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Mafia


In den U.S.A. nennt man sie den "Mob" , bei uns heißen sie nur "Mafia". Dass diese freundliche und in fast jedem Land vertretene Organisationsform irgendwann in die Unterhaltungsindustrie, speziell in den PC-Spiele-Bereich eindringen würden, war uns allen schon länger klar. Don Johannes beschäftigte sich nun mit dem ausführlich beworbenen, von Take2 publishten Spiel, welches sich doch ganz und gar nur um Macht, Geld und noch mehr Geld dreht...

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Eine Amerikanische Großstadt in den 30er Jahren und zwei konkurrierende Gangsterbanden. So oder ähnlich könnte die Story eines Gangsterfilmes sein, es handelt sich hierbei aber um “Mafia“, dem heiß erwarteten Spiel des Tschechischen Spielentwicklers “illusion softworks“. Wie schon am Anfang angesprochen ist “Mafia“ in einer fiktiven amerikanischen Großstadt in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts angesiedelt. “Lost Heaven“ bietet 3 Stadtbezirke, die im Aufbau New York City ähneln, sowie einem großen Netz von Landstraßen, u.a. fahrt ihr durch Berglandschaften, an Farmen und Motels vorbei und könnt einen riesigen Staudamm bestaunen, für Abwechslung ist also gesorgt. Die Story ist streng linear und ihr habt kaum Freiheiten während der Mission, dies gibt es nur beim Spielmodus “Freie Fahrt“, welchen ich an einer späteren Stelle genauer beschreibe.

Zur Story
Ihr spielt den ehemaligen Taxifahrer Thomas “Tommy“ Angelo, der durch unglückliche Umstände an die Mafia-Familie Salieri geriet. Das Spiel ist ähnlich wie bei “Max Payne“ ein Rückblick auf die Vergangenheit des Spielers, angefangen von den Ereignissen, welche Tommy in die Verbrecherorganisation brachten, sowie seinem Aufstieg in der Mafiahierarchie und dem Ende. Tommy berichtet diese Erlebnisse dem Detektiv “Norman“. Die Story ist brillant umgesetzt und zieht den Spieler von der ersten Minute des Spieles bis zum Ende an den Bildschirm, einmal angefangen bin ich nur sehr schwer vom Spiel weggekommen. Die Aufträge sind sehr unterschiedlich und werden von Mission zu Mission komplexer und anspruchsvoller, müsst ihr am Anfang z.B. nur Schutzgeld kassieren, geht es in späteren Mission härter zu: Banküberfälle, Anschläge oder Beschützen des Bosses. Ein Tutorial erleichtert den Einstieg in das Spiel, Ihr lernt Euch zu bewegen und mit den Waffen umzugehen.

Alternativ zu den Missionen gibt es den Spielmodus “Freie Fahrt“, dieser ermöglich euch die Stadt kennen zulernen, Autos zu testen oder sich von den Polizisten jagen zu lassen. Je weiter Ihr in den Missionen fortgeschritten seid, desto mehr Optionen und Autos werden frei geschaltet.

Polizei, so weit das Auge reicht
Wie auch in “GTA 3“ wimmelt es in der Stadt nur so von Gesetzeshütern, welche darauf auf sind einen Verkehrsünder zu schnappen und ihm sein Geld abzuknöpfen. Im Gegensatz zu den Polizisten in “GTA“ wird in “Mafia“ peinlichst auf die Geschwindigkeit geachtet, alles über 40 mph wird verfolgt. Insgesamt drei Mal darf man sein Vergehen bezahlen, beim vierten droht euch das Gefängnis, was sogleich Spielende bedeutet. Akribisch genau achten die Großstadtpolizisten darauf das keine Rote Ampel überfahren wird oder ein Unfall geschieht.

Grafik
Grafisch wird “Lost Heaven“ opulent in Szene gesetzt, die Zwischensequenzen, für die, die Spielgrafik benutzt wird, zeigen was hinter der Grafikengine steckt, die Details der Gesichter der Charaktere sind mindestens genauso hoch wie bei “RTCW“. Ein echter Mafiosi raucht natürlich regelmäßig Zigaretten und so könnt ihr eindrucksvolle Raucheffekte bestaunen. Explosionen sowie Lichteffekte der Laternen und Werbetafeln in der Nacht werden spektakulär in Szene gesetzt. Anders als bei “GTA 3“ gibt es Missionen, welche euch innerhalb eines Gebäudes führen, so gilt es in einer Mission einen Kommunalpolitiker zu ermorden, um in eine gute Schussposition zu gelangen müsst ihr durch ein altes, still gelegtes Gefängnis, welches zudem von angriffslustigen Obdachlosen (um nicht Penner zu sagen...) bewohnt wird, gehen. Details wie brennende Mülltonnen, alte Zellen sowie die Schatten welche Einen Erschrecken lassen, sind sehr gut gelungen. Eine Mission spielt auf einem Vergnügungsdampfer, Ihr werdet eine voll animierte Band sehen, sowie Passagiere, die anderen Schiffen winken die den Weg des Dampfers kreuzen, um nur einige Details hervorzuheben.

Sound
Die Musik sowie der Sound fügen sich perfekt in das Spiel ein und erzeugen eine authentische Atmosphäre. Die Motorgeräusche sowie die damals typischen Hupen erzeugen ein authentisches „30er Jahre-Gefühl“. Die Sounds der Waffen klingen nicht wie in anderen Spielen nach einem Pappkarton sondern kommen realistisch herüber. Ganze Arbeit haben die Entwickler mit der Lokalisation des Spieles geleistet, die Synchronstimmen passen nicht nur zum Charakter, nein, sie sind auch lippensynchron, es kommt also kein “Bin ich hier in einer billigen Dauerwerbesendung?“-Eindruck auf. Es gibt zwar kein frei wählbares Radioprogramm wie beim Genregegner “GTA3“, aber die Jazzmusik, welche sich von Stadtteil zu Stadtteil ändert, passt sich perfekt ins 30er Jahre-Ambiente ein. Die Musik variiert des Weiteren in den Missionen, so gibt es bei Verfolgungsjagden eine andere Soundkulisse als bei Bandenkriegen.

Kritikpunkte
Aber auch Mafia ist nicht perfekt, es gibt einige Kritikpunkte. Störend ist, dass nur an bestimmten Stellen gespeichert wird, ihr könnt also nicht an einer beliebigen Stelle speichern. Ein Beispiel: In einer Mission gilt es sich durch ein Parkhaus zu kämpfen, vier Etagen und ungefähr 30 Gegner, die Einem ans Leder wollen. Habt Ihr es nach ganz unten geschafft und werdet vom letzten Gegner abgeschossen, müsst ihr ganz von vorne beginnen. Dies kann bei schwierigen Missionen mitunter nervend und demotivierend sein. Des Weiteren stört die KI (Künstliche Intelligenz) des Autoverkehrs. Wahrscheinlich haben die Entwickler vergessen, ihnen Verkehrsregeln beizubringen. Stur und ohne auf einen zu achten, fahren sie in der Stadt herum. Darüber hinaus stört der “Hardware-Hunger“, den die Grafik-Engine hat, viel RAM ist ein Muss, 256 MB DDR-RAM sind da schon zu wenig, außerdem stören die Sichtweiten im Gesamtbild, plötzlich auftauchende Häuserfronten sind nicht schön anzusehen. Dies sind im Großen und Ganzen die einzigen Fehler, die ich bemerkt habe.

Die lokalisierte, deutsche Version
Im Vergleich zur Originalversion wurde auf das Blut gänzlich verzichtet. Des Weiteren bekommt man keine Sterbeanimationen zu sehen. Die Passanten brauchen sich in der deutschen Version nicht um ihr Leben zu fürchten, denn selbst wenn Ihr sie anschießt oder überfahrt, stehen sie nach kurzer Zeit wieder auf. Trotz alledem ist Mafia kein Spiel für Kinderhände.

Fazit
Mafia war das erste Spiel seit “Max Payne“, das mich so in den Bann gezogen hat, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Atmosphäre, Spieltiefe und Technik haben mich voll und ganz überzeugt. Einziger Wehrmutstropfen ist der hohe Schwierigkeitsgrad, der gerade Anfänger abschrecken könnte. Die Spieldauer war wie zu erwarten recht gering, aber zum Glück gibt es weitere Spielmodi, sodass nicht so schnell Langeweile aufkeimt. Schade jedoch, dass Illusion Softworks den Multiplayer Modus verworfen hat, aber es gibt noch Hoffnung: Das Spiel scheint einfach editierbar zu sein und wir können uns auf eine MOD Welle gefasst machen!


Johannes Roth - 12.09.2002



Gesamtübersicht: Mafia

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
88%
Sound:
92%
Grafik:
90%
Singleplayer:
91%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 1,8 GB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Action
Genre: