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Might and Magic IX


Das legendäre und steinalte (Der erste Teil der bekannten Spiele-Reihe erschien vor 20 Jahren) Might and Magic geht in die neunte Runde. Nach den letzten beiden, eher enttäuschenden Titeln lässt der neuste Sproß auf etwas Besseres hoffen. Ob dies der Fall ist und was sich alles veränderte, erfahrt ihr natürlich - wie sollte es auch anders sein - in Daniel Auers Review zu Might & Magic IX.

Einstieg
Nachdem Might & Magic 9 installiert ist, was auch relativ zügig geschieht, kann es losgehen. Ich habe mir als erstes die Tastaturbelegung und die Mausempfindlichkeit angepasst. Dann konnte es auch schon losgehen. Der erste Schritt ins Spiel ist die Erstellung der Party. Hier kann man die Stimme verändern, die Rasse wählen, Statuspunkte vergeben und Spezial-Skills erlernen. Natürlich kann man die Charaktere auch noch nach eigenem Belieben benennen. Nun ist man fertig.

Gameplay
Nach einer Ladezeit befindet man sich im Spiel. Spätestens an diesem Punkt ist man als RPG-Fan geschockt. Man sieht nicht seinen Charakter, und, was noch viel schlimmer ist, die anderen aus der Party auch nicht. Man hört sie nur ab und zu laufen (allerdings nur sich und nicht seine Party), dass die Personen keine Schatten werfen ist jetzt schon fast ‚selbstverständlich’. Das einzige, was man von ihnen mitbekommt, sind vier 2D-Kopf-Potrais am linken Bildschirmrand, die ab und zu mit dem Kopf wackeln. Das finde ich sehr schade, da man es gewohnt ist, ein RPG aus der Vogelperspektive oder zumindest aus der Verfolgersicht zu spielen. Nach einem kurzen Talk ohne eine der Situation entsprechenden Sprachausgabe geht es weiter. Bei den Gesprächen finde ich es besonders schade, dass sie zu einem stupiden ‚klick and read’-Erlebnis werden. Hier hätte eine schöne Sprachausgabe der NPC und der eigenen Spieler sicher nicht geschadet. Nach dem Smalltalk kann man sich auf der Startinsel umsehen. Diese Insel ist sozusagen das Tutorial, um die komplizierte Steuerung zu erlernen, was auch dringend nötig ist. Hierfür gibt es in der ganzen Stadt kleine ‚Lernschriftrollen’ verteilt. Das ist wenigstens ein Punkt, wo das Spiel punkten kann. Nachdem man auf der Insel mit allen mehr oder weniger wichtigen NPC kommuniziert hat (keine Sprachausgabe), muss man die Stadt verlassen und einen grafisch unschönen Weg zum Meer gehen.
Auf diesem Weg kommen einem einige Monster entgegen, welche aber trotz der bescheuerten Steuerung in Kämpfen nicht allzu schwer aus der Welt zu schaffen sind. Man wechselt automatisch in den Kampfmodus, wenn die Radarlampe (oben rechts im Bild) rot leuchtet, dann ist man von einem Monster angepeilt. Sobald das Monster in Reichweite ist, versucht man es ins Fadenkreuz zu bekommen. Sobald man das geschafft hat, klickt man los und sieht unten als kleine Textnachricht, ob man trifft. Zum Glück kann man auch rundenbasiert kämpfen. Ich bevorzuge diese Version, da man hier wenigstens etwas Taktik haben kann. Zudem ist es sonst viel zu stressig.
Bei den „Kampfanimationen“ hat es mich jetzt schon fast nicht mehr gewundert, dass man keine Arme und Beine sieht. Man schwebt also praktisch party-, arm-, bein- und körperlos durch die Gegend.
Zudem sehen die Monster alle zu ähnlich aus. Hier erinnert das Spiel eher an „Der Angriff der Klonkrieger“ als an ein schönes RPG mit vielen neuen Welten und Monsterrassen.

Partysteuerung
Meiner Meinung nach ist die Partysteuerung misslungen. Leider wechselt man wärend einem Kampf immer zwischen den Charakteren hin und her, was die Anwendung einer Strategie fast unmöglich macht. Zudem habe ich es nicht geschafft, einen Zauberspruch des Magiers zu aktivieren. Das gelang mir erst nach mehreren Versuchen und einigen Fragethreads in einem Might & Magic-Forum. Daher ist die Steuerung zu schwierig und einfach zu verwinkelt. Wenn man das Interface mit anderen Spielen vergleicht, fällt einem sofort auf, dass man in Might & Magic 9 sinnlos oft klicken muss, während anderswo einfache Tastendrücke genügen. Zum Glück kann man wenigstens Formationen festlegen, also zum Beispiel Magier hinten und Schwertkämpfer vorne postieren. Aber mein Urteil fällt auch hier negativ aus. Heutzutage sollte die Schwierigkeit nicht mehr bei der Steuerung liegen.

Die Grafik
Leider scheinen die Entwickler seit Might & Magic 6 auf dem gleichen Stand der Technik stehen geblieben zu sein. Denn Might & Magic 9 wurde mit einer Ego-Shooter-Engine „Lithtech“ ausgestattet. Das an sich ist schon etwas ungewöhnlich für ein Rollenspiel, aber es kommt noch besser. Die Grafik ist auf dem Stand von 1998 (oder früher) und zudem auch noch schlecht umgesetzt. Normalerweise ist man es gewohnt, ein Rollenspiel aus der Vogelperspektive, oder mindestens aus der Verfolgersicht zu spielen. Aber dem ist nicht so. Might & Magic 9 wird aus einer Ego-Sicht gesteuert. Auch haben die Entwickler nicht besonderst schöne Texturen eingebaut, spätestens nach der ersten Ecke wiederholen sich die Grafiken. Generell sind die ganzen Außenlandschaften zu kantig. Diese Grafik ist einfach nicht mehr zeitgemäß, wenn man sie mit aktuellen Spielen vergleicht. Und allerspätestens ist das Maß voll, wenn man sich eine Wand oder eine Tür aus der Nähe ansieht. Dann wirken alle Texturen nur noch unschön verschwommen und verpixelt. Es wechselt zwar von Tag zu Nacht, aber der Himmel ist immer eine Bitmap ohne Animationen. Zudem ändern sich die ohne hin fast nicht vorhandenen Schatten nicht. Das sollte heutzutage nun wirklich nicht mehr sein. Natürlich sind wir RPG-Fans es gewohnt, eine altertümliche Grafik vorgesetzt zu bekommen, siehe Diablo II, aber diese Spiele können wenigstens im Gameplay punkten.
Noch als kleine Information: Bei meinem Test habe ich alle Grafikeinstellungen aktiviert und auf "Maximum" gestellt.

Sound
Hut ab, die musikalische Untermalung des Spiels ist sehr gut und stimmungsvoll gelungen. Diesen Punkt haben die Entwickler super gelöst, hier gibt es nichts zu meckern. Leider wiederholen sich die Sounds, die der Charakter von sich gibt, wenn er etwas macht, genauso oft wie die Texturen. Daher auch hier ein Minus!

Fazit
Nun, ich habe jetzt das Spiel sehr negativ dargestellt. Natürlich hat es einige schöne Features und neue Ideen. Aber im Großen und Ganzen kann ich es nicht mal an RPG-Fans empfehlen. Sicherlich ist die Story, wie auch der Sound, sehr gut gelungen. Das reicht allerdings heutzutage nicht mehr, um mit aktuellen Titeln wie Dungeon Siege oder Morrowind mithalten zu können. Zudem sollte eigentlich in jedem neuerem RPG eine Multiplayerspiel-Möglichkeit enthalten sein.
Daher kann ich es nicht empfehlen.


Daniel Auer - 06.05.2002



Gesamtübersicht: Might and Magic IX

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
65%
Sound:
80%
Grafik:
60%
Singleplayer:
69%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

400 MHz. 64 MB SD-RAM. 3D Grafik. Windows 9x
System:

0,99 GB
CD/HD:

40 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

RPG
Genre:


spielerisch und grafisch veraltetes Fantasy-Gewürge