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Crazy Taxi


Wie viele Punkte unser Freizeit-Taxifahrer Christian Ricken auf seinem Flensburger Punktekonto hat, wissen wir nicht. Was wir jedoch wissen: Er fand großen Gefallen am mittlerweile zum Multiplattforumspiel mutierten Crazy Taxi. Beschränkte sich die Fangemeinde des etwas anderen Racers früher nur auf Dreamcast-Freunde, darf man sich nun auch auf dem PC dem Zeitdruck unterziehen, den die zahlreichen Aufgaben mit sich bringen.

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Liebe Abiturienten, nach dem wohlverdienten und ausgedehnten Sommerurlaub steht ja höchstwahrscheinlich das Studium an. Falls ihr euch dann in der bedauernswerten Lage befindet, von den spärlichen Zuwendungen des örtlichen BafÖG-Amtes euren ausschweifenden Lebensstil finanzieren zu müssen, zieht euch doch einfach mal "Crazy Taxi" rein - da könnt ihr schon mal eine Vorstellung davon entwickeln, wie aufregend Taxifahren sein kann – vielleicht seid ihr ja in naher Zukunft auf gewisse Vorkenntnisse zur Erlangung eines Nebenjobs angewiesen!

Nach dem großartigen "Virtua Tennis" vor einiger Zeit findet nun mit "Crazy Taxi" ein weiterer ursprünglich für die leider gefloppte Dreamcast-Konsole entwickelter (und sehr erfolgreicher) Titel den Weg auf die heimische Festplatte. Stellt sich die Frage, ob der Arcade-lastige Fun-Racer auch das vermeintlich „erwachsenere“ PC-Publikum von seinen Qualitäten überzeugen kann.

Yeah-we’re gonna have some fun!
So launig begrüßt euch B.D. Joe, einer von vier zur Verfügung stehenden Taxi-Chauffeuren, mit denen ihr die Straßen von San Francisco unsicher machen dürft. Die drei männlichen Fahrer und eine weibliche Fahrerin werden im ausführlichen Handbuch sogar mit ein paar Details zu ihren charakterlichen Eigenschaften und ihrem bisherigen Werdegang vorgestellt. So ist Taxifahren "B.D. Joes Beitrag dazu, andere Menschen glücklich zu machen.“ Netter Kerl! Wobei man sich im weiteren Spielverlauf schon die Frage stellt, ob es einen glücklich machen würde, im Fond eines Taxis zu sitzen, das von einem durchgeknallten Irren unter Drogen gesteuert wird.
Neben dem netten B.D. Joe stehen noch der „offenherzige und liebenswerte“ Axel (auch ein netter Kerl), der „nette Tagträumer Gus“ (auch netter...ach, was soll’s) und die Quotenfrau des Spiels, Gena („cool und sexy“) zur Verfügung.

Habt ihr euch für einen der vier entschieden, geht’s auf Sekunden- und Dollarjagd ins sommerliche San Francisco.
Das Spielprinzip ist einfach: Ihr müsst Fahrgäste von A nach B bringen, möglichst schnell und spektakulär. Anders als im richtigen Leben ist nämlich nicht der umsichtige und risikovermeidende Fahrstil gefragt, nein, gewagte Überholmanöver und waghalsige Stunts sind das, was der Kunde wünscht.

Gameplay
Neben dem eigentlichen Arcade–Modus stehen noch die 3-, 5- und 10-Minuten-Modi, der Original–Modus (wie Arcade, nur andere Strecke) sowie die Crazy Box zur Verfügung.
Im Arcade–Modus startet ihr mit einer Zeitvorgabe von 50 Sekunden. Die potentiellen Fahrgäste sind sinnigerweise mit einem großen Dollarzeichen über dem Kopf gekennzeichnet, wobei die Farbe dieser Markierung Aufschluss über die Entfernung zum Ziel gibt. Die Palette reicht von Rot (direkt um die Ecke) bis Grün (am A... der Welt). Zusätzlich sind die lieben Kunden noch von einem farbigen Kreis umgeben, der sogenannten Stoppzone, deren Größe eine Aussage über den Schwierigkeitsgrad der anstehenden Fahrt macht, das meint, wie gut oder schlecht das Ziel zu erreichen ist. „Gut zu erreichen“ bedeutet in Crazy Taxi, ihr seit weitestgehend auf der Straße unterwegs, „schlecht“ bezieht die rasante Fahrt über Häuserdächer, Sprünge von der obersten Ebene einer Parkgarage und sogar die Unterwasserpassage mit ein.
Ihr steuert euer Taxi wahlweise mit der Tastatur oder einem Gamepad. In beiden Fällen ist die Steuerung frei konfigurierbar. Ein Gamepad empfiehlt sich ja bei dieser Art von Rennspielen beinahe schon grundsätzlich, "Crazy Taxi" ist jedoch aufgrund seiner simplen Steuerung (Gas, Bremse, ein Vorwärts- und ein Rückwärtsgang, vier Richtungstasten) auch sehr gut mit der Tastatur spielbar. Spieltechnisch bedingt steht euch lediglich die 3rd-Person-Perspektive zur Verfügung, das heißt, die Kamera schwebt ein paar Meter hinter und über dem Heck des Fahrzeugs.
Habt ihr den ersten Kunden aufgegabelt, erscheint kurz ein Bild des Zielorts auf dem Bildschirm und ein grüner Pfeil weist euch den Weg. Gestaffelt nach dem Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Fahrt bekommt ihr ein paar Sekunden Zeitgutschrift auf euer Konto. Rechts oben im Bildschirm wird die Dollarsumme eingeblendet, die ihr insgesamt verdient habt, direkt darunter erscheint der potentielle Umsatz, der am jeweiligen Kunden zu machen ist. Klar, dass auch der wieder abhängig ist von Schwierigkeit der Fahrt. Über dem Kopf des Fahrgastes erscheint die für ihn zur Verfügung stehende Fahrtzeit (deshalb unter anderem die 3rd-Person-Perspektive).

Jetzt geht’s also los. Angetrieben von den hypernervösen und permanent unter Zeitdruck stehenden Kunden, die alle irgendwie den Eindruck machen, als müssten sie dringend zur nächsten Toilette („Move it, Move it!“) und zusätzlich motiviert vom rockigen Soundtrack (PIVIT, TOO RUDE, TOTAL CHAOS und i10Q) drückt ihr aufs Gas und geht auch so schnell nicht mehr runter, denn dazu ist erstens keine Zeit und zweitens besteht auch keine dringende Notwendigkeit. Im Gegenteil, jedes spektakuläre Überholmanöver und jeder todesmutig ausgeführte Stunt lassen euren Kunden vor Vergnügen jubeln und veranlassen ihn dazu, den Fahrpreis um eine kleine Summe zu erhöhen.
Habt ihr das Ziel erreicht, gibt’s noch einen Zeitbonus für eine besonders schnelle Fahrt respektive einen Tritt vom Kunden gegen die Karosserie für eine Fahrt nach dem „gehäckeltes-Kissen-auf-der-Ablage“-Stil (= zu langsam). Solchermaßen entlohnt, geht’s schon weiter zum nächsten Kunden und das Spielchen beginnt von vorn. Ziel des Ganzen ist es, möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit zu verdienen. Die von euch erspielten Highscores könnt ihr speichern. Dafür dürft ihr euch einen Namen mit immerhin drei (!) Buchstaben erstellen, was beim Autor zu solch bizzaren Einträgen geführt hat wie: OMA = 7243 Dollar.
Die 3-, 5- und 10–Minuten-Modi unterscheiden sich insofern vom reinen Arcade–Modus, als dass euch eben 3, 5 oder 10 Minuten zur Verfügung stehen, um möglichst viel Geld zu verdienen. Die Uhr läuft permanent abwärts, Zeitboni gibt es keine.
Im Crazy Box–Modus habt ihr Gelegenheit, in Form von Minispielchen verschiedene Fahrmanöver zu trainieren, deren Beherrschung euch dann in den Arcade–Modi wieder zu gute kommen sollte.

Grafik
In Crazy Taxi werden Auflösungen von 640x480 bis zu 1280x960 angeboten, die Farbtiefe kann auf 16 beziehungsweise 32 Bit eingestellt werden, der Detailgrad der Texturen ist dreistufig wählbar. Zusätzlich können noch Schatten zu- und abgeschaltet werden.
Man merkt dem Spiel zwar an, dass es ursprünglich von der Konsole kommt. Man merkt aber auch, dass sich die Entwickler bei der Portierung wirklich Mühe gegeben haben. Das Spiel sieht gut aus, abgesehen von dem ein oder anderen Clipping–Fehler und so manchem Aufpoppen, aber das können ja auch Spiele, die nicht ursprünglich für Konsole entwickelt wurden. Der Detailreichtum der Texturen entspricht sicher nicht dem derzeit technisch machbaren, Crazy Taxi tritt aber auch nicht an, um die Krone im Grafikbereich zu ergattern.

Sound
Geht voll in Ordnung und passt zum Rest. Fetziger Punkrock, der die angenehme Unruhe (schneller, schneller!), die im Spiel herrscht, angemessen untermalt und in Verbindung mit dem sonnigen San Francisco–Ambiente fast ein wenig Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Die Passagiere sind um motivierende beziehungsweise verärgerte Anmerkungen nie verlegen, auch das trägt zur lebendigen Atmosphäre des Spiels bei.

Langzeit-Motivation
Eindeutig nicht die stärkste Disziplin des Spiels. Die leichte Zugänglichkeit, die Crazy Taxi anfänglich bietet, wird mit zunehmender Dauer zum großen Nachteil. Relativ rasch stellt sich Routine ein. Vielleicht hätte man einen Karrieremodus integrieren sollen oder die Möglichkeit, mit den sauer verdienten Dollars bessere, schnellere Taxis zu erwerben. Oder wie wäre es gewesen, wenn man den Autos ein Schadensmodell spendiert hätte, so hätte man nicht mehr ohne Rücksicht auf Verluste gegen jede Betonwand brettern können mit dem einzigen Risiko, durch ein solches Manöver lediglich ein paar Sekunden Zeit zu verlieren? Hätte, wenn und aber...
So jedoch kämpfe ich auf Dauer lediglich gegen die selbst gesetzte Herausforderung, in der nächsten Runde noch ein bisschen schneller zu sein und dadurch noch ein paar Dollar mehr zu verdienen, die mir letztlich aber auch nicht viel bringen, weil ich mir ja dafür nichts kaufen kann.

Fazit
Trotz des Problems mit der Langzeit-Motivation ist "Crazy Taxi" irgendwie ein, na ja, sympathisches Spiel, weil es nicht versucht, etwas zu sein, das es nicht ist. Crazy Taxi ist ein Fun-Racer erster Güte und funktioniert wie diese verdammt gefährlich aussehende Looping–Achterbahn im Freizeitpark: bloß nicht lange Nachdenken, sondern reinsetzen, anschnallen und los geht’s. Und wenn es dann vorbei ist, auf keinen Fall meckern, schließlich wusste man ja vorher, was eine Achterbahnfahrt zu bieten hat: rasante Fahrt, coole Mucke, schnell vorbei. So wie "Crazy Taxi" eben.


Christian Ricken - 06.08.2002



Gesamtübersicht: Crazy Taxi

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
82%
Sound:
82%
Grafik:
80%
Singleplayer:
78%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 500 MHz Prozessor. 64 MB RAM (WinXp 128 MB). 16 MB Grafikkarte.
System:

ca. 39 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Rennspiel
Genre: