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Industrie Gigant 2


Unser Gründerzeitkapitalist Jan Kopia hat erst kürzlich ein neues Spielzeug für sich entdeckt: Seinen PC und den Industriegigant 2 aus dem Hause JoWooD. Ob er wirklich erfolgreich war und so gut verdiente, wie er stets behauptet, könnt ihr an seinem neusten Review ablesen:

Stellt euch vor: Ihr gründet eine Firma, die so erfolgreich ist und so rasant wächst, dass ihr im Nu ein ganzes Imperium beherrschen müsst! Welcher Geschäftsmann träumt nicht davon? Mit "Industrie Gigant 2" könnt ihr diesen Traum erleben!
Einige Zeit ist es ja her, seitdem der erfolgreiche erste Teil das Licht der Welt erblickte. Kann der Nachfolger in die Fußstapfen des ersten Teiles treten?

Story und Spiel
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Wie bei jeder Wirtschaftssimulation ergibt sich die Story während des Spiels. Daher bekommt man auch nur ein kleines Intro zu sehen, in dem man allerhand Maschinerien bewundern kann, die sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt haben. Damit wird auch gleich der Rahmen des Spiels geschaffen. Die gesamte Handlung beginnt zur Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts und endet im heutigen (um 1985) hochtechnischen Industriezeithalter. Diese 80 Jahre decken an Komplexität allerdings so viel ab, dass man nicht befürchten muss, durch diese Begrenzung spielerisch in irgendeiner Weise eingeschränkt zu sein.
Zu Beginn des Spiels fängt man erstmal klein an. Nachdem man auf der Karte die zu fördernden Rohstoffe ausgesucht hat, baut man kleine Fabriken, die diese Rohstoffe in Produkte umwandeln, welche sodann in nahe liegende Geschäfte transportiert und dort verkauft werden. Sinnvollerweise sollte man am Anfang mit Obst beginnen, bei dem der Weg in teure Fabriken entfällt. Dann arbeitet man sich im Laufe der Jahre langsam über Fruchtsaft zu Spielzeug, Einzelteilen und so weiter bis hin zu Kühlschränken und Maschinen hoch. Zentraler Punkt sind dabei die eigenen Lager, aus denen man kontinuierlich schöpfen muss.
Hat man das Gesetz von Angebot und Nachfrage gut verinnerlicht, wachsen die Fabriken und die damit produzierten Güter, woraufhin die Kasse klingelt. Die Folge ist, dass die Konkurrenz leidet und die eigenen Geschäfte besser werden.
Man beschäftigt sich während des Spiels hauptsächlich mit marktwirtschaftlichen Fragen. Man fragt sich beispielsweise, wie bestimmte Rohstoffe abzubauen sind, welche Menge man fördern soll und wo man am besten entsprechende Fabriken mit den dazu gehörenden An- und Abfuhrmöglichkeiten baut. Dies tut man allerdings mit solcher Genauigkeit, dass man auch auf den korrekten Fahrplan der Transportfahrzeuge, eventuell anfallende Reparaturkosten und viele andere in diesem Zusammenhang wirkende Dinge achten muss. Dabei ist die historische Genauigkeit außerordentlich hoch. Je nachdem, in welchem Jahr man sich befindet, stehen einem die entsprechenden Autos, Schiffe, Eisenbahnen oder Flugzeuge (alles in allem 50 Transportmittel) zur Verfügung. Auch das Kaufverhalten der Bevölkerung ist realistisch und lässt nie Langeweile entstehen – von Wetterumschwüngen über Weihnachten bis hin zu neu aufkommenden Technologien, die ältere verdrängen (wodurch man seine Fabrik dann plötzlich umstellen muss) – alles beeinflusst in irgendeiner Weise die Kauflust der Menschen. Und das muss sehr genau beobachtet, vorhergesagt und geplant werden, um das nötige Geld zu verdienen. Der Umsatz steht an höchster Stelle und beim Spielen von "Industrie Gigant 2" lernt man zu verstehen, was es wirklich heißt, betriebswirtschaftlich zu planen, um Umsatz zu machen. Man kann sich nicht vorstellen, auf wie viele Punkte man wirklich achten muss. Trotz dieser Vielzahl an Möglichkeiten wird das Spiel nicht unübersichtlich.

Gameplay
Um die richtigen Entscheidungen bei der Planung und dem Bau von Fabriken und Transportwegen zu treffen, steht einem eine Vielzahl von Übersichten zu Verfügung. JoWood bietet dazu im Gegensatz zum Vorgänger ein von JoWood so genanntes "intuitives Steuerungssystem". Während im ersten Teil noch zahlreiche Menüs direkt am Bildschirm angebracht waren, befinden sich diese nun versteckt in einer kleinen Leiste am unteren Bildschirmrand. Auch wenn das Menüsystem gut durchdacht ist, braucht man allerdings etwas mehr als ein paar Minuten, um sich darin richtig zurechtzufinden. Dies ist allerdings auch schon die einzige Stelle des Spiels, an die man sich erst gewöhnen muss. Dazu gibt es aber drei Tutorial-Missionen, die einem die grundlegenden Dinge vorführen und das Spiel danach erheblich erleichtern. Hat man diesen Schritt erst einmal getan, werden einem Funktionen wie die Beschleunigung der Spielzeit, Tastatur-Kürzel und viele andere den Spielfluss erleichternde Dinge angeboten.
Trotz des ziemlich hohen Grad an Realismus muss man sich nicht um alles kümmern. Beispielsweise muss man der Transport-Eisenbahn keinen Lockführer zuweisen oder Ähnliches. Solche Details werden einem glücklicherweise abgenommen. Allerdings sollte man schon sicher gehen, dass der Schienenverlauf sinnvoll ist, die Eisenbahn fahrtüchtig ist und der Fahrplan so gestaltet ist, dass das Zielgebiet so schnell (und preiswert) erreicht werden kann wie möglich.

Grafik
JoWood hat sich gegen die weit verbreitete 3D-Grafik entschieden, was ich persönlich für eine sehr gute Entscheidung halte, da die Grafik bei Spielen dieser Art eine untergeordnete Rolle spielen sollte. Nichtsdestotrotz ist die Grafik hoch auflösend, abwechslungsreich und realistisch. Es fahren Autos durch die Stadt und die Gebäude ändern sich mit dem Voranschreiten der Zeit.
Man verfolgt das Spiel aus der isometrischen Perspektive, aus der man frei hinein- und hinauszoomen kann.

Sound
Für eine Wirtschaftssimulation ist der Sound eigentlich genauso unwesentlich wie die Grafik, und genauso wurde er in "Industrie Gigant 2" umgesetzt. Er klingt gut und reicht genau aus, um einem beim Spielen den Hauch an Atmosphäre zu geben, der nie fehlen darf.

Missionen
Es gibt insgesamt 37 Karten, die sich in verschiedenen Details unterscheiden. Auf einen Editor für eigene Missionen haben die Entwickler verzichtet. Dafür gibt es Multiplayer-Unterstützung fürs LAN und das Internet. Man kann zwischen einem Endlosspiel und einzelnen Missionen wählen, die zusätzlich noch in Schwierigkeitsgrade unterteilt sind.
Die einzelnen Missionen selbst sind glaubwürdig und gut umgesetzt. Jede Mission hat dabei eigene Ziele, die sich von unterschiedlichen Produkten oder verfügbaren Ressourcen bis hin zu festen Firmenwerten unterscheiden, die man erreichen muss. Dabei haben schwere Missionen ihren Namen verdient.
Das Endlosspiel ist für die hartgesottenen Spieler, denen die üblichen 80 Jahre des 20. Jahrhunderts nicht ausreichen und die sich weiter um ihre Fabriken kümmern wollen. Dabei wird das erschaffene Imperium zwar größer, allerdings verändert sich die Technik nicht über die des endenden 20. Jahrhunderts hinaus. In diesem Modus spielt man quasi den historischen Weg aller der 150 integrierten Produkte von Anfang bis zum (offenen) Ende durch und kann sich auch noch im Jahre 2200 darüber freuen, wenn sich noch irgendwo ein Platz für die nächste Fabrik gefunden hat.

Fazit
"Industrie Gigant 2" ist eine Wirtschaftssimulation, die genau das trifft, was sich Fans erhoffen: Gutes Gameplay und einen ziemlich hohen Grad an Realismus, ohne mit Details zu übertreiben, vermischt mit netter Grafik und gutem Sound. Dies ergibt Spaß und Abwechslung sowie einen hohen Wiederspielwert. Man hat mehrere Schwierigkeitsstufen, die man jeweils mit oder ohne Gegner spielen kann und einen Multiplayer-Modus. Das ist eigentlich alles, was man sich wünscht. Sicher gibt es Spiele, die noch realistischer sind, doch wer auch ohne das entsprechend tiefgehende Hintergrundwissen der Betriebswirtschaftslehre das Steuer eines Wirtschaftsgiganten übernehmen möchte, der ist bei "Industrie Gigant 2" genau richtig.


Jan Kopia - 21.07.2002



Gesamtübersicht: Industrie Gigant 2

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
80%
Grafik:
80%
Singleplayer:
83%
Multiplayer:
80%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Deutsch
Sprache:

Wirtschaftssimulation
Genre: