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Stronghold Crusader


Pünktlich zur hundertsten Infowelle und zum dazu passenden Gewinnspiel veröffentlichen wir nun unsere langersehnte Stronghold Crusader-Review. Was Burgfräulein Marc Augustin von dem Titel hält, und ob es sich überhaupt lohnt, bei unserem wunderbaren Gewinnspiel teilzunehmen, erfahrt ihr - wie kann es auch anders sein - nur bei uns:

Stronghold Crusader
Die Burgenbau-Simulation Stronghold war einer der Überraschungshits des letzten Jahres und fand unerwartet über 100.000 Käufer. Das innovative am Spiel war, dass man als Spieler eher defensiv spielte und sich einigelte, anstatt anzugreifen. Der Nachfolger Stronghold Crusader wurde dagegen schon in Previews kritisch beäugt; das Spiel schien die gleiche veraltete 2D-Grafik und nur wenige Neuerungen zu bieten. Immerhin verzichtet Entwickler Firefly auch offen auf die Bezeichnung Stronghold 2 und setzt lieber die historischen Kreuzzüge, die das Spiel bietet, in den Titel. Ob sich das Spiel daher für Fans des ersten Teils und vor allem Neulinge wirklich lohnt, zeigt euch unser Test.

My home is my castle
Wie im Vorgänger bildet die Burg den Stützpunkt eines jeden Spielers. Nachdem man mit dem Bergfried den Grundstein für die Festung gelegt hat, setzt man Vorratslager und Kornspeicher auf den Boden und beginnt dann damit, die erste Grundversorgung sicherzustellen. Denn bis zu einer großen Burg mit Wachtürmen, Wassergräben und Mörderlöchern ist es ein weiter Weg. Zunächst müssen Holz und Steine abgebaut werden und auch die Nahrungsversorgung für die Bürger sollte sichergestellt werden. Hier bemerkt man schon die erste Veränderung zum Vorgänger: Kämpfte man in Stronghold noch auf saftigen Graslandschaften, muss man sich in Stronghold Crusader mit kargem Wüstensand begnügen, welcher auch die Nahrungsmittelproduktion einschränkt. Getreidefarmen, Obstgärten und Käsereien können lediglich auf begrüntem Boden gebaut werden, der nur auf wenigen Stellen an der Karte an Flüssen oder Oasen zu finden ist. Verständlicherweise sind diese Stellen hart umkämpft.

„Das Volk hungert, eure Lordschaft!“
Für eine florierende Wirtschaft und eine große Armee braucht man viele Bürger. Diese kommen aber nur in die Burg, wenn genug Häuser bereitstehen und man als Lord beliebt ist. Um die Beliebtheit zu steigern, gibt es vielfältige Möglichkeiten; man kann mehr Nahrung austeilen, die Steuern senken, Gärten bauen oder Bier ausschenken. Die Beliebtheit ist ein wichtiger Wert im Spiel, sollte sie einmal stark sinken, kann es sogar dazu kommen, dass Bürger die Burg wieder verlassen und ihr Glück anderswo suchen. Ein weiterer Faktor im Spiel ist der Angstwert. Denn ist man zu beliebt, steigt zwar die Moral der Truppen, die Bürger werden aber müßig und arbeiten weniger. Um dies auszugleichen, kann man mit Galgen und Scheiterhaufen seine Bevölkerung erschrecken und an ihre Arbeit erinnern.

„Die Ratte greift an!“
Zu den elf Truppentypen aus Stronghold sind sieben neue dazugekommen, die sich perfekt der Wüste angepasst haben. Angeheuert werden sie in einem neuen Gebäude, dem Söldnerposten. Interessant ist, dass die neuen Einheiten nur Gold brauchen und keine hergestellten Waffen. Daher kann man im Angriffsfall schnell neue Kämpfer ausbilden, vorrausgesetzt man verfügt über ausreichend Bares. Gut gelungen ist hierbei die Balance. Wer schnell Einheiten braucht und keine
Waffen im Waffenlager hat, greift auf die teuren arabischen Kämpfer zurück. Die „alten“ Einheiten aus Stronghold dagegen sind erheblich günstiger, benötigen aber auch hergestellte Waffen. So entsteht oft eine gute Mischung aus „alten“ und neuen Einheiten. Einige von diesen ähneln sich jedoch recht stark. Zu den arabischen Einheiten gehören so interessante wie Meuchelmörder, die Mauern erklimmen können und Feuerwerfer, welche Truppen und Gebäude mit Flammen beharken. Vier neue Computergegner gesellen sich zu den alten aus Stronghold. Jeder dieser Feinde verfolgt eine eigene Taktik: Während sich einige in ihrer Burg einigeln und eher defensiv spielen, gibt es andere, die angriffslustig sind und dagegen den Wirtschaftspart vernachlässigen. Gleichgeblieben ist die Tatsache, dass immer noch Massen von Gegnern auf die Burg zustürmen und oft der Spieler mit der größten Armee gewinnt. Dadurch fehlt es dem Spiel an Tiefe, spannende Heldenkämpfe wie in Warcraft 3 beispielsweise erlebt man nicht. Für den Spieler bleiben die Einheiten oft eine anonyme Masse ohne Charakter und Gesicht.

Historische Kreuzzüge
Gänzlich neu in Stronghold Crusader ist die Möglichkeit, ein Skirmish-Spiel gegen den Computer zu bestreiten. Hier beginnen alle Spieler nur mit ein paar Ressourcen und wenigen Truppen und müssen sich ihre Burg aufbauen. Das Ziel des Gefechts ist es, alle Gegner zu beseitigen. Dadurch muss man gleichzeitig offensiv und defensiv spielen. Mit bis zu sieben Computergegnern bekriegt man sich auf einer großen Anzahl von Karten. Durch vielfältige Einstellmöglichkeiten kann man den Schwierigkeitsgrad variieren oder an Bündnissen mit Gegnern basteln. Interessant sind auch die unausgeglichenen Karten; hier ist einer der Spieler im Vorteil. Wahlweise kann dies ein Feind oder der Spieler sein. Ebenfalls frisch ist ein Kreuzzug, der euch durch 50 Gefechte mit langsam ansteigenden Schwierigkeitsgrad führt. Die vier Kampagnen locken mit historischen Kreuzzügen. Sie dienen aber auch dazu, Einsteiger ins Spiel einzuführen und mit den neuen arabischen Einheiten bekanntzumachen. Ein weiterer Modus ist „Burgenbau“, eine Art Sandkasten-Modus, in dem man ohne störende Gegner bequem vor sich hinbauen kann.

„Ich fordere Euch zum Duell!“
Sehr gelungen in Stronghold Crusader ist wieder der Mehrspielermodus. Über LAN oder Internet kann man sich mit bis zu sieben weiteren Spieler bekämpfen oder verbünden. Die bereits angesprochenen vielfältigen Einstellmöglichkeiten bieten unzählige Kartenvariationen. Das mitgelieferte Programm Gamespy Arcade findet für Online-Schlachten die passenden Gegner. Erst im Multiplayer-Modus kommen die vielen fiesen Taktiken aus dem Einzelspieler-Modus zum tragen. Hier macht es richtig Spaß, mit Freunden Bündnisse zu brechen, Tributzahlungen zu fordern oder mit Meuchelmördern die Mauern der feindlichen Festung zu erklimmen. Wie im ersten Teil ist ein Karten- und Szenario-Editor enthalten, mit dem recht einfach neue Karten und Missionen erstellt werden können.

Die Wüste lebt?
Die Grafik scheint sich gegenüber dem Vorgänger nicht geändert zu haben. Da aber das Terrain zu kargem Wüstensand wechselte, wirkt sie jetzt noch öder. Die 2D-Grafik lässt sich in vier Richtungen drehen und in zwei Stufen zoomen, wobei sie doch leicht verpixelt. Schade, dass die Entwickler es versäumten, eine neue Grafikengine zu benutzen oder die vorhandene zu verbessern. Dadurch unterliegt Stronghold Crusader deutlich im Vergleich zu der wunderschönen und vor Spezialeffekten strotzenden Grafik der Konkurrenz, wie beispielsweise Age of Mythology oder Warcraft 3. Stronghold Crusader läuft dafür auch auf eher älteren PCs. Eine verbesserte Grafik wäre für den Nachfolger von Stronghold aber trotzdem wünschenswert gewesen. Immerhin sind die Animationen nett gelungen; Palmen wehen im Wind und Kamele ziehen durch den ockerfarbenen Wüstensand.
Der Sound des Spiels ist der Atmosphäre des Spiels angepasst. Man hört daher eher orientalische Klänge, die aber allesamt sehr annehmbar sind. Viele Soundeffekte wurden aus dem Vorgänger übernommen.
Die Steuerung ist sehr einfach gelungen und orientiert sich an einem typischen Echtzeit-Strategiespiel. Einheiten können zu Gruppen zusammengefasst werden, auch wenn hier ein Icon am Bildschirm Rand über die momentan zusammengefügten Gruppen fehlt. Im Gegensatz dazu bietet Stronghold Crusader zahlreiche Hotkeys, die das Steuern des Spiels einfacher gestalten.

Das offizielle Strategie-Buch
An dieser Stelle noch einen Hinweis auf das offizielle Strategie-Buch zu Stronghold: Crusader, das der Future Press Verlag veröffentlicht hat. Auf 164 farbigen Seiten erfahrt ihr darin alles, was ihr wissen müsst, um den Titel "Großmeister der Stronghold-Strategien" zu erwerben. Detaillierte Missionsbeschreibungen, Analysen der einzelnen Gegner und natürlich allgemeine Taktik-Tipps für Single- und Multiplayerspiele erwarten euch.
Bis zum 22.11.2002 habt ihr sogar die Möglichkeit, eines von fünf Exemplaren des Strategie-Buches zu gewinnen. Platz 1 und 2 winkt sogar die Vollversion von Stronghold Crusader samt Strategie-Buch. Also nichts wie ab zum Gewinnspiel!

Fazit
Stronghold Crusader hat mir noch mehr Spaß gemacht als der Vorgänger. Endlich kann man sich wieder in seiner Burg verkriechen, die Produktion optimieren und an Defensivtaktiken tüfteln. Dies geht nun auch in einem Gefecht gegen den Computer, ein Modus, den man im Vorgänger stark vermisst hat. Mehr Neuerungen hätte ich mir von den Entwicklern dennoch gewünscht. Ein paar neue Einheiten, frische Karten und Spielmodi reichen nicht aus, um den wirklichen Fan zu befriedigen. Warum zum Beispiel muss ich mich immer noch mit der langweiligen Grafik herumschlagen? Trotzdem ist Stronghold Crusader ein ungemein motivierendes Spiel, das langen Spielspaß bietet und dessen Spielprinzip ein wenig Innovation ins Echtzeitgenre weht.


Marc Augustin - 18.11.2002



Gesamtübersicht: Stronghold Crusader

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
84%
Sound:
74%
Grafik:
67%
Singleplayer:
83%
Multiplayer:
84%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 850 MB
CD/HD:

Echtzeitstrategie
Genre: