es auch ein Tutorial, welches man in jeder Stadt ausführen kann. Dieser Modus ist dann auch standardmäßig eingestellt. Will man spielen, so muss man nur eine Stadt auswählen und es erscheint das Tutorial in Form kleiner Texte, welche die eine oder andere Funktion erläutern. Allerdings wird pro Menü nur eine Option bzw. Aktion erklärt. Es ist also ratsam, sich jedes Menü anzuschauen. Auch wenn das, was gerade beschrieben wird, einem nicht so notwendig erscheint. Somit lassen sich auch andere Optionen, welche nicht beschrieben sind, "orten". Nachdem man dann alles soweit begriffen hat, ist der Spielspaß riesig hoch. Egal welchen Beruf ihr wählt, es läuft fast immer alles nach dem gleichen Schema ab: Auf dem Markt Rohstoffe kaufen und damit eigene Erzeugnisse produzieren. Je nach Beruf und Werkstatt hat man auch andere Möglichkeiten. So könnt ihr auch diebische "Elstern" durch die Straßen schicken und euch so illegalen Reichtum verschaffen. Wen stört's denn schon...?


Peter Rennert - 08.04.2002



Gesamtübersicht: Die Gilde

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
83%
Sound:
85%
Grafik:
74%
Singleplayer:
83%
Multiplayer:
81%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1 - 8 Spieler über LAN oder Internet
Multiplayermodi:

ca. 39Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Wirtschaftssimulation
Genre:


Solltet ihr auf der Suche nach mittelalterlichem Flair und einer guten Wirtschaftssimulation sein, so heißt es: Zugreifen!