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Cossacks: Back To War


Unser dauerspielender Jan Kopia langweilt sich sehr oft. Bevorzugt tut er dies an Wochenenden. Meist an kalten Wochenenden. Damit er sich das letzte, kalte Wochenende nicht langweilen musste, haben wir ihn mit Cossacks: Back To War beschäftigt. Anscheinend war er aber nicht ausreichend beschäftigt. So ist das zum Spiel passende Review schon online. Wir lieben Jan Kopia!

Es ist wieder Grund, den Atem anzuhalten. Der Publisher CDV hat ein neues Echtzeit-Strategie-Spiel der bekannten Cossacks-Reihe auf den Markt geworfen: Cossacks: Back To War. Fans dieses Spiels dürften sich freuen, doch lohnt es sich auf für Neueinsteiger?

Der Start
Nach der Installation, die wie die Vorgänger mit einem grafisch nett aussehenden Installationstool vonstatten geht, wird der Spieler mit einem kleinen Intro in die Zeit
des 17. Jahrhunderts zurückkatapultiert. Eine Zeit, in der es noch ehrenhafte Schlachten
zu Pferde oder Mann gegen Mann und zu Wasser oder zu Lande gab.
Das gerenderte Intro sieht gut aus, ist jedoch kurz und erzählt auch keine eigentliche Geschichte, was aber aufgrund der Unterschiedlichkeit der Missionen und dem Handlungszeitraum von knapp 200 Jahren auch anders nicht viel Sinn ergeben würde.

Nach dem Intro befindet man sich im Hauptmenü, das sehr passend gestaltet ist. Hier hat man unter anderem die Wahl zwischen dem Einzel- und Mehrspielermodus und den Optionen.
Der Optionsbildschirm bietet Auswahlmöglichkeiten für die Auflösung, verschiedene Soundoptionen und einige Spieloptionen. Befassen wir uns zuerst mit dem Einzelspieler-
modus.

Das Spielgeschehen
Der Einzelspielermodus erlaubt drei Spielermodi – Kampagne, Einzelmission und Zufallskarte.
Nachdem einem das Missionsziel mitgeteilt wurde, befindet man sich bei entsprechend gut mit RAM ausgerüstetem Rechner nach einem äußerst schnellen Ladevorgang in mitten der Vergangenheit. Und es herrscht Krieg.
Die bereits in den Vorgänger-Versionen Cossacks: European Wars and Cossacks: The Art of War enthaltenen Features sind in Cossacks: Back To War bereits alle integriert. So hat man die Wahl zwischen einer Unmenge unterschiedlicher Einheiten inklusive Artillerie und ihrer entsprechender Formationen.
Weiterhin erwarten einen über 100 verschiedenen Einheiten bei 20 verschiedenen Nationen. Es gibt 100 Einzelmissionen, die unterschiedlich komplex sind. So gibt es Missionen, in denen man die „simple“ Aufgabe hat, ein gegnerisches Heer zu vernichten – beispielsweise als Befehlshaber der russischen Streitkräfte, die vom einem Überfall des türkisch-algerischen Heeres bedroht werden – es gibt Missionen, in denen man Landstriche zu verteidigen hat, Befreiungsmissionen und so weiter und so fort. Viele der Missionen beruhen dabei auf historisch wahren Begebenheiten.
Wählt man die Zufallskarte, kann man die Landkarte selbst und zahlreiche weitere Einstellungen beeinflussen, die das Spiel Im Einzelspieler-Modus auch nach den 100 Einzelmissionen und den spannenden Kampagnen (in denen man unter anderem den englischen Bürgerkrieg, die Russisch-Türkischen Kriege und den 30 jährigen Krieg nachspielen kann) noch spielenswert macht. Alleine die spektakulären Seeschlachten, bei denen die schweren Kolosse - bewaffnet bis an die Zähne und mit bombastischem Sound - aneinander geraten, sind bereits das ganze Spiel wert! Gerade bei den Seeschlachten fällt der hohe Grad an Realismus auf, denn die schwer manövrierbaren Schlachtschiffe müssen zuerst sinnvoll Position gebracht werden, um ihre volle Angriffskraft wirken lassen zu können.
Aber auch die Landgefechte sind einfach nur atemberaubend. Eigentlich gibt es kaum eine Einheitenbegrenzung. Hunderte von Soldaten werden ordnungsgemäß in Reih und Glied und Schlachtreihe an Schlachtreihe in Formation gebracht und auf den Feind losgelassen. Die Übersicht geht dabei allerdings relativ schnell verloren.

Wie bei jedem Echtzeit-Strategiespiel besteht die Hauptaufgabe darin, gewonnene Ressourcen in Kriegsmatetrial umzusetzen, um mit diesem gegen den Feind zu kämpfen. Doch im Gegensatz zu anderen Spielen dieses Genres hat man es hier bei der Cossacks-Reihe mit geradezu riesigen Karten und einer solchen Menge an Einheiten zu tun, dass das Spielgefühl sich von diesen anderen Spielen unterscheidet. Auch wenn das Sprichwort „Masse statt Klasse“ oft negativ im Zusammenhang mit Strategiespielen Erwähnung findet, macht gerade die Masse bei Cossacks: Back To War den eigentlichen Spielspass aus. Nur durch „strategisches“ Geschick, das richtige Ressourcenmanagement, die Wahl der richten Einheiten und guter Angriffs- und Verteidigungsstrategien kann man die Missionen und Kampagnen erfolgreich meistern. Bei Kartengrößen von mehr als 20 Bildschirm-Größen verliert man ohne gute Kontrolle der Einheiten schnell den Überblick – und hier ist auch schon die Stelle erreicht, an denen sich die Geister scheiden werden. Nur begeisterte Fans dieses Genres werden diese Mühe der Kontrolle auf sich nehmen. Doch wer würde auch sonst ein solches Spiel spielen?
Trotz der Komplexität der Möglichkeiten ist das Spieleinterface einfach und sehr übersichtlich gestaltet. Man hat alles wichtige im Überblick und kann schnell auf alle Kommandos zurückgreifen.

Trotz der der eingebauten Tutorial-Missionen, die einem den Umgang mit allen wichtigen Elementen lehrt, hat GSC Game World mehrere Schwierigkeitsstufen in das Spiel integriert. Hierbei werden hauptsächlich die Ressourcen und die künstliche Intelligenz verändert. Die integrierte Pausenfunktion ermöglicht das Verteilen von Aufgaben und Befehlen, während der Computergegner inaktiv ist. Auf diese Weise hat man bei der hohen Zahl der eigenen Einheiten keinen Zeitdruck, da man ja nicht alle Einheiten gleichzeitig steuern kann (der Computer aber sehr wohl!)
In diesem Zusammenhang gibt es noch einen Friedenszeit-Modus, in dem jeder Opponent ohne einen Angriff befürchten zu müssen bis zu vier Stunden Zeit hat, Städte und entsprechende Infrastruktur aufzubauen, bevor die Schlacht fortgeführt wird.

Da der Computergegner selbst mit der Zeit immer weniger Probleme bereitet (dies dauert allerdings so einige Zeit!), haben die Entwickler einen Multiplayer-Modus eingebaut, in dem man wahlweise übers Internet oder im LAN gegen menschlichen Gegner spielen kann.
Leider verliert man trotz vieler grafischer Elemente aufgrund der hohen Einheitenzahl in den Schlachten schnell die Übersichtlicht.

Die Grafik
Grafisch ist Cossacks: Back To War im Vergleich zu den Vorgängerversionen gleich geblieben. Die Grafiken bestehen aus gut aussehenden, gezeichneten Animationen, die jedoch bei einigen Bodeneinheiten sehr schlicht ausgefallen sind.
Das Spiel wird aus der isometrischen Sicht verfolgt, die leider keinerlei zusätzliche Features (etwa das Herein- und Herauszoomen oder ähnliches) bietet.
Die Übersichtlichkeit wird hauptsächlich durch die hohe einstellbare Auflösung, die vielen Farben und situationsabhängie unterschiedliche Maus-Curser verbessert.
Insgesamt bietet Cossacks: Back To War durchschnittliche Grafik, die für ein Strategiespiel dieser Form eigentlich ausreichen, aber den einen oder anderen Anhänger von Spielen wie Warcraft III im ersten Augenblick abschrecken könnten.

Der Sound
Die Musik und die Soundeffekte sind durchweg sehr stimmig. Man hat teilweise das Gefühl, die Kanonenkugeln um die Ohren pfeifen zu hören – und sich mitten im Kampfgeschehen zu finden.

Fazit
Im Vergleich zur Vorgänger-Version und deren Addons handelt es sich bei Cossacks: Back To War um eine Stand-Alone Variante, die alle Features dieser Add-Ons beinhaltet. Daher sind die meisten Verbesserungen lediglich solche, wie sie bereits in die Add-Ons integriert waren. Nichtsdestotrotz bietet Cossacks: Back To War diverse neue Einheiten, Missionen und anderen Features, die den Strategie-Begeisterten Spieler lange beschäftigt halten dürften. Das Spiel ist ideal für Strategiefans, die den realistischen Kampf der letzten Jahrhunderte nachspielen wollen und mit strategischem Geschick gegen den Computer oder den menschlichen Gegner antreten wollen. Diejenigen, die lediglich „mal eben“ ein kleines Strategiematch spielen wollen, ohne sich zu viele Gedanken zu machen, sollten eher nach Strategiespielen wie Warcraft III Ausschau halten.

Insgesamt ist Cossacks: Back To War eine durchaus gelungene Zusammenfassung der ersten Teile dieser Reihe, die für Fans ein Muss ist, und für den Neueinsteiger aufgrund der Unabhängigkeit zur Vorgängerversion eine nette Alternative darstellt. Trotz nur durchschnittlicher Grafik und die nach wie vor nicht komplett ausgereift wirkende Balance der Einheiten, ist Cossacks: Back To War in jedem Fall ein Spiele-Hit im diesjährigen Weihnachtsgeschaft.



Jan Kopia - 20.10.2002



Gesamtübersicht: Cossacks: Back To War

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
85%
Sound:
82%
Grafik:
68%
Singleplayer:
80%
Multiplayer:
80%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: Pentium 233, 32 MB RAM, DirectX-kompatible Grafikkarte, 500 MB freier Festplattenspeicher.
System:

ca. 500 MB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Echtzeit-Strategie
Genre: