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Syberia


In letzter Zeit versuchten wir oft, in die Privatspähren unserer Redakteure einzudringen und jedes peinliche Detail in diesen "Lead" genannten Texten zu veröffentlichen. Trotzdem blieben und bleiben noch viele Fragen ungeklärt. Wieso trägt Tomas ausschließlich rosa karierte Unterwäsche? Warum ersteigert Nico zehn Jahre alte Notebooks? Was machen Joergs Hamster in den Sommerferien?
Wenigstens eine Frage lässt sich jetzt noch beantworten: Was macht Jens Heinzelmann mit Syberia? Er rezensiert es!

Installation
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Die Installation bietet drei Installationsgrößen an, von 270 MB über 600 MB bis zu 1100 MB können dem Spiel (je nach Ermessen des Spielers) zugeteilt werden. Wer einen leistungsschwachen Rechner beziehungsweise ein langsames CD-Laufwerk besitzt, sollte eine der großen Installationen vorziehen. Die Installation selbst verläuft ohne Probleme, ein Startmenü kann jedoch nicht persönlich angepasst werden, hier folgt die Routine der Voreinstellung von Microids. Wer dies ändern will, muss die Einträge per Hand verschieben. Hier wäre etwas mehr Flexibilität angebracht gewesen.

Einstellungen
Die möglichen Einstellungen für Syberia sind etwas mager. So ist man fest an eine Auflösung von 800x600 Bildpunkten gebunden (wobei aber dafür das gesamte Spiel auf diese Auflösung auch zugeschnitten ist und es dadurch sehr gut aussieht), die Farbtiefe lässt eine Wahl zwischen 16 oder 32 Bit zu. Ebenfalls einstellen lässt sich die Detailstufe (allerdings nur zwischen "gering" und "hoch") sowie die Kantenglättung, womit allerdings der beiliegenden "readme"-Datei nach einige Grafikkarten, die doch recht verbreitet sind, ihre Probleme haben werden. Der Rest bezieht sich auf Untertitel und Lautstärke der Musik sowie Geräusche. Also kann man anhand der durchweg niedirgen Systemanforderungen bei den Einstellungen nicht meh viel vermasseln.

Spielstart
Nachdem man über den Launcher das Spiel gestartet hat, bekommt der Spieler zuerst eine Einleitung in Form eines Intros zu sehen. Wer nicht bereits über das Spiel informiert ist, wird hier erstmal etwas erstaunt sein: Die Heldin, Kate Walker, wird bei ihrer Ankunft in dem kleinen Örtchen Valadilène Zeuge eines Trauerumzugs. Das Besondere: Keine einzige menschliche Seele ist anwesend, der Umzug besteht durch und durch aus Robo.. äh, Verzeihung, aus Automaten (wer das Spiel fünf Minuten gespielt hat, erkennt den Sinn dieses Satzes). Verwirrt begibt sich Kate zu ihrem Hotel, und ab jetzt hat der Spieler das Kommando...

Geschichte
Die Geschichte ist wohl der wichtigste Punkt eines Adventurespiels. Mit ihr steht oder fällt die Spannung und Motivation. Es ist schwer, hier etwas Neues zu bieten. Umso besser ist für Syberia die dafür entworfene Geschichte sowie vor allem die Welt, welche hierfür geschaffen wurde.
Kate ist Rechtsanwältin aus Amerika, welche in das französische Valadilène reist, um dort den Verkauf der dortigen Automatenfabrik zum Abschluss zu bringen. Dies scheint jedoch nicht ganz so einfach zu werden, wie geplant, denn die Beerdigung, welche im Intro gezeigt wird, war die der Inhaberin dieser Fabrik. Diese hat, da sie ihr Ende nahen fühlte, ein Schreiben hinterlassen, was nun mit der Fabrik zu geschehen hat. Verkauft soll sie werden, doch es gibt da ein kleines Problem...

Das Spiel
Syberia spielt in einer Welt, die von Zerfall und Zerstörung zeugt, es herrscht wahrlich keine fröhliche Umwelt. Doch es ist eine Welt, die es schafft, perfekte Stimmungen zu erzeugen und dem Spieler nahezubringen. Der Schauplatz wird immer wieder verlagert, so dass nie Eintönigkeit während des Spielens aufkommen kann. Trotz des allgegenwärtigen Zerfalls in Syberia begegnet der Spieler schönen Augenblicken im Verlauf der Geschichte. Gesteuert wird natürlich komplett mit der Maus, wie es sich für ein waschechtes Adventure gehört. Das erste, was dem Spieler in den Sinn kommt, wenn er das erste Mal den Mauszeiger sieht, ist wohl ein Heiligenschein, denn so oder wie ein goldener Ring sieht eben dieser im Normalzustand aus. Ist es möglich, eine Aktion auf dem angezeigten Punkt auszuführen, so verändert dieser sein Aussehen. So fängt er beispielsweise an zu leuchten, wenn es dem Spieler möglich ist, durch einen Mausklick auf diesen Bereich zu einer anderen Örtlichkeit
zu wechseln (was den Eindruck des Heiligenscheins vervollständigt). Per Klick auf die rechte Maustaste wird das Inventar geöffnet. Hier werden Objekte beschrieben und können durch Anklicken zur Verwendung gewählt werden. Eine große Einschränkung ist jedoch, dass keine Objekte im Inventar selbst miteinander kombiniert werden müssen/können, was die Möglichkeit der Kombinationen von Gegenständen stark einschränkt. Für Gespräche wird ein Notizblock eingeblendet, der alle möglichen Gesprächsthemen auflistet. Sobald ein neues mögliches Thema im Spiel aufgetaucht ist, wird es auf dem Block notiert. Über ein Funktelephon besteht die Möglichkeit, sich mit Personen zu unterhalten, die weit entfernt sind und sich im Spielverlauf immer weiter von Kate entfernen.. oder Kate von ihnen? Schnell fällt auf: Nur Dinge, die für den Spielverlauf auch wirklich entscheidend sind, werden von Syberia auch zur Interaktion über den Cursor markiert. Ebenso sind viele Orte offensichtlich nicht für das Lösen eines Rätsels entscheidend, was der Spieler sehr schnell merkt, wenn beispielsweise alle Objekte, die gefunden werden, offensichtlich in der direkten Umgebung anzuwenden sind. Leider sind so Finten, welche den Spieler etwas ausbremsen und etwas mehr zum Nachgrübeln animieren könnten, entfallen. Generell sind die Rätselaufgaben, die Syberia euch stellen wird, meistens relativ einfach zu bewältigen, so dass selbst Einsteiger keine Probleme haben werden. Die Spielzeit selbst ist nicht zuletzt wegen dem geringen Schwierigkeitsgrad relativ kurz ausgefallen. Doch wer am Ende noch nicht genug von Syberia hat, wird erfreut sein, dass das Spiel von Anfang an als Zweiteiler erstellt wurde, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass am Ende viele Fragen offen bleiben.

Technisches: Grafik und Sound
Was sofort auffällt, wenn Syberia zum ersten Mal gesehen wird: Die Grafik ist einfach fantastisch, und dies nicht zuletzt wegen den liebevoll gestalteten Orten und Hintergründen. Das Spiel selbst läuft vor den 2D-Hintergründen komplett in 3D ab, was die 3D-Beschleunigerkarte als Vorraussetzung erklärt. Dadurch ist es möglich, tolle komplexe grafische Effekte auf einfache Art für jeden PC flüssig darzustellen. Durch das verwendete Motion-Capturing sind alle Bewegungen sehr flüssig und realistisch ausgefallen. Es wurde viel Liebe für Details aufgebracht, was dem Auge sehr zugute kommt.
Die Lippenbewegungen sind im großen und ganzen annehmbar, wenn man sie mit dem gesprochenen Text vergleicht. Allerdings sind teilweise Sprecher für mehrere Rollen verwendet worden, was beim genauen Zuhören auffällt. Leider wurde auch für "Momo" kein junger Sprecher verwendet, dieser wird einfach von einer Frau gesprochen, was dann auch deutlich zu hören ist. Alternativ können im Spiel auch Untertitel eingeblendet werden, diese halten sich meist an die gesprochenen Sätze, das eine oder andere Mal wird aber gekürzt. Dies geschieht allerdings immer sinnwahrend.

Fazit:
Syberia ist ein klassisches Adventure, welches durch moderne Technik und viel Liebe bei der Gestaltung lange motiviert, und den Spieler zu fesseln weiß. Fantastische Grafik verbunden mit stimmungsvoller Musik sorgen für Atmosphäre und Stimmung. Durch die geringe Anforderung, welche die Rätsel Stellen, ist es auch für Anfänger geeignet, Profis werden dennoch ebenfalls ihre Freude haben, wenn auch kürzer. Wer Adventures mag, kann hier ohne Gefahr der Entäuschung zugreifen.


Jens Heinzelmann - 12.09.2002



Gesamtübersicht: Syberia

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
87%
Sound:
84%
Grafik:
85%
Singleplayer:
86%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

350 MHz , 64 MB RAM, 16MB 3D-Karte, Win 9x/Me/2000/XP
System:

ca. 44.95 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Adventure
Genre: