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Stuntman (PS2)


Neben dem Sammeln unrasierter Barbie-Ken-Puppen und dem Stapeln hölzerner Bierdeckel fröhnt unser Maximillian Klopsch noch einem weiterem Hobby: Die Stuntfahrerei hat es ihm angetan. Kein Wunder also, dass er sich sofort mit Stuntman auseinander setzen wollte und dem Spiel nun einen ganzen Artikel widmet...

Mutig, geschickt, durch nichts zu erschüttern, lebensmüde. So könnte man die Eigenschaften eines Stuntmans beschreiben. In Amerika erfreuen sie sich hoher Popularität. Jedes dritte Kind hat einen Stuntman als Vorbild und die Shows in den Stadien sind stets ausverkauft. Im neuen Action-Spiel von Reflections dürft ihr eben diese Stunts nachspielen und als Double den Stars die "Drecksarbeit" abnehmen. Wie genau dieses Spielziel der Durchführung virtueller Stunts umgesetzt wurde und was ihr im Einzelnen dazu beitragen könnt, dass der Stunt glückt oder in einer tödlichen Explosion endet, versuche ich euch in folgenden Zeilen näher zu bringen.

Der Lebens- und Leidensweg eines Stuntman
Die Story von des Spiels ist eigentlich recht simpel. Ihr schlüpft in die Haut eines Stuntmans, der bei verschiedenen Filmen anheuert und sein Können beweisen muss. Zuerst bekommt ihr in mickrigen Filmchen wie "Tothless in Wapping" (der stark an Filme wie Snatch erinnert) einen Job. Nicht selten kommt es übrigens vor, dass die Movies, an denen ihr als Stuntman mitwirkt, stark an richtige Blockbuster wie Indiana Jones oder James Bond angelehnt sind.
Immer wenn ihr es geschafft habt den Regisseuren zufrieden zu stellen und die Stunts geglückt sind, könnt ihr bei anderen Filmschmieden anheuern und so arbeitet ihr euch zu einem richtigen Star der Branche hoch. Über Autos springen, eine Verfolgungsjagd meistern und die Hindernisse des Verkehrs überwinden, gehören zur Tagesordnung. Des weiteren werdet ihr in kurzen Sequenzen über das Geschäft als Stuntman informiert. Beispielsweise erfahrt ihr, dass ein kleines Lenkrad auf der linken Seite des Fahrzeugs als tatsächliches Steuerelement des Fahrzeugs dient.

Wie spielt sich Stuntman?
Die Steuerung ist sehr einfach geraten. Drei Knöpfe sind mit den Hauptfunktionen belegt (Beschleunigen, Bremse, Handbremse). Ihr seid ständig mit dem Regisseuren per Funk verbunden. Das kann man sich so ähnlich vorstellen wie der Beifahrer bei einem Rallyspiel. Des weiteren signalisieren Symbole über den Objekten aber auch Pfeile, welche Aktionen getan werden müssen. Wer die einzelnen "Missionen" gleich zum ersten Mal meistert, darf stolz sein. Denn sonst gilt: "Üben, üben üben!" Da wären wir auch gleich bei der negativen Seite des Spiels: Der Geduldsfaden, den ein Spieler bei dem Game haben muss, sollte schon sehr lang sein. Denn Frustmomente kommen viele auf.

Hier ein Beispiel einer noch relativ einfachen Strecke:
Nach dem Start soll man sofort einen an der Seite stehenden Rettungsring umfahren... doch man fährt so ungeschickt das man an der Ecke hängen bleibt... was heißt: Rückwärtsgang einlegen und dann nochmal versuchen. Das kann ganz schön nerven wenn man die Mission in den späteren Teilen nicht meistert und dann wieder von vorne anfangen muss und dieser Rettungsring macht einem wieder zu schaffen. Da möchte man schon mal in den Controller beißen und versucht es trotzdem noch einmal den Stunt zu perfektionieren.
Aber auch in den späteren Aufgaben ist es so schwer und beinahe unmöglich unter zehn Versuchen zu bleiben. Abgesehen von diesen recht hohen Anforderungen an den Spieler in den einzelnen Aufgaben kann man Stuntman spielerisch nichts vorwerfen. Das Gameplay ist gut gelungen und trotzdem einsteigerfreundlich, da sich jeder, der schon mal mit einer Konsole ein Rennspiel gespielt hat, sofort ohne große Eingewöhnungszeit zurechtfinden wird.

Die Spielmodi
Neben dem eigentlichen Spiel, dem Karrieremodus, könnt ihr auch selber Stunts entwerfen. In dem Stunt-Editor könnt ihr wie bei Tony Hawk`s Pro Skater euch Hindernisse, Sprungschanzen und Hürden aufbauen um euer Können zu verbessern und das allerletzte aus dem Wagen rauszuholen. Dies ist ein sehr motivierender Teil von Stuntman, der lange Zeit Spaß macht. Nur: Ihr müsst euch jegliche Accessoires in dem Karriere Modus erstmal erspielen! Auch der Modus "Driving Games" verbessert eure Fahrkünste: Ihr dürft zwischen den Kategorien "Präzision", "Geschwindigkeit" und "Stunt" auswählen und springt, rast, wetzt je nachdem was ihr gewählt habt los. Ein Mehrspieler-Modus, wie beispielsweise ein Coop-Modus zum gemeinsamen Bewältigen der Stunts, ist leider nicht enthalten.

Die Grafik und der fehlende letzte Schliff
Leider ist auch die Grafik nicht so, wie man es sich erhofft haben könnte. Anti-Aliasing-Ansätze sucht man vergeblich und der typische Stufeneffekt sollte seit dem Launch-Rennspiel Ridge Racer V nicht mehr zum Alltagsgeschäft gehören.
Zudem könnten die Texturen besser sein und Slowdowns trüben gelegentlich das Gesamtbild, wobei diese zum Glück das Spielgeschehen nicht nachteilig beeinflussen. Auch die etwas zu lang geratenen Ladezeiten sind nicht gerade aufbauend und können schon etwas nerven. Lediglich ein paar hübsche Effekte bei den Stunts in Stuntman werden uns geboten und lassen uns zumindest für kurze Zeit über die genannten Schwächen hinwegsehen.

Sound aus allen Richtungen
Dröhnende Motoren, Ohrenbetäubende Crashs und Explosionen. Das muss bei einem Spiel wie Stuntman akustisch perfekt geboten werden. Und ja, hier hat Reflections ganze Arbeit geleistet: Alle Szenen hören sich wirklich authentisch und real an. Wer ein Dolby Surround sein Eigen nennt, kann auch direkt ins Geschehen eintauchen und erlebt Action pur.

Endlich mit Bonusmaterial
Reflections macht den Anfang und nutzt das DVD-Format auch gleichzeitig für Bonusmaterial. Hier findet ihr unter anderem ein Making-of-Video von dem Game selbst, Interviews mit Stars wie Vic Armstong (der meist hinter der Kamera zu sehen ist) und Tommy McTague (Stuntman), sowie einen Trailer zum erhältlichen Rallyspiel V-Rally 3 und ein kurzes Vorschau Video zu Driver 3! Das lob ich mir! Bitte mehr davon, liebe Spieleentwickler!

Fazit
Die Bewertung von Stuntman fällt mir nicht gerade einfach. Gute Ansätze zum Motivieren des Spielers sind zwar vorhanden, jedoch wurden diese nur teilweise auch gut ausgeführt, andere hingegen lassen noch zu Wünschen übrig, wie es auch die Grafik des Games tut.
Das Gameplay weiß zu überzeugen, ist leicht zugänglich und gut durchdacht; die Boliden steuern sich makellos. Doch dass das Spiel diesen hohen Frustfaktor beinhaltet, trübt das Gesamtbild. Auch wenn die anderen Spielmodi durchaus abwechslungsreich sind, lässt dieses Manko nur eine durchschnittliche Bewertung zu.


Maximilian Klopsch - 25.09.2002



Gesamtübersicht: Stuntman (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
79%
Sound:
84%
Grafik:
75%
Singleplayer:
79%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Deutsch
Sprache:

Action
Genre: