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Kohan: Battles of Ahriman


TimeGate Studios neuster Sproß, Kohan: Battles of Ahriman, läd in eine andere Welt, in die Welt des Schöpfer-Sohnes Ormazd ein. Stefan Reichelt, einer der emsigsten Spieleflutler, ließ sich die Chance auf ein neues Fantasy-Abenteuer nicht entgehen und nahm sich das von der Flashpoint AG publishte Spiel prompt zur Brust, verliebte sich in den Schwierigkeitsgrad und schrieb immer mehr und mehr...

Fantasy-Freunde aufgepasst: Kohan: Battles of Ahriman bietet ein buntes Echtzeitstrategie-Spektakel, das ein wenig an die beliebte Heroes of Might & Magic-Reihe erinnert.

Wie alles begann
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Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da versammelte der Schöpfer seine zehn liebsten Kinder, die Saadya, um sich. Er hatte eine großartige Idee: die Schaffung einer neuen Welt.
Und so entwarfen die beiden obersten Saadya, Ormazd und Ahriman jeder für sich eine Welt, wie sie es sich vorstellten. Stolz präsentierten sie dem Schöpfer ihre Pläne. Und dieser entschied sich für Ormazds Idee.
Dies erfüllte Ahriman mit großem Zorn, denn irgendwie war er sich immer sicher gewesen, dass seine Idee besser war.
Der Schöpfer befahl also den Saadya, Ormazd bei der Erschaffung der Welt zu helfen. Sie sollte Khaldun heißen. Und ihre Bewohner, die Kohan, sollten ewig leben. Das fand Ahriman nun gar nicht so toll, denn seiner Meinung nach sollte alles mal ein Ende haben. Also konnten die sterblichen Körper der Kohan zwar sterben, doch sie selbst versanken bei ihrem Tod in einen Zustand, der „Der Große Traum“ genannt wird. Dort dürfen nur die hinein, die vom großen Schöpfer selbst berührt wurden. Eine große Ehre also. Und ihre Seelen sind an Amulette aus purem Gold gebunden, durch die es möglich ist, die ehrenwerten Helden wieder aus dem Großen Traum zu erwecken.
Ahrimans Zorn blieb nicht ohne Folgen. Er unterwanderte den Hohen Rat der Kohan und zog viele Anhänger auf seine Seite. Diese dunklen Kohan wurden Ceyah genannt. Im Schatten des Schöpfers gediehen die Ceyah und wuchsen zu einer großen Bedrohung heran. Kriege verwüsteten die Welt…
Eines Tages erkannte der Kohan Gavin Bahhrum die Gefahr und zog gegen die Ceyah zu Felde. Doch seine Frau geriet in die Fänge des Schattens. Sie stellte Gavin eine fiese Falle, in die er hineinlief. Sie starb zusammen mit ihm.

Ein wertvolles Geschenk
Viele Zeitalter sind seit der Erschaffung der Welt vergangen. Die letzte große Zerstörung ist lange her und viele sterbliche Völker haben sich über Khaldun ausgebreitet. Das erfolgreichste Volk sind die Mareten. Wir würden sie Menschen nennen. Sie gründeten ein mächtiges Reich und vermehrten sich schneller als alle anderen Völker, schneller sogar als die Truppen der Ceyah.
Die Gattin des Gavin Bahhrum erwacht aus dem Großen Traum. Sie hat sich verändert. Unstillbarer Machthunger quält sie. Aber sie kann sich an alles erinnern, was sie in ihrem früheren Leben getan hat und verfügt über Kräfte, die den gewöhnlichen Kohan verborgen bleiben. Dies ist das Geschenk des Ahriman, über das nur die Ceyah verfügen. Und sie weiß, dass sie jetzt mächtig genug ist, um Khaldun zu erobern. Dabei hat sie einen seltsamen Begleiter, der sie offensichtlich erweckt hat und ihr außerordentlich gute Ratschläge gibt. Erst, als sie ein beeindruckendes Reich erobert hat, erfährt sie, warum sie wieder leben darf: Ahriman braucht sie als Werkzeug, um die Welt in Dunkelheit zu stürzen. Doch sie macht ihm einen Strich durch die Rechnung und zieht sogar gegen ihn zu Felde. Sie nennt sich jetzt Vashti und verleugnet ihre Vergangenheit…

Einstieg ins Spiel
Das Hauptmenü ist ausgesprochen übersichtlich. Keine sinnlosen Spielereien, gut erkennbare Buttons. Trotzdem sieht es nicht langweilig aus.
In den beiden gut erklärten Tutorials lernt man wirklich alles Notwendige. Aber schon im letzten Szenario des „Advanced Tutorials“ tauchte das erste Problem auf: Der Schwierigkeitsgrad! Es ist wirklich nicht üblich, jemanden, der gerade erst die Steuerung gelernt hat, mit einem übermächtigen Gegner zu konfrontieren. Beim ersten Testdurchlauf wurden ganze drei Versuche benötigt, um allein dieses „Übungsszenario“ zu schaffen. Da drängt sich die Frage auf, ob es besonders motivierend ist, schon beim Einstieg zu verlieren. Wie soll dann das eigentliche Spiel aussehen?

Spielverlauf und -steuerung
Die Story und ihre Umsetzung erinnert deutlich an Heroes of Might & Magic. Sie ist voller Zauber, Geheimnisse und unerwarteter Wendungen. Der Spieler beginnt auf der „bösen“ Seite und erlebt den Aufstieg und die Eroberungen Vashtis. Dann spielt er auf der „guten“ Seite weiter. Und wieder muss angemerkt werden, dass bereits nach den ersten zwei Szenarien ein Schwierigkeitsgrad erreicht ist, der selbst erfahrene Echtzeitstrategen verzweifeln lassen dürfte. Und das trotz Easy-Mode. Der Schwierigkeitsgrad verändert sich manchmal innerhalb des Spieles, so dass es auch noch Szenarien geben wird, die lösbar sind, aber der größte Teil ließ sich nur mit Cheats knacken. Doch selbst dann war es noch schwer genug, wenn man nicht gerade den „Spiel gewinnen“ - Cheat einsetzte.
Man beginnt meistens mit einer kleineren Siedlung, die es auszubauen gilt. Nächste Parallele zu Heroes: Man schickt nicht, wie sonst bei Echtzeit-Strategiespielen üblich, Bauarbeiter durch die Gegend, sondern klickt nur an, was gebaut werden soll. Das Bild der Siedlung verändert sich dabei meistens nicht. Nur, wenn man eine Mauer um die Stadt baut oder die Siedlung aufwertet, sieht die Siedlung anders aus. Sehr interessant ist auch das Konzept der Gebäudeverteidigung: Wenn der Gegner nicht gerade wieder einen Massenangriff startet (dem ohnehin nichts standhalten kann), ist es nicht nötig, Armeen um die Stadt zu lagern. Jede Stadt und jeder Außenposten beherbergt selbst eigene Verteidigungstruppen, die sich durch Upgrades verstärken lassen. Wird die Stadt angegriffen, stürmen die tapferen Recken zur Verteidigung ihres Hofes in die Schlacht. Natürlich sehen die bei jedem Volk anders aus. Während die Ceyah anfangs Skelettkrieger und später äußerst stachlige Bestien in die Schlacht schickt, kämpfen die Mareten mit Schwert, Schild und später auch mit Pfeil und Bogen.
Besonders lobenswert ist hier das innovative Kampfsystem. Während man es sonst gewohnt ist, sich um jede einzelne Einheit kümmern zu müssen, was in größeren Schlachten ein Ding der Unmöglichkeit ist, bildet man in Kohan: Battles of Ahriman ganze Kompanien aus, die sich auch nur gemeinsam steuern lassen.
Deren Anführer ist entweder ein Standart-Captain oder –wenn vorhanden- ein Kohan-Held, der sich natürlich entsprechend auf die Kampfkraft auswirkt. Eine Kompanie enthält bis zu sechs Einheiten. Man sollte sehr weise wählen, wie man diese Kompanien ausstattet, denn man kann immer nur eine begrenzte Anzahl ausbilden. Diese ist abhängig von der Größe und Zahl der eigenen Siedlungen.
Sobald zwei gegnerische Kompanien aufeinandertreffen, verliert der Spieler die Kontrolle über seine Einheiten. Sie kämpfen selbständig und zaubern auch nach eigenem Ermessen. Man kann lediglich einen geordneten Rückzug oder die Flucht befehlen. Und ein Rückzug kann sich sehr lohnen! Wenn nämlich wenigstens noch eine Einheit der Kompanie auf zwei/vier Beinen stehen kann, zählt die Gruppe noch nicht als vernichtet. Sobald diese Einheit in den Versorgungsradius einer Siedlung oder eines Außenpostens gelangt, werden getötete Einheiten wieder zum Leben erweckt.
Das lohnt sich schon deshalb, weil zum Beispiel gesammelte Erfahrungspunkte erhalten bleiben.
Formationen gibt es natürlich auch. Im Gegensatz zu den meisten anderen Strategiespielen haben diese echte Auswirkungen auf Kampfkraft und Schnelligkeit der Truppe. Wenn man seine Leute im Gänsemarsch laufen lässt, kommen sie zwar sehr schnell voran, bekommen aber ein saftiges Verteidigungsminus. Im Kampfmodus dagegen kriecht das Heer extrem langsam, ist aber ein ernstzunehmender Gegner. Natürlich gibt es auch ein Mittelding, den „Skirmish Mode“, bei dem sich Schnelligkeit und Kampfkraft ausgleichen.
Die Schlachten können sich wirklich mit den „großen“ Strategiespielen messen. Sie sind teilweise riesig und trotzdem übersichtlich und können voller beeindruckender Spezialeffekte sein, wenn entsprechende Einheiten im Spiel sind.

Einheitenvielfalt
Die Einheiten sind ausgesprochen kreativ gestaltet. Jede einzelne hat individuelle Schwächen und Stärken. Außerdem ist für jede eine mehr oder weniger ausführliche Beschreibung verfügbar. Jedes Volk hat andere Einheiten (nur bei den verschiedenen Menschenvölkern gibt es Überschneidungen), die der Gegenseite ganz besonders hohen Schaden zufügen können. So ist es für die Ceyah absolut tödlich, gegen die fanatischen Disciples mit ihren Khaldunitfäusten oder die Rangers, die Khaldunitpfeile verschießen, zu kämpfen. Aber auch die dunklen Mächte haben Spezialeinheiten, die den Gegner das Fürchten lehren. So kann der Prophet feindlichen Einheiten (auch gegnerischen Ceyah) die Lebensenergie aussaugen und auf eigene Krieger übertragen, während der Necromancer gefallene feindliche Einheiten für die Dauer des Kampfes wieder zum Leben erweckt – auf seiner Seite versteht sich.
Nur ein Minus gibt es in dieser Kategorie: Ingenieure und Siedler sind die einzigen Einheiten, die bei allen Völkern identisch aussehen. Und es ist wirklich nicht realistisch, wenn die finsteren Ceyah, deren Truppen ausschließlich aus blutrünstigen Monstern und geheimnisvoll verhüllten Figuren bestehen, ein paar schwache Menschen losschicken, um eine neue Siedlung zu gründen.

Grafik
Wenn gerade keine Kämpfe ablaufen, kann man nicht gerade von einer überwältigenden Grafik sprechen. Wieder mal fühlt man sich an Heroes of Might & Magic erinnert. Nur die Siedlungen sehen etwas beeindruckender aus. Je größer sie werden, desto mehr winzige Animationen sind bei einigen zu erkennen. Bei den Ceyah leuchtet in der Mitte des Dorfes ein lila Feuer, das sich bei der Festung schließlich zu einer glühenden Säule entwickelt. Die Royalisten, ein Volk der Mareten, haben kleine Springbrunnen.
Aber erst, wenn es so richtig zur Sache geht, wird das Spiel zum Augenschmaus. Dunkle Wolken hüllen das Spielfeld ein, wenn von irgendwo ein Zauberer der Schatten den Gegner entmutigen will, glühend bunte Explosionen lassen den Boden aufspritzen, wenn die Mealstrom Engine (so was wie ne Kanone) feuert und leuchtende, rote Kugeln fliegen durch die Luft, wenn der Prophet wieder mal am Staubsaugen ist.

Sound
Die Musik passt irgendwie immer und geht auch nach mehreren Spielstunden nicht auf die Nerven. Irgendwann bemerkt man gar nicht mehr, dass da noch ein Sound ist. Er integriert sich einfach in die Spielatmosphäre. Im Kampf wird die Musik normalerweise von Waffengeklirr und Explosionsgeräuschen übertönt. Die Geräusche sorgen übrigens für ein ausgezeichnetes Schlachtenfeeling.

Fazit
Kohan: Battles of Ahriman ist eine wahrlich gelungene Mischung aus Echtzeitstrategie und buntem Fantasyepos. Auch, wenn der Schwierigkeitsgrad dem Spieler ordentlich die Laune vermiesen kann, kann man einfach nicht die Finger davon lassen. Der Spielspaß wiegt alles auf. Nur für blutige Anfänger ist es nicht zu empfehlen.


Stefan Reichelt - 11.07.2002



Gesamtübersicht: Kohan: Battles of Ahriman

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
78%
Sound:
90%
Grafik:
85%
Singleplayer:
86%
Multiplayer:
85%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

600 MB
CD/HD:

ca. 40 Euro
Preis:

Englisch
Sprache:

Echtzeitstrategie
Genre: