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Der erste Kaiser


Kaum möchte Chefredakteur Nico den Feierabend etwas eher beginnen, gerät die ganze Maschinerie ins Schleudern. ("Tomas, Tomas! Mach doch bitte!". Angebliche Mirc-Abstürze werden nicht als Ausrede akzeptiert ;o)). Letztendlich ist er nun doch online: Holger Dankelmanns erster Artikel: ein Review zu Der erste Kaiser. Na dann, guten Appetit!

Willkommen im Reich der Mitte!
In "Der erste Kaiser" , dem neuen Spiel von Breakaway Games und Impressions Games, dem preisgekrönten Entwicklerteam, das sich schon für die international erfolgreichen Aufbaustrategicals "Caesar", "Pharao" und "Zeus" verantwortlich zeichnete, verschlägt es den Spieler mehr als viertausend Jahre in die Vergangenheit, genauer: in die aufregende Zeit, als die großen Kaiser über das Reich der Mitte herrschten und China die mächtigste und fortschrittlichste Nation auf Erden war. Der Kompass, das Schießpulver, der Buchdruck – all das wurde zuerst in China erfunden, und auch heute noch legen monumentale Bauwerke wie die "Verbotene Stadt" in Peking oder die Große Mauer, die mit einer Länge von mehr als zweieinhalbtausend Kilometern ohne Unterbrechung von Hamburg nach Palermo reichen würde, eindrucksvolles Zeugnis ab von den Errungenschaften jener ruhmreichen Tage. Ob und wie dieses Spiel sich von den Vorgängern unterscheidet wollen wir uns mal genauer ansehen.

Nach erfolgreichen Abstechern ins antike Rom ("Caesar"), in die griechische Mythologie ("Zeus", "Poseidon") und nach Ägypten ("Pharao", "Kleopatra") verschlägt es Impressions Games Städtebaureihe nun nach Osten: ins alte China. Sieben Dynastien und dreitausend Jahre chinesischer Geschichte umfassend, ist "Der erste Kaiser" ein Spiel von spielerischer Tiefe und Detailgenauigkeit, das seinen besonderen Reiz der Einzigartigkeit einer Kultur verdankt, die noch nie als Hintergrund für ein Aufbaustrategiespiel verwendet wurde. Was hingegen das Gameplay betrifft, so findet der Spieler hier all die Elemente wieder, die Millionen Fans auf aller Welt an den Spielen von Impressions Games kennen und lieben: Man errichtet irgendwo im Nirgendwo eine kleine Siedlung und sorgt dafür, dass sich die klägliche Ansammlung von Zelten nach und nach in eine florierende Stadt verwandelt, indem man Tempel und Marktplätze hinzufügt, auf den Feldern Weizen, Hirse und Kohl anbaut und Arbeiter losschickt, um Holz zu fällen, und irgendwann ist aus dem Barackendorf eine riesige Metropole mit einem Verwaltungszentrum, einem Palast und einer boomenden Industrie geworden, mit Steuereintreibern und Handelsposten, mit ausgedehnten Gärten, Parks und Theaterpavillons. Der Spieler kann sogar eine Armee aufstellen, um das zu schützen, was er geschaffen hat, oder um sich gegen Rivalen zu behaupten.

Wie in den anderen Titeln der populären Städteaufbaureihe von Impressions Games geht es auch in "Der erste Kaiser" im Grunde nur um eins: um Gleichgewicht. Der Spieler muss das Gleichgewicht zwischen seinem Verlangen nach schneller Expansion und der Verfügbarkeit der hierfür nötigen Ressourcen finden; es gilt, die Bedürfnisse, die die Bürger heute haben, mit denen in Einklang zu bringen, die sie morgen haben werden. Ist dies der richtige Ort, um einen Wohnbezirk zu bauen? Sind zwanzig Zelte für den Anfang zuviel oder zu wenig? Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich um den Aufbau der Industrie und das Aufstellen einer Armee zu kümmern? Mit anderen Worten: In "Der erste Kaiser" kommt es auf ein perfektes Verwaltungsgleichgewicht an, und ein perfektes Verwaltungsgleichgewicht erhält man nicht ohne sorgfältige Planung!

Die Kampagnen
"Der erste Kaiser" umfasst sieben Einzelspielerkampagnen, die in 48 Missionen unterteilt sind. Die erste dieser historischen Kampagnen ist zur Zeit der Xia-Dynastie angesiedelt und dient als Tutorial, in dem der Spieler alles Wichtige über den Städtebau lernt, während die anderen sechs Kampagnen – Shang, Zhou, Qin, Han, Sui-Tang und Song-Jin – das Können des Spielers dank neuer Waren, menschenfeindlicherer Landschaften, Rivalitäten zwischen den Städten und Mammutbauprojekten immer wieder aufs Neue auf die Probe stellen. Die Ziele, die es in den einzelnen Missionen zu erreichen gilt, sind ebenso vielfältig wie abwechslungsreich: Mal geht es darum, den Großen Tumulus zu errichten, die Chinesische Mauer zu bauen oder die vorrückenden Mongolen zurückzuschlagen, dann gilt es, eine bestimmte Anzahl Tiere für die Palastmanege zu beschaffen, eine Bevölkerungsdichte von 5.000 Menschen zu erreichen oder gar Chang-an, die Hauptstadt der Tang-Dynastie, aus dem Boden zu stampfen. Für Spannung sorgen dabei zahlreiche Zufallsereignisse wie Wetterumschwünge, militärische Bedrohungen oder Warenforderungen von Nachbarstädten.

Multiplayer: Zu zweit macht´s doppelt soviel Spaß!
Erstmals in der Geschichte von Impressions Städtebaureihe wartet "Der erste Kaiser" mit einem Mehrspielermodus auf! Übers Internet können bis zu acht Spieler gegeneinander um die Krone des 1. Kaisers antreten – ob es sich dabei bloß um menschliche Kontrahenten oder auch um den einen oder anderen Computergegner handelt, bleibt euch überlassen. Auf fünfzehn eigens entworfenen und perfekt ausbalancierten Multiplayerkarten müssen mehr oder weniger dieselben Ziele erreicht werden wie im Einzelspielermodus, nur eben im Wettstreit miteinander: Mal gilt es, als Erster eine Bevölkerungsdichte von 3.000 Menschen zu erreichen, dann wieder geht es darum, drei Städte zu erobern, 100 Menschen in luxuriösen Wohnhäusern unterzubringen oder einen Abschnitt der Chinesischen Mauer zu errichten. Gewinnen tut dabei stets der, der als Erster alle Aufgabenstellungen erfüllt. Noch interessanter wird die Sache dadurch, dass die Spieler untereinander Handel treiben, Bündnisse eingehen und gegeneinander Krieg führen können.

Grafik und Sound
In einer Zeit wo alles nach besseren 3D-Effekten jagt bleiben die Entwickler von "Der erste Kaiser" hier bei ihrem alten und bewährten Muster. Das heißt aber nicht, dass dieses nicht gut aussieht. Die Details sind sehr genau und auch nett anzusehen. Man muss halt mal genauer hinsehen um manche der Figuren und "Effekte" zu erkennen. Hier wurde auf ein gutes und bewährtes Gameplay geachtet und nicht auf die Optik. Wer einen der Vorgänger gespielt hat, kann das Game fast blind spielen. Alle Einstellungen und Buttons liegen an der gleichen Stelle nur die Symbole sind optisch angepasst worden. Der Sound kann man als dem Spiel angepasst nennen. Er unterstützt das Spielen und ein paar nette Sprüche der einzelnen Figuren, lassen ein Schmunzeln manchmal nicht verhindern.

Fazit
"Der erste Kaiser" ist ein Spiel was sich vom Gameplay und von der Grafik zu fast 100% an die Vorgänger hält. Das dieses nicht unbedingt schlecht sein muss ist klar. Außer der Multiplayer-Funktion ist dem Hersteller hier wirklich nichts gravierend neues eingefallen. Wer also in dieses Genre einsteigt und auf den besagten Multiplayer verzichten kann, der sollte sich überlegen einen der Vorgänger zu kaufen und dadurch Geld zu sparen. Hier sind wohl eher die Fans bereit, diesen Preis ohne zu Murren zu zahlen.


Holger Dankelmann - 20.10.2002



Gesamtübersicht: Der erste Kaiser

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
80%
Sound:
70%
Grafik:
65%
Singleplayer:
73%
Multiplayer:
78%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium® II 400 MHz. Windows® 98/2000/ME/XP. 64 MB RAM. 800 MB freier Festplattenspeicher
System:

Deutsch
Sprache:

Aufbaustrategie
Genre: