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Project Zero (PS2)


Mit dem heutigen Tage wird es wieder gruselig. Pünktlich zum Deutschlandstart des Grusel-Horrors Project Zero schnappte sich unser Marcel Usner seine PlayStation 2 und knipste was das Zeug hält. Wieso er "knipste" und weshalb er von nun an die Nächte wach lag (und die übrige Redaktion belästigte), erfahrt ihr in seinem Review:

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Nach längerer „Horror Flaute“, bereichert Tecmo nun die Gameszene der PlayStation 2 mit ihrem neuesten Horror-Survival Project Zero. Interessant wird hierbei der Vergleich gegenüber zum Konkurrenten Silent Hill 2 sein, der allerdings auch schon ein gewisses Alter mit sich trägt.
In Project Zero liegt das Gewicht weniger auf der Action, als in Silent Hill 2. Dafür wird euch eine satte Portion an schaurigem Horror dargeboten, der euch – besonders wenn es dunkel ist – zittern lässt und bis zur letzten Sekunde angespannt vor die Konsole fesselt.

Story
In der Stadt kursieren Gerüchte über schaurige Rituale, bei denen Menschen sämtliche Gliedmaßen abgetrennt und auf Seilen aufgehängt werden. In einer verlassenen Villa der Himuro Familie sollen diese ominösen Ereignisse passiert sein… oder passieren sie noch?
In einer klasse inszenierten Intro-Sequenz, die euch bereits die richtige Dosis an Horror zum Einstieg bietet, werden euch die bisherigen Ereignisse geschildert. Junsei Takamine, ein Journalist und beliebter Novellen-Schreiber, verschwindet bei Recherchen in der Himuro Villa. Sein guter Freund Mafuyu, macht sich auf den Weg, um ihn aufzuspüren. Im Prolog noch alles völlig in schwarz-weiß gehalten, dürft ihr nun die ersten Schritte in der verlassenen Eingangshalle wagen und findet schon bald die ersten Notizen von Takamine. Nach mysteriösen Erscheinungen von geistartigen Personen und von der Decke herabhängenden Seilen, begegnet ihr schon bald dem ersten Geist und müsst am eigenen Leib erfahren, was wahrscheinlich mit Takamine passiert ist.
Ab dem Punkt, startet Kapitel 1: Ihr betretet als hübsche Miku die Himuro Villa und begebt euch auf die Suche nach eurem vermissten Bruder, der niemand anderes als Mafuyu ist.
Die Ereignisse überschlagen sich, und ihr werdet bald schreckliches herausfinden…

Gameplay
Beim Gameplay steht das Stichwort „Innovation“ an erster Stelle. Es bietet eine interessante Mischung aus typischem Horror-Survival, knackigen Rätseln und setzt besonders auf ein einfaches, informatives und auch ansehnliches Inventar-Menü. Dieses ist auch von besonderer Wichtigkeit, da ihr hier Objekte, wie z.B. Heiltränke, nutzen und eure Kamera mit speziellen im Kampf oder durch Geisterfotos erworbenen Punkten aufrüsten könnt. Im Menüpunkt „Datei“ werden sämtliche Fotos, Notizbücher und Zeitungsartikel, die ihr im Laufe des Spiels aufgesammelt habt, abgespeichert. Das ist auch gut so, da sie für die Lösung von vielen Rätseln sehr wichtig, sowie für den Verlauf der Story ebenfalls sehr informativ, sind.
Eure einzige Waffe gegen die Geister, wird eine alte Kamera sein, die Dinge zeigen kann, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht. An solchen Orten, an denen man ein Foto knipsen muss, um die verborgenen Geheimnisse aufzudecken, vibriert der Controller, eine Signallampe am unteren Bildschirmrand leuchtet auf und zudem werdet ihr akustisch auf die Existenz eines solchen Ortes hingewiesen. Auch versteckte Geister lassen sich so finden, was sehr wichtig ist. Plötzlich erscheinende Geister sollten schnellstmöglich fotografiert werden, da die Fotos Punkte bringen, welche ihr wiederum zum Aufwerten eurer Kamera verwenden könnt. Aggressive Geister, die euch hingegen angreifen, bringen pro Bild ebenfalls Punkte, jedoch wesentlich weniger, als versteckte oder plötzlich erscheinende Geister.
Die Kamera ist immer griffbereit – ein Druck auf die Kreis-Taste genügt und ihr gelangt in die Ego-Perspektive der Kamera, in der ihr euch mit dem rechten Analogstick auch weiterhin bewegen könnt. In diesem Modus werden Geister gejagt. Die eingefangenen Seelen, also die euch gutgeschriebenen Punkte, und eure Lebensanzeige sind als kleine Statistik am Bildschirmrand. Am unteren Rand ist eine Art „Aufladebalken“. Dieser besteht aus verschiedenen Zeichen (welche übrigens auch erweitert werden können) und zeigt die Stärke eines Fotoschusses an. Um den Balken aufzuladen, muss man den Geist nur lange genug in einem kleinen Kreisbereich im Visier halten. Je mehr Zeichen der unteren Reihe aufleuchten, desto stärker wird der Schuss und zieht dem Geist mehr Trefferpunkte ab. Das bringt euch schließlich mehr Punkte, die in einer typischen Licht-Animation in die Kamera gesaugt werden.
Habt ihr genügend Punkte zusammen, könnt ihr sie nach freier Wahl zum Aufwerten eurer Kamera verwenden. Im Menüpunkt „Kamera“ lassen sich Grundwerte, wie „Bereich“, „Geschwindigkeit“ und „Maximum“ aufwerten. Der „Bereich“ erweitert das Kreisfeld im Kampfmodus, das zum Aufladen des Stärkebalkens von Nutzen ist. Die „Geschwindigkeit“ erklärt sich fast von selbst: Es ist die Bereitschaft ein neues Foto zu schießen, da dazwischen kleine „Entwicklungszeiten“ sind (es ist eine Polaroid ;). Das „Maximum“ erweitert die bereits erwähnten Schriftzeichen, die zum Aufladen der Stärke sind. Neben diesen Grundwerten lassen sich auch noch besondere Mana-Fähigkeiten hinzufügen, die zwar sehr viele Punkte kosten, im Kampf jedoch sehr nützlich sind. Mit der L1-Taste kann man z.B. eine Fähigkeit namens „Schub“ einsetzen, die den Geist von einem wegschiebt. „Lähmen“ macht den Geist für einige Zeit unbeweglich, „Sicht“ macht ihn besser sichtbar - usw. Welche Werte man „upgradet“ oder hinzufügt ist natürlich eure freie Wahl, jedoch auch nicht zu letzt von der Punktzahl abhängig. Wer zu wenige Punkte hat, wird auch nicht aufwerten können, daher solltet ihr eure Umgebung immer aufmerksam beobachten, fühlen und hören.
Im Laufe des Spiels, welches aus 3 Nächten besteht, was man mit Spielabschnitten oder Kapiteln gleichsetzen kann, werdet ihr verschiedene Objekte finden. Unter anderem auch verschiedene Filmtypen, quasi die Munition eurer Kamera. Es gibt beispielsweise Filme mit sehr geringer und welche mit sehr hoher exorzistischer Kraft, die natürlich mehr Trefferpunkte erzielen.
Doch egal, welchen Film ihr wählt, ihr solltet Fotos auf jeden Fall gewählt schießen, da die Filme an bestimmten Stellen im Spiel sehr knapp werden können.
Das Gameplay aus Project Zero ist nur in bestimmten Punkten mit Silent Hill 2 vergleichbar. Das Einfangen der Geister durch Fotoknipsen ist selbstverständlich weniger Action-lastig. Es setzt aber eine geschickte Handhabung voraus, was es in jedem Fall interessant und anspruchsvoll macht. Die Rätsel sind recht knackig und unterhaltsam. Sie beanspruchen die dringende Arbeit mit den abgehefteten Notizen, was ebenfalls sehr positiv in Erscheinung tritt.

Grafik
Um den Hals eine Kamera, in der rechten Hand eine Taschenlampe und in der Tasche eine Karte, geht ihr durch gespenstig schöne Umgebungen. Die Taschenlampe ist mit dem rechten Analogstick freibeweglich und wirft nette Echtzeitschatten. Da das komplette Spiel sehr düster gehalten ist, sind die sichtbaren Texturen sehr ansehnlich und atmosphärisch. Sehr effektvoll ist das Spiel nicht unbedingt, was allerdings auf das Gameplay zurückzuführen ist, und nicht auf eine beminderte Grafikleistung. Die Videosequenzen sind meistens mit einem Rauschfilter überdeckt, um ein noch intensiveres Horror-Feeling zu erreichen, was durchaus gelingt. Flashbacks, sowie auch einige Videosequenzen, sind stets schwarz-weiß und mit noch mehr Störungsfiltern überdeckt. Auch die Ego-Perspektive der Kamera ist mit einem Rauschfilter ausgestattet. Die Filter sind perfekt in das Spiel integriert, da sie ihm die nötige Atmosphäre geben, um richtig geschockt und verängstigt zu werden.
Während einem offenen Kampf, werden eingefangene Seelen im PS2-typischen Lichterschauspiel eingefangen. Auch ein besiegter Geist „verpufft“, jedoch relativ unspektakulär. Hier hätte man vielleicht noch etwas mehr an Effekten einbauen können, da das Spiel, trotz seines Horror Genres, sonst ein bisschen effektlos und flau wirkt. Hingegen ist dafür das Angreifen eines Geistes der Atmosphäre perfekt angepasst. Kommt euch ein Geist zu nahe, umklammert er euch und Miku beginnt zu schreien, was optisch mit einem Überblitzen in ein Negativbild schmackhaft gemacht wird.
Ständig wechselnde Blickwinkel und Kamerafahrten, sowie das übergangslose Wechseln in andere Räume, bei dem die Ladezeit während dem Türöffnen integriert ist, garantieren eine durchgehende, sehr atmosphärische Spannung.
Grafisch nutzt Project Zero die ähnlichen Möglichkeiten wie Silent Hill 2; besonders im Umgang mit Filtern, die zur Grusel-Stimmung sehr stark beitragen. Anders als Konami, wählte Tecmo jedoch den hübschen Anime-Stil als Charakter-Design.

Sound
Auch die Akustik des Spiels kann man kaum kritisieren. Die Musik passt super in die Atmosphäre und unterstützt durch klangvolle und mysteriöse Stücke die Grusel-Stimmung. In vielen Momenten, in denen die Musik besondere Momente (beispielsweise Schlüsselereignisse) unterstreicht oder auch „einfach nur“ im Hintergrund abgespielt wird, ist ein „Gänsehaut-Feeling“ garantiert. Auch die etwas spannendere Musik bei Kämpfen gegen Geister passt optimal. Die sonstigen Soundeffekte wirken authentisch und die (englische) Synchronisation ist sehr gelungen.
Im Vergleich zu Silent Hill 2, hat Project Zero jedoch einen geringfügig schlechteren Soundtrack. Auch die Soundeffekte sind von Silent Hill 2 qualitativer. Das bedeutet jedoch keinen großen Abstand zwischen den beiden Spielen.

PAL-Anpassung
- 60Hz Modus
- Sehr gelungene, deutsche Bildschirmtexte
- Kein Screen-Adjustment jedoch optimal lokalisiert

Fazit
Mit Project Zero ist Tecmo ein klasse Horror Adventure gelungen, das - wenn auch mit einer etwas anderen Spielidee – auf jeden Fall mit Silent Hill 2 konkurrieren kann. Kaum Mängel an Optik und Akustik, kann es auch durch die Story und vor allem durch die überaus gelungene Atmosphäre überzeugen. Ein schönes Map- und Charakter-Design, sowie die Grafik sehen super aus und auch Sound trägt optimal zur Stimmung bei. Das interessante Gameplay, bei dem es vor allem auch auf Geschicklichkeit ankommt, gibt dem Spiel seinen Kern und lassen es bestimmt zu einem der Top-Titel werden. Die perfekte Lokalisierung gibt dem Spiel noch das I-Tüpfelchen. - Ein Muss für alle Horror Fans!


Marcel Usner - 31.08.2002



Gesamtübersicht: Project Zero (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
88%
Sound:
91%
Grafik:
90%
Singleplayer:
90%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

ca. 50 Euro
Preis:

Englisch | Deutsch
Sprache:

Horror Adventure
Genre: